Ethnizität und Staat
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 270-273
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In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 270-273
In: International Dialogues on Education: Past and Present, Band 1, Heft 1, S. 90-107
Spanische Gitanos oder Calé bilden eine der größten Roma-Minderheiten in der EU. Während sie über Jahrhunderte am Rande der spanischen Gesellschaft lebten, haben sich ihre Lebens- und Bildungsbedingungen in den letzten drei Dekaden stark verbessert. Der Artikel fokussiert auf die Bildungssituation der Gitanos und arbeitet empirische Studien auf, die in den letzten Jahren in Spanien zum Thema veröffentlicht wurden. Es kann gezeigt werden, dass sich die Bildungssituation dieser ethnischen Minderheit einerseits verbessert hat, andererseits aber nach wie vor gravierende Bildungsdisparitäten zur Mehrheitsbevölkerung bestehen. Abschließend werden einige aktuelle Herausforderungen diskutiert, die für diesen speziellen Fall ethnischer Bildungsungleichheit relevant sind.
In: Der europäische Raum: die Konstruktion europäischer Grenzen, S. 49-69
Der Verfasser geht von der Annahme aus, dass Europas Grenzen nur als komplexe, sich überlappende Grenzgefüge zu erfassen sind. Räumlich sind sie durch Küstenlinien festgelegt, in sozialer Hinsicht aber werden Mitgliedschaftsräume (Verwandtschafts-, Siedlungs-, Religions- und Sprachgrenzen) relevant, die meist erst durch Grenzüberschreitung ins Bewusstsein rücken. Es wird gezeigt, dass Europa sich nicht nur durch territoriale und kategoriale Einteilungen auszeichnet, sondern auch dadurch, dass Grenzerhaltung und Grenzüberwindung sich verbinden. Ethnische Grenzen werden als ein Sonderfall innerhalb der europäischen Grenzstrukturen dargestellt, nämlich als Folge der Nationalstaatsbildung, der Kolonisation und der Wanderung. Der Glaube an die gemeinsame Abstammung, der sich häufig mit Territorialansprüchen verbindet, lässt ethnische Differenzen entstehen, die sich durch Besonderheiten der Sprache, Kleidung und Folklore hervorheben lassen. Aus dieser Sicht ist kein europäischer Staat ethnisch homogen. Wanderungen verschieben Beziehungsnetze über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg. Kolonisation schiebt den Territorialraum über den Mitgliedschaftsraum. Ethnizität hängt nicht allein von den modernen Nationalstaaten ab, aber letztere sind ein günstiger Boden, aus dem ethnische Bewegungen emporwachsen. Hinzu kommt aber die vielfache europäische Religionsspaltung zwischen westlicher und östlicher Christenheit, Katholizismus und Protestantismus, Christentum und Islam. Trotz häufig gewaltsamer Entladungen lässt sich Ethnizität nicht in umfassendere Zugehörigkeiten umbilden, da sie flexible Selbstbeschreibungen sind, die im modernen Europa den Wunsch nach mehr Individualität kanalisieren und zugleich den Verlust anderer institutioneller Stabilisatoren abfedern. (ICG2)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 861-875
"Der Beitrag interessiert sich für die Irritationen, die in den Gesellschaftswissenschaften im allgemeinen und in der Soziologie im besonderen durch die unerwartete Zunahme von ethnischen Spannungen in jüngster Zeit ausgelöst worden sind. Erkennbar ist dies an der Intensität mit der insbesondere die Soziologie lange geltende und selbstverständliche Grundbegrifflichkeiten in Zweifel zieht und neu diskutiert. Die Soziologie ist wieder reflexiver geworden. Mit den Folgen dieser Selbstbefragung wird sich der Vortrag in zwei Schritten befassen. Erstens wird gezeigt, weshalb und wie dieser 'Ethnic Revival' die moderne Konzeption von 'Gesellschaft' in Frage gestellt hat. Von Bedeutung ist dabei die Skepsis, die erneut und diesmal unabweislich der Modernisierungstheorie entgegengebracht wird. Die Vorstellung einer linearen Entwicklung der sozialen Integration von der traditionalen 'Gemeinschaft' zur modernen 'Gesellschaft' ist nicht mehr haltbar. Im zweiten Schritt wird versucht, einige Möglichkeiten zu skizzieren, wie sich die Soziologie ihre Grundfrage nach der sozialen Integration neu vorlegen könnte. Nicht, indem sie auf Begriffe wie 'Gemeinschaft' und 'Gesellschaft' verzichtet, sondern indem sie sie aus dem Modernisierungskorsett befreit und in ein neues dialektisches Spannungsverhältnis setzt. Das wird nichts anderes bedeuten, als eine Einladung an die Soziologie, sich zu historisieren. Zu erklären gilt es nicht nur die aktuelle, sondern die diskontinuierlich wiederkehrende Ethnisierung des Politischen." (Autorenreferat)
