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In: Heritage & society, Band 5, Heft 2, S. 153-174
ISSN: 2159-0338
Die Erweiterung des Denkmalbegriffs hat zu einer Expansion des Erinnerns, Schützens, Bewahrens und Tradierens auf alle Bereiche des Lebens geführt. Heute werden nicht nur Scheunen, Tankstellen und Großwohnsiedlungen als Teil des historischen Erbes unter Denkmalschutz gestellt, sondern auch kulturelle Praktiken und Bräuche zum "immateriellen" Weltkulturerbe erklärt. Die Folge dieser als "Denkmal-Inflation" kritisierten Entwicklung ist eine verschärfte Konkurrenz um Aufmerksamkeit und finanzielle Zuwendungen. Letzteres spiegelt sich nicht zuletzt in einer zunehmenden, maßgeblich von der Tourismusindustrie geförderten publikumswirksamen Inszenierung des Erbes. Im Zeitalter der "Heritage Industry" (Robert Hewison, 1987) bilden Kulturgüter aber nicht nur einen wichtigen Standortfaktor, sondern wird das "Erbe" selbst zunehmend mittels internationaler Charten, Deklarationen, Plaketten und Social Media-Kampagnen konstruiert. Dies geschieht vorwiegend innerhalb eines anglophonen Diskurses, der aber an die deutschsprachigen begriffs- und ideengeschichtlich geprägten Diskussionen strenggenommen nicht anschlussfähig ist. Dort lässt sich ein – in einem ähnlichen Sinne umfassend zu nennender – Erbe-Begriff zwar bereits für die Heimatschutzbewegung konstatieren, eine fachlich ausdifferenzierte Denkmalpflege, wie wir sie heute kennen, tut sich jedoch schwer, ein solches universelles Konzept zu integrieren. Während die "Heritagisierung" durch internationale Organisationen zu einer Verschiebung des Fokus von Baudenkmalen hin zur allgemeinen Bewahrung von Kulturerbe führt (das immaterielle eingeschlossen, siehe etwa die Burra Charter), bleibt der Denkmal- und Erbe-Diskurs in den deutschsprachigen Ländern bislang klar auf Baudenkmale und städtebauliche Ensembles konzentriert. Letzteres zeigt sich auch im Vorfeld des European Cultural Heritage Year 2018, das in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern maßgeblich von Denkmalschutzorganisationen getragen wird. Die Wende hin zum Heritage lässt sich gleichermaßen bei neuen Forschungsfeldern und Ausbildungswegen der Denkmalpflege beobachten. So werden heute "Heritage Tourism" und "Dark Heritage" als spezifische Formen der "Denkmalnutzung" untersucht und bilden – in Ergänzung zu den klassischen Disziplinen Kunstgeschichte, Architektur und Planung – "Heritage Management" und "Heritage Studies" grundständige Studiengänge. Letzteres gilt inzwischen auch für die deutschsprachigen Länder. Der Weg führt damit weg von der spezialisierten Kennerschaft zum Allrounder mit neuen Schwerpunkten auf Marketing, Verwaltung und Vermittlung. Mit Blick auf sozio-kulturelle Entwicklungen erweist sich, dass der Heritage-Begriff vor allem im ökonomischen und politischen Diskurs weitgehend affirmativ gebraucht wird. Heritage geht demnach mit einem gewissen moralischen wie missionarischen Impetus einher, verbunden mit einer (Kultur-)Politik der "Identitätsstiftung". In Zeiten, in denen "Identität" wieder als politisches Schlagwort im gesellschaftlichen Diskurs fungiert, scheint es um so wichtiger, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Heritage, die zugrunde liegenden begrifflichen Konzepte und präskriptiven Programme, kritisch zu reflektieren.
BASE
In: Heritage studies 1
In: Comparative studies of South Asia, Africa and the Middle East, Band 40, Heft 1, S. 43-50
ISSN: 1548-226X
As a contemporary concept, heritage bridges legal discourse and ethical discourse, national affiliations and a global imaginary, colonial pasts and neocolonial presents. The term often circulates beliefs in cultural authenticity, collective memory, and historical merit under the logic of neoliberal markets and legitimate capital gain, hence the tight connections between cultural heritage, industry, and tourism. While the concept developed as early as the nineteenth century in postrevolutionary France, its expansive political, juridical, and symbolic use has matured only after the Second World War, primarily as a reaction to the mass destruction experienced in European cities. Managing "heritage" in the context of the global political imagination created after the war, UNESCO has become the key player, lead actor, and sole orchestrator of all things/sites/memories—tangible and intangible—defined as World Cultural Heritage. This article looks at recent critical engagement with heritage, and with UNESCO's role in identifying heritage sites, by exploring Refugee Heritage, a recent project of DAAR (Decolonizing Architecture Art Residency).
