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Untersucht werden Probleme des "Friedensaufgebotes" der FDJ. Dazu wurden im Winter 1983 drei schriftliche Gruppenbefragungen bei ca. 2.500 Jugendlichen durchgeführt. Die offene Hauptfrage lautete: "Auf welche ganz persönliche Art und Weise würden Sie Ihre Zustimmung zur Friedenspolitik der DDR in der Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen?" Bei einer Antwortquote von sechzig v.H. wurden vielfältige friedenssichernde Aktivitäten genannt, von ca. 170 Jugendlichen aber auch negative Positionen vorgetragen. Insgesamt wurde deutlich, "daß die Identifikation der Jugendlichen mit der Friedenspolitik von Partei und Regierung" (der DDR) "in einem sehr umfassenden Maße ausgeprägt ist", was vom Verfasser als Argument gegen eine unabhängige Friedensbewegung in der DDR angeführt wird. (pbb)
World Affairs Online
In: HSFK-Report, Band 2/2017
"Seit der Annexion der Krim befinden sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen in einer tiefen Krise, die ein gefährliches Eskalationspotenzial birgt. Musste es zu dieser Krise kommen? Die Autoren erörtern die Erklärungen, die auf beiden Seiten für diese Entwicklung angeboten werden. Als Ausweg fordern sie auf westlicher Seite einen Paradigmenwechsel und präsentieren die Leitidee eines 'Pluralen Friedens'. Sie zeigen, dass die Anerkennung des normativ Anderen Voraussetzung für ein konstruktives Miteinander ist und setzen auf die langfristig transformative Kraft des guten Beispiels. Die Autoren schließen mit Anregungen, wie das Konzept des 'Pluralen Friedens' in die politische Praxis umgesetzt und wie das aktuelle westliche Krisenmanagement in eine dauerhafte Konfliktregelung überführt werden kann." (Autorenreferat)
In: Demokratie, Sicherheit, Frieden 214
Insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dominierten Terrorismus und andere transnationale Gewaltrisiken die offizielle Sicherheitspolitik. Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg untersuchte in einem mehrjährigen Forschungsprogramm, welche Folgen diese Veränderung für "security governance" hatte.Fallstudien zu einzelnen Politikfeldern und –maßnahmen zeigen, dass sich die Sicherheitspolitik zwar veränderte, aber Nationalstaaten dominant blieben. Die Transnationalisierung der Bedrohungsvorstellungen hatte nur eine begrenzte Internationalisierung der Sicherheitspolitik zur Folge. Der Band vereint konzeptionelle Überlegungen zu "security governance" mit empirischen Arbeiten, u.a. zur Terrorismusbekämpfung und zum Wandel sicherheitspolitischer Vorstellungen in internationalen Organisationen (wie z.B. der EU und der OSZE).Mit Beiträgen von: Raphael Bossong, Hans-Georg Ehrhart, Hendrik Hegemann, Regina Heller, Margret Johannsen, Roland Kaestner, Martin Kahl, Anna Kreikemeyer, Oliver Meier, Kerstin Petretto, Daniela Pisoiu, Johann Schmid, Patricia Schneider, Arne C. Seifert, Matenia Sirseloudi, Eric van Um und Wolfgang ZellnerIn englischer Sprache
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 842-844
In: GIGA Focus Nahost, Band 1
