Europa zwischen Ost und West: kulturelle und politische Entwürfe
In: Lebensverhältnisse und soziale Konflikte im neuen Europa: Verhandlungen des 26. Deutschen Soziologentages in Düsseldorf 1992, S. 251-254
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In: Lebensverhältnisse und soziale Konflikte im neuen Europa: Verhandlungen des 26. Deutschen Soziologentages in Düsseldorf 1992, S. 251-254
In: Wissenschaft im geteilten Deutschland: Restauration oder Neubeginn nach 1945?, S. 26-44
Vor dem Hintergrund seiner Annahme, daß bei der Auflösung einer Diktatur gerade auch manche Quelle ihrer Ermöglichung und Legitimation deutlich werde, untersucht der Autor die Rolle westdeutscher Soziologen vor und nach dem Ende des Nationalsozialismus sowie die Phasen der Etablierung der westdeutschen Nachkriegssoziologie. Er geht unter der Prämisse, daß erst 1968 ein realer Bruch mit den eingeübten Formen der organisierten Soziologie-Repräsentanz sich vollzogen hätte, auf personelle Kontinuitätslinien vor und nach dem Ende des Nationalsozialismus ein. Er kommt zu dem Schluß, daß es nicht wenige Karriere-Kontinuitäten gab, aber keine Kontinuität der Soziologie. Dies macht er an der Wiederbegründungsphase der Soziologie in Westdeutschland und der Rolle der Deutschen Gesellschaft für Soziologie deutlich. Er wirft den Nachkriegssoziologen in diesem Zusammenhang eine "kollegial abgesicherte Vergangenheitsverdrängung" vor. (ICC)
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, S. 212-227
Nach einem Jahrhundertresümee kommt der Autor zu der Ansicht: "Posthistorische und postmoderne Grundmotive sind kulturhistorische. Das sitzt tiefer als alle ins Graue oder Bunte gehenden Einfärbungen." Er formuliert dann vier gesellschaftstheoretische Kernargumente der Postmoderne: 1. Die Verabschiedung der Realität durch Simulation; 2. Die Relativierung, zumeist aber Verabschiedung der Aufklärung; 3. Die Verabschiedung der 'großen Erzählungen' (Lyotard); 4. Die Verabschiedung der Einheit der Vernunft. Alle zentralen Gedankenfiguren postmoderner Deutungen der Moderne kulminieren in der These vom Verschwinden des Subjekts. Dem Schlüsselmotiv des historischen Stillstands entspricht die entscheidende "Konstruktion eines Pluralismus der Vergleichgültigung". Weitere Thesen sind: 1. Die Tatsache der Massengesellschaft ist von den Intellektuellen nicht wirklich verarbeitet. 2. Der Streit um die Postmoderne ist ein Diskurs über Kultur. 3. "Die Bedingung aller Lebensstilverflüssigungen ist in der Superstabilität kapitalistischer Wohlfahrtsgesellschaften begründet". (psz)
In: Die Rationalität politischer Institutionen: interdisziplinäre Perspektiven, S. 115-144
Der Beitrag stellt die Institutionenlehre von A. Gehlen dar und zeigt Wege zu einer kritisch orientierten Theorie der Institutionen auf. Der Autor zeichnet die verschiedenen Schritte bei Gehlen nach, die bis zur endgültigen Formulierung seiner Theorie der Institution unternommen werden und macht auch die verschiedenen Einflüsse deutlich, die von Gehlen mit verarbeitet worden sind. Anschließend wird dargelegt, welche zeitkritische Position Gehlen aufgrund seiner institutionalistischen Perspektive einnimmt. Nach einer zusammenfassenden Beurteilung der Institutionslehre Gehlens schlägt der Autor im Hinblick auf einen Erkenntnisfortschritt bei der Analyse von Institutionen vor, nicht wie bei Gehlen den Entlastungsaspekt, sondern den Belastungsaspekt von Institutionen in den Vordergrund zu rücken. (PF)
In: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung; Rassenmythos und Sozialwissenschaften in Deutschland, S. 80-127
In: Rassenmythos und Sozialwissenschaften in Deutschland: ein verdrängtes Kapitel sozialwissenschaftlicher Wirkungsgeschichte, S. 80-127
