Korea and Germany are commonly described as emblematic examples of divided nations. But while Korea is still divided Germany has gone through a peaceful unification. The book offers a unique comparative study on the demographic change in these divided countries. It also investigates the developments after Germany's unification. Based on this demographic insights of a merged society it asks about their use and limits for a possible Korean scenario of reunification.
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"Der gesellschaftliche Modernisierungsprozeß, so wird besonders von Individualisierungstheoretikern argumentiert, hat in den letzten dreißig Jahren zur Herausbildung und Verbreitung zahlreicher nichttraditionaler Lebensformen neben der bürgerlichen Kleinfamilie geführt. Implizit wird dabei unterstellt, daß es sich bei diesen Lebensformen (v.a. Alleinlebende, Alleinerziehende, Stieffamilien, nichteheliche Lebensgemeinschaften) um moderne, d.h. um neuartige und individuell infolge einer relativ unabhängig getroffenen Wahlentscheidung entstandene, Lebensformen handelt. Eine solche Betrachtung ist in verschiedener Hinsicht unscharf, zum Teil auch unzutreffend. Ein Grund liegt in der dieser Interpretation zugrundeliegenden Geschichtsblindheit, ein anderer in der Abschottung gegen die Ergebnisse empirischer Sozialforschung. Sozialhistorische Studien zeigen, daß es sich bei vielen dieser Lebensformen strukturell keineswegs um neuartige Formen handelt und daß auch die heutige Pluralität der Lebensformen aus historischer Perspektive nicht neu ist, sondern eher als Rückkehr zur 'Normalität der Vielfalt'erscheint. Das Neue an diesen Lebensformen sind die Motive und Umstände, die zu ihrer Entstehung führen. Empirische Analysen verdeutlichen, daß ein erheblicher Teil dieser 'nichttraditionalen' Lebensformen nicht infolge relativ freier Wahl, sondern im Kontext der individuellen Lebensumstände und der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse ein Stück weit zwangsläufig und unfreiwillig entsteht - und somit eher unmodern erscheint. Hinzu kommt, daß die übliche Klassifikation von Lebensformen anhand ihrer äußeren Strukturmerkmale mit einer gewissen Zwangsläufigkeit zu unrichtigen Schlußfolgerungen führt, da die soziologisch wie alltagspraktisch relevanten Differenzierungen hinsichtlich Binnenstruktur, Entstehungszusammenhängen und subjektiven Sinnzuschreibungen unberücksichtigt bleiben. Es stellt sich also die Frage: Wie modern sind die sogenannten nichtkonventionellen Lebensformen und wie sind sie im Kontext gesellschaftlicher Modernisierung zu betrachten? In meinem Beitrag möchte ich einige Probleme und Kriterien erörtern, die m.E. in der weiteren Diskussion über Situation und Wandel von Familie und privater Lebensführung stärkere Beachtung finden sollten und möglicherweise zu einer grundsätzlichen Neubewertung der verbreiteten Interpretationsmuster 'Pluralisierung von Lebensformen', 'Individualisierung der privaten Lebensführung' und 'Modernitätsrückstand der Familie in Ostdeutschland' führen könnten." (Autorenreferat)
Der Methodenbericht beschreibt die Erhebung der zweiten Welle der Studie "Job Mobilities and Family Lives in Europe - Modern Mobile Living and its Relation to Quality of Life" sowie die Struktur der resultierenden Paneldaten. Eine erste Welle wurde im Jahr 2007 in sechs europäischen Ländern durchgeführt: Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Belgien und der Schweiz. Insgesamt wurden 7.220 zufällig ausgewählte Personen befragt. Die Studie fokussierte auf drei zentrale Aspekte: Erstens, die Verbreitung und Vielfalt berufsbedingter räumlicher Mobilität in Europa, zweitens, die Ursachen und Entstehungszusammenhänge, sowie, drittens, die Konsequenzen von berufsbedingter räumlicher Mobilität für subjektives Wohlbefinden, Familie, Beruf und soziale Beziehungen. Zwischen 2010 und 2012 wurde eine Wiederholungsbefragung unter 1.735 Personen in vier Ländern durchgeführt: Deutschland, Frankreich, Spanien und der Schweiz (Wiederbefragungsquote: 34,5 %). Das Paneldesign eröffnet neue Möglichkeiten durch Längsschnittanalysen und damit tiefere Einblicke in die genannten Forschungsfragen. Diese Möglichkeiten werden zudem ergänzt durch eine retrospektive Erfassung umfangreicher Biographien zu Mobilität, Berufen, Familie und Partnerschaften. Daneben wurden im Rahmen der zweiten Welle neue Befragungsinhalte zu Themen wie soziale Integration, freiwilliges bürgerschaftliches Engagement und soziale Mobilität aufgenommen. Die Datendokumentation bietet eine Beschreibung der erhobenen Formen von Mobilität, der Inhalte des Erhebungsinstruments, der Stichprobengewinnung, der Feldphase, der Panelselektivität sowie der Datengewichtung.
