Strukturwandel der Öffentlichkeit im Sowjetsystem
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 39, Heft 12, S. 10-19
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 39, Heft 12, S. 10-19
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Politik und Gesellschaft in sozialistischen Ländern: Ergebnisse und Probleme der Sozialistische Länder-Forschung, S. 198-220
Die Verfasserin behandelt zunächst die theoretische und institutionelle Grundlage von "Kritik und Selbstkritik" in den Anfängen der Sowjetunion und fragt nach tatsächlich entstandenen Formen öffentlicher Kritik. Er schließt sich eine Darstellung von Formen und Wirkungsweisen öffentlicher Kritik unter Breschnew und im Übergang zu Gorbatschow an, die Literatur und Kunst, die Berichterstattung in den Medien, Leserbriefe, Bürgereingaben, "Volksaussprachen" und Expertendiskussionen umfaßt. Vor diesem Hintergrund wird die politische Öffnung der Glasnost-Ära in ihrer Funktion für Struktur und Regimekritik sowie die Entwicklung eines "Pluralismus der Meinungen" analysiert. In der Öffnung des Verfassungsdiskurses gegenüber westlichen Modellen wird eine neue Qualität der Regimekritik gesehen. Abschließend wird die Perspektive einer "echten" Meinungsfreiheit über Glasnost hinaus diskutiert.
In: Politik und Gesellschaft in sozialistischen Ländern, S. 198-220
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 12/89
ISSN: 0479-611X
In: Politische Bildung: PB ; Beiträge zur wissenschaftlichen Grundlegung und zur Unterrichtspraxis, Band 22, Heft 1, S. 17-30
ISSN: 0554-5455
Die auf der 19. Gesamtsowjetischen Parteikonferenz im Juni auf die Tagesordnung gesetzte Diskussion ueber die Reform des politischen Systems bildet den Hauptgegenstand des Beitrags, der diese juengste Neuerung in der UdSSR unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: Zunaechst geht es um die Frage, welche politisch- gesellschaftlichen Bedingungen den Gedanken der Revolutionierung des Herrschaftssystems in der Sowjetunion auf den Weg gebracht haben. Ueber Inhalt und Ausmass der politischen Perestroika, wie sie auf der Gesamtsowjetischen Parteikonferenz in Diskussionen und den abschliessenden Resolutionen ueber konkrete Massnahmen und Termine fuer die Umsetzung des Reformprogramms zum Ausdruck kam, wird detailliert informiert und dabei deutlich, dass Elemente der abendlaendischen politischen Theorie wie Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Opposition und Oeffentlichkeit in starkem Masse die Richtung des Reformprozesses bestimmen. Mit spekulativen Betrachtungen ueber das Ergebnis dieses Reformprozesses, dessen Dringlichkeit ausser Frage steht, schliesst der Beitrag.
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1989, Heft B 12, S. 10-19
ISSN: 0479-611X
"Glasnost und Perestroika, die beiden bekannten Kürzel für den aktuellen Reformprozeß in der UdSSR, beziehen sich auf verschiedene Erscheinungen, stehen aber in einem engen Wechselverhältnis zueinander. Glasnost, die neue kritische Öffentlichkeit, ging dem Plan einer grundlegenden Umgestaltung des Systems, der Perestroika, voran. Die dynamische Kraft der neuen öffentlichen Meinung trug maßgeblich dazu bei, die Reform des politischen Gemeinwesens auf die Tagesordnung zu setzen und den strukturellen Wandel vorzuzeichnen. Zugleich vollzogen sich Änderungen in den Formen der Öffentlichkeit selbst. Seit der Amtsübernahme durch Gorbatschow wurde Glasnost propagiert. Die Inhalte und Formen öffentlicher Kritik weiteten sich aus. Die Preisgabe des 'Unfehlbarkeitsanspruches' der KPdSU auf ihrem 27. Parteitag 1986 stellte die Weichen für ein neues gesellschaftliches 'Denken in Varianten' wie für das Hervortreten einer 'bürgerlichen Gesellschaft' überhaupt. Die öffentliche Kritik beschäftigte sich mit den strukturellen Schwachstellen des 'befehlsadministrativen' Systems und dessen Entstehung. Die von oben freigegebene und von der Gesellschaft weitergetragene Regimekritik mündete in generelle Konzepte und konkrete Vorschläge zur Systemerneuerung. Wichtige Etappen in diesem Prozeß waren die Volksaussprachen und die 19. Parteikonferenz 1988. Hier erwies sich Glasnost als nachgeholtes liberales Ideal von Öffentlichkeit zur Freisetzung eines Marktes von Meinungen 'optimaler' Problemlösungen und selbst von neuen verfassungspolitischen Leitvorstellungen. So orientieren sich die gegenwärtigen Reformbestrebungen an den lange verpönten Begriffen des Rechtsstaates und des Pluralismus, an Opposition und Gewaltenteilung. Man greift heute offenkundig freimütig auf die im Westen gemachten 'Erfahrungen des welthistorischen Prozesses' zurück, um Reformmodelle zu gewinnen. Noch bleibt abzuwarten, wie sich diese in die sowjetische Verfassungswirklichkeit einfügen werden." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 36, Heft 6-7, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 6/7, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
