Empathie ist zum Modethema avanciert. Besonders im Bereich des Designs und des Managements wird sie zunehmend als professionelle Strategie und gleichzeitig moralische Kompetenz positioniert. Macht Empathie durch Design unsere Arbeitswelt also zu einem besseren Ort? Und was heißt es, Empathie programmatisch im Unternehmen einzuführen? Eva Köppen zeigt die überraschenden Effekte auf, die mit der Einführung von Empathie-geleiteten Arbeitsweisen wie Design Thinking einhergehen. Nicht nur mehr Freiräume, auch Frust, Dissonanzen sowie neue Kontrollstrukturen und Disziplinierungsformen sind die Konsequenzen. Die Autorin denkt die beiden Traditionen der Arbeits- und Emotionssoziologie zusammen, um die Bedeutung von Empathie als eines hoch aktuellen und kontrovers diskutierten Konzepts zu untersuchen. Durch eine Interviewstudie in einem IT-Unternehmen wird offenbart, welche Folgen Empathie-Anforderungen für Mitarbeiter und die Organisation haben. Dabei wird das aktuelle, positiv aufgeladene Bild von Empathie kritisch hinterfragt und die ambivalente Komplexität des Konstrukts aufgezeigt.
"Bei medial vermittelter Kommunikation sinkt sowohl die Hemmschwelle für aggressive Verhaltensweisen wie Cyberbullying als auch die Wahrscheinlichkeit empathischer Reaktionen. Im Fokus der vorliegenden Studie mit 979 Schülerinnen und Schülern der 4.-8. Klassen (M=12.01, SD=1.68 Jahre, 55% weiblich) stand die Frage, ob Cyberbullies geringere Ausprägungen für affektive, kognitive und medienbasierte Empathie aufweisen als Unbeteiligte. Empathie wurde im Selbst- und Peerbericht erhoben. Hypothesenkonform zeigte sich, dass Cyberbullies weniger empathisch sind als Unbeteiligte. Allerdings waren die Ergebnisse für selbst- und peerberichtete Empathie nicht deckungsgleich. Bei kleinen, aber signifikanten Effekten scheint die Förderung von Empathie für die Prävention von Cyberbullying viel versprechend." (Autorenreferat)
Ein zentrales Ziel von Diversity-Trainings ist, Personen dabei zu unterstützen, sich in kulturell diversen Alltags- und Berufssituationen angemessen zu verhalten. Die Konzeption von Diversity-Trainingsmaßnahmen ist maßgeblich davon beeinflusst, wie Diversity-Trainerinnen und -Trainer das Konstrukt "Diversity-Kompetenz" definieren. In der vorliegenden explorativen Studie wurden 172 Diversity-Trainerinnen und -Trainer dazu befragt, was sie unter Diversity-Kompetenzen verstehen und welche Inhalte und Methoden sie in der Praxis einsetzen, um diese Kompetenzen zu fördern. Es zeigte sich, dass sich die impliziten Theorien über Diversity-Kompetenzen zu einem großen Teil auf affektive Kompetenzen bezogen, während kognitive und verhaltensbezogene Kompetenzen deutlich seltener genannt wurden. Auch die Inhalte von Diversity-Trainings bezogen sich vorwiegend auf affektive Aspekte. In Bezug auf die in den Trainings eingesetzten Methoden zeigte sich, dass häufig Methoden angegeben wurden, die interaktive oder reflexive Prozesse auslösen. Die Ergebnisse weisen auf eine Nutzung von Trainingskonzepten mit Fokus auf die allgemeine interkulturelle Sensibilisierung hin. Unter der Annahme, dass die impliziten Theorien handlungsleitend für die Trainingskonzeption in der Praxis sind, werden Implikationen für die Weiterentwicklung der Diversity-Trainingspraxis diskutiert.
