Die Hervorbringung von Migranten als Andere: deskriptive Repräsentation aus postkolonialer Perspektive
In: Ungleichheit und politische Repräsentation, S. 145-162
22064 Ergebnisse
Sortierung:
In: Ungleichheit und politische Repräsentation, S. 145-162
In: Kirche und Öffentlichkeit in Transformationsgesellschaften, S. 125-158
Die Verfasserin zeichnet die Konturen der politologischen Transformationsforschung nach. Vor dem Hintergrund der Darstellung der wissenschaftshistorischen Genese dieses Teilgebiets der Vergleichenden Politikwissenschaft werden Begriffe und Typologien politischer Systeme sowie der Transformation solcher Systeme erläutert. Anschließend wird eine modellhafte Einteilung des Transformationsprozesses in drei Phasen betrachtet. Dabei wird hervorgehoben, dass eine rein deskriptive Vorgehensweise möglich nicht ist, um zu den vorgestellten Konzepten zu gelangen. Es werden auch normative Vorentscheidungen und Begründungen vorausgesetzt. Dies wird besonders bei der Diskussion des zugrunde liegenden Demokratieverständnisses deutlich, dessen historische Wurzeln zumindest in etymologischer und philosophiehistorischer Hinsicht eindeutig in der christlich-abendländischen Geschichte liegen. In diesem Kontext werden das maximalistische Konzept der demokratischen Konsolidierung, das Konzept der unvollständig konsolidierten bzw. 'defekten' Demokratien, das Konzept der 'eingebetteten Demokratie' mit den fünf Teilregimen sowie die Typen der unvollständig konsolidierten Demokratien thematisiert. Die Autorin zeigt, dass die Transformationsforschung auf einer kleinen Menge normativer Prämissen basiert, deren Akzeptanz keine starke Zumutung darstellt. Es werden in retrospektiver Analyse bisherige Transformationsprozesse beschrieben und einer systematisch vergleichenden Analyse zugänglich gemacht. (ICG2)
In: Menschenfeindlichkeit in Städten und Gemeinden, S. 224-257
"Die Fallanalyse zu rechtsextremen Strukturen, Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) und bürgerschaftlichem Engagement gegen Rechtsextremismus (ERE) in der Landeshauptstadt Dresden wurde im Rahmen des Landesprogramms 'Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz' und des 'Lokalen Handlungsprogramms für Toleranz und Demokratie und gegen Extremismus' der Landeshauptstadt Dresden gefördert. Die empirischen Ergebnisse basieren dabei auf zwei verschiedenen Untersuchungsansätzen, die mit je unterschiedlichen Methoden einen Einblick in die lokalen rechtsextremen Strukturen und in menschenfeindliche Mentalitätsbestände liefern. In Kapitel 5.1 werden deskriptive Ergebnisse zur Qualität des Zusammenlebens vor Ort vorgestellt. Die Schwerpunkte dieser Analysen liegen auf der Erfassung von demokratiegefährdendem Einstellungspotential und dem in der Bevölkerung vorhandenen Engagement-potenzial, das gegen Rechtsextremismus mobilisiert werden kann. Kapitel 5.2 widmet sich den Erscheinungsweisen und den Strukturen von Rechtsextremismus in Dresden. Die Analysen basieren auf Informationen, die über qualitative Verfahren (Dokumentenanalyse, Interviews) sowie Beobachtung erfasst wurden. Die Kombination der verwendeten Methoden und die Varianz im forschungspraktischen Vorgehen ermöglichen die Betrachtung, Analyse und Bewertung von Zuständen in Dresden aus der Perspektive von Akteursgruppen im Bereich Rechtsextremismus (nämlich die Rechtsextremen selber, die Gegenakteure sowie die lokale Bevölkerung)." (Textauszug)
In: Alfred Schütz: neue Beiträge zur Rezeption seines Werkes, S. 69-119
