In: Europa und Deutschland: zusammenwachsende Arbeitsmärkte und Sozialräume ; Festschrift für Heinrich Franke zum 65. Geburtstag 26. Januar 1993, S. 513-521
Der Beitrag erörtert kurz und auf allgemeiner Ebene Probleme und Zukunftsperspektiven der Zusammenarbeit in den Bereichen Arbeitsvermittlung, berufliche Bildung, Berufsberatung und Wanderarbeitnehmer im Binnenmarkt. (IAB)
Der Beitrag erörtert kurz und auf allgemeiner Ebene Probleme und Zukunftsperspektiven der Zusammenarbeit in den Bereichen Arbeitsvermittlung, berufliche Bildung, Berufsberatung und Wanderarbeitnehmer im Binnenmarkt. (IAB)
In dem Beitrag werden nichtstaatliche internationale Akteure und die Rolle, die sie im internationalen System spielen, untersucht. Ausgehend davon, daß internationale Beziehungen auch von nichtstaatlichen Akteuren geprägt werden, werden zwei Typen nichtstaatlicher Akteure unterschieden: (1) nichtstaatliche internationale Organisationen, deren Gründung nicht auf zwischenstaatliche Vereinbarungen zurückzuführen ist; (2) transnationale oder multinationale Unternehmen, d.h. Wirtschaftsunternehmen, die Tochtergesellschaften in zwei oder mehr Ländern kontrollieren. Es wird gezeigt, wie sich die Zahl der Akteure in den letzten beiden Jahrzehnten stark erhöht hat und auf welche Weise sie Einfluß auf die internationale Politik nehmen. Nachdem die aktuellen Entwicklungstrends dargestellt sind, wird anhand einiger Beispiele (AI, Pugwash-Konferenz, IHK; IBFG, SI, Katholische Kirche) eine Mischung von direktem und indirektem Einfluß konstatiert. Von besonderem Interesse sind die transnationalen Unternehmen, deren Entwicklung und Größe skizziert werden. Die Rolle der transnationalen Unternehmen in einzelnen Bereichen wird nachgezeichnet. Dabei wird die Frage nach ihrer Kontrolle gestellt. Obwohl der Stellenwert schwer zu messen ist, wird insgesamt deutlich, daß nichtstaatliche Organisationen auf vielfältige Weise direkt und indiret Einfluß auf die internationale Politik ausüben. (RW)
Der Autor untersucht Formen und Prozesse internationaler Zusammenarbeit, wie sie in den Vorstellungen von einem Weltstaat und einer Weltregierung, in den Vereinten Nationen (UNO), dem internationalen Regionalismus, Bestrebungen zur Internationalen Integration, der EG und Allianzen wie der NATO und dem Warschauer Pakt zum Ausdruck kommen. Abschließend werden die bi- bzw. multipolaren Strukturen des Weltsystems analysiert. Dem Beitrag ist eine Typologie internationaler Organisationen beigefügt. (STR)
Das internationale Staatensystem ist horizontal strukturiert. Eine autorisierte und durchsetzungsfähige Instanz zur Durchsetzung von Resolutionen oder Beschlüssen existiert nicht. Die Regeln des internationalen Systems beruhen deshalb weitgehend auf zwischenstaatlicher Zusammenarbeit. Dies gilt selbst für das im Rahmen der Vereinten Nationen errichtete System der kollektiven Sicherheit. Die jüngsten Krisen um Kuwait und das ehemalige Jugoslawien unterstreichen, daß auch Entscheidungen des formell starken Sicherheitsrates ohne internationale Zusammenarbeit nicht in die Praxis umgesetzt werden können. Solange internationale Organisationen nicht auf eigene Ressourcen zurückgreifen können, besteht ihre wesentliche Funktion auch im Bereich der Friedenserhaltung in der Förderung der Handlungsfähigkeit der Staatengemeinschaft. Die Bearbeitung internationaler Probleme jenseits dieses Bereiches ist ebenfalls auf die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure im gegenseitigen Interesse angewiesen. Diese Zusammenarbeit muß auf die jeweils gegebenen Bedingungen abgestimmt sein. Dabei können drei Situationen idealtypisch voneinander unterschieden werden: In einigen Fällen können die beteiligten Akteure sich ihren Interessen gemäß verhalten, ohne in