Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang von Migration und Entwicklung unter besonderer Berücksichtung verschiedener entwicklungstheoretischer Diskurse. Im ersten Teil wird aufgezeigt, wie die Verbindung zwischen Entwicklung und Migration im Allgemeinen dargestellt wird. Im Anschluss daran zeigt der Autor dann einige Methoden, die dieses Verhältnis erschüttern. Die nächsten beiden Abschnitte bieten erste Ansätze für eine Neudefinition der Begriffe Entwicklung und Migration. (ICD)
Aus dem Inhalt: Die Entstehung des europäischen Weges – Migration als Wiege Europas (W. Pohl); Ancient human migrations (J. Krause); Migrationen und Migrationsprozesse als globalgeschichtliches Phänomen (D. Hoerder); Cultural Identity and the Adaptation of Immigrants: An Interactive Process (J. S. Phinney); Migration als Bürgerrecht: Weltbürger, Europäer und Staatsbürger (R. Bauböck); Zusammenhalt und Bewegung. Sozialethische Aspekte von Migration (C. Sedmak); Ökonomische Ursachen und Folgen von Migration (K. F. Zimmermann); Austria 2050: Demographic Trends and Human Resources for the Future in the Global Context (W. Lutz)
Die internationale Migration im Mittelmeerraum hat seit den 1990er Jahren einen tief greifenden Wandel erlebt, sie hat erheblich zugenommen, ist deutlich heterogener geworden und aus den ehemaligen Abwanderungsgebieten im Süden Europas sind selbst Regionen mit Zuwanderungsüberschuss geworden. Mit dem Anwachsen der Zahl an Asylbewerbern, Flüchtlingen und undokumentierten Migranten seit den 1990er Jahren werden diese Wanderungsbewegungen in europäischer Wahrnehmung zunehmend als Bedrohung empfunden. Zahlreiche EU-Staaten haben hierauf mit einer Verschärfung ihrer Zuwanderungs- und Aufenthaltsgesetze reagiert, während andere der Zuwanderung in den Arbeitsmarkt positiver gegenüber stehen und wiederholt illegale Zuwanderung nachträglich regularisiert haben. Gleichzeitig hat die Ausweitung der EU und die damit verbundenen Freizügigkeitsregelungen für die Niederlassung von EU-Bürgern in anderen Ländern zwischenzeitlich einen EUBinnenwanderungsraum geschaffen, der sich von den benachbarten nicht EU-Ländern abhebt und in den Medien auch als "Festung Europa" bezeichnet wird, deren Südgrenze den Mittelmeerraum durchschneidet. Während die EU bestrebt ist, Migration selektiv zu steuern, haben die südlichen Nachbarregionen ein Interesse, Wanderung für ihre eigene Entwicklung zu nutzen. Diese Interessengegensätze zu einem gegenseitigen Nutzen zu vereinen ist u.a. Ziel der EuroMediterranen Partnerschaft, bei der Wanderungsfragen gegenwärtig einen Arbeitsschwerpunkt darstellen. Der Beitrag beschreibt den Verlauf der Wanderungsströme im Mittelmeerraum und die in den Mittelmeerländern ansässige nicht-einheimische Bevölkerung2 nach ausgewählten Ländern im Überblick und stellt die aktuellen Wanderungstrends in den Zusammenhang regionaler Entwicklungsunterschiede und divergierender demographischer Entwicklungen in der Region. Darüber hinaus werden die unterschiedlichen Ziele der aktuellen Wanderungspolitiken der Mittelmeeranrainer im Kontext der aktuellen internationalen Diskussion um die Ergebnisse der Global Commission on International Migration und dem Global Forum on Migration and Development zum Zusammenhang zwischen internationaler Wanderung und Entwicklung bzw. der Steuerung von Wanderung durch transnationale Kooperation analysiert und hinsichtlich möglicher künftiger Trends der internationalen Wanderung im Mittelmeerraum interpretiert.
This paper summarizes the latest information on both stocks and flows of migrants in Europe, focusing specifically on arrivals from developing countries. It starts out by setting this into its historical context by showing how flows of labour migrants were followed by flows of family members, and later by asylum seekers and refugees. Then it looks more closely at recent migration data, though it finds these to be frequently incomplete and inconsistent.The most comparable cross–national data come from the OECD and Eurostat, which indicate that Germany had the largest flows of migrants in the 1990s followed by the United Kingdom. In addition to these arrivals there are probably between 2 and 3 million undocumented immigrants in Europe – accounting for 10 to 15 per cent of the total population of foreigners. The paper also traces the countries from where immigrants are leaving. Sources vary considerably from one immigration country to another, reflecting a number of factors, of which the most important are former colonial links, previous areas of labour recruitment, and ease of entry from neighbouring countries. In recent years, however, immigrants have been coming from a wider range of countries and particularly from lower–income countries.The paper also examines changes in immigration policy. National policies were fairly liberal during the 1950s and 1960s, before becoming restrictive from the 1970s on. Recently, however, a number of governments have been revising their policies to take better account of employment and demographic needs. The paper also traces the emergence of a cross–national European response to immigration, as European Union (EU) countries have become more concerned about their common external frontier.Thus far European countries have done little to try to control migration through cooperation with sending countries. They could, for example, direct Official Development Assistance to those countries most likely to send immigrants, though few appear to have done so in a deliberate fashion.The paper concludes that in the future immigration to the EU is likely to increase, both as a result of the demand for labour and because of low birth rates in the EU. In the short and medium term many of these requirements are likely to be met by flows from Eastern Europe, particularly following the eastward expansion of the EU. But, the longer–term picture will probably involve greater immigration from developing countries.