Social constructivism and its implications for critical media studies
In: Conflict & communication online, Band 5, Heft 1, S. 6
ISSN: 1618-0747
"Während Medienkritiker daran festhalten, dass Kriegsberichterstattung einen starken Bias in Richtung auf Konflikteskalation hat, behaupten ihre Gegner, dass das Konzept einer verzerrten Realität nicht aufrechterhalten werden könne. Was wie eine medien-politische Auseinandersetzung erscheint, rührt von einem erkenntnistheoretischen Problem her, welches die Wurzeln der Kultur- und Sozialwissenschaften ganz allgemein berührt: die Frage, ob die soziale Konstruktion der Realität die Beliebigkeit von Meinungen impliziert. Die vorliegende Arbeit diskutiert diese These aus konstruktivistischer Perspektive und zeigt auf, dass sie sowohl auf einem unzureichenden und logisch falschen Verständnis von Wahrheit und Wirklichkeit basiert, wie auch auf einer mangelnden Differenzierung zwischen Fakten und Bedeutungen, zwischen Wahrheit und Glauben und zwischen objektiven und subjektiven Realitäten. Indem sie einen dritten Weg zwischen Kulturimperialismus und einem naiven Verständnis von Kulturrelativismus aufzeigt, erörtert diese Arbeit schließlich die methodische Grundlage, auf welcher Medienkritik aufbauen kann." (Autorenreferat)