Familie in allen Facetten Der Band liefert einen aktuellen Überblick über den Stand der europäischen Familienforschung und die Vielgestaltigkeit der Familien in Europa. Dabei werden vier Themenbereiche exemplarisch vertieft: Familienbilder, Geschlechtsrollen, Globalisierung, familiale Entwicklungsverläufe.
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Die durch das SARS-CoV-2 Virus verursachte COVID-19-Pandemie hat erhebliche Mängel bei der Erfassung und Dokumentation des Sterblichkeitsgeschehens in Deutschland offenbart. Die bestehenden Mängel schaden kurz- und langfristig dem Schutz der in Deutschland lebenden Menschen nicht nur gegen epidemisch auftretende Infektionskrankheiten, sondern auch gegen chronische nichtinfektiöse Krankheiten. Zusätzlich schaden diese Mängel auch der epidemiologischen und demografischen Forschung in Deutschland. Tendenziell bergen die Mängel auch die Gefahr, das Vertrauen in die staatlichen Institutionen zu beeinträchtigen.
Die stark besetzten "Babyboomer"-Jahrgänge, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, verlassen in den nächsten 20 Jahren den Arbeitsmarkt. Hierdurch ist ein Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter zu erwarten, der in der öffentlichen Diskussion häufig als eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland angesehen wird. Für die Wirtschaftsleistung ist aber weniger die Gesamtzahl der Erwerbstätigen wesentlich, sondern vielmehr deren Ausbildungsstand und der geleistete Arbeitseinsatz in Stunden. Im Fokus steht das Arbeitsangebot. Präsentiert werden Projektionen zur Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden pro Woche nach Bildungsstand bis 2030. Diese werden für verschiedene Entwicklungsszenarien berechnet. Je nach Szenario wird die Gesamtzahl der gearbeiteten Stunden pro Woche bis 2030 stagnieren oder leicht sinken. Eine Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit und ein weiterer Anstieg der Erwerbstätigkeit bei Personen über 55 Jahre bieten Potenziale, die durch die Verrentung der Babyboomer entstehenden Lücken weitgehend zu schließen. Auch die Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte wird negativen Folgen der Alterung entgegenwirken, da sie die Anzahl der geleisteten Stunden positiv beeinflusst und Potenzial für weitere Erhöhungen der Pro-Kopf-Produktivität birgt. Beim Alterungsprozess im Arbeitsmarkt ist mit Stagnation oder nur mit geringen Anstiegen zu rechnen.
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 295-297
Mit beruflicher Mobilität sind neben einigen Vorteilen eine Reihe von Problemen und Belastungen verbunden, die in der Studie untersucht werden. Befragt wurden in über 1000 Interviews mobile Berufstätige und ihre Partnerinnen oder Partner, die in verschiedenen mobilen Arrangements leben (Fernpendler, Umzugsmobile, Wochenendpendler, Varimobile, Fernbeziehungen). Als Vergleichsgruppe wurden auch nicht mobile Personen befragt. Als Faustregel formulieren die VerfasserInnen der Studie: "Je jünger die Befragten, je höher der Bildungsabschluss und je kleiner der Haushalt, desto mobiler sind sie". Männer sind außerdem weit häufiger mobil als Frauen. Untersucht werden die Entscheidungsgründe für die Mobilität, die Belastungen, die Mobilität mit sich bringt, die Auswirkungen auf Familie und Partnerschaft und auf die sozialen Beziehungen insgesamt und der Unterstützungsbedarf aus der Sicht der beruflich Mobilen. Die AutorInnen stellen fest, dass Unternehmen mehr als bisher Mitverantwortung auch für das Privatleben ihrer Beschäftigten übernehmen sollten und dass Entwicklungspotenziale zur Gewinnung guter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zukünftig weniger im materiellen als im nicht-materiellen, familienorientierten Bereich liegen werden. (IAB)
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 46, S. 149-186
This article introduces the evolution, framework, objectives, and design of the new data infrastructure "FReDA - The German Family Demography Panel Study", which has been funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) since 2020. FReDA is rooted in the Generation and Gender Survey (GGS) and the German Family Panel (pairfam). FReDA was initiated to facilitate research on family and demography by providing a comprehensive panel study allowing for international comparisons as well as dyadic analyses through a multi-actor design. The survey covers major fields of family research, such as fertility behaviour, reproductive health, work-family conflict, dyadic division of work, gender roles, intimate relations, separation and divorce, parenting and intergenerational relations, social inequalities, family attitudes, and well-being. FReDA interviews are conducted in a self-administered web-based (CAWI) or paper-based (PAPI) manner. The infrastructure consists of two different samples. First, the new FReDA-GGS survey started in early 2021, with a wave 1 study population of individuals aged 18 to 49 years and their partners. Second, the FReDA-pairfam survey will continue the 14-wave pairfam sample from 2022 onwards. The questionnaires of both samples will be harmonised as FReDA evolves. Data accessibility, organisation, and future perspectives of the data infrastructure are described and discussed in the paper's conclusions.
