"Es gab zwar einen parteiübergreifenden Konsens über die Notwendigkeit einer neugestalteten Einwanderungspolitik, aber von Beginn an erheblichen Dissens in fast allen Detailfragen. Im Laufe der Debatte schwand die Bereitschaft der politischen Lager, den Konsens zu suchen. In Deutschland herrscht große Unsicherheit bezüglich der Frage, wie das Verhältnis der nationalen zur europäischen Migration- und Asylpolitik gestaltet werden soll." (Autorenreferat)
Contends that immigration is at least partly an outcome of the actions of the governments & major economic actors of developed countries. The example of Japan is used to show that developed countries tend to draw immigrants from within their zones of influence, & that the globalization of developed economies results in new immigration. Although Japan lacks a history of immigration, its major presence in the Asian economy has contributed to an increase in low-wage immigrants from Malaysia, Thailand, Indonesia, & other countries. This new immigration cannot be explained by the decisions of individual immigrants. Japanese actions (including investment & exporting of consumer goods) connect Japan with the countries of origin, make the Japanese economy more porous, & disrupt employment in countries of origin. The argument that economic internationalization promotes immigration applies to other developed countries, including the US. 24 References. Adapted from the source document.
Alle liberalen Gesellschaften haben heute mit Immigration zu tun, und nicht nur die Europäer sind unsicher, wie sie darauf reagieren sollen. Sie haben "Gastarbeiter" für Niedriglohnjobs willkommen geheißen, aber waren dann unwillig, ihnen die Vorzüge der Staatsbürgerschaft zu gewähren - oder auch nur ihren Kindern und Enkeln. Während die Europäer sich in der Union füreinander öffneten, haben sie sich zunehmend nach außen abgeschottet und angesichts der muslimischen Immigration ihre christliche Identität wiederentdeckt, oder sie betonen die Einzigartigkeit ihrer nationalen Kulturen. Der vorliegende Beitrag zeigt mit Blick auf die Geschichte der Immigration, dass sie sich letztendlich für die Einwanderer ebenso lohnt wie für die aufnehmenden Gesellschaften. Eine nützliche Hilfestellung bietet hier Kants Kosmopolitismus. Kant lehrt, dass die Umstände, unter denen wir leben, immer gegen die Umstände abgewogen werden müssen, unter denen wir uns, wären die Würfel zufällig anders gefallen, befunden haben könnten. Aus dieser Perspektive erscheint es unfair, dass jemand, der zufällig in den USA geboren wurde, wahrscheinlich länger und besser lebt als jemand, der in Kenia zur Welt kam. Ein System vollkommener Gerechtigkeit ist unmöglich, aber aus der Perspektive des kantischen Kosmopolitismus ist das Mindeste, was ein Amerikaner oder Europäer tun kann, eine gewisse Zahl von Immigranten aus Afrika willkommen zu heißen. Nicht nur wird die Welt dadurch ein klein wenig fairer, die Mischung der einen Kultur mit der anderen wird sich auch zum Nutzen beider auswirken. (ICA2)
Der Verfasser untersucht die Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland und Europa gegenüber Zuwanderung, deren Brisanz im Wesentlichen aus dem Spannungsfeld zwischen gesellschaftspolitischen Anforderungen und verbreiteten Vorbehalten innerhalb der Bevölkerung resultiert. Die Vorbehalte sind dabei das Ergebnis sehr unterschiedlicher Erfahrungen in West- und Osteuropa. Untersucht wird, in wie weit sich diese regional unterschiedlichen Migrationserfahrungen in den Auffassungen der Menschen widerspiegeln. Es zeigt sich, dass in allen betrachteten Regionen die Einstellungen zur Immigration eher neutral als negativ sind. Darüber hinaus stellen Personen mit einer grundsätzlich toleranten Haltung durchweg eine Mehrheit gegenüber Personen, die Zuwanderung komplett ablehnen. In Deutschland zeigt sich ein liberales Zuwanderungsklima vor allem in den alten Bundesländern. Auf europäischer Ebene gibt es keinerlei Hinweise im Sinne einer Angleichung immigrationsbezogener Einstellungen. Für bestehende Einstellungsunterschiede ist vor allem die Angst vor materiellen Einbußen ausschlaggebend. Zudem wird ein Großteil der Einflüsse über das subjektive Deprivationsempfinden vermittelt, das Vorhandensein von Zuwanderern im Freundeskreis, das Ausmaß an Vertrauen zu anderen Menschen, die präferierten Werthaltungen und den Bildungsgrad einer Person. (ICE2)
