This volume gives an overview of what is known from an academic perspective about the end of life in Switzerland. The authors, who represent different academic disciplines, deal with crucial questions, such as experiences of individuals, personal decisions concerning their own end of life, care situations, costs, legal regulations, and ideals of dying.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4363-4372
"Der Lehrberuf ist von einer Spannung zwischen 'Fördern' und 'Auslesen' geprägt: Lehrpersonen vermitteln nicht nur Wissen und tragen zur Sozialisation von Schülern und Schülerinnen bei, sie finden sich auch in Selektionsprozesse eingebunden, die das Wohl des Schülers und der Schülerin beeinträchtigen können. Aus professionalisierungstheoretischer Sicht erschweren es die selektionsbezogenen Aufgaben, dass zwischen der Lehrperson und dem Schüler bzw. der Schülerin ein Arbeitsbündnis entsteht, in dessen Rahmen sich neugieriges Lernen und Autonomieentwicklung entfalten können. Das Interesse gilt der Frage, auf welche Deutungsmuster Lehrpersonen rekurrieren, um die Spannung zwischen Fördern und Auslesen lebbar zu machen und handlungsfähig zu bleiben. Dabei gehen die Verfasser davon aus, dass die Deutungsmuster sich auf die soziale Herkunft der interessierenden Akteure, auf das Geschlecht sowie auf den absolvierten Ausbildungsgang (Real- versus Sekundarlehrausbildung) strukturell rückbeziehen lassen und in den Zusammenhang pädagogischer Denktraditionen gestellt werden können. Eine Grundvermutung lautet, dass Lehrpersonen ihre selektionsrelevanten Aufgaben in fördernde Aufgaben umdefinieren, sobald Selektion dem Schüler Unannehmlichkeiten bringt. Wer einem solchen Verständnis anhängt, bezieht sich als Lehrperson auf ein Berufskonzept, das historisch vor der Einführung eines selektionierenden Volksschulwesens zu verorten ist. Ausgehend von theoretischen Erörterungen zum Lehrberuf wird im geplanten Referat eine konkrete, sequenzanalytisch erarbeitete Fallanalyse präsentiert und vor dem Hintergrund der Grundvermutung kommentiert. Der vorzustellende Fall stammt aus einem laufenden Forschungsprojekt, in dem Lehrkräfte befragt werden, die in der Stadt Bern auf der Sekundarstufe I tätig sind." (Autorenreferat)
In dem Beitrag werden die Machtverhältnisse zwischen den Ehepartnern im Zusammenhang mit der Verflechtung der Lebens- und Erwerbsverläufe des Mannes und der Frau thematisiert. Die Überlegungen betreffen besonders Frauen, die ihr Berufsleben unterbrechen; es wird nach den machtbezogenen Konsequenzen dieser Diskontinuität gefragt. Es wird ein struktur- und ressourcentheoretisches Konzept von Lebenslauf zugrundegelegt mit der These, daß die Machtgeladenheit von Berufsressourcen immer höher ist als die von Familienressourcen, d.h. daß der permanent voll berufstätige Partner mehr Macht besitzt. Die Ehe wird als eine Abfolge von Machtkonstellationen gesehen. Erneute weibliche Erwerbstätigkeit verändert deren Machtposition und wirkt einem Machtverlust entgegen bzw. führt zu Machtgewinn gegenüber dem Partner. Auf die Macht aus familialen Ressourcen kann sie aber nicht verzichten. So wird die Beibehaltung der üblichen häuslichen Arbeitsteilung erklärt. (ICE)
Ursula Streckeisen beschäftigt sich in dem Beitrag mit dem Verhältnis von Frauen zu höherer Bildung, Forschung und Wissenschaft in der Schweiz. Im ersten der fünf Teilkapitel untersucht sie die bildungsmäßige Stellung der Frau seit den fünfziger Jahren und das Verhältnis von Frauenbildung und Feminismus. Es folgen Überlegungen zur Qualität des Frauen vermittelten Wissens (Kapitel zwei), den Frauen im wissenschaftlichen Hochschulbetrieb offenstehenden Karrieremöglichkeiten (Kapitel drei) sowie den dort vorherrschenden Karriere-ermöglichenden bzw. -verhindernden Grundstrukturen (Kapitel vier). Ursula Streckeisen kommt zu den Ergebnissen, daß sich die Situation im Bildungsbereich in vertikal-hierarchischer Dimension für Frauen zwar verbessert habe (Kapitel eins), das in den Hochschulen vermittelte Wissen ihrer Ansicht nach auch weiterhin als "Männerwissen" zu bewerten ist, da es männlichen Interessen und Perspektiven verpflichtet sei (Kapitel zwei). In Bezug auf die universitären Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen stellt sie heraus, daß sich die geschlechtsspezifische Trennungslinie nun in den Hochschulbereich verlagert habe (Teil drei) und - jenseits männlicher Netzwerke - Frauen auch weiterhin der Zugang zu bedeutenden Positionen verwehrt bleibe (Kapitel vier). Nach Überlegungen zu den Frauen in den Universitäten abverlangten Verhaltensmustern (Kapitel fünf) endet der Beitrag mit Anmerkungen zu den durch die Ausgrenzung von Frauen aus dem Wissenschaftsbetrieb hervorgerufenen Wirkungen. (TR)