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In: Posttraditionale Gemeinschaften : theoretische und ethnografische Erkundungen, S. 310-326
Die Verfasser setzen sich mit der Frage auseinander, was sich an der Bedeutung von Gewalt als Folge einer stärker individualisierten Lebensführung verändert hat. Mit dem Wandel von traditionalen zu posttraditionalen Gemeinschaften rücken individuelle Interessen der Beteiligten stärker in den Vordergrund. Kollektives Solidaritätserleben weicht hedonistischen Motiven für Schlägereien wie sozialer Anerkennung und dem "Adrenalinkick". Die Verfasser diskutieren zunächst den Wandel von Gemeinschaften in der Postmoderne und beschreiben anschließend die Straßenkultur, in deren Milieu die Gewalt eine gemeinschaftsbildende Wirkung zeigt. Am Beispiel der Hooligans und der jungen männlichen Russlanddeutschen wird nach der Veränderung der Bedeutung von Gewalt in diesem Milieu gefragt. Die Besonderheit der Russlanddeutschen wird darin gesehen, dass nicht wenige von ihnen in den Herkunftsländern mit einem traditional-kollektivistischen Gemeinschaftsbild aufgewachsen sind und erst in Deutschland posttraditional-individualistischen Einflüssen ausgesetzt waren. (ICE2)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 595-608
"Dass der Mensch von Natur aus ein Gemeinschaftswesen sei, ist ein sozial- und kulturwissenschaftlicher Gemeinplatz, der bekanntlich auch durch gen- und memtheoretische Erklärungen des Altruismus-Phänomens nachdrücklich unterstützt wird. Und 'selbstverständlich' kennt auch das vor-analytische Erleben schlechthin und kennen ebenso mannigfaltige Weltanschauungen das Phänomen der Gemeinschaft, die nicht 'gemacht' wird, sondern quasi naturwüchsig entsteht und besteht: Eltern-Kind-Beziehungen, Verwandtschaften, Jäger-und-Sammler-Horden, Stämme usw. gelten als solche (wenngleich vielfältig kulturell überformte) natürliche Gemeinschaften, die man nicht wählt, sondern in die man hineingeboren wird. Gleichwohl reicht die Wahrnehmung der kulturellen 'Produziertheit' menschlicher Gemeinschaft (wenigstens) bis in die Antike zurück. Relativ 'modern' hingegen ist die Auffassung, dass jede Art von kulturell produzierter Gemeinschaft nicht nur 'heroisch' oder kollektiv, sondern tatsächlich auch individuell reproduziert werden, d.h., dass jeder Einzelne (s)einen Teil zur (Aufrechterhaltung von) Gemeinschaft beitragen muss. Erst mit dem - typisch neuzeitlichen bzw. modernen - Heraustreten aus normativ überformten Fraglosigkeiten allerdings werden normative Ansprüche an den Einzelnen für diesen als normative Ansprüche (statt als Fraglosigkeiten) erfahrbar. Und erst unter Individualisierungsbedingungen (ab wann auch immer sie datiert sein sollen) erfährt der Einzelne sich als Re-Produzent der kulturellen Produktion von Gemeinschaft. In dem Maße aber, in dem Gemeinschaft vom Schicksal zur Aufgabe und Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft zu einer Entscheidung wird, avancieren auch Fragen nach Aufwand und Ertrag zu Kriterien der Entscheidung für die Arbeit an der und für die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Anhand von Nachbarschaften, Jugendszenen und Brand-Communities wollen die Verfasser zeigen, dass Gemeinschaft 'heute' (zumindest auch) unter ökonomischen 'Vorzeichen' (wie Absatzmarktstrategien, Ressourcenschöpfung, Gewinnmaximierung usw.) produziert wird und wie sich ökonomisch interessierte Akteure beim Aufbau, bei der Stabilisierung und bei der (Re-)Vitalisierung unterschiedlicher Formen von Gemeinschaft engagieren." (Autorenreferat)
In: kleine reihe
Verlagsinfo: Silke van Dyk und Tine Haubner analysieren die Kehrseiten des Community-Kapitalismus, diskutieren seine Bedeutung angesichts neoliberaler Krisen und fragen nach solidarischen Alternativen. Nachbarschaftshilfe, Freiwillige Feuerwehr, Pflegepatenschaften, Tafeln, Flüchtlingshilfe oder Crowdsourcing: Unbezahlte Arbeit hat viele Gesichter, ist gern gesehen und findet nicht nur im Privathaushalt statt. Der demografische Wandel und der Umbau des Sozialstaats haben Sorgelücken entstehen lassen, sodass immer häufiger das Engagement von Vereinen, Initiativen, Nachbarschaften oder digitalen Netzwerken in Anspruch genommen wird. Öffentliche Aufgaben oder professionelle Tätigkeiten werden an die Zivilgesellschaft delegiert, soziale Rechte in soziale Gaben überführt. Die Autorinnen beschreiben diese Entwicklung mit dem Begriff "Community-Kapitalismus" und fragen: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt, Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Welche Rolle spielen hier soziale Bewegungen? Und was bedeutet das für unser Verständnis von sozialen Rechten?
