In seinem Aufsatz beschreibt der Autor die praktischen Aufgaben, die sich dem wissenschaftlichen Autor stellen. Er versucht, einige der Gründe aufzuzeigen, "bei der Darstellung von Forschungsergebnissen einiges zu vermeiden und anderes zu bevorzugen". Dabei konzentriert er sich auf die im engeren Sinne hermeneutisch arbeitenden Sozialforscher - "auf die objektiven, strukturalen oder sozialwissenschaftlichen Hermeneuten, Forscher also, deren Forschungspraxis vor allem aus der detaillierten sequenzanalytischen Deutung von Texten besteht... Für diese Hermeneuten ergeben sich - werden sie als Autoren tätig - aufgrund der Besonderheit der eigenen methodologischen Verortung ganz besondere Aufgaben, die sich in dieser Form für die anderen Sozial- und Naturforscher (welche natürlich auch, wenn auch implizit hermeneutisch arbeiten) nicht stellen." Der Autor skizziert im einzelnen folgende Probleme: die Komplexität, die Nichtoperationalisierbarkeit der Methode, den Aufbau von äußerem Kontext. (psz)
In: Wasserwirtschaft: Hydrologie, Wasserbau, Boden, Ökologie ; Organ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, Band 113, Heft 12, S. 32-36
Der 1924 in Neustadt in Holstein geborene, heute in Berlin lebende, Kay Hoff hat in seiner mehr als 50 Jahre andauernden Schriftstellerkarriere seinen Ruf als unbequemer, das heißt gesellschaftliche und politische Missstände unmissverständlich tadelnder, Autor häufig in Werk und Wirken unter Beweis gestellt. Leben und Schaffen des promovierten Germanisten zeigen sich geprägt durch das, was er selbst bezeichnet als seinen "wichtigsten Lebenseinschnitt [.]: das Kriegsende 1945." So gehören Vergangenheitsbewältigung und Schuld, aus immer neuen Perspektiven betrachtet, zu seinen zentralen Fragen; dazu treten nach und nach weitere Themen: die Kritik am Kleinbürgertum, die Skepsis gegenüber der Sprache, die Konfrontation zwischen konservativ-bürgerlicher und progressiv-kritischer Literatur, die Krise des Individuums und immer wieder die Probleme zwischenmenschlicher Beziehungen. In späteren Werken wird der Themenkreis noch erweitert um Erörterungen über Wahrheit und Wirklichkeit, Verlust und Vergänglichkeit sowie um den Generationskonflikt. Das Werk Kay Hoffs ist äußerst vielfältig und, den Schaffensjahren entsprechend, umfangreich. Neben sieben Romanen veröffentlichte er Dutzende von Erzählungen und zwölf Gedichtbände (der letzte erschien 2006), darüber hinaus verfasste er vierzig Hörspiele und Funk-Features sowie mehrere Fernsehspiele. Als unbequem gilt Hoff auch, weil er durch den Einatz einer Vielzahl von Stilmitteln sowie durch besondere sprachliche und strukturelle Konstruktionen ein leichtes Konsumieren seiner Texte verhindert. So fällt in den frühen Romanen die Tendenz zum nicht-linearen Erzählen auf, häufig vorgetragen in einem ironischen, satirischen Ton. Die Expositionen werden ausgespart oder verkürzt und verschiedene Stilmittel, wie Multiperspektivismus, Montage, Ellipse und Anakoluth, kommen zum Einsatz. Der Gebrauch dieser Stilmittel steigert sich bis zum dritten Roman Drei. Anatomie einer Liebesgeschichte, dem eine ausgeprägt experimentelle Form zugrunde liegt. Danach, in Wir reisen nach Jerusalem, dem letzten Roman des nach Jürgen Petersen sogenannten Frühwerks, ist ein deutlicher Rückgang an stilistischen Erprobungen zu verzeichnen, bis Hoff mit Janus, dem Beginn des Spätwerks, endgültig zum narrativen Erzählen zurückfindet. Übereinstimmend gilt sowohl für die frühen als auch für die späten Romane, die stets aus ihrer jeweiligen Entstehungszeit heraus formuliert sind, dass auf eine spannungsgeladene, aktionsreiche Handlung verzichtet wird und statt dessen die Wiedergabe von Gesprächen und Reflexionen den Vorrang erhalten. Das Ende der Romane bleibt meist offen, wobei Lösungsmöglichkeiten allenfalls angedeutet werden oder die zirkuläre Konstruktion auf die Ausgangskonstellation zurückverweist. Die Erzählungen sind den Romanen thematisch vielerorts verwandt, und auch stilistisch zeigen sich ähnliche Entwicklungen. Während Hoff in den frühen Erzählungen der Nachkriegsjahre in knapper, nüchterner Sprache den Überlebenskampf "kleiner" Leute schildert, entstehen in den 60er Jahren experimentelle Arbeiten, in denen sich die ehedem von außen an die Figuren herangetragenen Probleme zu inneren Krisen gewandelt haben. In der Kurzprosa der jüngeren Zeit kehrt Hoff dann wieder zu stärker narrativen Erzählformen zurück. Die Dissertationsschrift stellt die erste Monografie über Arbeiten von Kay Hoff dar. Trotz der mehr als fünfzigjährigen Schreibtätigkeit, während der er in bekannten Verlagen und Literaturzeitschriften sowie im Hörfunk veröffentlichen konnte und für seine Arbeiten mit einer Reihe von Auszeichnungen geehrt wurde, blieben Hoff und seinem Werk bisher eine angemessene Beachtung in der wissenschaftlichen Forschung wie auch in der lesenden