Der Beitrag verfolgt zwei Ziele. Zum einen will er Schütz' Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Ökonomie aufarbeiten, zum anderen soll die Relevanz der Schützschen Analysen der Lebenswelt für die Ökonomie sichtbar gemacht werden. Zunächst werden die zentralen Elemente der österreichischen Grenznutzenschule herausgearbeitet, die den wissenschaftlichen Hintergrund und methodologischen Bezugspunkt von Schütz' Arbeiten bildet. Sodann wird Schütz' Postulat der subjektiven Perspektive verständlich gemacht - soziale Phänomene aus den Handlungen der beteiligten Individuen zu erklären muss heißen, auf den subjektiven Sinn zu rekurrieren, den diese Handlungen für die Handelnden selbst haben. Dies setzt eine Theorie des Verstehens voraus. Im Folgenden werden die Unterschiede zwischen Schütz und Mises in Bezug auf den Antrieb menschlichen Handelns und in Bezug auf die Theorie der Wahl herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund wird nach der Funktion des Grenznutzenprinzips bei Schütz gefragt, die dem Verfasser zufolge eine doppelte ist: es zwingt den Nationalökonomen, sich auf das Wesen der sozialen Realität zu besinnen, und es bildet des Kriterium zur Abgrenzung des ökonomischen Untersuchungsfeldes. Die erste Funktion kann es nur erfüllen, wenn eine Methode und Kategorien verfügbar sind, um die Grundannahmen mit den sinnhaften Sozialwelt in Bezug zu setzen - hier kommt Schütz' phänomenologische Analyse der Lebenswelt ins Spiel. Zur Abgrenzung des Gegenstandsbereichs der Ökonomie eignet sich das Grenznutzenprinzip, wie der Verfasser zeigt, nicht. Die Legitimität ökonomistischer Erklärungsansätze in nicht-wirtschaftlichen Handlungsbereichen kann nur anhand des Kriteriums ihrer empirischen Adäquanz beurteilt werden. Die Zuschreibung von Kosten-Nutzen-Kalkülen an Personen, deren Handlungsorientierung de facto nicht rational war, ist - wie der Verfasser zeigt - lediglich eine Pseudoerklärung. (ICE2)
In: Die Macht der Menge: über die Aktualität einer Denkfigur Spinozas, S. 93-112
Der Verfasser schildert die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs der Masse und setzt sie mit der Dynamik der gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Verbindung. Vor diesem Hintergrund werden die seit der Entstehungszeit der politischen Philosophie von B. Spinoza abgelaufenen gesellschaftlichen Transformationen untersucht. Es wird argumentiert, dass sich diese auch in der Begriffsgeschichte von 'Masse' und 'Menge' niederschlagen und bei dem Versuch der Aktualisierung spinozistischer Begriffe berücksichtigt werden sollen. In diesem Sinne wird die Analyse als ein Beitrag zur historischen Wissenssoziologie des Politischen konzipiert. Die Präsenzmasse und die statistische Masse werden als zwei verschiedene Erscheinungsformen großer Menschengruppen betrachtet, denen jeweils unterschiedliche Formen der politischen Vergesellschaftung entsprechen. Der Autor zeigt, dass mit Hilfe dieser Unterscheidungen sich die in das Massenkonzept eingehenden affektiven Konnotationen differenzierter erfassen lassen. (ICG2)
In: Evidenzbasierte Bildungspolitik. Beiträge der Bildungsökonomie., S. 11-37
In dieser Studie werden die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Sozialschichten international vergleichend untersucht. Dazu werden im ersten Teil auf der Basis von Daten verschiedener Schulleistungsstudien mikroökonometrische Schätzungen des Einflusses der familiären Herkunft von Schülerinnen und Schülern auf deren Schulleistungen vorgenommen. Der zweite Teil stellt die gefundenen Unterschiede in den so indikatorisierten Bildungschancen in einen Zusammenhang mit bildungspolitisch relevanten Merkmalen der Schulsysteme. Die Befunde verschiedener empirischer Identifikationsstrategien zeigen, dass Schulsysteme mit späterer äußerer Differenzierung und umfassend ausgebauter frühkindlicher Bildung systematisch ausgeglichenere Bildungschancen bieten. Die Untersuchung liefert damit wichtige Argumente für die Notwendigkeit einer Schulstrukturdebatte im deutschen Schulwesen. (DIPF/Orig.).
