"Although the NS-regime tried to eliminate any possibility for prisoners of concentration camps to keep an identification via gender and social or ethnic origin, prisoners still had hidden leeways for action to keep their individuality. The paper presents these leeways which ran mainly by identification via 'gender'. Men remain men for other male prisoners. They can tolerate beating without loosing their honour because the guards degraded themselves to an animalistic level by their beating. Conflicts among male prisoners were solved manly. Women remain women by their ability to cope with the situation and to endure privations. The different gender and their characteristics are a main strategy for survival and help to keep one's identity and honour." (publisher's description)
Die Verfasserin untersucht die Anwendungszusammenhänge der einzelnen Begriffe bei Bourdieu und reflektiert dabei, inwiefern die symbolische Dimension Effekte auf die Wirkmacht der sozialen Praktiken und Konstellationen hat. Es wird analysiert, wie Bourdieu selbst die Unterscheidung der Begriffe symbolische Gewalt und symbolische Macht bzw. Herrschaft vorgenommen hat und worin diese Differenzierung besteht. Die sich aus diesen Überlegungen ergebende Tiefenschärfe der bourdieuschen Konzepte werden anschließend am Beispiel der nationalsozialistischen Konzentrationslager expliziert. Dabei wird gezeigt, dass unter Anwendung des bourdieuschen Instrumentariums neue analytische Beschreibungen der Konzentrationslager ermöglicht werden, die verdeutlichen, dass symbolischer Gewalt, symbolischer Macht wie auch symbolischer Herrschaft in diesen hermetisch abgeschlossenen Sozialräumen eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Durch ihr ausgeprägtes Beharrungsvermögen liefen sie der in den nationalsozialistischen Zwangslagern allgegenwärtigen, unmittelbaren Gewalt teilweise sogar als subversive Kraft zuwider. (ICF2)