"Die Unterrepräsentation der Frau in den politischen Eliten der sozialistischen Länder Osteuropas und der parlamentarisch-demokratischen Gesellschaften der westlichen Welt kann auf systemspezifische und -übergreifende Erklärungsvariablen zurückgeführt werden. In beiden Systemtypen ist das Phänomen in erster Linie der Fortdauer traditionaler Frauenleitbilder und der damit in Zusammenhang stehenden Mystifizierung der Politik als 'Männersache' zuzuschreiben. Während in den sozialistischen Ländern der hohe Anteil von Frauen an den professionellen Eliten grundsätzlich die soziostrukturellen Voraussetzungen für ein aktives Engagement von Frauen in der Politik bietet, sind diese in den klassischen beruflichen und verbandlichen Kandidatenreservoirs westlicher Politiker unterrepräsentiert. Mehrfachbelastungen in Beruf und Familie beeinträchtigen hier wie dort die politischen Ambitionen von Frauen; in den sozialistischen Ländern verstärken infrastrukturelle Mängel diesen Behinderungsfaktor politischer Rekrutierung von Frauen. Die sozialisationsbedingten Geschlechtsrollenstereotypen beschneiden generell die Erfolgschancen von Frauen bei Kooptations- oder Wahlvorgängen. Damit korrespondiert die Erscheinung, daß Frauen vorzugsweise den politischen Ressorts zugeordnet werden, die herkömmlichen 'Frauenrollen' entsprechen, so z. B. Gesundheit, Familie, Jugend und Erziehung. In den skandinavischen Ländern hat sich in den letzten Jahrzehnten infolge der Aktivität der Frauenbewegung, gesetzgeberischer Maßnahmen zur Gleichstellung der Frau sowie infolge von Quotierungen und Aufklärungskampagnen zur Durchsetzung einer 'symmetrischen Familie' der Anteil von Frauen in den politischen Eliten erheblich verstärkt. Von diesem 'Modefall' abgesehen, ist die Diskrepanz zwischen Verfassungsgeboten zur Gleichstellung der Frau und deren tatsächlicher sozialer und politischer Benachteiligung noch allgemein vorherrschend. Bei der Erhellung der soziokulturellen und -strukturellen Bestimmungsfaktoren der untergeordneten Stellung der Frau in Politik und Gesellschaft sowohl in West wie in Ost erweisen sich interdisziplinäre Untersuchungen und interkulturelle Vergleiche ebenso als geboten wie eine sozialwissenschaftliche 'Grundlagenforschung'." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 36, Heft 6+7, S. 1-13
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 6, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
"Die Unterrepräsentation der Frau in den politischen Eliten der sozialistischen Länder Osteuropas und der parlamentarisch-demokratischen Gesellschaften der westlichen Welt kann auf systemspezifische und -übergreifende Erklärungsvariablen zurückgeführt werden. In beiden Systemtypen ist das Phänomen in erster Linie der Fortdauer traditionaler Frauenleitbilder und der damit in Zusammenhang stehenden Mystifizierung der Politik als 'Männersache' zuzuschreiben. Während in den sozialistischen Ländern der hohe Anteil von Frauen an den professionellen Eliten grundsätzlich die soziostrukturellen Voraussetzungen für ein aktives Engagement von Frauen in der Politik bietet, sind diese in den klassischen beruflichen und verbandlichen Kandidatenreservoirs westlicher Politiker unterrepräsentiert. Bei der Erhellung der soziokulturellen und -strukturellen Bestimmungsfaktoren der untergeordneten Stellung der Frau in Politik und Gesellschaft sowohl in West wie in Ost erweisen sich interdisziplinäre Untersuchungen und interkulturelle Vergleiche ebenso geboten wie eine sozialwissenschaftliche 'Grundlagenforschung'." (Autorenreferat)
In: Ullstein-Bücher 34448
In: Ullstein-Sachbuch
Eine Bestandsaufnahme der sowjetischen Reformpolitik. In 16 Beiträgen geben namhafte Experten, vor allem Historiker und Politikwissenschaftler, einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen in Politik und Gesellschaft der Sowjetunion in den ersten Jahren unter Gorbatschow. Die sachkundigen Analysen der Teilbereiche von der Pluralisierung der öffentlichen Meinung über Literatur und Kunst, Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Technologie, Wirtschaft, Kader, Militär, Information, Umweltschutz, Recht, Nationalitäten bis zu Außen-, Sicherheits- und Abrüstungspolitik zeigen Entwicklungen, Widerstände und derzeitige Grenzen, an die die Reformpolitik (noch?) stößt.
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