Reflections: Doing Biographical Research
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 4, Heft 3
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 4, Heft 3
In: Human affairs: HA ; postdisciplinary humanities & social sciences quarterly, Band 24, Heft 4, S. 524-530
ISSN: 1337-401X
This paper looks at the possibilities of using biographical research in social work focusing on the elderly. Social work with the elderly uses or should use biographical data to create individual plans for clients or for the purpose of sensory activation. Narrative interviews are a form of interaction between a senior client and a social worker. The social worker supports the senior's narrative so they can view their life for themselves and explain its meaning from their own perspective. The use of sensory activation in social work is only possible when the individual's identity is supported by a sufficient amount of environmental stimuli, which can be achieved only by acquiring and analyzing data on the life events of the individual. The paper contains examples of the use of biographical data in social work with the elderly, which is essential for further structuring their lives.
In: Historical Social Research, Band 31, Heft 3, S. 6-28
In diesem Artikel geht es um zweierlei: Zum einen wird die Entwicklung eines gemeinsamen Projekts einer Gruppe von Sozialwissenschaftlern rekonstruiert, die ihre spezifischen biographieanalytischen Ansätze und Arbeitsweisen dadurch sichtbar machen, dass sie sich jeweils auf ein bestimmtes autobiographisch-narratives Interview konzentrieren: das Interview mit einer Arbeitsmigrantin aus der Türkei, die in einer deutschen Großstadt lebt. Das Datenmaterial war - unter Leitung der vor einiger Zeit verstorbenen Christa Hoffmann-Riem - im Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes erhoben worden. Die Transkription des Interviews ist sowohl in der deutschen Originalversion als auch in englischer Übersetzung zugänglich. Zum anderen wird die Rekonstruktion dieses Projekts in den Kontext einer Forschungstradition gerückt (die mit dem Namen von Fritz Schütze verbunden ist), in der ursprünglich dieser Typ des Interviews - das narrative Interview - entwickelt worden war. Obgleich dieser Interviewtyp heutzutage sehr weit verbreitet ist, erscheint es notwendig, an seine Geschichte zu erinnern, um eine unangebrachte und enge Fokussierung auf 'Methode' oder 'Technik' zu vermeiden. Der Artikel betont die Verbindung von theoretischen und methodologischen Interessen zu Beginn dieser Entwicklung, die Entscheidung, auf methodische Weise Stegreiferzählungen eigener Erlebnisse für soziologische Forschung zu verwenden, und die Hinwendung zur Durchführung und sequentiellen Analyse autobiographisch-narrativer Interviews, die sich als fruchtbar für die Entdeckung von 'Prozessstrukturen' des Lebensablaufs erwies. Daher lieferte diese Forschungstradition einen Beitrag zur Herausbildung und gegenwärtigen Form der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung.
In: Historical Social Research, Band 31, Heft 3, S. 151-152
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 12, Heft 3
Diese FQS-Schwerpunktausgabe zum Thema Archivierung und biografische Methoden bietet einen wichtigen Anlass, über eine europäische Initiative zur Förderung qualitativer Sozialforschung zu informieren: EUROQUAL, gefördert durch die European Science Foundation, hat gerade die vierjährige Projektzeit (2006-2010) abgeschlossen. In diesem Beitrag werde ich einige Überlegungen und methodologische Reflexionen präsentieren, die aus dem Euroqual-Workshop "Archives and Life-History Research" erwachsen sind, der vom 21. bis zum 23. September 2009 in Madrid veranstaltet wurde. Im Besonderen geht es mir um ein Phänomen, das ich als Sensitivität für Archivierung und biografische Forschung bezeichnen möchte. Es ist essenziell wichtig mit Blick auf Forschungsqualität, Forschungsökonomie und auf ein Verständnis von Forschung als einem bewahrenswerten Gut. In diesem Zusammenhang werde ich einige Beispiele aus europäischen Ländern hinzuziehen,um die besondere Situation in Spanien zu verdeutlichen.