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 719-722
In: CCS Working Papers, Band 9
"The working paper will contribute to the theoretical discussion about ethnicity and ethnic conflict in general, and in the Rwandan context specifically. It will promote a conception of ethnicity which allows to bridge the opposition between primordial and constructivist approaches commonly found in the scientific discussion. This can be achieved by focussing on the perceptions of social actors, thereby avoiding a superficial analysis of ethnicity and ethnic conflict. This approach assumes ethnicity to be a social category that has been (re)constructed as primordial, meaning that it is constructed to imply a genetically predetermined and fixed parameter. First of all, the case of Rwanda serves to illustrate the opposing approaches that dominate the discussion about ethnicity. The elaboration of the proposed theory will demonstrate the insufficiency of these discussions to grasp the phenomenon of ethnicity. In addition, the theory will show how prior arguments about the question whether speaking of 'ethnic conflict' or not missed the point. Therefore, the question whether the Rwandan genocide was an 'ethnic conflict' needs to be re-examined. In order to avoid the risk of a superficial analysis of ethnicity and ethnic conflict (in the Rwandan context), the experiences and views of people who witnessed tensions and atrocities based on ethnic affiliation will be taken into account. In order to prevent an essentialisation of ethnicity, which could result from merely describing and taking into account the actual perceptions of actors, the historical origin of the ethnic categories in Rwanda will be traced. On the basis of empirical statements, the contradictions and points of contact between the official narration promoted by scientists and the narration of Rwandans will be demonstrated. Finally, the problems and advantages of the scientific discourse on ethnicity in the Rwandan context will be discussed." (author's abstract)
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 14, Heft 53, S. 101-103
ISSN: 0173-184X
In: Einwanderung, Integration, ethnische Bindung: eine deutsche Auswahl, S. 211-252
Diese Bibliographie enthält 311 Quellen zum Thema der Einwanderung, der kulturellen Assimilation und der ethnischen Beziehungen in den USA. Sie stammen aus folgenden Sachbereichen: (1) wirtschaftlich-soziale Aspekte der Einwanderung; (2) Vorurteile und Diskriminierung; (3) Erziehung und Bildungssystem; (4) Sprachkonflikte; (5) demographischer Wandel. Die Quellenangaben enthalten jeweils zahlreiche Stichwörter, die ihren Inhalt umschreiben. Diese Stichwörter sind in einem ausführlichen Register aufgeführt. Die Texte gehen von unterschiedlichen theoretischen Standpunkten aus und sind u.a. konflikttheoretisch, empirisch, politikwissenschaftlich, linguistisch und geographisch orientiert. (HA)
In: Sport Studies, S. 137-148
Migrationsphänomene sind heutzutage ebenso wie die sozialen Welten des Sports durch Diversifikationen und Fragmentierungen gekennzeichnet. Sie weisen immense Bandbreiten auf. Zukünftige Forschungen zu diesen Gegenständen werden die Wechselwirkungen zwischen Sportentwicklungen und weltweiten Migrationen genauer analysieren und sich daraus ergebende Fragestellungen präziser herausarbeiten müssen als es bisher der Fall war. Während in Deutschland entsprechende Analysen bislang vorrangig auf Integrationspotentiale des Sports unter dem Aspekt der Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet sind, thematisiert die internationale Forschung zunehmend auch transnationale Wanderungsmuster, die für den (semi-) professionellen wie auch den Hochleistungsport kennzeichnend sind und die durch bestehende globale und transnationale Netzwerke des Sports gestützt werden. Am Beispiel des Fußballsports zeigt der Beitrag exemplarisch die Möglichkeiten einer feldspezifischen Perspektive auf, mit dem Ziel, der großen Bandbreite des Ineinandergreifens von Sport- und Migrationsphänomenen gerecht zu werden.