In: Evidenzbasierte Bildungspolitik: Beiträge der Bildungsökonomie, S. 11-37
Die internationale Vergleichsstudie untersucht die in Schulsystemen bestehende Chancenungleichheit mit Hilfe der Daten verschiedener Schülerleistungstests. Im ersten Schritt werden zunächst die Mikrodaten der TIMSS- und der TIMSS-Repeat-Studien (1995 bzw. 1999) herangezogen, um zu schätzen, wie stark in den 54 teilnehmenden Ländern die Bildungsleistungen mit dem familiären Hintergrund variieren. Die Stärke des familiären Einflusses dient zugleich als ein international vergleichbarer Proxy für die Chancengleichheit in der Bildung. Dabei ergibt sich, dass Länder wie Großbritannien und Deutschland eine relativ geringe Chancengleichheit für Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft aufweisen, während Länder wie Frankreich und Kanada deutlich ausgeglichenere Leistungen erzielen. Darauf aufbauend wird im zweiten Schritt möglichen bildungspolitischen Ursachen der zu beobachtenden internationalen Unterschiede in der Chancengleichheit nachgegangen. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl eine späte Mehrgliedrigkeit als auch ein umfassendes System der frühkindlichen Bildung mit ausgeglicheneren Bildungschancen für Kinder unterschiedlicher familiärer Herkunft einhergehen. Demgegenüber scheinen das Ausgabenniveau, das durchschnittliche Leistungsniveau, die Länge des Schultages und das wirtschaftliche Entwicklungsniveau in keinem signifikanten systematischen Zusammenhang zur Chancengleichheit zu stehen. Eine zweite Identifikationsstrategie befasst sich gezielt mit möglichen Effekten der frühen Mehrgliedrigkeit. Um Verzerrungen durch unbeobachtete Heterogenität zwischen den Ländern auszuschließen, verwendet diese Strategie einen Differenzen-in-Differenzen-Schätzer, der die Differenz in der Ungleichheit zwischen dem Grund- und dem Sekundarschulbereich zwischen Ländern mit und ohne frühe Mehrgliedrigkeit vergleicht. Die Ergebnisse aus acht Paaren verschiedener internationaler Schülerleistungstests deuten darauf hin, dass eine frühe Mehrgliedrigkeit in der Tat die Streuung der Bildungsleistungen signifikant erhöht. Obwohl weniger eindeutig, scheint eine frühe Mehrgliedrigkeit zudem das durchschnittliche Leistungsniveau eher zu senken als zu erhöhen, was einen Zielkonflikt zwischen Gleichheit und Effizienz in diesem Bereich ausschließen würde. (ICG2)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 3423-3436
"In der Diskussion um demographischen Wandel in Europa fällt immer wieder das Schlagwort der 'Alterslast'. Dies verkennt jedoch das produktive Potenzial von älteren Bürgerinnen und Bürgern, denn gerade Ältere leisten neben Erwerbsarbeit insbesondere durch informelle Tätigkeiten wie ehrenamtliches Engagement, Netzwerkhilfe oder Pflegetätigkeiten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Es ist bisher allerdings weitgehend unklar, in welchem Umfang ältere Menschen sich in Deutschland und Europa informell engagieren, wie sich dieses Engagement im Zeitverlauf entwickelt hat und welche individuellen und institutionellen Einflussfaktoren auf informelle Arbeit von Älteren einwirken. Auf Grundlage des 'Sozioökonomischen Panels' (SOEP, 1985-2003) und des 'Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe' (SHARE, 2004) untersuchen die Verfasser den Einfluss des komplexen Zusammenspiels von a) individueller Ressourcenausstattung, b) dem gesellschaftlichen Kontext und c) den individuellen Erfahrungen mit informeller Arbeit im Lebensverlauf auf die Ausübung informeller Tätigkeiten von Älteren. Beim internationalen Vergleich lässt sich hinsichtlich des Niveaus informeller Arbeit ein Nord-Süd-Gefälle innerhalb Europas ausmachen: Während