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 4, Heft 3
In diesem Artikel geht es um zweierlei: Zum einen wird die Entwicklung eines gemeinsamen Projekts einer Gruppe von Sozialwissenschaftlern rekonstruiert, die ihre spezifischen biographieanalytischen Ansätze und Arbeitsweisen dadurch sichtbar machen, dass sie sich jeweils auf ein bestimmtes autobiographisch-narratives Interview konzentrieren: das Interview mit einer Arbeitsmigrantin aus der Türkei, die in einer deutschen Großstadt lebt. Das Datenmaterial war – unter Leitung der vor einiger Zeit verstorbenen Christa HOFFMANN-RIEM – im Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes erhoben worden. Das Ergebnis dieses Projekts ist diese Ausgabe von Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research – ein vorläufiges Ergebnis, da die Leser/innen eingeladen werden, sich an der Analyse dieses Interviews zu beteiligen und in Zukunft ihre eigenen Interpretationen und kritischen Kommentare zur Verfügung zu stellen. Die Transkription des Interviews ist sowohl in der deutschen Originalversion als auch in englischer Übersetzung zugänglich. Zum anderen wird die Rekonstruktion dieses Projekts in den Kontext einer Forschungstradition gerückt (die mit dem Namen von Fritz SCHÜTZE verbunden ist), in der ursprünglich dieser Typ des Interviews – das narrative Interview – entwickelt worden war. Obgleich dieser Interviewtyp heutzutage sehr weit verbreitet ist, erscheint es notwendig, an seine Geschichte zu erinnern, um eine unangebrachte und enge Fokussierung auf "Methode" oder "Technik" zu vermeiden. Der Artikel betont die Verbindung von theoretischen und methodologischen Interessen zu Beginn dieser Entwicklung, die Entscheidung, auf methodische Weise Stegreiferzählungen eigener Erlebnisse für soziologische Forschung zu verwenden, und die Hinwendung zur Durchführung und sequentiellen Analyse autobiographisch-narrativer Interviews, die sich als fruchtbar für die Entdeckung von "Prozessstrukturen" des Lebensablaufs erwies. Daher lieferte diese Forschungstradition einen Beitrag zur Herausbildung und gegenwärtigen Form der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung.
In: RUSSIA AND THE CONTEMPORARY WORLD, Heft 1, S. 204-210
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 12, Heft 3
Die Nutzung von Archivmaterial für sozialwissenschaftliche Forschung setzt voraus, dass sich eine Kultur der Archivierung (und der Re- und Sekundärnutzung von Daten) bereits etabliert hat. Ein solcher Ansatz und eine entsprechende Forschungspraxis ist zunächst vor allem bezogen auf Statistiken, Umfragen und ähnliche Primär- und Sekundärdokumente entstanden. Im Unterschied hierzu geschieht es sehr viel seltener, dass das zumeist sehr elaborierte Datenmaterial, das im Zuge qualitativer Forschungsarbeiten erhoben wird, für den Zweck späterer Reanalysen archiviert wird. Hierzu gehört eine Dokumentation der Praktiken und Erfahrungen im Forschungsalltag von Projekten, ebenso betrifft dies Feldnotizen, Audio- und Videoaufzeichnungen und überhaupt jede Art von Dokumenten, die im Forschungsprozess produziert werden. Insgesamt bietet diese Schwerpunktausgabe ein breites und hoffentlich anregendes Spektrum an Artikeln, die sich mit den Erfahrungen, Herausforderungen und Potenzialen der Archivierung und Nachnutzung qualitativer Daten befassen, und dies insbesondere mit Blick auf biografische und Erzählforschung. Ein wesentliches Anliegen ist für uns, mehr Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Archivierung von Daten auch im Bereich qualitativer Sozialforschung zu lenken. Hierzu werden methodologische Reflexionen und Forschungsansätze vorgestellt, die im Rahmen der europäischen sozialwissenschaftlichen Forschung entstanden sind und weiter entwickelt werden. Wir hoffen, dass die hier versammelten Beiträge helfen, Kommunikation und Austausch zu diesen wichtigen Fragen in unterschiedlichen nationalen und disziplinären Kontexten voranzutreiben.
