Indigeneity as a basis for constitutional membership – recent developments in Australia
In: Juridikum: die Zeitschrift für Kritik - Recht - Gesellschaft, Heft 4, S. 425
ISSN: 2309-7477
In: Juridikum: die Zeitschrift für Kritik - Recht - Gesellschaft, Heft 4, S. 425
ISSN: 2309-7477
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 39, Heft 2, S. 325-327
ISSN: 2366-4185
Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht die Dynamiken, die gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu einer rasanten Zunahme von Bezügen auf Indigenität in politischen Kontexten geführt haben. Dabei wird der Frage nach Bedeutung und Funktion von Indigenität in diesen Zusammenhängen nachgegangen. Eine verbreitete Kritik an diesen neuen Indigenitätsdiskursen der 1990er Jahre ist, dass es ihnen nicht gelingt, sich von dem Rassismus zu lösen, der dem Konzept seit seiner Erschaffung im Kontext der Kolonialisierung innewohnt. Diese Kritik basiert jedoch auf der Annahme, dass die Debatten auf trans- und internationaler Ebene eine globale und homogene Indigenität wiedergeben. Dieser Vorstellung wird im Rahmen dieser Arbeit widersprochen. Mit Blick auf Tijuana, einem Raum der den stereotypen Vorstellungen von indigenen Räumen nicht entspricht, ist die vorliegende Arbeit von der Annahme geleitet, dass Indigenität eine starke Diversität innewohnt. Die Analyse von Akteur_innen auf unterschiedlichen Ebenen belegt, dass Indigenität letztendlich vielschichtige und teilweise auch gegenläufige Bedeutungen hat, die mit unterschiedlichen Zielsetzungen erschaffen werden. Um diese Vielschichtigkeit erfassen zu können, wird zum einen die Entwicklung von Indigenitätsdiskursen in gesellschaftspolitischen Konflikten in Tijuana untersucht. Damit wird ein Raum betrachtet, der lange Zeit als nicht-indigen rezipiert wurde. Zum anderen werden Diskurse untersucht, die auf trans- und internationaler Ebene durch Organisationen wie ILO, den WWF oder Survival International geprägt werden. Sie sind geformt durch Nationalstaaten und verschiedene Interessenvertretungen. Besonders in diesen überregionalen Diskursen, die vielfach als hegemoniale Diskurse wahrgenommen werden, lässt die Reproduktion von essentialisierenden Indigenitätsbildern deutlich erkennen. Der vergleichende Blick nach Tijuana deckt jedoch auf, dass diese trans- und internationalen Diskurse in lokalen Kontexten weitaus weniger durchsetzungsfähig sind, als Benennungen wie ,global ...
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In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 39, Heft 2-2019, S. 325-327
ISSN: 2366-4185
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 32, Heft 126-127, S. 190-217
ISSN: 0173-184X
Die vorliegende Dissertation schließt an Überlegungen Pratts an, die 2007 gefordert hatte, in der Forschung stärker das Gestaltungspotential von Indigenität in den Blick zu nehmen. Sie untersucht die Vielfalt der Prozesse, die eine Identifikation als masyarakat adat auslösen kann. Denn Indigenität wird nicht als essentielle Eigenschaft, sondern eine Artikulation und Positionierung verstanden. Entsprechend geht es nicht um indigen sein, sondern um Prozesse des Indigen-Werdens geht. Darauf aufbauend analysiert die vorliegende Arbeit, wie lokale Gruppierungen von masyarakat adat ihre Kultur und Identität im Kontext der Indigenenbewegung in Indonesien aushandeln. Im Zentrum der Analyse steht die 1999 gegründete Allianz von masyarakat adat des Archipels (AMAN), die im Rahmen neuer zivilgesellschaftlicher Freiheiten während der Ära der Reformen nach dem Sturz Suhartos entstand. Die Allianz prägte den Begriff masyarakat adat als zivilgesellschaftliche Übersetzung von "indigenous peoples" und hat heute als Dachorganisation von masyarakat adat mehr als 2.300 Mitgliedsgruppen. Im Sinne der Anthropology of Policy analysiert die Arbeit im ersten Teil, welche Verbindungen das nationale Büro AMANs eingeht, um ihre Vorstellung von masyarakat adat zu entwickeln und im indonesischen Politikfeld von Indigenität durchzusetzen, sowie mit welchen Mitteln zentrale Akteure in AMAN versuchen, diese Vorstellung unter den Mitgliedsgruppen zu verbreiten. Der zweite Teil der Arbeit fokussiert lokale Aushandlungen, von Gruppen in Nordhalmahera und Nordsumatra, bei denen zentrale Akteure den Anschluss an die Allianz forciert haben und eine Identifikation der Gruppen als masyarakat