In: Asien, Afrika, Lateinamerika: wissenschaftliche Zeitschrift = Asia, Africa, Latin America, Band 24, Heft 5, S. 596-597
ISSN: 0323-3790
In: The annals of the American Academy of Political and Social Science, Band 433, S. 88-99
ISSN: 0002-7162
World Affairs Online
In: Berliner Asien-Afrika-Studien 4,1
In: Nationalism and ethnicity in Southeast Asia 1
Die Autoren entwickeln ein Instrumentarium für die Abfrage von Ethnizität in der international vergleichenden empirischen Sozialforschung. Eingangs arbeiten sie Elemente von 'Ethnizität' heraus. Diese sind die Unterscheidung von Gruppen nach legalen Rechten und nach kulturellem Hintergrund sowie nach der Teilhabe am Wirtschaftsleben, die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe, Migrationshintergrund und Integration von Migranten. Zusammen mit den Elementen der Abfragen, die sich in amtlichen Statistiken finden - Staatsangehörigkeit, ethnische Bevölkerungsgruppe, Geburtsland, Aufenthaltsdauer, Geburtsland beider Elternteile, dominierende Sprache - entwickeln die Verfasser ein Instrumentarium, das 'Ethnizität' als Hintergrundvariable enthält und eine größere Tiefe der Abfrage ermöglicht, um den Forschungsgegenstand 'Migration' zu erfassen. Das Instrumentarium, so die Autoren, ist reduzierbar, die Abfrage bleibt allerdings auf dem Niveau der Hintergrundvariablen. (ICC)
In: Neuer Mensch und kollektive Identität in der Kommunikationsgesellschaft, S. 95-107
Entgegen vielfältigen Prognosen hat die Bedeutung ethnischer Vergemeinschaftungen und Nationalitäten in den letzten Jahrzehnten nicht abgenommen. Die Propagierung ethnischer Vergemeinschaftung ist ein fester Bestandteil auch in westlichen industrialisierten Gesellschaften. Welche Gründe gibt es hierfür? Argument der Autoren ist, dass Ethnizität unter anderem auch deshalb in der Moderne präsent bleibt, weil sie nicht nur Prozessen der Kollektivierung, sondern auch Prozessen der Individualisierung förderlich ist, oder es doch zumindest in vielen Formen sein kann. Die diskutierte Annahme lautet, dass Ethnizität in arbeitsteiligen Gesellschaften die miteinander verschränkten Prozesse der Kollektivierung und Individualisierung befördert und deshalb stabiler Bestandteil der kollektiven Vorstellungen in arbeitsteiligen Gesellschaften ist. Diese These wird an zwei Beispielen entfaltet, zum einen an der Verbindung von Ethnizität und Nationalismus und zum anderen am Beispiel von Ethnizität und Migrationsbewegungen. Diese beiden Beispiele werden gewählt, weil Nationalstaaten eine der prominentesten Kollektivformen des 20. und 21. Jahrhunderts sind und Migration diese Form durchbricht bzw. auf ihr basiert. (ICA2)
In: Vienna yearbook of population research, Band 11, S. 219-246
ISSN: 1728-5305