'Der vorliegende Bericht untersucht den formalen politischen Entscheidungsprozeß auf der zentralen Ebene im exekutiven Bereich der Rußländischen Förderation im Hinblick auf seine Akteure, seine Formen und Arten. Er stützt sich hauptsächlich auf die Verfassung, auf Gesetze, auf Dekrete des Präsidenten, auf die Geschäftsordnungen der Staatsduma und des Förderationsrats sowie auf die wenigen westlichen Quellen.' (Textauszug)
In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 120-131
This article presents a concise overview of the most important decision-making struktures in South Africa. It is clear from the article that the State Security Council and its substructures are the most important elements of the decision-making process. Various political implications flowing from such evidence are identified, as well as alternative avenues for research into decision-making processes. (DÜI-Etr)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 1075-1087
"Politische Begriffe haben oft ein beträchtliches Alter. Sie werden im Laufe der Zeit durch Anpassung an veränderte Verhältnisse abgeschliffen und dadurch undefinierbar, bleiben aber trotzdem auf dem Markt der öffentlichen Meinung. Am Begriff des politischen Entscheidens soll überprüft werden, ob das notwendigerweise so ist. Politisches Entscheiden wird entweder im Schema der unvermeidlichen Willkür und der notwendigen Beschränkung definiert. Dies Schema stammt aus der Diskussion über Souveränität Oder man orientiert sich am allgemeinen Entscheidungsbegriff Entscheiden wird dann als Auswahl unter Alternativen begriffen und das Politische in der Art der Alternativen gesehen. Das läuft auf die Zurechnung auf ein "Subjekt" hinaus. Die Willkür der Auswahl wird durch eine mystische Größe, nämlich durch Mystifikation eines uneinsichtig operierenden Subjekts interpretiert. Beide Versionen geben keinen zureichenden Einblick in die Entscheidungspraxis der Politik. Diese gängigen Versionen lassen sich dadurch ersetzen, daß man Entscheiden als Wiedereinführung von Zeit in die Zeit auffaßt; oder in anderen Worten: als Wiedereinführung eines Unterschieds von Vergangenheit und Zukunft in den gesellschaftlich vorgegebenen Unterschied von Vergangenheit und Zukunft. Dies Wiedereinfuhren geschieht dadurch, daß Ausschnitte der (unabänderlichen) Vergangenheit und Ausschnitte der (unvorhersehbaren) Zukunft als kontingent, als auch anders möglich begriffen werden Dazu muß die Entscheidung thematisch eingeschränkt werden Beispiel: Ladenschlußzeiten, Maastricht II, Rinderseuche. Dann kann man sehen, daß die Vergangenheit, obwohl unabänderlich, die Gegenwart auch anders hätte bestimmen können; und daß die Zukunft, obwohl unbekannt, als Oszillation im Rahmen bestimmter Unterscheidungen begriffen werden kann. Entscheiden in diesem Sinne ist Kontingenzmanagement. Es kommt nicht, oder nur in zweiter Linie, darauf an, wer entscheidet, obwohl jedem Beobachter freigestellt bleibt, sich am Subjekt des Entscheiders zu orientieren." (Autorenreferat)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 135-139
Die unbefriedigende Quellenlage (Wahlergebnisse im nationalen Rahmen liegen erst seit 1871 vor) ist in erster Linie dafür verantwortlich, daß bislang kaum Forschungsergebnisse über die kollektiven Orientierungen und Verhaltensweisen im Deutschland des 19. Jahrhunderts vorliegen. Um regional vergleichend politische Orientierungen und Partizipationsprozesse erfassen zu können, greift der Verfasser auf die Petitionen zurück, die 1848/49 an die Frankfurter Nationalversammlung gerichtet wurden. In diesen Quellen - so die Überzeugung des Verfassers - werden die grundlegenden Konfliktlinien dieser Jahre deutlich. Die 3775 Zollpetitionen (die in einem maschinenlesbaren Datensatz vorliegen), welche von ca. 397.000 Unterzeichnern unterstützt wurden, ermöglichen die Erstellung einer handelspolitischen Interessenkarte (Deutschland wird in 26 Regionen aufgeteilt). Die Grade der Mobilisierung (sowohl für die Anhänger protektionistischer Maßnahmen wie für die Anhänger des Freihandels) sind regional sehr unterschiedlich. Um diese Unterschiede zu erklären, erörtert der Beitrag den Einfluß des sozio-ökonomischen Kontextes, die Spaltung des deutschen Marktes und die verbandspolitischen "Infrastrukturen". Um die regionale Differenzierung interessenpolitischer Orientierungen als Determinante politischer Entscheidungsprozesse zu erfassen, entwickelt der Verfasser ein Kausalmodell (abhängige Variable: parlamentarisches Entscheidungshandeln) und überprüft dieses mit Hilfe der Pfadanalyse. Es zeigt sich, daß die festgestellten Konfliktlinien auch innerhalb der Nationalversammlung relevant waren. Der dem Beitrag beigefügte Kommentar (Rolf Horst Dumke) würdigt die verwendete Untersuchungsmethode, weist aber auch kritisch auf Probleme der benutzten Indikatoren hin. (JL)
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Arbeitsgruppe Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung, Band 01-701
"Angesichts der zunehmenden Bedeutung, welche der öffentlichen Meinung und der Bevölkerungsmeinung für die politischen Entscheidungsträger in liberalen Demokratien zukommt, überrascht es, dass die Frage, wie die öffentliche Meinung/ Bevölkerungsmeinung die politischen Entscheidungsprozesse beeinflussen und wie sie ihrerseits durch politische Kommunikation und Mobilisierung beeinflusst werden, bisher nicht systematischer untersucht worden ist. In diesem Papier wird ein konzeptueller Rahmen für ein international vergleichendes Forschungsprojekt entwickelt, der die Strategien von etablierten politischen Akteuren, Medien und Außenseitern zur Mobilisierung der öffentlichen Meinung bzw. der Bevölkerungsmeinung ins Zentrum der Analyse stellt. Aus der hier skizzierten Perspektive stellt die Mobilisierung der öffentlichen Meinung/ der Bevölkerungsmeinung das zentrale Scharnier zwischen den Bürgerinnen und Bürger einerseits und ihren Repräsentanten im politischen Entscheidungsprozess andererseits dar. Das Papier präsentiert die Grundbausteine eines akteurzentrierten Ansatzes zur Analyse dieser Zusammenhänge und benennt die themenspezifischen und nationalen Kontextbedingungen, welche die Strategien der beteiligten Akteure und ihre Wirkungen maßgeblich beeinflussen. Ohne auf Details einzugehen, werden abschließend einige Elemente eines möglichen Forschungsdesigns zur Analyse dieser Zusammenhänge skizziert." (Autorenreferat)
