Können und dürfen Menschenrechte militärische Interventionen begründen?
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 49, Heft 2, S. 157-170
ISSN: 0016-5875
Am Beispiel des Kosovo-Konflikts entwickelt der Autor im folgenden zwei Hypothesen: (1) Interventionen können Menschenrechte schützen, sie können sie aber auch gefährden. (2) Die Tatsache, dass es häufig Interventionen gibt, rechtfertigt diese noch nicht, auch solche nicht, die eindeutig zugunsten der Menschenrechte erfolgen. Der Autor erörtert in seiner Argumentation zunächst die Frage, inwieweit historische, theoretisch-systematische oder moralische Überlegungen die herausgehobene und universale Bedeutung der Menschenrechte begründen können und rechtfertigen, dass die Sicherung der Menschenrechte auch eine Einschränkung der Souveränität der Staaten und des Interventionsverbotes zulässt. Auf dieser Grundlage wird abschließend erörtert, in welchen Fällen und unter welchen Bedingungen ein militärisches Eingreifen in gewaltsame Konflikte durch Akteure von außen legitimierbar erscheint. (ICI)