Ausgangspunkt des Beitrags ist die Frage, welche Haltung die Bürgerinnen und Bürger der Länder des EES-Surveys gegenüber Immigranten einnehmen und inwieweit diese Haltung durch ethnozentrische Ressentiments beeinflusst ist. Ergänzend wird danach gefragt, ob die Transformationsgesellschaften Osteuropas oder Deutschland, als das Hauptzielland der Migrationsbewegung nach dem Ende des Kalten Krieges, eine Sonderstellung einnehmen und ob es aufgrund der doppelten Involvierung Ostdeutschlands einen Ost-West-Unterschied innerhalb Deutschlands gibt. Die Ergebnisse zeigen, dass weder Ost- und Westdeutschland noch die Länder Osteuropas signifikante Besonderheiten erkennen lassen. Die Nähe eines Landes zu den Balkankonflikten führen jedoch zu verstärkten Abschottungstendenzen. Sie provozieren eine Art "Wagenburg"-Mentalität, aus der heraus Immigration als Bedrohung erscheint und die eine grundsätzliche Abwehrhaltung entstehen lässt.Diese wird jedoch zu einem Problem, wenn man die Eigendynamik von Migrationsbewegungen und die zunehmende transnationale Verflechtung Europas berücksichtigt. Massive grenzüberschreitende Migration ist nach dem Ende des Ost-West-Konflikts in Europa zu einem Alltagsphänomen geworden und sie wird in Zukunft wohl noch an Bedeutung gewinnen. (ICA2)
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 27, Heft 11/12, S. 392-398
"In den Beiträgen von Gunter Steinmann und Sara Borella in Heft 7/2007 wurde eine optimistische ökonomische Beurteilung von Migration auf der Grundlage der Arbeiten von Julian Simon vorgestellt. Der nachstehende Beitrag setzt sich kritisch mit den dort zugrunde gelegten Annahmen und getroffenen Prognosen auseinander." (Autorenreferat)
Die vorliegenden Ausführungen orientieren sich an praktischen Problemfeldern und versuchen, einen skizzenhaften Überblick über die von der Theorie angebotenen Aussagen zum Problem zu geben. Dabei werden drei Problemfelder besprochen: Zunächst die Situation der ausländischen Arbeitsmigranten auf dem nationalen Arbeitsmarkt, sodann die eher auf kurze oder mittlere Sicht zu erwartende Wirkung des Auftretens von Arbeitsmigranten auf Lohnhöhe und Beschäftigung, und schließlich die vermuteten Zusammenhänge zwischen Zuwanderung und der langfristigen Entwicklung des Arbeitspotentials, des wirtschaftlichen Wachstums und des Systems der sozialen Sicherung im Aufnahmeland. (SH2)
"Durch die Immigration von Spätaussiedlern und Asylanten wird die Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik in den nächsten zehn Jahren nicht schrumpfen, sondern sogar noch geringfügig wachsen. Langfristig allerdings dürfte eine Schrumpfung der Wohnbevölkerung unabwendbar sein. Der Beitrag erläutert die wirtschaftlichen Konsequenzen der Immigration. Es wird die Meinung vertreten, daß die Auswirkungen der Immigration für das aufnehmende Land wirtschaftlich gesehen positiv zu beurteilen ist. Anschließend wird die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und des Arbeitsmarktes diskutiert. Der Beitrag kommt zu dem Schluß, daß die demographische Entwicklung zu einem Sinken der Arbeitslosigkeit beitragen kann und die Lohnstruktur sich zugunsten junger Arbeitskräfte ändern wird. Ferner wird erörtert, ob und in welchem Ausmaß technischer Fortschritt von der demographischen Entwicklung abhängt. Da der technische Fortschritt nicht nur von der Bevölkerungsentwicklung beeinflußt wird, ist eine eindeutige Aussage sehr schwierig. Die Meinungen tendieren dahin, bei schrumpfender Bevölkerung einen eher schwachen negativen Einfluß auf die Höhe des technischen Fortschritts anzunehmen." (Autorenreferat)
"Durch die Immigration von Spätaussiedlern und Asylanten wird die Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik in den nächsten zehn Jahren nicht schrumpfen, sondern sogar noch geringfügig wachsen. Langfristig allerdings dürfte eine Schrumpfung der Wohnbevölkerung unabwendbar sein. Der Beitrag erläutert zunächst die wirtschaftlichen Konsequenzen der Immigration. Es wird die Meinung vertreten, daß die Auswirkungen der Immigration für das aufnehmende Land wirtschaftlich gesehen positiv zu beurteilen ist. Anschließend wird die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und des Arbeitsmarktes diskutiert. Der Beitrag kommt zu dem Schluß, daß die demographische Entwicklung zu einem Sinken der Arbeitslosigkeit beitragen kann und die Lohnstruktur sich zugunsten junger Arbeitskräfte ändern wird. Ferner wird erörtert, ob und in welchem Ausmaß technischer Fortschritt nicht nur von der Bevölkerungsentwicklung beeinflußt wird, ist eine eindeutige Aussage sehr schwierig. Die Meinungen tendieren dahin, bei schrumpfender Bevölkerung einen eher schwachen negativen Einfluß auf die Höhe des technischen Fortschritts anzunehmen." Während darauf verwiesen wird, daß der Bevölkerungsrückgang die Umwelt in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich nur langsam oder überhaupt nicht entlastet, werden bei entsprechender Nutzung der Technik und entsprechendem Kapitaleinsatz Fortschritte erwartet. (IAB2)