The total public funding allocated in Japan for public works each year is enormous when compared to what other industrialized countries generally invest in the improvement of their public infrastructure. Vast amounts of public funds are used to build roads, dams, community centers and other public facilities, taking into account not only the regular budgetary expenditure, but also the large economic stimulus packages the Japanese government has put in place on a nearly annual basis throughout the 1990s. Considering the widely varying impacts of infrastructure investment, not all of them positive with regard to demand, efficiency and environmental concerns, a fundamental question arises as to who decides which projects this money is spent on. To answer this question, the book provides an analysis of the formal decision-making process and the informal influence structures characteristic of political decision making in the field of public works in Japan. All levels of government, i.e., the central, prefectural and local governments, are covered by the study, which employs a network approach in order to take account of all relevant actors. The analysis focuses on the annual budgetary process, which is the arena in which the use of public funds for particular infrastructure programs and projects is actually authorized, and on the medium to long-term planning instruments for various types of public works. The results are analyzed from three perspectives: the respective roles of bureaucrats and politicians in policymaking, the degree of centralization of the political decision-making process, and the effects of specific political institutions on the mechanisms of political decision making.
'Mutmaßungen über Medienwirkungen können die Wahrnehmungen und das Verhalten des Publikums beeinflussen - und politische Einstellungen von Mediennutzern hängen auch davon ab, welchen Einfluss sie den Medien im Prozess der Meinungs- und Willensbildung generell zumessen. Diese Hypothese, die im Kontext von Studien zum 'Third-Person-Effekt' angesiedelt ist, wurde anhand einer empirischen Feldstudie anlässlich der Bundestagswahl 2002 untersucht. In einer Befragung wurde die Wahrnehmung erhoben, wie sehr man sich selbst, Freunde und Familie und die allgemeine Öffentlichkeit von sechs verschiedenen politischen Kommunikationsangeboten beeinflusst glaubt. Die Ergebnisse bestätigen die Wahrnehmungskomponente des Third-Person-Ansatzes - Wirkungen werden den Medien eher auf andere Personen zugeschrieben als auf einen selbst, aber Folgeeffekte auf das beabsichtigte Wahlverhalten sind nicht erkennbar.' (Autorenreferat)
How to assess Disaster Responds on Flood Events during the 20th Century – a conceptional framework and its application in Vietnam and Germany A comparison of disaster responds on flood events during the late 20th century in Vietnam and Germany promises to provide an insight on disaster responds from a normative perspective. The fear of natural disasters leads to a comprehensive program of sciences and politics to apply security technologies on a global scale. Historical Environmental Science traces the question whether societies learn from natural disasters. I aim to contribute to the question: Was the handling of flood events rational? The normative framework I base my research on to assess the physical and psychological costs reflects a multidimensional structure of welfare economics as well as the application of the ethnical theory of social subjectivism. The basic premise of the ethnical theory is marked by the transformable character of all evaluative statements into states about all individual preferences. As a baseline the ethnical theory of social subjectivism functions to focus on all preferences by natural persons. Herein, institutions are assumed outcomes of preferences aiming to strategically solve specific challenges. Human beings are always oriented to solve problems. While reducing this economical cost is imperative, the question remains whether this cost should be reduced. However, limited resources force decision makers to assess which problems may be solved and which not. In this context it may be of benefit and the most rational to not realize prevention measurements, as the linked opportunity costs end up being too high. In order to evaluate a response in this normative framework one has to compare the social benefits of this response with the linked social cost. However, due to missing historical data on social benefits and cost, such cost-benefit analysis cannot be performed. Therefore I developed a concept following Schnädelbach's theory of interpersonal communication as a basis of rationality which solves these uncertainties and allows a normative assessment of disaster responds on flood events. The concept uses an indirect approach and is based on accessible information.
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 97, Heft 32
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 96, Heft 4