Die Verfasser informieren über eine Vielzahl aktueller Initiativen und Untersuchungen in Bezug auf Antwortverweigerung bei Haushaltsbefragungen (Querschnitt und Längsschnitt), die von Statistics Canada durchgeführt wurden. Zu den behandelten Untersuchungen zählen der Labour Force Survey (LFS) und die auf dem LFS basierenden weiteren Untersuchungen, der General Social Survey und mehrere gesondert durchgeführte Haushaltsbefragungen. Die Verfasser fragen nach Determinanten der Teilnahmebereitschaft sowie nach Möglichkeiten, positiv auf diese einzuwirken. Sie stellen zudem Techniken zur Auswahlfehlerkorrektur vor. (ICEÜbers)
Zur Analyse des Antwortverhaltens bei einer groß angelegten Haushaltsbefragung wurde ein geo-demographisches Codierungssystem eingesetzt. Damit lag ein Indikator des Antwortverhaltens vor, der auf Größen außerhalb der betreffenden Befragung basierte. Auf der Basis der durch die geo-demographische Codierung zur Verfügung gestellten Informationen ist eine Beschreibung der Antwortverweigerer möglich. Diese Informationen lassen sich auch zur Beseitigung von Problemen bei der Feldarbeit einsetzen. (ICEÜbers)
Die Auswirkungen von Antwortverweigerung sind in der Literatur zur Umfrageforschung vielfach diskutiert worden. Antwortverweigerung führt zu einer Erhöhung der Stichprobenvarianz, deren Ausmaß über die Schätzung der durch Antwortverweigerung verursachten Verzerrung gemessen werden kann. Wenn Befragte nur unvollkommen kooperieren, führt dies zu ungenauen oder unvollständigen Informationen, die nicht zum Zweck einer Schätzung herangezogen werden können. Istat streicht seit 1991 alle Haushalte mit inkompatiblen Daten für Ausgaben und Einkommen aus seiner Stichprobe. Die Verfasser bezeichnen diese Gruppe als "unzuverlässige Respondenten". Solche Daten eignen sich zwar nicht für Schätzungen, sie erlauben jedoch Rückschlüsse auf die Gruppe der Antwortverweigerer. Dem liegt die Annahme zu Grunde, dass die Gruppe der unzuverlässigen Respondenten eher der Gruppe der Antwortverweigerer ähnelt als der Gruppe der Antwortenden. Die Verfasser berichten über den Versuch, den durch Antwortverweigerung entstandenen Bias im Italian Household Budget Survey 1995 zu bestimmen. Hierzu wurde keine gesonderte Untersuchung der Nonrespondenten durchgeführt. (ICEÜbers)
In: Conducting cross-national and cross-cultural surveys : papers from the 2005 meeting of the international workshop on Comparative Survey Design and Implementation (CSDI), S. 53-65
In der empirischen Sozialforschung ist Einkommen ein sozioökonomischer Indikator für soziale Schichtung und soziale Ungleichheit. Am Beispiel des European Social Survey (ESS) wird hier gefragt, wie sich Daten zum Gesamt-Nettoeinkommen eines Haushalts mit möglichst wenig Fragen in praktikabler Weise so erheben lassen, dass die Belastung für Interviewer und Befragte minimiert wird und dass die erhobenen Daten in verschiedenen Ländern tatsächlich die gleichen sozialen Fakten repräsentieren. Es werden fünf Faktoren identifiziert, die einen Einfluss auf die Qualität der Einkommensmessung haben: Definition des Haushalts, Haupteinkommensquelle, Zusammensetzung des Einkommens, Familienverhältnis des Befragten zum "bread winner" sowie Wissensstand des Befragten. Die Verfasser zeigen, wie Einkommen im ESS klassifiziert wird, und schlagen ein alternatives Modul aus fünf einkommensbezogenen Fragen vor, das die Erhebung vergleichbarer Einkommensdaten in den ESS-Staaten erleichtern soll. (ICE)