Der Diskussionsbeitrag resümiert die Langzeitwirkungen der feministischen methodologischen Diskussion, die von der Arbeit von Maria Mies "Methodische Postulate zur Frauenforschung" (1978) ausgelöst worden sind. Mit ihrer Kritik an unreflektierten Annahmen von "Gemeinsamkeit, Empathie und Frauensolidarität" hinterfragt die Autorin auch die "soziale Schließung der Frauenforschung" gegenüber männlichen "Eindringlingen". Insofern sie die Selbstdistanzierung der Forscherin von den eigenen Selbstverständlichkeiten und "Glaubensartikeln" als notwendig für das Fremdverstehen erachtet, "entmythologisiert" das Methodenverständnis der Autorin einige Prämissen der älteren Frauenforschung. (pmb)
In der Studie wird ein Dissertationsprojekt zur moralischen Bildung im Kontext einer spezifisch christlich wirtschaftsethischen Konzeption präsentiert, das sich als Beitrag zu der interdisziplinären wirtschafts- und gesellschaftstheoretischen Diskussion versteht, und zwar auf bildungsdidaktischer Ebene als Denkansatz zur Lösung des Dilemmas zwischen Moral und Moralismus. Auf der Grundlage aktueller Forschungen wird dabei ein eigener moraldidaktischer Ansatz in evangelischer Perspektive entwickelt. Dieser spezifisch religiöse Beitrag versucht, innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses von Ökonomie und Religion Lösungswege im Hinblick auf die gesellschaftlichen Anforderungen der ethischen Kompetenzentwicklung in der Schule aufzuzeigen. Es wird verdeutlicht, dass moralische Bildung und damit die Stärkung der tugendethischen Dimension eine wichtige Ressource für eine "lebbare Wirtschaftsbürgertugend" darstellt und damit eine entscheidende Gestaltungsebene für die "Lebensdienlichkeit" als wirtschaftsethische Maxime ist, da die Gebundenheit an Wertvorstellungen eine kritisch-konstruktive Haltung gegenüber ökonomischen Strukturen ebenso ermöglicht wie einen emotionalen Bezug zum Territorium des eigenen Handelns im gesellschaftlichen Kontext. Bei der systematischen Bearbeitung der Frage nach dem Beitrag einer christlichen Wirtschaftsethik geht die Verfasserin inhaltlich von der These aus, dass eine moralische Bildung in ihrer Konkretion als Empathiefähigkeit für eine mündige Partizipation in Wirtschaft und Gesellschaft eine entscheidende, bisher vernachlässigte, Ressource darstellt. Damit greift die klassische Abhängigkeit von Wirtschaft und Bildung, und zwar als Charakterbildung im Sinne einer moralischen Kompetenz auf, dass gerade sie - eine Bildung, die nicht reduziert ist auf Einzelkenntnisse und -fertigkeiten, sondern Charakterbildung (in alter Terminologie Herzensbildung) - eine verlässliche Gütergewissheit ist, die eine feste Richtung des Strebens begründet (und) in modernen Gesellschaften eine unerlässliche Bedingung des individuellen Überlebens und des persönlichen und sozialen Erfolgs ist. (ICF2)
Sammlung von literarischen Essays und Reportagen über die Kunst des Mitgefühls, zugleich eine auf eigenen Erfahrungen und Beobachtungen beruhende Ursachenforschung, wann wir der Empathie fähig sind und wie stark diese mit der Wahrnehmung von Leid und Schmerzen zusammenhängt
Für jeden Tag des Jahres ein Zitat, das im Einklang mit der Gewaltfreien Kommunikation steht – das bietet dieses Buch. Überwiegend stammen die Zitate von Marshall Rosenberg und werden in jeweils kurzen Texten von Anja Palitza und Olaf Hartke näher erläutert. Die Leser können sich inspirieren lassen, die Haltung von Gewaltfreiheit in der Kommunikation auszuprobieren und jeden Tag ein Stück mehr davon in ihr Leben zu tragen. Tag für Tag bieten die Zitate und Texte die Möglichkeit, neue Erkenntnisse zu gewinnen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Durch tägliche kleine Impulse können Leserinnen und Lesern mit wenig Zeitaufwand "am Ball bleiben" und sich von gewaltfreiem Gedankengut durch das Jahr begleiten lassen. Anja Palitza ist seit 2005 Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, systemische Familienberaterin in einem diakonischen Kinder- und Jugendheim und Mutter zweier Söhne
Ingrid Holler ist Autorin und Seminarleiterin und in der Gewaltfreien Kommunikation sowie als Coach und Mediatorin aktiv. Sie ist anerkannte Mediatorin und Ausbildungsleiterin im Bundesverband Mediation und Vorstandsmitglied im Fachverband Gewaltfreie Kommunikation. Ingrid Holler lebt und arbeitet in München und freut sich über so manche fröhliche und vertrauensvolle Facette, die die GFK in ihr Leben gebracht hat. www.lets-train.de
Für dieses Buch haben sich Europas berühmtester Familientherapeut Jesper Juul und der Bestsellerautor Peter Høeg mit vier weiteren Kinderexperten zusammengetan, um sich zu einer starken Stimme zu vereinen. Entstanden ist ein gemeinsames Manifest für mehr Empathie und Freundlichkeit für den Anderen, unerlässlich für unser globales Zusammenleben.