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In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 9, Heft 12, S. 51-78
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Der erfolgreiche Umgang mit Diversität ist nicht länger nur eine Herausforderung für multinationale oder globalisierte Unternehmen. Die vorliegende Untersuchung geht daher der Frage nach, was Gruppen in interkulturellen Situationen handlungsfähig und erfolgreich macht. Hierzu wird zunächst eine neue Operationalisierung einer interkulturellen Situation vorgeschlagen. Es wird weiter ein, auf der sozial-kognitiven Theorie basierendes Modell interkultureller Gruppenkompetenz vorgestellt. Die empirische Prüfung erfolgte während eines Unternehmensplanspiels mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden. Es zeigt sich erstens, dass die Kompetenzdimensionen Selbstreflexion, Selbstregulation und Flexibilität auf der individuellen Ebene und analog dazu die Dimensionen Reflexion, Regulation, Kooperation und Wirksamkeitserwartung auf der Gruppenebene das Konstrukt interkulturelle Kompetenz hinreichend beschreiben. Zweitens wird deutlich, dass die Gruppeneffizienz eher auf die interkulturelle Gruppenkompetenz als auf die individuelle interkulturelle Kompetenz zurückzuführen ist. Drittens beeinflusst die individuelle Selbstregulationsfähigkeit die Gruppenkompetenz in interkulturellen Situationen.
In: Psychologie und Gesellschaft
In: Psychologie und Gesellschaft Ser.
Das Buch widmet sich Fragen, die sich ergeben, wenn psychoanalytische Theorie und Praxis unter dem Blickwinkel der kulturellen Differenz zwischen Menschen betrachtet werden. Die Rekonstruktion von kultursensibler Theoriebildung mit dem besonderen Fokus auf die Psychoanalyse steht dabei im Vordergrund, aber auch die Praxis selbst wird exemplarisch beleuchtet. Es wird eindrücklich gezeigt, wie sehr die Frage der Kultur in der modernen Psychoanalyse vernachlässigt worden ist und welche fatalen Folgen dies für die psychoanalytische Ausbildung und Praxis hat.
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 432-438
Gefragt wird, inwiefern dem deutschsprachigen Mitteleuropa eine kulturelle Identität als einer konstitutiven Dimension von Gesellschaft zukommt. Argumentiert wird, daß dieser Raum schon viele Teilungen und Staatenbildungen erlebt hat, ohne seine kulturelle Qualität einzubüßen. Trotzdem trägt die kulturelle Identität nicht soweit, daß sie eine politische Einheit begründet. Und dennoch bildet dieser Raum zumindest aus weltgesellschaftlicher Perspektive eine Kultur. Die kulturräumliche Verbundenheit Mitteleuropas wird gegenwärtig mit dynamischen Prozessen virulent, die im Ergebnis die kommunikative Kompetenz dieses Raumes erweisen könnte: Abrüstung in Zentraleuropa; westeuropäischer Binnenmarkt; Anschluß Österreichs an die EG; Umbau der Gesellschaften in Osteuropa. Die international zu beobachtende zivilisatorische Annäherung der Nationen schreitet fort, aber kultursoziologisch bemerkenswert ist, daß auf dem Weg zur europäischen Gesellschaft, sich die Nationalkulturen als durchaus resistent, zumindest als persistent erweisen. (GF)
In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 10, Heft 14, S. 25-46
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Um interkulturell kompetentes Handeln beschreiben und erklären zu können, entwickelt der Autor ein Zwei-Ebenen-Modell interkultureller Kompetenz. Die erste Ebene des Kompetenzmodells bilden kognitive, affektive und verhaltensbezogene Ressourcen (Wissen, Einstellungen, Fähigkeiten etc.). Es wird argumentiert, dass sich Kompetenz aber nicht allein über diese Komponenten fassen lässt, sondern auf Prozesse zurückgegriffen werden muss, die die Anwendung, das Zusammenwirken und die Weiterentwicklung dieser Komponenten steuern und kontrollieren. Die Prozesse bilden die zweite Ebene des Modells, eine Meta-Ebene. Auf Grundlage dieses Modells wird weiterhin ausgeführt, was unter interkultureller Kompetenz verstanden werden kann, wenn man davon ausgeht, dass interkulturelle Begegnungssituationen sowohl durch essentialistische als auch durch konstruktivistisch-prozessuale Kultur-Verständnisse der Handelnden bestimmt werden.