"This study examines the role of the partner in the economic incorporation of immigrant men and women. It derives hypotheses from the theory of household specialization theory and social capital theory, leading to opposite expectations on the impact of the partner's labour-market resources and employment status. To test the hypotheses, the study relies on data from a repeated, cross-sectional household survey that has been designed to examine four important ethnic minority groups in the Netherlands (Turks, Moroccans, Surinamese and Dutch Antilleans). The results do not support the theory of household specialization but are mostly in line with social capital theory. Most notably, it appears that immigrants with a partner who has obtained a high education in the country of origin and the Netherlands are more likely to be employed and have a higher status job. The positive role of partner's education yields for both men and women and persists even when immigrants own education and other skills are taken into account." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
"Die Studie untersucht die Rolle des Partners in den ökonomischen Inkorporationsprozessen männlicher und weiblicher Migranten. Aus der Spezialisierungsthese der Neuen Haushaltsökonomie und aus der Sozialkapitaltheorie werden unterschiedliche Erwartungen darüber abgeleitet, welchen Einfluss die arbeitsmarktbezogenen Ressourcen des Partners auf den eigenen Erwerbs- bzw. Beschäftigungsstatus von Migranten nehmen. Um diese rivalisierenden Thesen zu testen, werden vier ethnische Minderheitsgruppen in den Niederlanden (Türken, Marokkaner, Surinamesen und Niederländische Antillianer) mit gepoolten Querschnittsdaten eines Haushaltssurveys untersucht. Die Analysen liefern wenig Unterstützung für die Haushaltsspezialierungsthese, sondern sprechen überwiegend für die Sozialkapitalthese. Insbesondere sind Migranten mit einem hochgebildeten Partner wahrscheinlicher beschäftigt und wahrscheinlicher in statushöheren Jobs zu finden. Dieser positive Einfluss der Bildung des Partners zeigt sich dabei sowohl für Männer als auch für Frauen und bleibt auch dann erhalten, wenn die eigenen Bildungsqualifikationen und weitere Fertigkeiten oder Kenntnisse berücksichtigt werden." (Autorenreferat).;;;"This study examines the role of the partner in the economic incorporation of immigrant men and women. It derives hypotheses from household specialization theory and social capital theory, leading to opposite expectations on the impact of the partner's labour-market resources and employment status. To test the hypotheses, the study relies on data from a repeated, cross-sectional household survey that has been designed to examine four important ethnic minority groups in the Netherlands (Turks, Moroccans, Surinamese and Dutch Antilleans). The results do not support the theory of household specialization but are mostly in line with social capital theory. Most notably, it appears that immigrants with a partner who has obtained a high education in the country of origin and the Netherlands are more likely to be employed and have a higher status job. The positive role of partner's education yields for both men and women and persists even when immigrants own education and other skills are taken into account." (author's abstract).
In: Nonresponse in survey research : proceedings of the Eighth International Workshop on Household Survey Nonresponse, 24-16 September 1997, S. 299-315
Für den Zensus 2000 wird das US Census Bureau eine Stichprobe zur Qualitätsprüfung auswählen (auch bekannt als integrated coverage measurement oder ICM), die die Schätzungen des Zensus verbessern soll. Die ICM-Stichprobe wird durch fehlende Daten aufgrund von Antwortverweigerung der befragten Haushalte oder Antwortverweigerung auf einzelne Fragen beeinflusst. Der Verfasser diskutiert alternative Methoden zur Berücksichtigung von Antwortverweigerung in der ICM-Stichprobe. Hierzu zählen folgende Vorgehensweisen: (1) keine Korrektur bei Antwortverweigerung durch Haushalte und keine Ableitung von Items; (2) Korrektur bei Antwortverweigerung durch Haushalte auf der Basis der Zensus-Kurzcharakteristiken; (3) Ersatz fehlender ICM-Items durch Zensusdaten; (4) Hot-Deck-Ableitungsverfahren. (ICEÜbers)