Der Thomanerchor und der spanische Militärputsch am 23. Februar 1981: ein unerhörter Abend in Valencia
In: Collecció patrimoni musical Valencià 3
Der 23. Februar 1981 begann in Valencia wie jeder andere Tag. Einige Menschen planten, ein besonderes Konzert in der dortigen Sociedad Filarmónica zu besuchen. Sie konnten nicht ahnen, dass ein Militärputsch den Musikgenuss verderben würde. Es handelte sich bei diesem Konzert um eine Begegnung zwischen dem Westen und der Welt jenseits des Eisernen Vorhangs. Der Leipziger Thomanerchor hatte bereits in Barcelona tosenden Applaus geerntet und erwartet in der nächsten Station ihrer Tournee in Valencia einen ähnlichen Empfang. Doch plötzlich fanden sich die Sängerknaben allein auf der Bühne, während das Publikum das Theater fluchtartig verließ. Diese ist die Geschichte darüber, wie der Thomanerchor nach Valencia kam, wie es den Musikern während des Militärputsches erging und wie sie sich aus der Bredouille zogen. Die Autorin erlebte das Konzert als Fünfzehnjährige. Sie rekonstruiert die Vorgeschichte der Kulturbeziehungen zwischen der DDR und Spanien, sowie die Einzelheiten des Kulturlebens in Valencia, die unentbehrlich sind, um den Fortgang der Ereignisse zu verstehen.