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"Traditionelles Konfliktmanagement, das sich im Wesentlichen auf diplomatische und militärische Maßnahmen stützt, greift zu kurz. Peacebuilding setzt an den Wurzeln der Konflikte an, die mit den unerfüllten Grundbedürfnissen von Menschen verbunden sind, und es berücksichtigt die vielfältigen (meist zivilen) Politikfelder, die sich aus den strukturellen Rahmenbedingungen der Konflikte ergeben. Dabei muss die 'menschliche Sicherheit' im Zentrum der Sicherheitsanstrengungen stehen, insbesondere müssen genderspezifische Gewalt verhindert und die Partizipation von Frauen in Friedensprozessen gefordert werden. Peacebuilding adressiert auch die Einstellungen und Verhaltensweisen der unmittelbar von den Konflikten Betroffenen und versucht, sie nachhaltig im Hinblick auf deren eigenen Beitrag zur Gestaltung ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern. Dabei versucht es, negative Effekte durch die Erhebung möglicher Folgewirkungen zu vermeiden. Es informiert auch über die eigenen Vorhaben und trägt zur Objektivierung der Berichterstattung über die Konfliktsituation bei. Peacebuilding versucht, möglichst frühzeitig einer gewaltförmigen Eskalation von Konflikten vorzubeugen und über den unmittelbaren Effekt hinaus eine dauerhafte Deeskalation der Konflikte anzustreben. Dabei nützt es die spezifischen Vorteile von Nichtregierungsorganisationen und strebt ein koordiniertes, komplementäres und kohärentes Agieren der vielfältigen internationalen staatlichen und nichtstaatlichen Akteure, die helfen wollen, an. Peacebuilding wird von gut ausgebildeten und für die Aufgabe geeigneten Fachkräften durchgeführt, die durch effektive Auswahlmechanismen rekrutiert werden. Daraus ergibt sich für die EU und ihre GSVP, dass diese einen wesentlich zivileren, umfassenderen und kohärenteren Ansatz für ihre Bemühungen zur Prävention, Bearbeitung und Nachsorge von bewaffneten Konflikten benötigen." (Autorenreferat)

The recent debate about the UN Peacebuilding Commission can be regarded as evidence for the prevaling relevance of post-conflict peacebuilding. During the past 15 years, peacebuilding became indeed a "booming enterprise" of the international community, be it with mixed results. This article provides an overview of the peacebuilding approach, it distinguishes various strategies, including their risks & unintended side-effects, as well as types of peacebuilding operations. Moreover, the article points to the typical dilemmas & challenges faced by external peacebuilder at two levels -- first at the fieldlevel, second at the level of capitals & headquarters. The conclusion is that the gap between these two levels is enormous & that peacebuilder have serious difficulties in fulfilling the demands of both levels adequately. Tables, References. Adapted from the source document.

Die Verfasser legen ihren Fokus auf Transitional Justice (TJ). Es geht um die Frage des Umgangs mit Vergangenheit und mit einer Geschichte massiver kollektiver Gewalt in Nachkriegsgesellschaften. Zentral sind hier Maßnahmen der Wiederherstellung von Gerechtigkeit und Rechtssicherheit, Maßnahmen zur Wahrheitsfindung und Neugestaltung sozialer Beziehungen. Es wird auf die historische Entwicklung, auf Grenzen und Möglichkeiten sowie Ambivalenzen der TJ näher eingegangen und beleuchtet, wie menschliche Grundbedürfnisse als dialogischer Referenzrahmen für Konfliktlösung, Wiederaufbau und Versöhnung ins Zentrum gerückt werden müssen. (ICB2)

Der Autor zeigt vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Entwicklungen in Afghanistan und im Irak, wie komplex und problembeladen die Konsolidierung des Friedens in Nachkriegsgesellschaften bei ihrer politisch-praktischen Umsetzung ist. Diese wird seit Beginn der 1990er Jahre als eine "Zauberformel" zur Lösung aller mit der Kriegsbeendigung zusammenhängenden Probleme und Defizite in den betroffenen Staaten und Regionen sowie als bewährtes Mittel zur Wahrung der internationalen Sicherheit angesehen. Dabei wird nach Meinung des Autors jedoch oft übersehen, wie schwierig der Weg zum Frieden vor allem dort ist, wo es nicht allein um die Rekonstruktion von Staatlichkeit oder die Schaffung einer gerechteren und partizipativen Gesellschaftsstruktur geht, sondern wo das Ende des Krieges auch den Beginn einer neuen Phase der Nationenbildung markiert. Der Autor skizziert in seinem Beitrag die Zielkonflikte und Interdependenzen bei den Entwicklungen vom Krisenmanagement zur Friedenskonsolidierung in Nachkriegsländern. (ICI2)