In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 83, Heft 27, S. 1471-1472
Die historisch-politische Entwicklung der Region Friaul in Italien wird in eine verfassungsrechtliche und -politische Typologie der italienischen Regionen eingeordnet. Als deren besondere Merkmale betrachtet der Verfasser das Fehlen einer etwa den Ländern der Bundesrepublik vergleichbaren Staatseigenschaft und die Zuweisung einer begrenzten Anzahl von Kompetenzen in einigen regionalpolitischen Bereichen, deren Oberaufsicht der römischen Zentralregierung unterliegt. Den Regionen wird lediglich eine relative Autonomie bescheinigt, die der Autor im Falle Friauls als einer Wirtschaftsregion für positiv befindet. Für die erfolgreiche Weiterentwicklung dieser Region wird auf eine möglichst enge Verflechtung mit den angrenzenden Gebieten gesetzt. (HA)
Die vorliegende Arbeit entwickelte sich ausgehend von der archäologischen Untersuchung des Mittelpunkts einer Burgengruppe bei der Gemeinde Faedis im Osten des norditalieni-schen Friaul. Der Nukleus dieser von einer Rodungsanlage ausgehenden Burgen – mit Cuc(c)agna namentlich das quasi versteinerte Schlaraffenland – wurde über eine Spanne von 500-600 Jahren bis zur Zerstörung und Aufgabe um 1511 ausgebaut und genutzt. Die Grabungsergebnisse allein wären für ein Forschungsvorhaben angesichts der dicht belegten Burgenlandschaft Friaul unbefriedigend, obwohl sie mit der Erschließung diverser Baukörper und deren Vergangenheit inklusive des Gebäudeinventars für mitunter ziemlich genau ein-zugrenzende Zeiträume aktuellen Interessen an feudaler Wohn- und Repräsentationskultur zuarbeiten oder etwa dem Verständnis zur Nutzung des Umfeldes sowie der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung auf Burgen dienlich sind. Es musste auf das Umfeld und groß-räumige Zusammenhänge wie das Verhältnis zwischen Heiligen Römischen Reich und Italien, Kirche und Patriarchat Aquileia sowie der italienischen Städte bis hin zu Venedig und entsprechenden Konkurrenten ausgegriffen werden, um die Transformationsprozesse des Phänomens hochmittelalterlicher Landesausbau mit ihrer spezifischen Ausprägung im Friaul berücksichtigen zu können. Die verschiedenen Einflüsse spiegeln sich archäologisch in Be-zug zu ländlicher Macht- und Besitzmanifestation wider und es zeigt sich, dass der aus aku-tem Schutzbedürfnis verteidigungsfähige Wohnsitz Cucagna spezifischen Aufgaben zur Ab-sicherung der Landesherrschaft unterworfen war. Die geographisch und mitunter politisch bedingte Grenzsituation spielt dabei nur eine Rolle, da es sich bei Cucagna um das Verwal-tungszentrum einer erst kleinen, bedeutend anwachsenden territorialen Herrschaft handelt. Dabei sind die deutschstämmigen Gründer der Burg keine Siedler des Landesausbaus unter den überwiegend slawischen Bewohner des Umfeldes. Es handelt sich vielmehr um Auftrag-nehmer, die in der Umsetzung ihrer Aufgaben als nachträglich etablierte Herrschaftselite hier den funktionalen Neuansatz im Befestigungswesen des 11. Jh. vollzogen. In die Arbeit flossen mangels entsprechender Beiträge zur Erforschung der zentralen Region zudem for-schungsgeschichtliche Betrachtungen bis hin zu den aktuellen Bedingungen ein, um struktu-relle Zusammenhänge objektiv bewerten zu können. Die ergänzende Vorlage spezifischer Funde soll mit den behandelten übergeordneten Themen die Diskussion anregen, welcher Platz dem Friaul im mittelalterlichen Europa einzuräumen ist und was Archäologie auf Burgen noch zu landesgeschichtlicher Forschung und der Vervollständigung unseres Wissens zum Mittelalter beitragen kann. ; This current work was put together at the end of an archaeological examination of the centre of a castle grouping in the municipality Faedis in the east of Friuli in northern Italy. The centre point of these forts origin from a forest cleared area with Cuc(c)agna itself denoting a reified `land of plenty´ was extended and used for around 500-600 years before its destruction in 1511. Simply recording the results of the excavations alone would have be unsatisfactory given the rich castle landscape in Friuli. Although various buildings and their histories, includ-ing the inventory, were placed in particular time periods, the area remained nonetheless sig-nificant for current interest on feudal living and the representation of culture and for related interest in past use of the environment as well water and food supply in castles. In order to see the transformational processes of High Middle Age land development and its specific expression in Friul, we had to consider the relationship between the Holy Roman