Konflikt zu geraten; dann sind internationale Abkommen und Regime entweder entbehrlich, oder sie erfüllen eine Stabilisierungsfunktion. In anderen Fällen laufen die Interessen der Akteure einander zuwider; dann ist Zusammenarbeit nur schwer möglich. In vielen weiteren Fällen - etwa hinsichtlich des Schutzes gemeinsamer Umweltgüter, aber auch im Sicherheits- und Wirtschaftsbereich - befinden sich die Akteuere in gemeinsamen Dilemmata, die sie nicht durch einseitiges Handeln überwinden können. Hier sind Voraussetzungen für effektive internationale Zusammenarbeit gegeben. Damit diese Zusammenarbeit tatsächlich entsteht, müssen die beteiligten Akteure durch Verhandlungen gemeinsam anerkannte Verhaltensnormen bilden. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen müssen allen beteiligten Akteuren Vorteile bringen. Dennoch können anerkannte Normen gebrochen oder unterlaufen werden. Bestehende internationale Regime umfassen deshalb oft problemfeldspezifische Vorkehrungen zur Überwachung der Einhaltung der Verpflichtungen, zur gemeinsamen Interpretation und Fortentwicklung der geltenden Normen sowie zur Schlichtung von Streitigkeiten. Diese Vorkehrungen dienen dem Ziel, die Handlungsfähigkeit der Gemeinschaft der beteiligten Akteure über die Normbildungsphase hinaus aufrechtzuerhalten." (Autorenreferat)
"Der anthropogene Treibhauseffekt erfordert als ein sowohl in der Verursachung als auch in den Auswirkungen globales Problem eine koordinierte internationale Zusammenarbeit. Bei den Verhandlungen um eine Rahmenkonvention zum Schutz des Weltklimas, die im Juli 1992 anläßlich der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED) unterzeichnet werden soll, traten zwei Hauptkonflikte auf: ein Nord-Nord-Konflikt um die Verpflichtung zur Begrenzung der CO2-Emission der OECD-Staaten und ein Nord-Süd-Konflikt um einen Ressourcentransfer in die Entwicklungsländer. Während beim Nord-Süd-Konflikt erhebliche Differenzen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern bestehen, stellt bezüglich beider Hauptkonflikte die bremsende Verhandlungsposition der USA das Haupthindernis dar. Die EG ist dabei der Hauptkontrahent der USA... Da auch bei einem erfolgreichen Abschluß der internationalen Klimaverhandlungen die vereinbarten Maßnahmen das Problem des Treibhauseffekts nicht bewältigen werden, erlangen die institutionellen Mechanismen zur Flexibilisierung des mit der Konvention errichteten Klimaschutzregimes besondere Bedeutung. Diese Mechanismen müssen - nach dem Vorbild des internationalen Regimes zum Schutz der Ozonschicht, an dem sich das angestrebte Klimaschutzregime zu großen Teilen orientiert - die Anpassung und Verschärfung der Regelungen gemäß der sich erweiternden wissenschaftlichen Kenntnissen und Problemlösungskapazitäten erlauben und fördern." (Autorenreferat)
In dieser Abhandlung werden Aufgaben, Akteure und Probleme der internationalen Sozialpolitik erörtert. Zur internationalen Sozialpolitik werden alle zwischenstaatlichen Beziehungen auf sozialpolitischem Gebiet gezählt. Hierzu gehören also nicht nur staatliche Aktivitäten. Auch andere Bemühungen wie Kontakte, Erfahrungsaustausch usw. zwischen den Staaten mit dem Ziel von den Erfahrungen der anderen zu lernen, soziale Probleme gemeinsam zu lösen, machen den Inhalt internationaler Sozialpolitik aus. Akteure internationaler Sozialpolitik sind nicht nur die Staaten und deren Regierungen. Es sind ebenso die Sozialpartner und ihre internationalen Zusammenschlüsse, andere Verbände und Organisationen, die sozialpolitisch tätig sind, aber auch Betriebe. Die für Sozialpolitik zuständige Sonderorganisation im Verband der Vereinten Nationen ist die IAO. An ihrem Beispiel werden Aktivitäten und Instrumente internationaler Sozialpolitik erläutert. (GF)