Der Verfasser formuliert Überlegungen zu Theorie, Praxis und Grundlagen von Regional- und Kommunalpolitik im Kontext einer nationalen Wirtschaftspolitik. Eine sozialökologisch-kompensatorische Regionalpolitik hält er im Kontext der "Neuen ökonomischen Geographie" für denkbar. Keynesianische Positionen helfen seiner Einschätzung nach in der Argumentation gegen polarisierende Umverteilung und gegen Privatisierung. Demokratie und Nachhaltigkeit werden ebenso wie Energie-, Verkehrs-, Umwelt- und Geschlechterpolitik als Bereiche genannt, in denen Keynesianismus interessante Alternativen bietet. (ICE)
Unbestreitbar sind heute die großen europäischen Sozialdemokratien - die schwedische, die englische oder die deutsche - gerade in dem Bereich in eine Krise geraten, auf den sie zur Entfaltung ihrer eigenen Strategie gesetzt hatten: im Bereich des keynesianischen Wohlfahrtsstaates und der Zielvorstellungen des kollektiven Wohlstands bzw. einer Verringerung der sozialen Ungleichheit durch Umverteilung der Erträge des wirtschaftlichen Wachstums; dem Bereich der dreiseitigen Kompromisse zwischen Unternehmerschaft, Gewerkschaft nund Staat in Gesetzgebungs- und Aushandelungsprozessen; und schließlich in bezug auf das andauernde legitimatorische Gleichgewicht von kapitalistischer Akkumulationund politischer Legitimation bei den Massen. Seit fünf Jahren haben sich die konjunkturellen Symptome dieser Krise unter dem Druck der neokonservativen und neoliberalen imperialistischen Gegenoffensive vervielfältigt: Verlust der Macht in Schweden (nach 44 Regierungsjahren) und in England (nach der einschneidendsten Niederlage in der gesamten Geschichte von Labour), Brüchigwerden der politischen Strategie und der Wählerbasis der SPD - einer SPD, die sich mehr und mehr in ihre verschiedenen Tendenzen aufspaltet und von einer gestärkten Linken und einer beispiellosen Friedensbewegung unter Druck gesetzt wird. Von allen Seiten steht sie im Kreuzfeuer der Kritik.
In diesem Beitrag wird nach Voraussetzungen eines wirtschaftspolitischen Paradigmenwechsels vom monetaristisch/neoklassischen Paradigma zu einem (post)keynesianischen Paradigma gefragt. Neben der ökonomischen Schlüssigkeit des neuen Paradigmas werden drei Voraussetzungen unterschieden: die praktische Relevanz, die politische Durchsetzbarkeit und die institutionelle Stabilisierbarkeit. Die Restriktionen keynesianischer Politik liegen in der dritten Voraussetzung. Keynesianische Makrosteuerung setzt ein hohes Maß an Koordination voraus, die sich institutionell schwer stabilisieren läßt. Dennoch ist keynesianische Politik nicht verunmöglicht worden. Ihre wichtigste institutionelle Voraussetzung besteht in dem Ausbau internationaler Kooperation. (WSI-Mitteilung / FUB)
"Der Beitrag analysiert die Diskussion um die volkswirtschaftlichen Grundlagen einer aktiven Beschäftigungspolitik und nimmt zum gegenwärtigen Stand der Forschung Stellung. Während in den sechziger Jahren der Keynesianismus und die darauf aufbauende Stabilisierungspolitik mit Hilfe eines Nachfragemanagements hoch im Kurs standen, war diese Konzeption in den siebziger und achtziger Jahren gründlich diskreditiert. Die Neue Klassische Makroökonomik dominierte wissenschaftlich eindeutig, als sie einer Stabilisierungspolitik jedwede nachhaltige Wirkung absprach. Auf Grund ihrer unrealistischen Annahmen hat diese Schule den Zenit ihrer wissenschaftlichen Anerkennung überschritten. Hingegen finden die Bemühungen, die keynesianische Konzeption zu rekonstruieren, zunehmende Beachtung. Die Neue Keynesianische Makroökonomik versucht, die offenkundigen Unzulänglichkeiten der alten Keynesianischen Konzeption zu beseitigen. Als Resultat dieser noch nicht abgeschlossenen Forschungen ist es nun einerseits möglich zu begründen, wieso Trägheiten in den Lohn- und Preisanpassungen ökonomisch rational sein können, obwohl sie Arbeitslosigkeit verursachen und daher beschäftigungspolitische Eingriffe notwendig machen. Andererseits besitzt die Volkswirtschaftslehre nun ein umfassenderes Denkmodell zur Behandlung unterschiedlicher Ungleichgewichtssituationen, von denen eine keynesianischer Natur ist. Wenn eine solche Situation vorliegt, kann eine keynesianisch orientierte Beschäftigungspolitik sinnvoll sein." (Autorenreferat)
"Der Beitrag analysiert die Diskussion um die volkswirtschaftlichen Grundlagen einer aktiven Beschäftigungspolitik und nimmt zum gegenwärtigen Stand der Forschung Stellung. Während in den sechziger Jahren der Keynesianismus und die darauf aufbauende Stabilisierungspolitik mit Hilfe eines Nachfragemanagements hoch im Kurs standen, war diese Konzeption in den siebziger und achtziger Jahren gründlich diskreditiert. Die Neue Klassische Makroökonomik dominierte wissenschaftlich eindeutig, als sie einer Stabilisierungspolitik jedwede nachhaltige Wirkung absprach. Auf Grund ihrer unrealistischen Annahmen hat diese Schule den Zenit ihrer wissenschaftlichen Anerkennung überschritten. Hingegen finden die Bemühungen, die keynesianische Konzeption zu rekonstruieren, zunehmende Beachtung. Die Neue Keynesianische Makroökonomik versucht, die offenkundigen Unzulänglichkeiten der alten Keynesianischen Konzeption zu beseitigen. Als Resultat dieser noch nicht abgeschlossenen Forschungen ist es nun einerseits möglich zu begründen, wieso Trägheiten in den Lohn- und Preisanpassungen ökonomisch rational sein können, obwohl sie Arbeitslosigkeit verursachen und daher beschäftigungspolitische Eingriffe notwendig machen. Andererseits besitzt die Volkswirtschaftslehre nun ein umfassenderes Denkmodell zur Behandlung unterschiedlicher Ungleichgewichtssituationen, von denen eine keynesianischer Natur ist. Wenn eine solche Situation vorliegt, kann eine keynesianisch orientierte Beschäftigungspolitik sinnvoll sein." (Autorenreferat)