Politische Kommunikationsräume im Internet
In: Öffentlichkeiten und gesellschaftliche Aushandlungsprozesse
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In: Öffentlichkeiten und gesellschaftliche Aushandlungsprozesse
Die Kommunikationswissenschaft betrachtet Europa meist in einer Perspektive von oben, während der kommunikative Alltag von Menschen kaum in den Fokus gerät. Der Autor hingegen untersucht die Bedeutung von "Europa" für kollektive Zugehörigkeit und die Formierung von (transnationaler) Öffentlichkeit von unten. Dazu diskutiert er die Lebenswelt des Alltags im Kontext von Globalisierung, Transnationalisierung, Mobilisierung und Mediatisierung und identifiziert Bausteine für eine Theorie des Kommunikationsraums. Diese ermöglichen es, alltägliche Lebenswelten und transnationale Vergemeinschaftungsprozesse unter Mediatisierungsbedingungen analytisch zu fassen. Das vorgeschlagene Verständnis von Kommunikationsraum ist dabei nicht auf "Europa" begrenzt, sondern auf eine Vielzahl von Fragestellungen anwendbar, die medien- und soziokulturellen Wandel in einer nicht medienzentrierten Perspektive adressieren.
In: Vorträge und Forschungen Band 83
Verlagsinfo:Maritime Wege als Kommunikationsräume sind in Deutschland für das Mittelalter noch zu entdecken. Die Geschichte der Meere wird im Hinblick auf das Mittelalter bisher meist als Geschichte von Spezialthemen (z.B.: Hanse; Wikinger) oder als Domäne besonderer Fachdisziplinen (Wirtschafts- bzw. Technikgeschichte) behandelt und wahrgenommen. Aus breiterer, komparatistischer Perspektive ist es allerdings angezeigt, das Meer nicht als Sondergebiet historischer Forschung, sondern als Teil der Erfahrungen und Vorstellungen der Menschen im mittelalterlichen Jahrtausend ernst zu nehmen. Die maritime Welt war keine separierte geographische Zone, sondern untrennbarer Bestandteil der mittelalterlichen Geschichte überhaupt. Der Band bietet mit Studien zu europäischen Binnengewässern (Nord- und Ostsee, Schwarzem Meer) und zu interkontinentalen Meeren (Mittelmeer, Atlantik und Indik) Wegweisendes aus mediävistischer, skandinavistischer, islamwissenschaftlicher und indologischer Perspektive. Die in den Beiträgen zum Ausdruck kommende Umkehrung der gebräuchlichen 'terrestrischen' Perspektive trägt dazu bei, der Mittelalterforschung ungewohnte Einblicke zu öffnen.
In: Parlamentarische Kulturen in Europa: das Parlament als Kommunikationsraum, S. 45-74
"Die Rede vom Parlament als 'Kommunikationsraum' ist weit mehr als eine Metapher. Sie handelt auch von mehr als jenen Gebäuden, in denen und aus welchen ein Parlament agiert, also vom rein physischen Kommunikationsraum. Sondern es geht außerdem um jenen institutionellen Raum zwischen Regierung und Bevölkerung, den die Entstehung von Parlamenten überhaupt erst schuf, und es geht um jenen medialen Raum, der sich dank aufkommender Massenmedien zusätzlich um die Parlamente legte und es heute ermöglicht, vom Parlament aus Regierung und Bevölkerung in einen realen Kommunikations- und Interaktionszusammenhang zu bringen - und gar in einen solchen, der 'Legitimation durch Kommunikation' ermöglicht. Die Funktionslogik der Entstehung und Wirkungsweise dieses mehrdimensionalen 'Kommunikationsraums Parlament' soll im Folgenden erläutert werden. Die dabei verwendeten analytischen Kategorien dürften geeignet sein, auch materialreiche historische und zeitgeschichtliche Einzelfallstudien zu den umrissenen Phänomenen an einer Vielzahl vergangener und zeitgenössischer Vertretungskörperschaften2 anzuleiten. Ebenfalls sollten sie der Durchführung systematischer Vergleiche der dabei erzielten Befunde dienlich sein, die dann ihrerseits hinter dem Proprium jedes einzelnen Parlaments die kommunikativen Grundmuster und Grundmöglichkeiten überhaupt der institutionellen Form eines Parlaments erkennen lassen." (Textauszug)
In: Hamburger Journal für Kulturanthropologie: HJK, Heft 4, S. 73-85
ISSN: 2365-1016
Die Verbindung von Denkmal und Gegendenkmal bringt eine spezifische Produktion des Raumes mit sich. Die von unterschiedlichen Generationen geschaffenen Denkmäler beinhalten eine materialisierte Position ihrer Zeit. Durch die physisch-räumliche Nähe sind diese jedoch nicht mehr voneinander zu trennen, sondern lediglich im Austausch wahrzunehmen. Die materialisierte Kommunikation wird zum produzierenden Element des Erinnerungsortes.