"Sudan erlebt den ersten Jahrestag des umfassenden Friedensabkommens zwischen der Regierung und der (süd)sudanesischen Befreiungsbewegung SPLM. Der Jahrestag ist Anlass, die bisherige Umsetzung der Friedensvereinbarungen zu analysieren und nach den künftigen Perspektiven zu fragen, steht doch am Ende der vereinbarten sechsjährigen Interimsperiode das Referendum über die Sezession des Südsudan. Das sudanesische Friedensabkommen erweist sich als dadurch belastet, dass es exklusiv zwischen der Regierung und der SPLM geschlossen wurde ohne andere südsudanesische Kräfte und Oppositionsgruppen einzubeziehen. Entscheidend für den Fortgang des Friedensprozesses bleibt der Wille der Regierung in Khartum, die im Friedensabkommen gemachten Zusagen auch de facto zu erfüllen und die Legitimitätsbasis durch Berücksichtigung bislang marginalisierter Bevölkerungsgruppen zu verbreitern. Die SPLM-dominierte südsudanesische Regierung unter Salva Kiir steht vor der Aufgabe, die autoritären Strukturen des 'System Garang' zu überwinden und die ethnische Dominanz der Dinka in den administrativen Strukturen abzubauen. Von Bedeutung für Konsolidierung und Stabilität des Friedensprozesses ist schließlich auch, dass die internationale Gemeinschaft ihre Zusage zur Entsendung einer UN-Friedensmacht zügig umsetzt." (Autorenreferat)
World Affairs Online
In: HSFK-Report, Band 8/2003
'Spätestens seit den Anschlägen auf Bali, die Hunderte Menschen - hauptsächlich Touristen aus Industrieländern - das Leben kosteten, wird gern auf die Gefahren hingewiesen, die von fundamentalistischen und terroristischen Gruppierungen in Süd- und Südostasien ausgehen. Dabei werden die Auseinandersetzungen oft stark vereinfacht wahrgenommen. Tatsächlich sind die innergesellschaftlichen Konflikte komplexer und lassen sich nicht auf das Schema 'böse Terroristen vs. gute Staaten' reduzieren. Auf Sri Lanka schwelt seit Jahrzehnten ein Konflikt, der schließlich 1983 in einen offenen Bürgerkrieg übergegangen ist. Derzeit verhandeln die Konfliktparteien der singhalesischen Regierung und die Guerilla der tamilischen Bevölkerungsgruppe 'Tamil Tigers' erneut miteinander, unterstützt durch die Mediation Norwegens. Hoffnungen, dass die Verhandlungen bei diesem Versuch erfolgreich sein werden, nähren sich aus der Veränderung des Verhandlungsstils und der begleitenden Umstände. Zum einen geht nun dem Verhandlungsbeginn eine Waffenruhe voraus, zum anderen treten beide Seiten als gleichberechtigte und legitime Gesprächspartner auf, die mit internationaler Unterstützung gemeinsam Pläne zur Konfliktlösung erarbeiten. Die Autorin analysiert die laufenden Verhandlungen und kontrastiert sie mit früheren, fehlgeschlagenen Versuchen. Dieses Mal bestehen realistische Chancen, dass die alten Konfliktparteien Frieden schließen, zumal von allen Seiten Kompromissbereitschaft signalisiert wird. Allerdings werden noch weit mehr Anstrengungen nötig sein, einen dauerhaften Frieden herbeizuführen, denn die nächsten 'Verlierer' der neuen Ordnungen und die zukünftigen Konfliktlinien stehen schon heute fest.' (Autorenreferat)
In: Sicherheit und Frieden: S + F = Security and peace, Band 35, Heft 2, S. 55-59
Since the 1990s, parliaments in many democracies have become more involved in the formulation and implementation of security policy. A growing number of studies in comparative politics and international relations address this phenomenon and examine the role of parliaments in decisions on war and peace, particularly on the deployment of military forces. This article reviews and summarizes this research and identifies three major trends in recent contributions. Research increasingly moves beyond a focus on formal competences and the right of parliaments to veto deployments, beyond treating parliaments as unitary actors, and beyond an exclusive focus on individual national parliaments.