Die Studie gibt einen Überblick über die Größenordnungen der von der Schließung von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen betroffenen Elterngruppen sowie der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt in den Monaten des Lockdowns. Im Anschluss werden vier Themenbereiche, die während der Krise an Relevanz gewannen, näher betrachtet: Eltern in systemrelevanten Berufen, Homeoffice als Lösung, Arbeitsteilung zwischen Frau und Mann sowie psychologische Folgen der Krise für Eltern.
Korea and Germany are commonly described as emblematic examples of divided nations. But while Korea is still divided Germany has gone through a peaceful unification. The book offers a unique comparative study on the demographic change in these divided countries. It also investigates the developments after Germany's unification. Based on this demographic insights of a merged society it asks about their use and limits for a possible Korean scenario of reunification.
Im vergangenen Jahrzehnt sind über 1,8 Millionen Deutsche ins Ausland fortgezogen. Internationale Mobilität gewinnt für die Lebensläufe der jüngeren Generation zunehmend an Bedeutung. Für zwei Drittel der umgezogenen Personen ist der Auslandsaufenthalt nur zeitlich befristet und für einige Jahre geplant. Ebenfalls zwei Drittel dieser Personen lebten bereits früher einmal im Ausland. Umzüge ins Ausland erfolgen meist aus ökonomischen Motiven sowie aus Gründen des Lebensstils. Die ins Ausland umgezogenen Personen sind überdurchschnittlich qualifiziert. Drei Viertel der Befragten besitzen einen Hochschulabschluss. Die ins Ausland umgezogenen Personen profitieren beruflich in den meisten Fällen von ihrem Auslandsaufenthalt. Selbst unter Berücksichtigung von Kaufkraftunterschieden zwischen Deutschland und den verschiedenen Zielländern erhöhen sich mit dem Umzug ins Ausland die monatlichen Nettoverdienste von Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich um knapp 1.200 Euro. Öffentlich finanzierte internationale Mobilitätsprogramme sollten weitere Bevölkerungsgruppen ansprechen. Vereinfachung und bessere Sichtbarkeit der Programme könnten ihre Attraktivität auch für Bevölkerungs- und Berufsgruppen mit bisher geringerer internationaler Mobilität erhöhen.
Von Juli bis Oktober 2019 fand die dritte Welle der Studie "Transitions and Old Age Potential" (TOP) statt. Von den 2.455 Personen, die im Jahr 2016 zu einer erneuten Wiederholungsbefragung bereit waren, lagen drei Jahre später 1.561 abgeschlossene Interviews vor. In der dritten Welle wurden zudem die Partnerinnen und Partner der Panelisten mit einem Schwerpunkt auf gemeinsame oder getrennte Ruhestandsübergänge befragt. Insgesamt konnten 576 Partnerinterviews abgeschlossen werden. Diese Stichprobe erweitert das Panel von TOP um eine dyadische Perspektive auf den Übergang in den Ruhestand. Wie bereits die beiden ersten Wellen, so wurde auch die dritte Welle vom Umfragezentrum Bonn (uzbonn) im Auftrag des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) durchgeführt. Es wurden bereits im Vorfeld der Befragung Maßnahmen zur Erhöhung der Qualität der Stichproben und der methodischen Umsetzung des dyadischen Erhebungsdesigns umgesetzt. Zudem kamen längsschnittliche Gewichtungsverfahren zum Einsatz, die unter anderem für selektive Teilnahmewahrscheinlichkeiten der Panelisten in der dritten Welle adjustieren. Neben dem Vorgehen bei der Durchführung der zweiten Adress- und Panelpflege und der Feldphase der dritten Welle werden im vorliegenden Daten- und Methodenbericht unter anderem die Prüfung der Filterführung, die Kontrolle von Plausibilität und logischer Konsistenz, die Berechnung von Konstrukten sowie die Anonymisierung der Daten für den Scientific Use File (SUF) beschrieben.