Klappentext: Silke van Dyk und Tine Haubner analysieren die Kehrseiten des Community-Kapitalismus, diskutieren seine Bedeutung angesichts neoliberaler Krisen und fragen nach solidarischen Alternativen. Nachbarschaftshilfe, Freiwillige Feuerwehr, Pflegepatenschaften, Tafeln, Flüchtlingshilfe oder Crowdsourcing: Unbezahlte Arbeit hat viele Gesichter, ist gern gesehen und findet nicht nur im Privathaushalt statt. Der demografische Wandel und der Umbau des Sozialstaats haben Sorgelücken entstehen lassen, sodass immer häufiger das Engagement von Vereinen, Initiativen, Nachbarschaften oder digitalen Netzwerken in Anspruch genommen wird. Öffentliche Aufgaben oder professionelle Tätigkeiten werden an die Zivilgesellschaft delegiert, soziale Rechte in soziale Gaben überführt. Die Autorinnen beschreiben diese Entwicklung mit dem Begriff "Community-Kapitalismus" und fragen: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt, Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Welche Rolle spielen hier soziale Bewegungen? Und was bedeutet das für unser Verständnis von sozialen Rechten?
Cover -- Titel -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- 1 - Die (Wieder-)Entdeckung der Gemeinschaft im Krisenkapitalismus -- 2 - Was bisher geschah: Zur Analyse gemeinschaftsbasierter Sorgepotenziale in Wohlfahrtsstaats- und Care-Forschung -- Die Care-Forschung, die »doppelte Privatisierung« von Sorgearbeit und die Leerstelle gemeinschaftsbasierterSorge -- Leerstellen der Care-Forschung im Lichte sozialpolitischer Aneignungsversuche -- 3 - Gemeinschaft(en) als Forschungsgegenstand- Herausforderungen, Leerstellen und Anschlüsse -- Neue Konzepte von Gemeinschaft -- Posttraditionale Gemeinschaften und der flexible Kapitalismus -- 4 - Freiwilliges Engagement als Pfeiler der sozialen Daseinsvorsorge -- Drei Konjunkturen von Engagement und Freiwilligenarbeit -- Der Staat als Treiber der Freiwilligengesellschaft -- Beispiele für die Indienstnahme von Engagement -- Die gesellschaftliche Sakralisierung der Engagierten und Forschung zu Freiwilligenarbeit -- Engagement und die Informalisierung von Arbeit -- 5 - Sorgende Gemeinschaften und die Mobilisierung informeller Pflegepotenziale -- Die Rekrutierung informeller Unterstützungspotenzialein der Pflege -- Die Familie, der größte Pflegedienst der Nation -- Informelle Pflegepotenziale aus sozialem Nahraum und Zivilgesellschaft -- Prekäre Arbeitskräfte in den Grauzonen des Pflegemarktes -- Unscharfe Grenzziehungen und die Deprofessionalisierung der Altenpflege -- 6 - Die Vielfalt der Posterwerbsarbeit im Community-Kapitalismus -- Aktivierung informeller Hilfen im sozialen Nahraum -- Das Projekt »In guter Nachbarschaft - Sorgende Gemeinschaften« -- Digitale Plattformen als Infrastruktur für Communitys und Nachbarschaften? -- Unbezahlte Arbeit in der Erwerbsarbeit -- 7 - Wo ist das Problem? Kehrseiten gemeinschaftsförmigerSorge.