In: Geographie der Kommunikation 4
In: Demokratiebewegung und Revolution 1847 bis 1849, S. 11-35
In: Die europäische Gesellschaft, S. 155-173
Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit die Entstehung transnationaler Kommunikationsräume die Formierung einer europäischen Gesellschaft begünstigt. Zu diesem Zweck wird die Interessenkommunikation auf europäischen Märkten, die politisch-öffentliche Kommunikation im europäischen Herrschaftsverband und die Erinnerungskommunikation im Konstruktionsprozess eines europäischen Kollektivbewusstseins untersucht. In allen drei Dimensionen, so die These, findet ein Prozess transnationaler Vergesellschaftung statt, der bislang noch kaum analysiert ist. Der Autor entwickelt einen theoretischer Rahmen, der auf der Annahme beruht, dass Interessen, Normen und Erinnerungen Handlungs- bzw. Kommunikationszusammenhänge konstituieren. Auf diesen drei Ebenen lassen sich signifikante Veränderungen im Prozess der Europäisierung zeigen, die die sozialen Voraussetzungen für öffentliche Kommunikation in Europa verändern. Damit ist die weitere Annahme verbunden, dass die Europäisierung von Öffentlichkeit nicht einem Telos folgt oder deswegen sich entwickelt, weil sie normativ gewollt ist. Gegen diese voluntaristische Variante einer Erklärung der Formierung einer europäischen Öffentlichkeit wird eine strukturtheoretische Variante des Prozesses der Europäisierung von Öffentlichkeit gesetzt. (ICA2)
In: Verflechtungen und Interferenzen 4
World Affairs Online
In: Industrielle Beziehungen: Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Band 28, Heft 2, S. 172-193
ISSN: 1862-0035
Im Kontext geografisch verteilter Arbeit wird digital verlagerte Arbeit auf Onlineplattformen intensiv diskutiert. Diese virtuelle Arbeitsform fordert dabei die Interessenartikulation der Arbeitskräfte in mehrfacher Hinsicht heraus: die geografische Verteilung und die fehlende betriebliche Einbettung führen zum Verlust gemeinsamer Erfahrungs- und Gesprächszusammenhänge. Der Beitrag beleuchtet das Verhältnis zwischen virtuellen Kommunikationsräumen und Praktiken der Interessenartikulation in der Onlineplattformarbeit, unter Abgrenzung ortsbasierter Formen von Plattformarbeit. Zudem zeigt sich, dass die unterschiedliche Arbeitsorganisation in hochstandardisierter Onlineplattformarbeit (Microwork) bzw. bei komplexeren Tätigkeiten (Online-Freelancing) unterschiedliche Formen der Interessenartikulation bedarf. Es wird deutlich, dass virtuelle Kommunikationsräume einen wichtigen Ansatzpunkt für die Interessenartikulation in der Onlineplattform bieten. Solche Praktiken des Miteinanders zwischen Arbeitskräften in der Onlineplattformarbeit sind schon jetzt mit Formen der Interessenartikulation verknüpft.
In: Parlamentarische Kulturen in Europa: das Parlament als Kommunikationsraum, S. 11-26
Die Autoren geben eine Einleitung in den vorliegenden Band, der eine Integration der Verfassungs-, Kommunikations- und Perzeptionsgeschichte des Parlamentarismus zum Ziel hat. Der Band dokumentiert zugleich die erste Sequenz einer internationalen Konferenzreihe über "Parlamentarische Kulturen in Europa". Es wird gezeigt, dass die neue mediale Kommunikationspraxis eine trialogische Konstellation der Kommunikation zwischen Parlament, Medien und Öffentlichkeit erzeugte, die den modernen Parlamentarismus in Europa kennzeichnet. Mit diesem Modell, das im Kontext linguistischer Sprechakttheorien entwickelt wurde, lassen sich die Voraussetzungen parlamentarischer Kommunikation adäquat beschreiben. Im Unterschied zu einfachen Sender-Empfänger-Modellen berücksichtigt es den Faktor Medien als wesentliches Moment des politischen Wandels. Über die zunehmende Medienpräsenz wurde der zuhörende und zuschauende Dritte - Publikum, Medien und Öffentlichkeit - in das Kommunikationsgeschehen einbezogen und zum aktiven Teilnehmer des parlamentarischen Binnendialogs gemacht. Somit erscheinen der Strukturwandel der Öffentlichkeit und die parlamentarische Kommunikation als interdependenter Prozess, der eine neue politische Repräsentationskultur in Europa hervorbrachte. (ICI2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 20/21, S. 17-23
ISSN: 2194-3621
"Ein Verständnis von Politik als Kommunikation stellt auf Breitenwirksamkeit, Nachhaltigkeit und Verbindlichkeit ab und ist unabhängig vom Staat zu verstehen. Gerade dadurch eröffnet sich aber die Möglichkeit, die Entstehung global-staatlicher Strukturen unabhängig vom Modell des modernen Staates zu denken." (Autorenreferat)