Die Erweiterung des Denkmalbegriffs hat zu einer Expansion des Erinnerns, Schützens, Bewahrens und Tradierens auf alle Bereiche des Lebens geführt. Heute werden nicht nur Scheunen, Tankstellen und Großwohnsiedlungen als Teil des historischen Erbes unter Denkmalschutz gestellt, sondern auch kulturelle Praktiken und Bräuche zum "immateriellen" Weltkulturerbe erklärt. Die Folge dieser als "Denkmal-Inflation" kritisierten Entwicklung ist eine verschärfte Konkurrenz um Aufmerksamkeit und finanzielle Zuwendungen. Letzteres spiegelt sich nicht zuletzt in einer zunehmenden, maßgeblich von der Tourismusindustrie geförderten publikumswirksamen Inszenierung des Erbes. Im Zeitalter der "Heritage Industry" (Robert Hewison, 1987) bilden Kulturgüter aber nicht nur einen wichtigen Standortfaktor, sondern wird das "Erbe" selbst zunehmend mittels internationaler Charten, Deklarationen, Plaketten und Social Media-Kampagnen konstruiert. Dies geschieht vorwiegend innerhalb eines anglophonen Diskurses, der aber an die deutschsprachigen begriffs- und ideengeschichtlich geprägten Diskussionen strenggenommen nicht anschlussfähig ist. Dort lässt sich ein – in einem ähnlichen Sinne umfassend zu nennender – Erbe-Begriff zwar bereits für die Heimatschutzbewegung konstatieren, eine fachlich ausdifferenzierte Denkmalpflege, wie wir sie heute kennen, tut sich jedoch schwer, ein solches universelles Konzept zu integrieren. Während die "Heritagisierung" durch internationale Organisationen zu einer Verschiebung des Fokus von Baudenkmalen hin zur allgemeinen Bewahrung von Kulturerbe führt (das immaterielle eingeschlossen, siehe etwa die Burra Charter), bleibt der Denkmal- und Erbe-Diskurs in den deutschsprachigen Ländern bislang klar auf Baudenkmale und städtebauliche Ensembles konzentriert. Letzteres zeigt sich auch im Vorfeld des European Cultural Heritage Year 2018, das in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern maßgeblich von Denkmalschutzorganisationen getragen wird. Die Wende hin zum Heritage lässt sich gleichermaßen bei neuen Forschungsfeldern und Ausbildungswegen der Denkmalpflege beobachten. So werden heute "Heritage Tourism" und "Dark Heritage" als spezifische Formen der "Denkmalnutzung" untersucht und bilden – in Ergänzung zu den klassischen Disziplinen Kunstgeschichte, Architektur und Planung – "Heritage Management" und "Heritage Studies" grundständige Studiengänge. Letzteres gilt inzwischen auch für die deutschsprachigen Länder. Der Weg führt damit weg von der spezialisierten Kennerschaft zum Allrounder mit neuen Schwerpunkten auf Marketing, Verwaltung und Vermittlung. Mit Blick auf sozio-kulturelle Entwicklungen erweist sich, dass der Heritage-Begriff vor allem im ökonomischen und politischen Diskurs weitgehend affirmativ gebraucht wird. Heritage geht demnach mit einem gewissen moralischen wie missionarischen Impetus einher, verbunden mit einer (Kultur-)Politik der "Identitätsstiftung". In Zeiten, in denen "Identität" wieder als politisches Schlagwort im gesellschaftlichen Diskurs fungiert, scheint es um so wichtiger, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Heritage, die zugrunde liegenden begrifflichen Konzepte und präskriptiven Programme, kritisch zu reflektieren.
BASE
Historic sites, memorials, national parks, museumswe live in an age in which heritage is ever-present. But what does it mean to live amongst the spectral traces of the past, the heterogeneous piling up of historic materials in the present? How did heritage grow from the concern of a handful of enthusiasts and specialists in one part of the world to something which is considered to be universally cherished? And what concepts and approaches are necessary to understanding this global obsession? Over the decades, since the adoption of the World Heritage Convention, various 'crise
ISSN: 2543-6422
In: Hamburger Journal für Kulturanthropologie: HJK, Heft 7, S. 3-23
ISSN: 2365-1016
The introduction outlines the guiding idea of this issue. The digitization of text, images, and other cultural materials has become a common practice in European Galleries, Libraries, Archives and Museums (GLAMs); in consequence cultural heritage is labelled and perceived as "digital heritage". The contributions critically research and reflect the metacultural production and emerging changes of professional heritage work.
In: Africa research bulletin. Political, social and cultural series, Band 60, Heft 9
ISSN: 1467-825X