Öffentlichkeit versagt. Die Ziele der Dissertationsschrift sind daher, eine Einführung in Hoffs Prosawerk zu leisten, einen literaturwissenschaftlichen Diskurs anzuregen sowie eine breitere Leserschaft auf seine Arbeiten aufmerksam zu machen. ; Kay Hoff was born in 1924 in Neustadt in Holstein. In more than 50 years of writing he proved his reputation as an inconvenient author who criticizes social and political deficiencies. Life and work of this graduated Germanic Philologist is impressed on World War II, as he says, his "most important period of life". So guilt and the process of coming to terms with the past are the central issues; this comes along with other topics: criticism on petty bourgeoisie, considerations about language, literature, the crisis of the individual and human relations. At a later period topics like truth, realness, loss, perishableness and the generation gap were added. The opus of Kay Hoff is, according to his years of working, very multifarious and comprehensive. It contains seven novels, dozens of novellas, twelve poem anthologies, forty radio plays and several TV-plays. Hoff is also considered an inconvenient writer because he avoids an effortless reading of his works through multiplicity of linguistical and structural constructions. Especially in his early novels he applies a lot of different stylistic devices. In particular his third novel Drei. Anatomie einer Liebesgeschichte has a distinctive experimentel form. After this, in Wir reisen nach Jerusalem, according to Jürgen Petersen the last novel of the early works, there is a noticeable decline of stylistic trials. With Janus, the beginning of his late work, Hoff finally finds back to narrative telling. It is effective for all his novels, that Hoffs resigns of a thrilling story line. Instead of that he prefers dialogues and reflexion. The novels are open-ended and offer no denouements. The novels are related to the novellas in many issues. In the early novellas of the post-war period Hoff describes the struggle for existence of ordinary people. In the sixties occur experimental works which show people in psychologic crisis. Even here Hoff turns back in his late work to more narrative tellings. The thesis is the first monograph about the works of Kay Hoff. Despite of his long career as an author Hoff is fairly unknown among readers and experts. Hence the aim of the thesis is an introduction in Hoffs prose work as well as to initiate a scientifical discussion and not least to get through to the reading public.
Der Beitrag beruht auf einem Vortrag am Achten Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen Symposium für Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht vom Juni 2017 im Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg. Dürfen Unternehmen Mittel ihrer Gesellschaft unentgeltlich für soziale, politische oder kulturelle Zwecke investieren? Der Beitrag geht der Frage nach, ob politisches Engagement von Unternehmen und insbesondere korporative Freigiebigkeit wie Spenden zulässig sind. Unter anderem wird auch auf die Frage eingegangen, ob staatliche Regulierung von politischem Engagement von Unternehmen erforderlich und wünschenswert ist. ; + ID der Publikation: unilu_26601 + Reihe: ZSR-Beiheft + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2018-08-22 11:03:56
1. Abt. Die Rechtlichkeit oder ein politisch-rechtlicher Traktat.--2. Abt. Die Sittlichkeit und der philosophische Sittlichkeitswahn. ; Mode of access: Internet.
Friedrich Krauß (1791–1868) is the author of "Nothschrei eines Magnetisch- Vergifteten" (A Cry of Distress by a Victim of Magnetic Poisoning) which was published in 1852. In the history of psychiatry this thousand-page work was considered to be the most comprehensive 19th century self-description of a partly psychotic experience written in the German language. Recently discovered sources reveal a hitherto unknown side of the author: employed as a chancery clerk from 1812 onwards, Krauss published two portfolios of calligraphy in 1822 and in 1849. Particularly the 1822 collection bears clear evidence of his typical fears of being manipulated. We will summarize the current state of biographical research on Krauss while also analyzing his calligraphic work with respect to the author's aesthetic production in the context of the general socio-cultural significance of calligraphy. Up until now the then popular theory of "animal magnetism" was considered to be Krauß' primary point of reference. With our approach we will establish new links, especially with the esoteric and occultist literature of those days. The calligraphic artwork enables a broader perspective on Krauss and his oeuvre, for instance with respect to preliminary psychodynamic hypotheses on the triggering erotic conflict and his personality as well as to the compensatory social role of calligraphy in his life.