in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden relativ hohe Engagementquoten zu finden sind, ist das Ausmaß informeller Tätigkeiten in den Mittelmeerländern eher gering ausgeprägt. Deutschland rangiert auf einer mittleren Position. Ferner bestätigen deskriptive Befunde sowohl für Deutschland als auch für Europa einen generellen Zusammenhang zwischen individuellen Merkmalen, wie z.B. Bildung und Gesundheit, und der Ausübung informeller Tätigkeiten. Zudem finden sich in Deutschland im Zeitverlauf deutliche Aufwärtstrends der Engagementquoten bei Senioren in allen Bereichen informeller Arbeit. Auf Basis der deutschen Daten werden darüber hinaus Ergebnisse zur Stabilität informeller Arbeit im Lebensverlauf präsentiert." (Autorenreferat)
In: Governmentality Studies: Analysen liberal-demokratischer Gesellschaften im Anschluss an Michel Foucault, S. 33-42
Der Beitrag wendet sich gegen die Idee, die Studies of Governmentality in ein festgelegtes Methodenset zu verwandeln, das, in Lehrbüchern zusammengefasst, Studierenden ausgehändigt werden kann. Das Leitmotiv des Autors lautet deshalb: "Studies of Governmentality" ja, "Governmentality Studies" nein. Der zweite Teil untersucht vor diesem Hintergrund Fragen der Gouvernementalität des moralischen Lebens im neoliberalen Zeitalter. Plädiert wird für eine moralisch-ethische Position, die - paradoxerweise - dazu führt, sich überhaupt gegen Ethiken als solche zu wenden. Die Geschichte der Technologien der Subjektivität - und hier insbesondere zur Gouvernementalität der Selbstachtung - wird als Beispiel analysiert. Etwas, das ganz privat zu sein scheint, das von unten kommt, das Empowerment ist und den Idealen und Praktiken der Freiheit dient, stellt sich als eine der Schlüsseltechnologien heraus, mit denen "einige der reichsten Menschen der Weltgesellschaft versuchen, ihre Lebensführung als vorbildlich zu verkaufen". Der springende Punkt ist die Idee der Freiheit. Die Stärke der Studies of governmentality liegt darin, das etwas, das zunächst der Freiheit dienlich scheint, kritisiert und problematisiert wird und auf diese Weise zweideutig, wenn nicht unmöglich gemacht wird. (ICA2)
In: Innenansichten der Transformation: 25 Jahre Sächsische Längsschnittstudie (1987-2012) ; Prof. Dr. Peter Förster zum 80. Geburtstag gewidmet, S. 341-356
Nach 25 Jahren Sächsischer Längsschnittstudie sind die Teilnehmenden inzwischen 39 Jahre alt. Es gibt unter anderem nähere Informationen zu Schulabschlüssen, Kinderwunsch, Familienstand, politischen Einstellungen, Berufsstand und Wohnortveränderungen. Aus den Jugendlichen sind Erwachsene geworden, die ihrerseits Familien gegründet und Kinder bekommen haben. Diese Kinder der vorliegenden Studie werden nun genauer betrachtet: Wer sind sie? Was wissen wir über sie? Besonders interessiert, in welchem Zusammenhang elterliche Arbeitslosigkeit und das Befinden der Kinder stehen, denn Arbeitslosigkeit wirkt sich nicht nur auf den Einzelnen aus, sondern betrifft die gesamte Familie. Aus diesem Grund soll in einer zukünftigen Welle der Studie die nächste Generation in den Fokus gerückt werden. Auf diesem Wege können die Möglichkeiten der Studie genutzt und erweitert werden. Im vorliegenden Aufsatz wird aufgezeigt, was über den Zusammenhang zwischen elterlicher Arbeitslosigkeit und kindlichem Befinden in der Forschungsliteratur bekannt ist. Daran anknüpfend wird zusammenfassend ein Untersuchungsansatz präsentiert, der in einer zukünftigen Erhebungswelle der Sächsischen Längsschnittstudie geprüft werden soll. (ICI2)
In: Kapital & Kritik: nach der "neuen" Marx-Lektüre, S. 130-154