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 9, Heft 1
Die Soziologin Catherine DELCROIX beschreibt in diesem Interview ein Aktionsforschungsprojekt mit Sozialarbeiter(inne)n und dessen Auswirkungen. Die Sozialarbeiter(innen) waren über Probleme in einem Sozialwohnungsviertel im Norden von Nantes besorgt, in dem viele Einwandererfamilien aus dem Maghreb mit niedrigen Einkommen lebten. Sie kontaktierten Catherine DELCROIX und baten sie, ihnen dabei zu helfen, das destruktive Verhalten Jugendlicher im Viertel zu verstehen sowie die – wie sie meinten – Gleichgültigkeit ihrer Väter. Sie leitete die Sozialarbeiter(innen) in einem selbst-reflexiven Forschungsprojekt an, Väter, Mütter und deren adoleszente Kinder um lebensgeschichtliche Interviews zu bitten. Das Interviewen und gemeinsame Interpretieren der Interviews veränderte die Voreingenommenheit der Sozialarbeiter(innen) gegenüber den Immigrant(inn)en. Aber es gab auch weitere unerwartete Auswirkungen, für die Nachbarschaft und für die Familien. Die Väter bildeten einen Verein, der zu einem Forum öffentlicher Artikulation wurde und soziale Teilhabe ermöglichte. Für ihre Kinder wurden sie zu "Coaches". Auf diese Weise konnten sie den negativen Folgen der "Diskreditierung" – ein Konzept, das Catherine DELCROIX in diesem Forschungsprojekt entwickelte – entgegensteuern. Ein wichtiges Ergebnis betrifft die Bedeutung der "Familienerinnerung" in diesem Kontext, da die erzählte Lebensgeschichte ihrer Eltern jungen Menschen besser verstehen half, wer sie waren, woher sie kamen und worauf sie hoffen konnten.
In: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 23, Heft 1, S. 153-163
Der Beitrag setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Anfangs skizziert die Verfasserin den historischen Hintergrund in Form eines schematischen und vereinfachten Überblicks. Dabei hält sie es für wichtig, wenigstens einen allgemeinen historischen Umriss zu zeichnen und das polnische Erbe der biografischen Methode, welches immer noch in den aktuellen Arbeiten polnischer Soziologen zu erkennen ist, aufzuzeigen. Im Anschluss daran wird der Stand des in den letzten Jahrzehnten gesammelten biografischen Materials kommentiert (dieses steht in direktem Zusammenhang mit der Methode), um im Anschluss die aktuelle Forschung zu beschreiben. Dabei konzentriert sie sich hauptsächlich auf die Arbeit von Soziologen an der Universität Lodz. Abgesehen davon werden Studien zum Holocaust hervorgehoben, einige andere Arbeiten kommentiert und gesondert die Methode der Oral History beschreiben. (ICF2)
In: Journal of Baltic studies: JBS, Band 48, Heft 1, S. 55-66
ISSN: 1751-7877
In: Neue Praxis, Band 13, Heft 3, S. 283-293
In der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung herrscht ein Interesse am Lebenszyklus von Altersgruppen einer Gesellschaft (=Kohorten) und von Personengruppen (= sozialen Aggregaten) mit bestimmten gemeinsamen sozialen Merkmalen (z. B. Frauen der Unterschicht) vor. Es ist klar, dass mit diesem Konzept nicht das erfasst wird, was der individuelle Biographieträger als sein persönliches Lebensschicksal erfährt. Nun kann man aber nicht davon ausgehen, dass für die soziologische Theoriebildung all das irrelevant ist, was mit individuellem Lebensschicksal zu tun hat. Negative Ereignisverkettungen wie Arbeitslos-Werden, Alkoholiker-Werden, Psychiatrischer-Patient-Werden sind nicht jenseits des Umstandes begreifbar, dass sie die Identität des Biographieträgers zentral angreifen und gerade unter dem Aspekt des persönlichen Schicksals wirksam sind. Vieles, manchmal alles, hängt davon ab, wie der Biographieträger die negative Ereignisverkettung erfährt und wie er sie theoretisch verarbeitet. Der Autor vertritt in dem vorliegenden Beitrag die These, dass es sinnvoll sei, die Frage nach Prozessstrukturen des individuellen Lebenslaufs zu