In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 9, Heft 12, S. 7-32
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Hauptanliegen des Beitrags soll die Betrachtung der Beziehung der Begriffe der Imagination, der Imaginationsreflexivität und der interkulturellen Kompetenz sein, mit dem Ziel jenes dieser Verbindung innewohnende Potential zum einen zu betonen, zum anderen seine Bedeutung für das Feld der interkulturellen Wirtschaftskooperation aufzuzeigen. Es wird der Versuch unternommen, die Komplexität der Fähigkeit zur Imaginationsreflexivität aufzuzeigen, indem ihre Wirkung auf interkulturell relevante Aspekte im Kontext der vier Prinzipien der Relationalität, der Korrespondenz, der Komplementarität und der Reziprozität beschrieben wird. Imaginationsreflexivität spielt unter anderem eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung kultureller Identität und "Identifikation" (Appadurai 1997), wie auch im Rahmen der Verbesserung von Kooperation in interkulturelllen und virtuellen Arbeitsumgebungen.
In: die hochschullehre, Band 6, S. 443-450
The heterogeneity of society and its effects are often discussed, in particular how people with different sociocultural biographies can live together in the context of internationalization. We understand dealing with (inter)cultural identity and the related learning process as an integral part of the curriculum. The expansion of developing a life long intercultural competence (EU 2018) and the ability to reflect (OECD 2002) has been avocated by the EU frame of reference. The seminar "Developing (inter)cultural competence" at European University Viadrina takes up this connection with its teaching content. It has been evaluated since winter semester 2013/2014. The evaluation focuses on the self-evaluation of competence acquisition of the students. Dealing with the conditions for successful learning at universities, we encourage a discussion about the complex meaning of cultural diversity in studies and the development of personality in the global worldview. The aim here is to discuss the extent to which the intercultural learning process in a culturally heterogeneous seminar group is more conducive to the educational mandate.
In: Beratung, Coaching, Supervision
"Verinnerlichte Bilder und (un)bewusste Grundhaltungen haben starke Auswirkungen auf das gesellschaftliche und individuelle Leben. Dementsprechend drückt sich rassistische Diskriminierung durch alltägliche Handlungen, Denkweisen und Verhaltensmuster in vielen Bereichen aus - auch im Kontext professioneller Beratung. Dieses Buch richtet sich an Berater:innen, die sich mit Rassismus in Bezug auf die eigene Arbeit auseinandersetzen und vermeintliche Gewissheiten und Methoden hinterfragen wollen. Es thematisiert die Frage, wo Systemische Beratung kritische Anschlussmöglichkeiten bietet, wo aber auch Widersprüche zu Macht- und Rassismuskritik bestehen - bis zur Gefahr, Rassismus selbst zu reproduzieren. Das Zusammenführen von Systemischer Beratung mit macht- und rassismuskritischen Perspektiven ist ein notwendiger Schritt zur weiteren Professionalisierung und Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung in beraterischen Kontexten. Er macht den entscheidenden qualitativen Unterschied einer guten Beratung aus."--
In: Psychologie und Gesellschaft
In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 13, Heft 22, S. 45-56
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Der Beitrag geht der Frage nach, ob bei der Entwicklung der interkulturellen Kompetenz in verschiedenen kulturellen Kontexten auch unterschiedliche Anforderungen in Betracht kommen bzw. eine andere Gewichtung einzelner Anforderungsprofile erforderlich ist. Diskutiert wird die Frage am Beispiel der Lernhaltung, der Konfliktbereitschaft und der Dialogfähigkeit, und zwar fokussiert auf die chinesische Gegenwartsgesellschaft und auf die Nachwirkung und Bedeutung der Kulturtradition im heutigen China.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 25, Heft 3/4, S. 75-113
ISSN: 2366-6846
Der Autor stellt erste Ergebnisse und weitere Vorhaben des Projekts 'Interkulturelle Kompetenz im Unternehmen. Entwicklung, Nutzung, Theoriebildung, Praxis 1895-1995 (IKU)' vor, welches von der Volkswagen-Stiftung im Forschungsschwerpunkt 'Das Fremde und das Eigene' gefördert wurde. Das Projekt IKU ist interdisziplinär ausgerichtet und orientiert sich an Theorien aus den Sozialwissenschaften, der Psychologie, Anthropologie und Linguistik, um deren Hypothesen und Modelle zur interkulturellen Kommunikation historisch-empirisch zu prüfen und weiter zu differenzieren. Im vorliegenden Beitrag werden empirische Beispiele aus der historischen Teildisziplin der Unternehmensgeschichte vorgestellt, wobei Quellenmaterial aus den Unternehmensarchiven der BMW AG und der Siemens AG ausgewertet wird. Bei den Untersuchungsbereichen handelt es sich im einzelnen um 'Kultur, Kulturstandards und interkulturelle Kompetenz', 'Auslandsentsendung und interkulturelle Persönlichkeit' und 'Interkulturelle Verhandlungsführung'. Jeder Abschnitt enthält Theorieangebote aus den genannten humanwissenschaftlichen Disziplinen sowie empirische Beispiele. Abschließend wird ein Ausblick zur 'Historischen Xenologie' gegeben. (ICI2)