adat vorantreiben. So kann gezeigt werden, wie durch die Verbindung mit lokal-, zeit- und kontextspezifischen Agenden sowie die Auswahl und Interpretation von Kultur ganz unterschiedliche Rahmungen von masyarakat adat entstehen, die die zentralen Akteure durch eine Festschreibung in materielle Elemente und gemeinsames Handeln in der Gruppe zu verankern suchen. Bei allem Gestaltungspotenzial von masyarakat adat zeigt sich aber, dass die Mitgliedschaft in der Allianz oftmals attraktiver ist als das von ihr vorangetriebene Konzept und dass die lokalen Vorstellungen ebenso wie die damit verbundenen Gruppen fragil bleiben. ; In 2007 Pratt called on social scientists to concentrate on the generativity of indigeneity. Heeding his call, this dissertation focusses on the multiplicity of processes induced by an identification as masyarakat adat. Indigeneity is perceived as an articulation and positioning rather than an essential characteristic of a person or group. Accordingly, instead of 'being indigenous' this thesis focuses on processes of 'becoming indigenous'. It analyzes how local groups of masyarakat adat negotiate their culture and identity within the indigenous movement in Indonesia. The focal point of the analysis is the Alliance of Indigenous Peoples of the Archipelago (AMAN), which was founded in 1999, benefitting from increased civic and political freedoms in the era of "Reformasi" after the fall of Suharto. The alliance took an important role in shaping the civic translation of "indigenous peoples" and today functions as umbrella organization for more than 2,300 groups of masyarakat adat. The thesis is influenced by the anthropology of policy. It is divided into two parts. The first part focuses on the role of AMAN's national office in Jakarta and analyses the connections established to shape an imaginary of masyarakat adat and the policy of indigeneity in Indonesia. Furthermore, it examines the main actors' endeavors to spread the imaginary among its member groups. The second part focusses on local negotiations of groups in North Halmahera and North Sumatera, where influential actors encouraged the groups to become members in AMAN and foster an identification as masyarakat adat. In doing so, the thesis points out the local, historical and context specific selection and interpretation of culture leading to very diverse framings of masyarakat adat created to promote specific local agendas. Furthermore, it reveals how main actors use a materialization of culture and joint performances to draw a link between their particular imaginary of masyarakat adat and the respective group. Ultimately, despite the generativity of masyarakat adat the membership in AMAN proves to be more attractive than the concept forged by the alliance, and both the local imaginaries and the connected groups remain highly temporary and fragile.
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Laut Benedict Anderson ist der Nationalstaat heute die einzige denkbare Staatsform. Infolgedessen werden die Kriterien für politische, kulturelle und ökonomische Zugangsmöglichkeiten nur im Modell imaginierter Gemeinschaften gedacht. Anhand der norwegischen Samen-Politik und der von Norwegen ratifizierten ILO-Konvention Nr. 169 untersuchen wir das Konzept von Indigenität daraufhin, inwiefern es den Nationalstaat beeinflusst. Die Exklusion die in einem Nationalstaat zwangsläufig gegenüber Einwanderern und Fremden geschehen, so unsere These, werden durch die Erweiterung Norwegens zu einem Zweivölkerstaat weiter bestärkt und erneuert. Denn auch dem Konzept von Indigenität liegt die Prämisse der lang währenden Verbindung zu Grunde. ; According to Benedict Anderson, the nation-state form of community seems to be the only possibility these days. As a consequence, the criteria for political, cultural and economic access and participation are based upon the model of imagined communities. Taking cue from the Norwegian Sami policy and ILO Convention No. 169, ratified by Norway in 1991, we analyse the concept of indigeneity with regard to its power to influence the nation-state. The exclusions that are inevitably made towards immigrants and strangers are strengthened and renewed through the extension of the Norwegian state as a bi-national state, since the concept of indigeneity is founded on the premise of having also been there in the past.