Empire and Italy, the church and the patriarchy Aquileia as well as the Italian cities including Venice and other waring or competing cities. These discrete influences can be archaeologically substan-tiated in respect of the rural power dynamic and objects and property possessed by the deni-zens. They further demonstrates that in order to receive much needed protection, the de-fendable residence of Cucagna had certain duties to secure sovereignty for the regional powers throughout the local area. Importantly, the geographical and political importance of the border area was only one of a number of important factors in the castle's development as Cucagna was in fact an administrative centre of an initially small but later much larger territo-rial power. Therefore, the ethnic German founders of the castle should not be considered as settlers who, along with the Slavonic majority, cultivated the region. Rather, they should be considered as contractors who worked with the subsequently installed powerful elite to fortify and secure the area according to the latest 11 century technology. Due to the lack of corre-sponding research material on the region, my work covers historical observations and con-temporary conditions in order to view the structural context objectively. The supplementary presentation of specific finds together with the primary topics mentioned above are intended to stimulate the discussion on the true position of Friuli within medieval Europe. Furthermore, this work will also look at the importance of castles for research on rural and national histories as well as their importance for broadening our knowledge of the Middle Ages.
Die vorliegende Arbeit entwickelte sich ausgehend von der archäologischen Untersuchung des Mittelpunkts einer Burgengruppe bei der Gemeinde Faedis im Osten des norditalieni-schen Friaul. Der Nukleus dieser von einer Rodungsanlage ausgehenden Burgen – mit Cuc(c)agna namentlich das quasi versteinerte Schlaraffenland – wurde über eine Spanne von 500-600 Jahren bis zur Zerstörung und Aufgabe um 1511 ausgebaut und genutzt. Die Grabungsergebnisse allein wären für ein Forschungsvorhaben angesichts der dicht belegten Burgenlandschaft Friaul unbefriedigend, obwohl sie mit der Erschließung diverser Baukörper und deren Vergangenheit inklusive des Gebäudeinventars für mitunter ziemlich genau ein-zugrenzende Zeiträume aktuellen Interessen an feudaler Wohn- und Repräsentationskultur zuarbeiten oder etwa dem Verständnis zur Nutzung des Umfeldes sowie der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung auf Burgen dienlich sind. Es musste auf das Umfeld und groß-räumige Zusammenhänge wie das Verhältnis zwischen Heiligen Römischen Reich und Italien, Kirche und Patriarchat Aquileia sowie der italienischen Städte bis hin zu Venedig und entsprechenden Konkurrenten ausgegriffen werden, um die Transformationsprozesse des Phänomens hochmittelalterlicher Landesausbau mit ihrer spezifischen Ausprägung im Friaul berücksichtigen zu können. Die verschiedenen Einflüsse spiegeln sich archäologisch in Be-zug zu ländlicher Macht- und Besitzmanifestation wider und es zeigt sich, dass der aus aku-tem Schutzbedürfnis verteidigungsfähige Wohnsitz Cucagna spezifischen Aufgaben zur Ab-sicherung der Landesherrschaft unterworfen war. Die geographisch und mitunter politisch bedingte Grenzsituation spielt dabei nur eine Rolle, da es sich bei Cucagna um das Verwal-tungszentrum einer erst kleinen, bedeutend anwachsenden territorialen Herrschaft handelt. Dabei sind die deutschstämmigen Gründer der Burg keine Siedler des Landesausbaus unter den überwiegend slawischen Bewohner des Umfeldes. Es handelt sich vielmehr um Auftrag-nehmer, die in der Umsetzung ihrer Aufgaben als nachträglich etablierte Herrschaftselite hier den funktionalen Neuansatz im Befestigungswesen des 11. Jh. vollzogen. In die Arbeit flossen mangels entsprechender Beiträge zur Erforschung der zentralen Region zudem for-schungsgeschichtliche Betrachtungen bis hin zu den aktuellen Bedingungen ein, um struktu-relle Zusammenhänge objektiv bewerten zu können. Die ergänzende Vorlage spezifischer Funde soll mit den behandelten übergeordneten Themen die Diskussion anregen, welcher Platz dem Friaul im mittelalterlichen Europa einzuräumen ist und was Archäologie auf Burgen noch zu landesgeschichtlicher Forschung und der Vervollständigung unseres Wissens zum Mittelalter beitragen kann. ; This current work was put together at the end of an archaeological examination of the centre of a castle grouping in the municipality Faedis in the east of Friuli in northern Italy. The centre