In: Soziale Probleme: Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle, Band 23, Heft 2, S. 154-173
ISSN: 2364-3951
"Im Diskurs über interkulturelle Kompetenz in der Polizei bleibt die Bestimmung ihres Inhaltes, ihrer Potenziale und ihrer Grenzen weitgehend unbestimmt. Der Artikel konzeptioniert interkulturelle Kompetenz als eine Beobachtungs- und Analysemethode, die - in Anlehnung an die ethnografische Perspektive - ihren Blick auf das richtet, was die Beteiligten zu einer konkreten Situation beitragen. Das auf diese Weise gewonnene Wissen taugt - so die Argumentation -eher zum adäquaten Umgang mit Verschiedenartigkeit im Rahmen polizeilicher Arbeit als die Spekulationen über (kulturspezifische) Ursachen für individuelles Verhalten." (Autorenreferat)
In: Journal für Psychologie, Band 14, Heft 1, S. 35-49
The concept "cultural self" means the coincidence of individual competence and cultural dependence. Not only the relationship between person and society, but also the variety of cultural media is the main issue for the definition of this concept. The relevance of symbolic forms in which one articulates oneself in a concrete cultural context is discussed. The essential point of a trans- or intercultural relevant concept of a cultural self is how a subject can form him- or herself if he/she considers the validity of the values of his/her self-construction.
In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 9, Heft 12, S. 79-96
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Einige Universitäten bieten anstatt erfahrungsbasierter interkultureller Trainings didaktische Trainings in Form von Sprach- und Regionalkursen zu bestimmten Kulturen an. Interkulturelle Kompetenz wurde vor und nach erfahrungsbasiertem interkulturellen Training bei Studenten gemessen, die zuvor bereits didaktisches Training erhalten hatten. Zusätzlich erfolgten Vorher- und Nachhermessungen in einer erfahrungsbasierten Gruppe ohne vorheriges didaktisches Training und in einer Kontrollgruppe. Es wird angenommen, dass Sprach- und Regionalkurse didaktischem interkulturellen Training entsprechen und, dass sowohl didaktisches als auch erfahrungsbasiertes interkulturelles Training interkulturelle Kompetenz fördern. In der ersten Studie wurden individuelle, soziale und strategische interkulturelle Kompetenz sowie Problemlösen mittels Critical Incidents gemessen. Die zweite Studie misst kognitive, affektive und konative interkulturelle Kompetenz mit Hilfe eines Selbsteinschätzungsfragebogens. Kognitive interkulturelle Kompetenz wurde signifikant durch das didaktische Training beeinflusst. Erfahrungsbasiertes Training sorgte für signifikant erhöhte Werte für Problemlösen, individuelle, soziale, strategische, affektive und konative interkulturelle Kompetenz. Die Vorher-Nachher-Unterschiede waren jeweils deutlicher in der Gruppe mit vorherigem didaktischen Training. Aus den Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass erfahrungsbasiertes Training interkulturelle Kompetenz fördert und didaktisches Training am besten wirkt, wenn es mit erfahrungsbaiertem Training kombiniert wird.
In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie: ÖZS, Band 44, Heft 3, S. 313-331
ISSN: 1862-2585
Der Aufsatz verfolgt das Ziel, einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Soziologie der Kompetenz zu leisten. In Auseinandersetzung mit praxistheoretischen Ansätzen wird argumentiert, dass sich Prozesse der Kompetenzproduktion nicht in einem Demonstrieren körperlicher Fertigkeiten erschöpfen. Sie beruhen vielmehr auch darauf, dass das Tun im Hinblick auf seine normative Angemessenheit beurteilt wird. Das Potenzial einer solchen Perspektivierung wird zunächst anhand körper- und sportsoziologischer Studien vorgeführt. Diese fokussieren allerdings zumeist auf Tätigkeiten, in denen die Kompetenzproduktion primär bei den kommunikativen Dimensionen sozialer Praktiken ansetzt: Kompetenz wird gezeigt. Die Atemarbeit, eine körperorientierte Therapie- und Selbsterfahrungspraktik, stellt vor diesem Hintergrund einen theoretisch instruktiven Kontrastfall dar. Sie zeichnet sich durch Bewegungsarmut und eine Kultivierung leiblicher Selbstbezüglichkeit aus. Es gerät eine alternative Form der Kompetenzproduktion in den Blick, die gleichsam an den Rändern des Kommunikativen operiert: Kompetenz wird erspürt.