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Bei dem vorliegenden Essay handelt es sich um einen Auszug aus dem im Herbst 1999 erschienenen Buch der Autoren "Le nouvel esprit du capitalisme", das von der französischen Presse enthusiastisch gefeiert wurde. Der Auszug behandelt den "neuen Geist des Kapitalismus und die neuen Formen der Kritik", insbesondere die "künstlerische Kritik". Die Autoren gehen von der These aus, dass der Kapitalismus aus seiner Krise in den 60er/70er Jahren gestärkt und reformiert hervorgehen konnte, da er wesentliche Elemente der Kapitalismuskritik adaptierte, wobei er die "critique artistique" gegen die "critique sociale" ausspielte. Auf die Zeiten der Zurücknahme folgen daher Perioden der Befreiung durch den Kapitalismus und Perioden der Befreiung vom Kapitalismus. Der Essay umfasst folgende Abschnitte: Die Befreiung, die der erste Geist des Kapitalismus bot; Die Kapitalismuskritik als Faktor der Befreiung; Vom zweiten Geist des Kapitalismus zu seiner gegenwärtigen Form; Auferlegte Selbstverwirklichung und neue Unterdrückungsformen; Die beiden Bedeutungen von "Befreiung". (ICI)

Dieses Buch enthält die Referate des Symposions "Weltreligionen und Kapitalismus", das im Oktober 2005 vom Club vom Club of Vienna veranstaltet wurde. Das Resümee des Symposions ist einhellig und in seiner Brisanz unausweichlich - eine Hochrechnung der Bedrängnis: Der neue Kapitalismus begnügt sich nicht mit seiner Rolle als Movens der Wirtschaft. Er beherrscht unser Denken, unser Fühlen, unser Leben. Die Weltreligionen widersprechen in ihren Grundthesen - wenn auch mit unterschiedlicher Begründung - dem Führungsanspruch, den der Kapitalismus zu stellen scheint. Dieser jedoch gebärdet sich als universaler, bedrohlicher Neugott und eröffnet einen Kampf der Götter. Er wird ihn - falls Niklas Luhmann Recht hat. Nicht gewinnen. Allerdings, auch die Religionen werden um die Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus nicht herumkommen.

"Fünf Jahre nach Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise kennt die EU immer noch nur ein Gegenmittel: den Kauf von Zeit. Zu diesem Zweck schöpft die Europäische Zentralbank täglich neues, virtuelles Geld. Für den Autor ist dies nur der finale Ausdruck der tiefen Legitimationskrise des Gegenwartskapitalismus. Er sieht Europa vor der Wahl - zwischen Kapitalismus oder Demokratie. Ohne eine grundlegende Wende werde jeder Aufschub der Krise nur von kurzer Dauer sein." (Autorenreferat)

Wie Leidingers "Sozialismus" (BA 11/08) eine knappe historische Einführung; mit übersichtlichen Textteilen, Zusammenfassungen und Literaturangaben zu jedem Kapitel. Höchst nützlich: das Personenlexikon im Anhang. - Wie schon der Überblick von Gerhard Willke ("Kapitalismus", Campus Verlag, BA 2/07) auch für Facharbeiten in der Sekundarstufe II brauchbar. (2) (LK/E: Kardung)

Dieser Leitfaden wendet sich an alle, die eine kritische, flüssig geschriebene und kompakte Einführung zum Thema Kapitalismus suchen. Um zu erklären, was diesen ausmacht, liefert der theoretische erste Teil die hierfür notwendigen begrifflichen Grundlagen. Zentral sind dabei "Akkumulation" und "Überakkumulation". Sie bestimmen auch den Rhythmus der Geschichte dieser Wirtschaftsweise. Ihr gilt der zweite Teil des Buches, der vom Handelskapitalismus der Frühen Neuzeit bis zum Neoliberalismus der Gegenwart reicht. In seiner aktuellen Phase wird der Kapitalismus als "Problematische Überschussgesellschaft" bestimmt. Dieser Begriff dient auch zur Erklärung des Spekulations- und Überakkumulationszyklus, der in der Krise von 2007 ff. mündete

Der Triumph des Kapitalismus im Weltmaßstab hat dessen Dualität offenbart: dem aus der Zeit der neuen konservativen Revolution unter Reagan stammenden "neoamerikanischen" Modell steht das in Deutschland, der Schweiz, den Benelux-Staaten sowie variiert in Nordeuropa praktizierte Modell des "rheinischen Kapitalismus" gegenüber. Der Erfolg des amerikanischen Modells lässt sich an den Arbeitslosenzahlen ablesen, und darüber hinaus haben sich auch seine Grundannahmen durchgesetzt: die Bank beugt sich der Börse, der Manager beugt sich dem Aktionär. Demgegenüber hat der europäische Kapitalismus Mühe, sich zu entfalten. Wenn auch die Dualität der beiden Kapitalismusmodelle fortbesteht, lassen sich doch auch Elemente einer Annäherung beobachten. Hier geht es um drei grundlegende Entwicklungen: die Evolution im jeweiligen Verständnis von der Rolle des Staates, die Tendenz zum Volkskapitalismus (Volk von Aktionären) und die Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft. (ICE2)