stellen und davon auszugehen, dass es elementare Formen dieser Prozessstrukturen gibt, die im Prinzip in allen Lebensabläufen anzutreffen sind. Darüber hinaus nimmt er an, dass es systematische Kombinationen derartiger elementarer Prozessstrukturen gibt, die als Typen von Lebensschicksalen gesellschaftliche Relevanz besitzen. Zunächst geht es um die Technik des autobiographisch-narrativen Interviews und Schritte der Auswertung autobiographischer Stegreiferzählungen. Im Anschluss daran skizziert der Autor eine Einzelfallanalyse, die eine der elementaren Prozessstrukturen des Lebensablaufs und die entsprechende biographietheoretische Kategorie der Verlaufskurve illustrieren soll. Zugleich wird mit dieser Skizze plausibiliert, dass die sozialwissenschaftliche Auswertung narrativer Interviews drei unterschiedliche Stoßrichtungen haben kann. Erstens kann es um die Herausarbeitung elementarer Prozessstrukturen des Lebensablaufs gehen. Zweitens kann ein spezieller sozialer Prozess in seiner Auswirkung auf den Lebensablauf im Zentrum des sozialwissenschaftlichen Analyseinteresses stehen. Drittens kann schließlich auf der Grundlage der Erhebung, Transkription und Analyse einer autobiographischen Stegreiferzählung eine biographische Beratung mit dem Betroffenen stattfinden. (ICD)
In: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 25, Heft 1, S. 135-163
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 4, Heft 3
In FQS 4(3) – "Doing Biographical Research" – beschäftigen sich Wissenschaftler(innen) aus unterschiedlichen disziplinären und nationalen Blickwinkeln mit dem Interview mit einer in Deutschland lebenden türkischen Arbeitsmigrantin. Neben diesen unmittelbar dem Themenschwerpunkt zugehörigen Aufsätzen enthält FQS 4(3) acht Einzelbeiträge, neun Literaturbesprechungen und zwei Tagungsberichte von Sozialwissenschaftler(inne)n aus insgesamt acht Ländern und sieben Disziplinen. Damit wurden seit Erscheinen der ersten Schwerpunktausgabe im Januar 2000 in FQS beinahe 450 Artikel veröffentlicht. In dem Beitrag werden die neue Schwerpunktausgabe und FQS als Beispiel einer dem Open Access verpflichteten sozialwissenschaftlichen Online-Zeitschrift kurz skizziert. FQS wird in das Ensemble deutscher Projekte eingeordnet, die Teil der internationalen Bemühungen um die weltweit freie Zugänglichkeit wissenschaftlicher Fachinformationen sind.
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 22, Heft 2
With its diachronic focus on socio-historical processes and life and family histories, sociological biographical research can analyse the emergence of new spatial figurations. It does so from the perspective of the experiences of individuals in their changing belonging to different groupings at different times. In this article, I investigate changing (meanings of) spaces in the Bilad ash-Sham region (roughly today's Lebanon, Israel, Palestine, and parts of Jordan and Syria). I discuss how the process of the formation of nation-state borders and citizenship in the twentieth century transformed translocal relations into transnational networks, combined spatial diffusion with (forced) emplacement in nation-states, and initiated accelerating national closure processes. At the family level, the growing relevance of citizenship and borders in the region came about with knowledge of, and family dialogue about, border crossing, and the increasing spatial diffusion of the family, as well as intrafamilial discussions on the "value" of different nation-states. These processes affected all families in the Bilad ash-Sham region to a varying extent. They constitute a type of figuration of space that influenced the gradual formation of societies within the framework of nation-states defined by colonial rulers. As an example, I will discuss the regional family history of a Syrian refugee in Amman, Jordan.