Die Bevölkerung in Deutschland ist im internationalen Vergleich eine der ältesten der Welt. Ein Fünftel der Gesamtbevölkerung, rund 18 Millionen Menschen, sind zwischen 60 und 80 Jahre alt. Was bedeutet diese Entwicklung für die älteren Menschen und welche politischen Herausforderungen ergeben sind daraus?
Der Anteil an Paaren jenseits der 50, bei denen beide Partner erwerbstätig sind, ist in der Vergangenheit stark gestiegen und wird voraussichtlich auch zukünftig weiter steigen. Derzeit sind bei mehr als der Hälfte aller Paare zwischen 50 und 69 Jahren beide Partner erwerbstätig (1996 waren es nur 25 Prozent) und bei jedem vierten Paar in diesem Alter sind beide voll erwerbstätig. In Ostdeutschland liegt dieser Anteil sogar bei knapp 40 Prozent. Der gemeinsame Übergang vom Beruf in den Ruhestand wird daher für immer mehr Menschen zu einem Lebensprojekt. Dies gilt insbesondere für Paare mit einem großen Altersabstand. Die Synchronisierung des Renteneintritts zwischen Partnern kann zu Abweichungen vom Regelalter des Renteneintritts führen und ist daher auch sozialpolitisch relevant.
Die durch das SARS-CoV-2 Virus verursachte COVID-19-Pandemie hat erhebliche Mängel bei der Erfassung und Dokumentation des Sterblichkeitsgeschehens in Deutschland offenbart. Die bestehenden Mängel schaden kurz- und langfristig dem Schutz der in Deutschland lebenden Menschen nicht nur gegen epidemisch auftretende Infektionskrankheiten, sondern auch gegen chronische nichtinfektiöse Krankheiten. Zusätzlich schaden diese Mängel auch der epidemiologischen und demografischen Forschung in Deutschland. Tendenziell bergen die Mängel auch die Gefahr, das Vertrauen in die staatlichen Institutionen zu beeinträchtigen.
Die durch das SARS-CoV-2 Virus verursachte COVID-19-Pandemie hat erhebliche Mängel bei der Erfassung und Dokumentation des Sterblichkeitsgeschehens in Deutschland offenbart. Die bestehenden Mängel schaden kurz- und langfristig dem Schutz der in Deutschland lebenden Menschen nicht nur gegen epidemisch auftretende Infektionskrankheiten, sondern auch gegen chronische nichtinfektiöse Krankheiten. Zusätzlich schaden diese Mängel auch der epidemiologischen und demografischen Forschung in Deutschland. Tendenziell bergen die Mängel auch die Gefahr, das Vertrauen in die staatlichen Institutionen zu beeinträchtigen.
Die Studie gibt einen Überblick über die Größenordnungen der von der Schließung von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen betroffenen Elterngruppen sowie der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt in den Monaten des Lockdowns. Im Anschluss werden vier Themenbereiche, die während der Krise an Relevanz gewannen, näher betrachtet: Eltern in systemrelevanten Berufen, Homeoffice als Lösung, Arbeitsteilung zwischen Frau und Mann sowie psychologische Folgen der Krise für Eltern.
International migration between economically highly developed countries is a central component of global migration flows. Still, surprisingly little is known about the international mobility of the populations of these affluent societies. The aim of the German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS) is to collect data to analyse the individual consequences of international migration as well as the consequences for the country of origin. GERPS is based on an origin-based multistage probability sample using the German population registers as a sampling frame. The realised net sample includes more than 11,000 persons who recently moved abroad from Germany and persons returning to Germany after having lived abroad. The study follows a multi-destination country design and allows comparative analyses of migrants and non-migrants who stayed in the country of origin. GERPS is a panel study with at least four waves during a period of at least 24 months. This documentation, however, presents the methodology and the data for the first wave providing the baseline survey. Detailed information is provided to invite external researchers to apply the new data infrastructure to their own research and to disseminate the innovative research design to construct migrant samples.
In this theoretical contribution, we propose a comprehensive and integrative heuristic model to explain fertility, the Model of Dyadic Pathways (MDP). We show how existing models such as the Theory of Planned Behaviour often do not withstand empirical challenges, especially not individual self-reports in qualitative studies. Furthermore, existing models vary in their premises and foci, resulting in a collection of models which do not necessarily align with or supplement one another. For these reasons, these heuristic models have been widely criticised and, in practice, pieced together according to the research question and tradition of the researcher. Against this backdrop, we establish the MDP to reconnect theory with reality and to unify a variety of approaches. The MDP is grounded on the dyad of partners as the prevalent basis of fertility. It integrates reasoned and unreasoned fertility behaviour, the impact of individual- and couple-level life course, soci(et)al conditions, and the body as an "actor". The model explicitly accounts for the variety of different real-life pathways that lead to fertility. It thereby encourages researchers to, first, consider all potentially relevant factors and their mechanisms and, second, think of fertility and its measurement as a multilinear process. Based on the presented elements a comprehensive model of fertility must cover, we suggest ways to improve surveys accordingly. Furthermore, we elaborate on the contributions and challenges the MDP presents to future fertility research.