In: Conflict and consciousness Vol. 5
In: Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung: ZMK, Band 9, Heft 1, S. 66-72
ISSN: 2366-0767
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 21, Heft 3/4, S. 135-150
Aus fast dreißig Jahren Schwulenforschung ist das Bild des "gewöhnlichen Homosexuellen" überliefert. Das ist ein gut ausgebildeter, beruflich integrierter Mann im Alter von 20 bis 40, vielleicht 50 Jahren, der in einer Großstadt lebt, sich klar als homosexuell definiert und mehr oder weniger intensiv in der schwulen Subkultur bewegt. Dieser Blick aus der Perspektive der Mittelschicht trügt jedoch. Gerade schwule Männer aus der Unterschicht leben häufig im Windschatten dieser gay community und halten Distanz zu ihren Einrichtungen. Der entsprechende Lebensstil ist ihnen zu kostspielig, die Moden zu exzentrisch, die Kommunikationsrituale zu undurchsichtig. Wichtiger ist es, in der heterosexuellen Umwelt nicht aufzufallen und an Orten, die eindeutig der sexuellen Kontaktaufnahme dienen, sexuelle Befriedigung zu finden und personale Begegnungen zu erleben.
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Band 20, Heft 2, S. 161-165
ISSN: 0933-9361
'Community Organizing' shall enable enduring self-organized activism. Civil society is understood as a political sphere & participation is claimed where engagement is also a service; it also includes systematically the weak. Civil society should be self organized from the bottom, in order to cooperate with state & market from eye to eye -- a cooperation which also includes dealing with conflicts for reaching common aims. The concept Community Organizing' is presented & exemplified by a case study of Berlin- Schoneweide. References. Adapted from the source document.
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 861-875
"Der Beitrag interessiert sich für die Irritationen, die in den Gesellschaftswissenschaften im allgemeinen und in der Soziologie im besonderen durch die unerwartete Zunahme von ethnischen Spannungen in jüngster Zeit ausgelöst worden sind. Erkennbar ist dies an der Intensität mit der insbesondere die Soziologie lange geltende und selbstverständliche Grundbegrifflichkeiten in Zweifel zieht und neu diskutiert. Die Soziologie ist wieder reflexiver geworden. Mit den Folgen dieser Selbstbefragung wird sich der Vortrag in zwei Schritten befassen. Erstens wird gezeigt, weshalb und wie dieser 'Ethnic Revival' die moderne Konzeption von 'Gesellschaft' in Frage gestellt hat. Von Bedeutung ist dabei die Skepsis, die erneut und diesmal unabweislich der Modernisierungstheorie entgegengebracht wird. Die Vorstellung einer linearen Entwicklung der sozialen Integration von der traditionalen 'Gemeinschaft' zur modernen 'Gesellschaft' ist nicht mehr haltbar. Im zweiten Schritt wird versucht, einige Möglichkeiten zu skizzieren, wie sich die Soziologie ihre Grundfrage nach der sozialen Integration neu vorlegen könnte. Nicht, indem sie auf Begriffe wie 'Gemeinschaft' und 'Gesellschaft' verzichtet, sondern indem sie sie aus dem Modernisierungskorsett befreit und in ein neues dialektisches Spannungsverhältnis setzt. Das wird nichts anderes bedeuten, als eine Einladung an die Soziologie, sich zu historisieren. Zu erklären gilt es nicht nur die aktuelle, sondern die diskontinuierlich wiederkehrende Ethnisierung des Politischen." (Autorenreferat)
In: WZB-Vorlesungen, Band 8
Dem neueren außenpolitischen Denken des Westens liegen nach Einschätzung des Autors zwei Hauptthemen zugrunde: Zum einen wird behauptet, die Welt nähere sich zentralen Werten und Institutionen des Westens an, die z.B. Persönlichkeitsrechte, Demokratie und freie Marktwirtschaft umfassen. Zum anderen wird behauptet, die Welt außerhalb des Westens werde überwiegend von religiösen Fundamentalisten oder einem fremdartigen Wertekatalog regiert, der mit dem des Westens inkompatibel sei, weshalb dieseantithetischen Zivilisationen zwangsläufig in Konflikt geraten müssen. Beide Standpunkte implizieren, dass nichtwestliche Nationen wenig zur globalen Entwicklung politischer und wirtschaftlicher Institutionen und zu den Werten, die sie verkörpern, beitragen können - denn Recht, Freiheit und Kapitalismus sind schließlich westliche Beiträge an die Welt. Der Autor versucht in seinem Vortrag hingegen zu zeigen, dass sich die Welt auf eine neue Synthese hinbewegen wird, die u.a. aus folgenden Elementen besteht: aus der hohen Wertschätzung des Westens für persönliche Freiheit und individuelle Wahlmöglichkeiten und