Die drei Hauptvertreter der frühen Soziologie, von denen einer selbst Jude war (Georg Simmel), kommen in methodisch sehr unterschiedlicher Weise zu dem übereinstimmenden Ergebnis, daß der okzidentale Rationalisierungsprozeß und seine wirtschaftliche Ausprägung, der moderne Kapitalismus, mit dem Schicksal der Juden in besonderer Weise verknüpft ist. Die Verbindung von "Fremdheit" und "Rationalität" kennzeichnet das Judentum für diese drei Autoren in gleicher Weise, womit sie auch das zeitgenössische Selbst- und Fremdbild der Juden reproduzieren. Zusammenfassend wird festgestellt, daß gerade das Beispiel Sombarts, aber auch die viel diffizilere und gründlichere historisch-soziologische Arbeit Max Webers zeigt, daß Antisemitismus nicht die einzige Quelle für Vorurteile über Juden ist. Der Antisemitismus ist nur die aggressiv besetzte und pseudosystematische Verdichtung vieler längst schon im Umlauf befindlicher Klischees. Auch erweist sich, daß nicht nur rassistische Theorien zu unhaltbaren Schlußfolgerungen über ethnische Gruppen führen, sondern saß sich (wie der Fall Werner Sombarts zeigt) sehr ähnliche Effekte auch aus anderen Deutungen kollektiver "Wesensmerkmale" oder "Eigenschaften" ergeben können. Sombart war, wie auch Weber, überzeugt, daß Rassentheorien (noch) keine wissenschaftliche Basis für soziologische Aussagen sein konnten. Die antisemitischen Rassenvorurteile erweisen sich als nur ein Fall eines emotional kurzgeschlossenen Denkens, allerdings als ein paradigmatischer, d. h. mit einer langen Leidensgeschichte in einer solchen Weise verbunden, daß er von grundsätzlicher Bedeutung ist. (TR)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, S. 92-115
ISSN: 0023-2653
In: Springer eBook Collection
Abteilung I: Hauptartikel -- Von Nichts zu Soziologie -- Mathilde Vaerting (1884–1977). Eine Intellektuelle im Koordinatensystem dieses Jahrhunderts -- Wilhelm Emil Mühlmann (1904–1988) — ein deutscher Professor. Amnesie und Amnestie: Zum Verhältnis von Ethnologie und Politik im Nationalsozialismus -- Der Positivismusstreit (Fortsetzung) -- Abteilung II: Diskussion und Berichte -- Zu Martin Bubers Sammlung 'Die Gesellschaft'. Ein fast vergessenes Stück Soziologiegeschichte -- Die Soziologie in Italien 1945–1989 -- Die braune Versuchung. Peter Druckers Deutung des Totalitarismus -- Angewandte Ethnologie im Nationalsozialismus: Hans Findeisen und sein Eurasien-Institut -- Abteilung III: Archiv -- Das Paul-F.-Lazarsfeld-Archiv -- Die Arbeitsbibliothek von Alfred Schütz in Konstanz -- Rassenideologie, Nationalsozialismus und Wissenschaft: Hans F.K. Günther im Urteil von Wilhelm Emil Mühlmann -- Zu den Autorinnen und Autoren.
In: Springer eBook Collection
Abteilung I: Hauptartikel -- Die Vorgeschichte des Positivismus-Streits: von der Kooperation zur Konfrontation. Die Beziehungen zwischen Frankfurter Schule und Wiener Kreis 1936–1942 -- Das "Institut für Sozial- und Staatswissenschaften" an der Universität Heidelberg zum Ende der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus -- Wider die Inszenierung des Vergessens -- Kontinuität durch Verdrängung -- Abteilung II: Diskussion und Berichte -- "Blick nach vorn": Ein Gespräch mit René König -- Entnazifizierung und Soziologiegeschichte: Das Ende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und das Jenaer Soziologentreffen (1934) im Spruchkammerverfahren (1949) -- Abteilung III: Bibliographie -- Carsten Klingemann -- Geschichte der Soziologie. Annotationen zur neueren deutschsprachigen Literatur -- Bibliographie Rudolf Heberle -- Abteilung IV: Archiv -- Sozialwissenschaftliches Archiv Konstanz -- Archiv zur Geschichte der Soziologie in Österreich.
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 710-712