Erwerbstätigkeit im Ruhestandsalter hat im öffentlichen, politischen und akademischen Diskurs in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Beschreibung des Entscheidungsprozesses für oder gegen eine fortgeführte Erwerbstätigkeit über die Grenzen des Ruhestandsalters hinaus ist für Deutschland bisher nur lückenhaft vorgenommen worden. Als Grundlage für die Analyse dieses Entscheidungsprozesses verwendet dieses Buch eine Heuristik, die auf dem Rubikon-Modell der Handlungsphasen beruht. Neben der Beschreibung spezifischer Konstellationen formeller und informeller Tätigkeiten in einzelnen Phasen werden auch die sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Bedingungen in den Blick genommen, die das gewünschte oder notwendige Arbeiten von Menschen im Ruhestand fördern oder einschränken. Dies ermöglicht eine differenzierte Sichtweise auf den Prozess der Grenzgänge zwischen Erwerbsarbeit und Ruhestand und kann dadurch eine Orientierung für die politische, gesellschaftliche und insbesondere für die individuelle Gestaltung des jungen Alters bieten. Tabellenanhang: s. https://shop.budrich.de/wp-content/uploads/2019/09/Anhangtabellen.pdf
Die stark besetzten "Babyboomer"-Jahrgänge, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, verlassen in den nächsten 20 Jahren den Arbeitsmarkt. Hierdurch ist ein Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter zu erwarten, der in der öffentlichen Diskussion häufig als eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland angesehen wird. Für die Wirtschaftsleistung ist aber weniger die Gesamtzahl der Erwerbstätigen wesentlich, sondern vielmehr deren Ausbildungsstand und der geleistete Arbeitseinsatz in Stunden. Im Fokus steht das Arbeitsangebot. Präsentiert werden Projektionen zur Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden pro Woche nach Bildungsstand bis 2030. Diese werden für verschiedene Entwicklungsszenarien berechnet. Je nach Szenario wird die Gesamtzahl der gearbeiteten Stunden pro Woche bis 2030 stagnieren oder leicht sinken. Eine Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit und ein weiterer Anstieg der Erwerbstätigkeit bei Personen über 55 Jahre bieten Potenziale, die durch die Verrentung der Babyboomer entstehenden Lücken weitgehend zu schließen. Auch die Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte wird negativen Folgen der Alterung entgegenwirken, da sie die Anzahl der geleisteten Stunden positiv beeinflusst und Potenzial für weitere Erhöhungen der Pro-Kopf-Produktivität birgt. Beim Alterungsprozess im Arbeitsmarkt ist mit Stagnation oder nur mit geringen Anstiegen zu rechnen.
Im vergangenen Jahrzehnt sind über 1,8 Millionen Deutsche ins Ausland fortgezogen. Internationale Mobilität gewinnt für die Lebensläufe der jüngeren Generation zunehmend an Bedeutung. Für zwei Drittel der umgezogenen Personen ist der Auslandsaufenthalt nur zeitlich befristet und für einige Jahre geplant. Ebenfalls zwei Drittel dieser Personen lebten bereits früher einmal im Ausland. Umzüge ins Ausland erfolgen meist aus ökonomischen Motiven sowie aus Gründen des Lebensstils. Die ins Ausland umgezogenen Personen sind überdurchschnittlich qualifiziert. Drei Viertel der Befragten besitzen einen Hochschulabschluss. Die ins Ausland umgezogenen Personen profitieren beruflich in den meisten Fällen von ihrem Auslandsaufenthalt. Selbst unter Berücksichtigung von Kaufkraftunterschieden zwischen Deutschland und den verschiedenen Zielländern erhöhen sich mit dem Umzug ins Ausland die monatlichen Nettoverdienste von Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich um knapp 1.200 Euro. Öffentlich finanzierte internationale Mobilitätsprogramme sollten weitere Bevölkerungsgruppen ansprechen. Vereinfachung und bessere Sichtbarkeit der Programme könnten ihre Attraktivität auch für Bevölkerungs- und Berufsgruppen mit bisher geringerer internationaler Mobilität erhöhen.
The overriding question of the FLB project is: "in what way do Leitbilder (principles) influence reproductive behaviour?" To answer this question it is necessary to identify and describe family-related Leitbilder. The driving factor behind this project is that research in this area has neglected to focus on normative-cultural conditioning proportional to structural and socio-economic variables. Therefore, the primary aim of this research project his to close this gap and enable use of the findings in particular to explain the persistently low birth rate in Germany. In the first phase in 2010, the possibilities of theoretical grounding, the current state of research, methodical preliminary considerations and potentials for analysis of existing data sources, were examined in order to derive specific questions from them. Since then, we have also designed a questionnaire on the basis of further preliminary theoretical and empirical work (qualitative preliminary studies) in order to research the family-related Leitbilder of young people in Germany more precisely. We commissioned the opinion research institute TNS Infratest to conduct the survey for our FLB study. From August to November 2012 the interviewers from TNS Infratest interviewed 5,001 randomly selected people aged between 20 and 39 in a nationwide representative telephone study. The second wave was finally conducted in 2016. It becomes apparent that the distinction between individual expectations and perceived concepts of family in society as a whole generates interesting findings, differences are clearly evident. Furthermore, the newly designed questions - for example those regarding role models for mothers and fathers as well as acceptance of differing couple and family configurations – will generate valuable knowledge. The data set also contains great potential for analysis, especially with regard to possible explanations for differences in fertility between eastern and western Germany.
Gesellschaftliche Modernisierungsprozesse fordern nicht nur die Familien selbst, sondern auch Politik, Praxis und Wissenschaft. Der Band liefert sowohl inhaltliche als auch methodische Beiträge zu aktuellen Themen der Lebenswirklichkeit von Familien sowie der Zukunft des gesellschaftlichen Miteinanders. Die Fragmentierung der Elternschaft, Reproduktionsmedizin, Eltern- und Familienbildung, Migration, Multilokalität von Familien sowie Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen geben nur einen auszugsweisen Eindruck in die Vielfältigkeit der Beiträge.
Korea and Germany are commonly described as emblematic examples of divided nations. But while Korea is still divided Germany has gone through a peaceful unification. The book offers a unique comparative study on the demographic change in these divided countries. It also investigates the developments after Germany's unification. Based on this demographic insights of a merged society it asks about their use and limits for a possible Korean scenario of reunification.