Der Verfasser zeichnet eine wesentliche Facette aus Marx' Leben nach, die Geschichte seiner ökonomischen Studien. Diese Geschichte beginnt im Jahr 1844 in Paris mit den "Ökonomisch-philosophischen Manuskripten", und endet in dieser Darstellung in London im Jahr 1858 mit den "Grundrissen" - acht Jahre vor dem Erscheinen des ersten Bands des "Kapital". Immer wieder unterbrochen werden Marx' ökonomische Studien zum einen durch die tagesaktuelle politische Arbeit, zum anderen durch die Arbeit als Korrespondent verschiedener Zeitungen, mit der Marx seinen Lebensunterhalt verdient. In der politischen Arbeit spielt die Revolution von 1848 eine wichtige Rolle; die Tätigkeit als Korrespondent ist gekennzeichnet durch Marx' Überzeugung, eine entscheidende Wirtschaftskrise stehe unmittelbar bevor. Wichtige ökonomische Arbeiten in der behandelten Periode sind die "Londoner Hefte" von 1850-1853 und die "Grundrisse" von 1858. Der Verfasser gibt einen detaillierten Überblick über die Themen der Marx'schen Exzerpthefte. (ICE2)
In: Societies in transition - challenges to women's and gender studies, S. 51-59
In: Sustainable development. OECD policy approaches for the 21th century., S. 175-181
Der Beitrag skizziert Trends und Entwicklungen der Umweltbildung in den Mitgliedstaaten der OECD. Forschungsmethode: deskriptive Studie. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum von 1986 bis 1996. (BIBB).
In: Bildung in der Demokratie II: Tendenzen - Diskurse - Praktiken, S. 83-94
Die Verfasserin setzt sich mit dem Problem auseinander, dass die innere Widersprüchlichkeit von Freiheit, Gleichheit und Solidarität keine Realität erwarten lässt, in der die demokratischen Anforderungen diese Paradoxie zum Verschwinden bringen können. Sie belegt dies anhand umfänglicher Studienergebnisse aus einem Projekt über Lehrer-Schüler-Interaktionen. Lehrer und Schüler realisieren demokratische und undemokratische Verhaltensweisen, niemals aber nur eine dieser Varianten. Theorie und Empirie kommen aber gleichermaßen nicht zu einem resignativen Schluss. Vielmehr kann Demokratisierung als Aufforderung und ständiger Prozess gedacht und realisiert werden und die Lehrer-Schüler-Interaktionen lassen sich demokratiepädagogisch verbessern. (ICE2)
In: Rechtsextremismus als Gesellschaftsphänomen: Jugendhintergrund und Psychologie, S. 11-73
Sinn und Zweck der vorliegenden Arbeit ist es, auch dem mit der Materie der politischen Psychologie nicht Vertrauten Einblick in ausgesuchte theoretische Erklärungsmodelle für rechtsextremistisches Handeln von Menschen zu geben. Was motiviert den Einzelnen zu Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und nationalistischem Denken? Was treibt die Gruppe rechtsextremistischer Gewalttäter zur Jagd auf Ausländer? Warum "scheint der Rechtsextremismus dem Normalen - dem gesunden Volksempfinden entsprechend - viel näher als der Linksextremismus"? Wie verhält es sich mit der oftmals kolportierten Annahme, dass die latente Anlage für rechtsextremistische, explizit rassistische Gesinnung nicht die Inkarnation im Rechtsextremisten betrifft, sondern in der Mitte der Gesellschaft verwurzelt ist? Fragen, auf die diese Arbeit versucht, Antworten zu geben. Gerade im ersten Teil wird dabei der abstrakten, rein begrifflichen Betrachtungsweise das Hauptaugenmerk zugewendet. Da es unmöglich ist, eine allgemein gültige Wahrheit zur Erklärung des Phänomens "Rechtsextremismus" zu präsentieren, greift der Verfasser aus dem Konglomerat und der Summe von Ursachen selektiv jene heraus, die sich mit den Erscheinungen und Zuständen des bewussten und unbewussten Seelenlebens beschäftigen. Im zweiten Teil der Arbeit wird der Versuch unternommen, die theoretischen Ausführungen anhand soziologischer Erhebungen anerkannter Institute zu verifizieren. (ICD2)