SECULARISM AND ‘THE CULTURE OF DEATH’
In: Religion and Public Reasons, S. 328-343
In: Religion and Public Reasons, S. 328-343
In: Cultural and Linguistic Minorities in the Russian Federation and the European Union; Multilingual Education, S. 47-79
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 671-684
"Die Frage, wie menschliche Erfahrungen und Handlungen von körperlichen Faktoren bestimmt werden, nimmt im Zusammenhang mit den sogenannten Todesnäheerfahrungen sehr ausgeprägte Züge an. Es handelt sich dabei um besonders außergewöhnliche, visionsartige Erfahrungen, die den Betroffenen den Eindruck vermitteln, tot zu sein. Obwohl sehr gehaltvoll, werden diese Erfahrungen zumeist nicht als ein Sinnphänomen betrachtet, sondern auf eine naturwissenschaftliche Weise erklärt. In jüngerer Zeit werden vor allem Prozesse im Gehirn als Ursache für diese Erfahrungen ausgemacht. Im Vortrag werden die gängigen Erklärungen dieser Art und ihre methodologischen Voraussetzungen skizziert. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse aus einer eigenen wissenssoziologisch ausgerichteten bundesweiten Befragung vorgestellt, die darauf hinweisen, dass weder die methodologische Annahme einer Konstanz des Erfahrungsgehalts noch die feste Korrelation mit dem biologischen Tod unproblematisch sind. Schließlich wird ein Modell vorgestellt, das die naturwissenschaftlichen und wissenssoziologischen Zugangsweisen zu verbinden erlaubt." (Autorenreferat)
In: Gewaltgemeinschaften, S. 209-230
An examination of the traditional "mourning song" in India focuses on its use by "Gaddar," a Telugu revolutionary poet/singer/composer/performer who belongs to the Jana Natya Mandali, the cultural front of the banned People's War Group in Andhra Pradesh. Gaddar's mourning songs focus on the violent disappearance/death of loved ones, linking death with the ecstatic, & making mourning an unending process, thereby turning loss into possibility. An analysis of the words of Vandanalu, composed while Gaddar was underground, notes that the song expresses the ecstasies of pain that result from the loss of those who have succumbed to torture/violence. The endless mourning demanded by their death without trial is represented by the mourning of mothers for their lost children. It is maintained that Gaddar's "impersonation" of the voices of women challenges the nature of orality in postcolonial society, & introduces a new language into the culture that crosses the traditional gender divide. Mothering themes are linked to a community's "yearning for a returning future" that many in the Telengana region associate with the figure of Marx. J. Lindroth
The chapter examines the role of loyalty, or zhong, in the dynamics of Chinese political culture. As political culture has transformed, so have traditional notions of zhong. As cultural changes effect as well as reflect changes in values, these transformations are traced through analysis of Mao's political campaigns & their influence on social structure, authority, & values. Deng Xiaoping's economic reforms effected another transformation of political culture & values. The chapter begins with a consideration of precommunist, traditional Chinese political culture, turning next to examine the impact of Mao's campaigns on rural & urban areas. The last section describes zhong in current political culture as it has been shaped by social & economic changes since Mao's death. 59 References. K. Coddon
In: Faces of death: visualising history, S. 39-56
The chapter aims to analyse private and unpublished photos covering the execution of Hungarian war criminals to prove that the interpretation of photography helped create alternative space with respect to the dominant anti-fascist interpretation.