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A modo de introducción / Ottmar Ette, Gesine Müller -- Worldwide: living in transarchipelagic worlds / Ottmar Ette -- Quand les Indes rencontrent les imaginaires du monde / Khal Torabully -- Construcions identitaires et communication hybride: de l'abbé Bouhours à l'archipélisation mauricienne / Ralph Ludwig -- L'île-archipélique, le Madagascar polyphonique de Raharimanana: nœud de communication et récepteur mondial / Ute Fendler -- Pensée archipélique versus francophonie: la mise en scène littéraire de l'inclusion et de l'exclusion / Gesine Müller -- L'imaginaire géopolitique de la Polynésie dans la littérature française: de Bougainville à Chantal T. Spitz / Torsten König -- Oceanic modernity: indigeneity, globality and cultural translation / Lars Eckstien, Anja Schwarz -- Archipel de progrès: discours sur la civilisation et la race à Cuba et Porto Rico / Consuelo Naranjo Orovio -- Los perros ingleses y los perros esclavos: exclusión, animalización y convivencia en Cecilia Valdés de Cirilo Villaverde / Leonie Meyer-Krentler -- "Il n'est vraie parole en Caraïbe que la schizophrénie: autour du Sprialism / Natascha Ueckmann -- Entre Island Hopping e islas con alas: autoras en el Caribe y sus figuraciones archipiélicas en relatos de viaje del siglo XIX / Johanna Abel -- México y Haití: ¿es posible la cooperación entre dos países en desarrollo? / Carlos Alba, Gustavo Vega -- Archipiélagos literarios: América Latina, las batallas de lo universal y lo local / Jorge Volpi -- Archipels minoritaires: littératures de l'exiguïté et résistances culturelles dans les espaces francophones insulaires en Amérique du Nord / Hans-Jürgen Lüsebrink -- Las plantaciones bananeras como archipiélagos globales: visiones desde América Latina y el Caribe / Héctor Pérez Brignoli -- Archipelago or continental island?: reflections on Brazilian insularity / Heike Muranyi -- Ex-islados: construcciones de ida y vuelta entre la isla y el continente / Anne Kraume -- Heterolingual address and transnationality: translation and bordering / Naoki Sakai -- Entre les îles alliées: la traduction, médiatrice des cultures, et l'œvre d'Édouard Glissant / Beate Thill -- L'archipel des hommes-crocodiles: modernité, archaïsme et stratégie narrative chez Kossi Efoui / Markus Messling -- The metaphor of the archipelago / Bertrand Wesphal -- Vergeht die Zeit anders in Japan? / Yoko Tawada
Mit Ankunft der Kolonialmächte begann für indigene Menschen in Brasilien 1500 der Prozess der Akkulturation. Die vorliegende Masterarbeit gibt eine Übersicht über die Lebensbedingungen und Perspektiven indigener Menschen innerhalb des Akkulturationsprozesses in Brasilien. Die Arbeit fragt zum einen nach der politischen Kultur und wie diese einem indigenen Emanzipationsprozess gegenüber eingestellt ist. Zum anderen erfolgt eine Beschreibung des Status quo der Akkulturation und zeigt wie sich die Lebensrealität der Indigenen entwickelt hat. Dies geschieht anhand einer mehrdimensionalen Analyse der brasilianischen Systemdeterminanten, welche die Situation der Indigenen maßgeblich gestalten. Dadurch werden politische, rechtliche, strukturelle, ökonomische und gesellschaftliche Herausforderungen deutlich. Das theoretische Fundament der Arbeit besteht aus verschiedenen Ansätze der Akkulturationsforschung, welche die Besonderheiten der indigenen Akkulturation, den Postkolonialismus, das Konzept der Hybridität, die Identitätspolitik und das Spannungsfeld von Authentizität und Indigenität einschließt.Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass indigene Menschen in Brasilien sich an einem entscheidenden Punkt innerhalb ihres Empowerment befinden. Es wurde deutlich, dass die politischen Sphären, Institutionen und große Teile der brasilianischen Zivilgesellschaft von einer postkolonialen Denkweise geprägt sind. Zusätzlich wurde erkannt, dass die indigene Bevölkerung grob in zwei Gruppen aufgeteilt werden kann: Indigene, die noch in Stammesgebieten wohnen und ihre traditionelle Lebensweise weitgehend fortführen sowie Indigene, die in urbanen Regionen leben und weitgehend die moderne Lebensweise übernommen haben. Die Akkulturationserfahrung Indigener kann nicht generalisiert werden, da jeder indigene Mensch und jedes indigene Volk auf einzigartige Herausforderungen innerhalb des Akkulturationsprozess trifft. ; For indigenous peoples worldwide the process of acculturation started with the arrival of the European colonial forces. This master thesis gives an overview of living conditions and the perspective of indigenous peoples within the process of acculturation in Brazil. This thesis investigates to what extent Brazils political culture supports the empowerment of indigenous people. Furthermore this work asks for the status quo of indigenous acculturation and shows the development of the life conditions of indigenous people. This is done by means of a multi-layered analysis of the position of the indigenous population within Brazilian society. Thereby political, juridical, structural, economic and social challenges become clear. The theoretical foundation of this work consists of different approaches of acculturation research, which includes amongst others the particularities of indigenous acculturation, post-colonialism, the concept of hybridity, identity policy and the area of tension of indigeneity and authenticity.The results of this research show, that indigenous people in Brazil have reached a critical point in their process of empowerment. It became clear, that political spheres, institutions and large parts of the Brazilian civil society are marked by a deeply rooted postcolonial way of thinking. This is complicating the emancipation as a marginalised population group. Indigenous people can be roughly subdivided into two groups: traditionally indigenous and modern-orientated people. The experience of acculturation itself can't be generalized, as every indigenous individual or every tribe encounters unique challenges within their process of acculturation. ; Sharin Mareike Elisabeth Kleeberg ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019 ; (VLID)3683244
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