der ebenfalls hohen, wenn auch sehr verschiedenartigen Achtung des Ostens vor sozialen Verpflichtungen; aus der westlichen Überbetonung von Autonomie und der östlichen Überbetonung von sozialer Ordnung; aus westlichem rechtlichen und politischen Egalitarismus und östlichem Autoritarismus; aus der ablehnenden Haltung des Westens gegenüber großen Ideologien und Utopismen und den extensiven normativen Festlegungen von Ge- und Verboten im Osten. Der Autor bezeichnet diese neu entstehende Synthese als "weichen Kommunitarismus" der Zivilgesellschaft. (ICI2)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Professionalisierung des Kommunaldolmetschens. Ziel ist es zum einen zu analysieren, welche soziologischen Modelle in der Translationswissenschaft zur Untersuchung und Beschreibung von Professionalisierungsprozessen verwendet werden. Zum anderen wird im empirischen Teil Australien als Fallbeispiel untersucht. Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit dem Dolmetschtyp Kommunaldolmetschen, wobei das Hauptaugenmerk auf der Erläuterung von möglichen Settings und der Abgrenzung von anderen Dolmetschtypen liegt. Als Einführung in die Berufssoziologie werden die Schlüsselkonzepte Arbeit, Beruf und Profession erläutert und vier soziologische Modelle zur Darstellung des Professionalisierungsprozesses vorgestellt. Im empirischen Teil dieser Arbeit wird zunächst untersucht, welche Modelle aus der Berufssoziologie von TranslationswissenschaftlerInnen herangezogen werden, um den Professionalisierungsprozess verschiedener Dolmetschtypen zu analysieren. Basierend auf der Beobachtung, dass Australien in diesem Kontext gemeinhin positiv beschrieben wird, werden anschließend Forschungsfragen zur Darstellung des Landes in der Fachliteratur formuliert. Aus einem Analysekorpus von zehn Fachtexten wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse jene Textstellen herausgefiltert, in denen Australien im Zusammenhang mit der Entwicklung und/oder Professionalisierung des Kommunaldolmetschens erwähnt wird. Als Resultat konnten die vier Überkategorien Elemente des Professionalisierungsprozesses, Faktor Politik, Vorzeigeland Australien und Handlungsbedarf definiert werden. Die Ergebnisse der Analyse spiegeln den allgemeinen Tenor der scientific community hinsichtlich der Vorreiterrolle Australiens in der Professionalisierung des Kommunaldolmetschens wider. Dennoch bleiben auch Probleme wie die großen Entfernungen innerhalb des Landes oder die mangelnde Kontinuität der Ausbildung nicht unterwähnt. ; The present thesis deals with the professionalization of community interpreting. On the one hand, its purpose is to analyze the application of sociological models for the investigation and description of professionalization processes in translation and interpreting studies. On the other hand, the situation in Australia is examined as a case study. This thesis' theoretical part focuses on possible settings of community interpreting and its distinction from other types of interpreting. As a brief introduction to the sociology of professions, the key concepts "work", "occupation" and "profession" are defined and four sociological models for the illustration of the professionalization process are presented. The empirical part investigates models that originally come from the sociology of professions, which are used by scholars of translation and interpreting studies to analyze the professionalization process of different types of interpreting. Subsequently, research questions on the country's characterization in specialized literature are formulated based on the observation of the generally positive description of Australia in this context,. By the means of qualitative content analysis, text passages associating Australia with the development and/or professionalization of community interpreting could be identified in a corpus of ten specialist texts. As a result, four main categories were defined: Elements of the professionalization process; factor politics; flagship country Australia; need for action. The results of the analysis reflect the general tenor of the scientific community regarding Australia's pioneering role in the professionalization of community interpreting. Nevertheless, problems such as the huge distances within the country or the lack of continuous training are also mentioned. ; vorgelegt von Nina Charis Berger ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)224939
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