Looks at links between conspiracy theories & aspects of the human sciences to argue that their narrative structures are basically the same. Human science & conspiracy theories both try to furnish explanatory myths for mass societies by exposing "hidden" schemes that caused certain events/circumstances to occur. The prevalence of current conspiracy theories surrounding events such as the death of Princess Diana, the TWA 800 crash, & Waco (TX) are compared with human science theories to show that they share the same narrative structure. For example, the classical sociological thinkers called on capitalism, patriarchy, imperialism, human nature, & mythological structures to explain what had previously not been understood, & these explanations usually exposed machinations at work "behind people's backs." The general atmosphere in the current "age of anxiety" is explored to suggest that the need to theorize situations is part of a culture that requires explanations for everything. The possibility of an alternative way of thinking that avoids searching for a single explanation in favor of disseminating as many wild explanations as possible is discussed. 34 References. J. Lindroth
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4875-4883
"Musik scheint in der menschlichen Natur begründet zu sein. Im anthropologischen Sinne ist sie eine existentiale Möglichkeit, im biologischen Sinne ist sie mit dem menschlichen Körper verwoben. Ferner scheint sie kulturübergreifend zu sein, da alle Menschen Musik machen und verstehen können. Ein konkreter interkultureller Vergleich zeigt jedoch, dass Musikstücke sehr unterschiedlich interpretiert werden. Auch wenn einige Aspekte von Musik eine Art universale Sprache zu bilden scheinen, kann man sich in dieser Sprache nicht universal verständigen, weil die jeweiligen kulturellen Muster stark voneinander abweichen. Bei Grundstimmungen (im Sinne Bollnows) ist die Variation geringer. Werden Trauer und Glück musikalisch ausgedrückt, schränkt sich die Bandbreite musikalischer Möglichkeiten offenbar ein, zumindest insofern sie gesellschaftlich sanktioniert sind. Vor dem Hintergrund biographischer Erfahrungen beschäftigte sich Gustav Mahler in seinem Spätwerk mit Alter, Krankheit und Tod. Die Phänomene sind anthropologische Konstanten und veranlassten den Buddha dazu, seine metaphysisch-religiöse Lehre zu entwickeln. Ähnlich wie die buddhistische Metaphysik lässt sich auch Mahlers 9. Symphonie deuten: eine zugleich heitere, entschuldigende und melancholische Absage ans Diesseits. Ist diese Deutung interkulturell verständlich und annehmbar? Was ist das Besondere an Mahlers Interpretation der Phänomene Alter, Krankheit und Tod? Ist die Interpretation unabhängig von Natur zum einen und von einer bestimmten sozialen Perspektive zum anderen denkbar?" (Autorenreferat)
In: Todesnähe: wissenschaftliche Zugänge zu einem außergewöhnlichem Phänomen, S. 271-290
Aufbauend auf den Beiträgen des Sammelbandes entwickeln die Verfasser einen integrativen Theorieansatz in Gestalt einer anthropologischen Erklärung der Todesnäheerfahrung. Dieser Ansatz integriert phänomenologische, kulturwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Die Besonderheit von Todesnäheerfahrungen wird aus einem Zusammenwirken von neurophysiologischen Vorgängen, Bewusstseinsprozessen und sozial vermitteltem Wissen erklärt, das Erfahrungskomplexe erzeugt, die als eigenständige Wirklichkeit erscheinen. Dabei haben kulturelle Faktoren eine hohe Bedeutung. Die Verfasser sprechen darüberhinaus von einer "Kultivierung des Todes". Der Tod wird nicht mehr verdrängt, er wird vielmehr zu einem wichtigen kulturellen Thema aufgewertet. (ICE2)
In: Transplantationsmedizin: kulturelles Wissen und gesellschaftliche Praxis, S. 7-26