point of these forts origin from a forest cleared area with Cuc(c)agna itself denoting a reified `land of plenty´ was extended and used for around 500-600 years before its destruction in 1511. Simply recording the results of the excavations alone would have be unsatisfactory given the rich castle landscape in Friuli. Although various buildings and their histories, includ-ing the inventory, were placed in particular time periods, the area remained nonetheless sig-nificant for current interest on feudal living and the representation of culture and for related interest in past use of the environment as well water and food supply in castles. In order to see the transformational processes of High Middle Age land development and its specific expression in Friul, we had to consider the relationship between the Holy Roman Empire and Italy, the church and the patriarchy Aquileia as well as the Italian cities including Venice and other waring or competing cities. These discrete influences can be archaeologically substan-tiated in respect of the rural power dynamic and objects and property possessed by the deni-zens. They further demonstrates that in order to receive much needed protection, the de-fendable residence of Cucagna had certain duties to secure sovereignty for the regional powers throughout the local area. Importantly, the geographical and political importance of the border area was only one of a number of important factors in the castle's development as Cucagna was in fact an administrative centre of an initially small but later much larger territo-rial power. Therefore, the ethnic German founders of the castle should not be considered as settlers who, along with the Slavonic majority, cultivated the region. Rather, they should be considered as contractors who worked with the subsequently installed powerful elite to fortify and secure the area according to the latest 11 century technology. Due to the lack of corre-sponding research material on the region, my work covers historical observations and con-temporary conditions in order to view the structural context objectively. The supplementary presentation of specific finds together with the primary topics mentioned above are intended to stimulate the discussion on the true position of Friuli within medieval Europe. Furthermore, this work will also look at the importance of castles for research on rural and national histories as well as their importance for broadening our knowledge of the Middle Ages.
Nota introduttiva sul tema della identità iranica / Gherardo Gnoli -- Preliminary notes on the collection of Sasanian bullae held in Khoy / Darioosh Akbarzadeh, Carlo G. Cereti and Fabrizio Sinisi -- Su alcuni aspetti della storia del neopersiano : nascita ed evoluzione della diglossia / Luca Alfieri e Chiara Barbati -- Legal implications of conversion in Zoroastrianism / Alberto Cantera -- The wise men at Alexander's Court in Persian medieval romances : an Iranian view of ancient cultural heritage / Mario Casari -- Uruk and Aratta (between pre-eminence and friendship) / Franco D'Agostino -- The idea of Ērānšahr : Jewish, Christian and Manichaean views in late antiquity / Touraj Daryaee -- Iranian Identities / Bert G. Fragner -- The Western Scythian identity : a territorial and archaeological "puzzle" / Bruno Genito -- La société iranienne du 7e siecle AD d'apres la collection de Berkeley / Philippe Gignoux -- Iranian word play in the scroll of Esther / Thamar E. Gindin -- Les inscriptions persanes dans I'epigraphie monumentale de la ville de Ghazni (Afghanistan) aux 6e-7e/12e-13e siecle / Roberta Giunta -- Sceaux sassanides : abreviations et identités / Rika Gyselen, avec la collaboration de François Thierry -- Legal constructions of identity in the Sasanian period / Maria Macuch -- Shiraz eternelle / M.I. Mochiri -- The "Persian" identity in religious controversies : again on the case of the "divided loyalty" in Sasanian Iran / Antonio C.D. Panaino -- Sanʻatizâde's Dāmgostārān and Majmaʻ-e Divānegān : a new identity in the horizon? / Claus V. Pedersen -- The medieval Armenian perception of transiency of earthly gardens and its Persian parallels / Hamlet Petrosyan -- Mythology as a mean of identity in Sasanian royal imagery / Andrea Piras -- Spuren iranischer Identität in Firdausīs Šāhnāme / Nosratollah Rastegar -- Elusive identities in pre-Achaemenid Iran : the Medes and the Median language / Adriano V. Rossi -- Human identity and classes of people in the Pahlavi books / Shaul Shaked -- The Pahlavi script as a medium of Iranian identity : some palaeographical notes / Dieter Weber