In: GIGA Focus Afrika, Band 10
"Die Transformation der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) zur Afrikanischen Union (AU) seit dem Jahr 2000 hat einen weit reichenden und tief greifenden Prozess der Institutionalisierung neuer Politikansätze ausgelöst. Dadurch werden möglicherweise die zwischenstaatlichen Beziehungen auf dem Kontinent und die Interaktionen Afrikas mit der übrigen Welt nachhaltig verändert. Dies zeigt sich besonders in der neuen Friedens- und Sicherheitsarchitektur. Der Vorsitzende der AU-Kommission hat sie jüngst als 'besten Sicherheitsmechanismus' gelobt. Schwächen weist die AU nach wie vor beim Management und bei der Finanzkontrolle auf; dies wirkt sich auch auf den Bereich Frieden und Sicherheit aus. Gleichzeitig untergraben die mangelhafte Zahlungsmoral vieler Mitgliedsstaaten und die anhaltende finanzielle Abhängigkeit von den Gebern die viel zitierten Ansprüche auf ownership. Logistisch, operativ und politisch ist die AU von der Mehrzahl der gewaltsamen Konflikte in Afrika noch überfordert (z.B. Somalia, Sudan), aber kleinere Operationen gelingen durchaus (z.B. Komoren). Die Politik der AU mit der der regionalen Wirtschaftsgemeinschaften in Einklang zu bringen, stellt eine ebenso große Herausforderung dar, wie die zivile Komponente der neuen Friedens- und Sicherheitsarchitektur zu stärken. Die geplante Funktionsfähigkeit der neuen Friedens- und Sicherheitsarchitektur wird sich über das politische Zeitziel 2010 hinaus verzögern." (Autorenreferat)
In: SWP-Aktuell, Band 22/2018
Seit Cyberangriffe auf Computernetzwerke europäischer Verteidigungs- und Außenministerien öffentlich bekanntgeworden sind, fordern Sicherheitspolitikerinnen und -politiker, dass die EU eine ausreichende Cyberabwehr und Cyberrückschlagfähigkeiten entwickeln muss. Nach wie vor setzt die EU in der Cybersicherheit jedoch auf Cyberdiplomatie und versucht sich auf diese Weise als Friedensmacht zu positionieren. Ihr Diplomatischer Reaktionsrahmen, verabschiedet im Oktober 2017, sieht hauptsächlich nichtmilitärische Instrumente zur Gefahrenabwehr vor. Europa wäre gut beraten, sich angesichts wachsender Herausforderungen an den Stufenplan der Cyberdiplomatie zu halten, der auf dem Prinzip der Sorgfaltsverantwortung fußt. (Autorenreferat)
In: CAP Working-Paper
"Gerade ein halbes Jahr ist es her, dass die Weltöffentlichkeit durch Nachrichten über eine drohende humanitäre Katastrophe in der Demokratischen Republik Kongo -im Herzen Afrikas gelegen- aufgeschreckt wurde. Sie führten zur Entsendung der ersten autonomen EU-Eingreiftruppe unter französischer Führung, die ihre Mission Ende August 2003 beendete. Sie ging am 1. September in das Mandat der UN-Friedenstruppe für den Kongo (MONUC) über. Seither ist es still geworden um den Kongo, Berichte über neuere Entwicklungen dringen kaum noch an die Öffentlichkeit. Aber kann dies auch als Anzeichen für eine dauerhafte Beruhigung der Lage im Kongo gewertet werden? Das Arbeitspapier analysiert zunächst die politische Lage im Kongo und die Ursachen der anhaltenden Konflikte. Anschließend werden die Lösungsansätze geprüft und danach gefragt, welches die Bedingungen für einen dauerhafteren Frieden im Kongo sind. Der Autor kommt zu einem mehr als skeptischen Befund: Von einer tragfähigen Konfliktlösung ist die Demokratische Republik Kongo noch weit entfernt, an die notwendige politische, ökonomische und soziale Transformation ist unter diesen Bedingungen kaum zu denken. Ohne eine stringente, international gestützte Transformationspolitik bleiben alle Befriedungsversuche in der DRC wie in der gesamten Region nutzlos. Für dieses Ziel muss die internationale Gemeinschaft ihr politisches wie finanzielles Engagement dramatisch verstärken. Solange sie sich nicht über ein entschlossenes Auftreten in der DR Kongo im Klaren ist, werden die Gegner einer Friedensordnung Staatszerfall und Kriegswirtschaft weiter fördern. Die zyklische Wiederkehr von Gewalt und Gegengewalt scheint so geradezu vorprogrammiert." (Autorenreferat)