Die Autoren reflektieren neue Grenzfragen und Grenzprobleme der Transplantationsmedizin als gesellschaftliche Praxis, welche nicht nur vernachlässigte Begleiterscheinungen eines die gesellschaftliche Entwicklung bestimmenden technologischen Fortschritts darstellen. Die gegenwärtigen Problemstellungen sind ihrer Meinung nach vielmehr konkrete Ausdrucksformen jener gesellschaftlichen Grenzpolitiken, mit denen in Deutungskämpfen um existenzielle Grenzfragen festgelegt wird, wem die Deutungshoheit für das jeweilige institutionelle Praxisfeld zukommt. Grenzpolitiken sind somit kulturelle Wissenspolitiken,wie die Autoren am Beispiel der Hirntod-Definition verdeutlichen. Sie zeigen, wie die jeweilige institutionalisierte Wahrnehmung und die Deutungskämpfe um die Transplantationsmedizin die Praxis des Umgangs mit Hirntoten auf spezifische Art und Weise bestimmten. Die oftmals ambivalenten und zwiespältigen Erfahrungen von Akteuren im Praxisfeld der Transplantationsmedizin (Patienten, Angehörige, medizinisches Personal) werden weitgehend vernachlässigt und ausgeblendet oder selektiv als "authentische Falldarstellungen" für die jeweils eigenen Ziele vereinnahmt. Die Autoren erörtern vor diesem Hintergrund die empirische Relevanz von Erfahrungswissen im (transplantations-)medizinischen Bereich und geben einen Überblick über die Zielsetzung des vorliegenden Bandes und die einzelnen Beiträge. (ICI2)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5649-5659
"Unterschiedliche Autoren haben als ein wesentliches Charakteristikum der Herrschaft in der Moderne immer wieder die Gleichzeitigkeit von Autonomie und Kontrolle hervorgehoben. Ihre Unterschiede begründen sich in der Art und Weise, in der diese beiden Momente aufeinander bezogen werden. So bilden beispielsweise in der Perspektive Foucaults und seiner Gouvernementalitätsstudien gerade die Verknüpfung von Machttechnologien und Selbsttechnologien jenes Charakteristikum eines Herrschaftstyps, in welchem es zu einer Verschiebung der Modalitäten des Regierens vom Staat und seinen Apparaten in die Individuen kommt. In einer ausgeklügelten 'Mikrophysik der Macht' werden die unterschiedlichsten Disziplinierungstechniken Teil des Handelns der Subjekte. Nicht Erhöhung der Autonomiegewinne sondern neuartige Formen der 'Totalität des Regierens' sind das Ergebnis. Interessant könnte nun die Frage sein, ob es eine mögliche Beschreibung von Herrschaft gibt, die weder der Foucaultschen Totalisierung der Macht noch einer möglichen subpolitischen Eroberung der 'Ausnahme' folgt. M.a.W.: entstehen aus dem Zusammenwirken und Aufeinanderwirken der Gleichzeitigkeit dieser Prozesse von Autonomie und Kontrolle neuartige Konstellationen von Herrschaft, die eigens beschrieben und analysiert werden müssen? Wie und unter welchen Voraussetzungen lassen sich jene Prozesse neuer Ambivalenzen und Unschärfen beschreiben, in deren Folge 'Zonen der Uneindeutigkeit' (Agamben) entstehen? Beobachtet man nämlich jene Selbsttechniken, Kontrollregime, Politiknetzwerke etc., die in den unterschiedlichsten Disziplinen in den letzten Jahren Aufmerksamkeit erfahren haben, dann besteht ein wesentliches und charakteristisches Merkmal dieser Prozesses gerade darin, dass in ihnen die Grenzen zwischen Kontrolle und Autonomie, zwischen Zwang und Freiheit, verschwimmt. Diese Grenzverschiebungen und ihre Folgen der Unbestimmtheitszonen entstehen nun gerade in Bereichen der Überschreitung ehedem einigermaßen klarer Grenzen zwischen Natur und Kultur. Beispielsweise in der Biogenetik und der Stammzellforschung oder in den 'manufactured uncertainties' einer Intensivmedizin, in deren Folge es zu einer immer stärkeren Unbestimmtheit und Unbestimmbarkeit der Grenze zwischen Leben und Tod kommt. Von Interesse könnte also sein, weniger die Modalitäten der Herrschaftsausübung zu beschreiben, die, wie Foucault überzeugend zeigen konnte, bereits mit der modernen Gesellschaft selbst erfunden wurden. Auch weniger ihre Ziele. Vielmehr ist es die Konstituierung dieser neuen Zonen der Uneindeutigkeit und die darin angelegten Entgrenzungen, mit der sich Herrschaft in der Zweiten Moderne von den Herrschaftstechniken der Ersten, industriegesellschaftlichen Moderne unterscheidet." (Autorenreferat)