Friedensprozesse vollziehen sich in einem komplexen sozioökonomischen und politischen Umfeld. Aktuelle Ansätze in der Konfliktforschung analysieren dieses Umfeld mit dem Konzept des "Political Settlement", verstanden als einem informellen Pakt aller relevanten Elite-Akteure, gefasst. Friedensprozesse und "Political Settlements" stehen in notwendiger Wechselwirkung zueinander, wobei die genauen Wirkungen noch unzureichend erforscht sind. Das vorliegende Papier diskutiert die sich auftuende Problematik zwischen Inklusivität und Legitimität von "Political Settlements" im Kontext von Friedensprozessen und argumentiert im Gegensatz zu normativen Zugängen, die für eine möglichst breite Beteiligung werben, für einen Ansatz, der sich an einem "Threshold" - also dem richtigen Maß - an Inklusivität orientiert.
Um das Image der industriell errichteten Großsiedlungen in Großbritannien aufzuwerten reicht es nicht aus, wie bisher die Gebäude zu sanieren und gestalterische Veränderungen vorzunehmen. Ein Verständnis sowohl der inneren als auch der äußeren Faktoren, die auf die Großsiedlungen einwirken, ist nötig, um deren Qualität nachhaltig zu verbessern. Innere Faktoren beziehen sich auf die Bewohner der Siedlung, den Wohnungsbestand, die Wohngebäude und das Wohnumfeld während äußere Faktoren stadträumliche, regionale und landespolitische Einflüsse darstellen. Aufwertungsmaßnahmen und Förderprogramme in Großbritannien in den 90er Jahren konzentrierten sich ausschließlich auf die gebietsinternen Probleme. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten, um das Image der Großsiedlungen aufzuwerten. Deshalb wird eine globalere Herangehensweise vorgeschlagen, die äußere Einflüsse in die Betrachtung einbezieht. Anhand der Großsiedlungen Newtown/ Birmingham und Wester Hailes/ Edinburgh wurde untersucht, wie nationale, regionale und stadträumliche Faktoren die Attraktivität der Großsiedlungen auf dem Wohnungsmarkt beeinflussen. Der Vergleich der beiden Fallstudien zeigt, dass in die Stadtstruktur integrierte Siedlungen bessere Überlebenschancen haben als Siedlungen in isolierter Stadtrandlage. Außerdem wird diskutiert, wie die wirtschaftliche Situation der Region die Sozialstruktur der Bewohner beeinflusst. Eine weitere Korrelation besteht zwischen der archite ktonischen Qualität der Gesamtstadt und der Akzeptanz der Wohnungen in den Großsiedlungen unter der Bevölkerung. Schlussfolgernd wird festgestellt, dass äußere Einflüsse eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Wohnqualität spielen. Bisher trafen die städtischen Wohnungsverwaltungen als Eigentümer des Wohnungsbestandes in den Großsiedlungen die Entscheidungen über Aufwertungsmaßnahmen. Für dauerhafte Lösungen ist es allerdings notwendig, verschiedene Akteure auf unterschiedlichen Ebenen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. In Bezug auf die inneren Faktoren sind die Bewohner als direkt Betroffene die wichtigsten Ansprechpartner. In Bezug auf die äußeren Faktoren beeinflussen Politiker auf regionaler und Landesebene mit sozial- und wirtschaftspolitischen Entscheidungen indirekt das Image der Großsiedlungen. Hier ergibt sich eine wichtige Rolle für die Stadt- und Regionalplaner in Großbritannien. Sie sind gefragt, um die Verbindung zwischen den Wohnungsfachleuten und den Politikern auf höherer Ebene herzustellen. Planer sind fähig, die realen Überlebenschancen einer Großsiedlung aus einem weiteren Blickwinkel einzuschätzen, der langfristige urbane und regionale Entwicklungstendenzen berücksichtigt. Nur eine enge Zusammenarbeit der Hauptakteure -Bewohner, Eigentümer, Stadt- und Regionalplaner sowie Politiker- auf allen Ebenen kann die vielschichtigen inneren und äußeren Probleme der britischen Großsiedlungen dauerhaft lösen.
'Der Konflikt zwischen der selbsternannten 'Pridnestrovskaja Moldavskaja Respublika' (PMR) im Osten der Republik Moldau und der moldauischen Regierung ist wohl einer der komplexesten der vielen bisher ungelösten Sezessionskonflikte in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Der vorliegende Bericht analysiert die Ursachen des Konflikts sowie die Bedingungsfaktoren für dessen Entwicklung und versucht, auf dieser Grundlage die Perspektiven einer Konfliktregulierung auszuloten. Der Bericht stützt sich auf die international erschienene Sekundärliteratur sowie auf die Auswertung von Archiven und nationalen sowie regionalen Presseveröffentlichungen und auf Gespräche und Interviews mit Wissenschaftlern, Politikern und Repräsentanten der jeweiligen Administration, internationaler und gesellschaftlicher Organisationen, die der Autor während eines zehnmonatigen Forschungsaufenthalts in der Republik Moldau und insbesondere in der PMR durchführen konnte.' (Textauszug)
'Ziel dieser Analyse und Reflexion ist es, Möglichkeiten für eine Stärkung der Konfliktfähigkeit in der Landwirtschaft aufzuzeigen und die Beteiligten zu einer konstruktiven Konfliktbearbeitung zu ermuntern. Die Kernaussage der Analyse lautet: In der Landwirtschaft fehlen eine offene Diskussion und eine konstruktive Konfliktaustragung, das heißt, es fehlt damit der wichtige interne Interessenausgleich zwischen den Pflichtmitgliedern der Kammer als Interessenvertretung. Dieser fehlende Interessenausgleich in den Landwirtschaftskammern begünstigt das Entstehen einer asymmetrischen Konfliktsituation: Mächtigere Mitglieder verfügen über einen besseren Zugang zu den Schaltstellen und über mehr Machtmittel als schwächere Mitglieder. Dies bewirkt, dass eine mächtige Minderheit die Interessenvertretung zu ihren Gunsten manipuliert. Eine Auflösung dieser Missbrauchsituation ist nur durch eine mutige, öffentliche Diskussion und Konfliktbearbeitung möglich, für die hier einige Vorschläge und Überlegungen vorgestellt werden.' (Autorenreferat)
Urbane Informalität ist ein deutlicher Ausdruck der Transformationsprozesse städtischer Räume unter globalen Urbanisierungsbedingungen. Sie stellt sich insbesondere in den Megastädten des globalen Südens als Überlebenskampf der sozial und ökonomisch Benachteiligten, aber auch als enge Verflochtenheit mit den urbanen Entwicklungsprozessen dar. Informelle Siedlungen sind von Armut, Unsicherheit und Vulnerabilität geprägt. Sowohl in der politischen Rahmensetzung als auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung werden sie bis auf wenige integrative Ansätze bis heute als Problem sozialer, räumlicher und ökologischer Prekarität sowie als Formen der Landbesetzung behandelt, die sich außerhalb der gesetzlichen Normen situieren. Sie spiegeln jedoch auch einen hohen Grad an Selbstorganisation zur Sicherung des Überlebens wieder. Diese drückt sich durch eine gemeinschaftliche Regulierung der Siedlungsräume und Selbstkonstruktion von Infrastrukturen in Abhängigkeit zu städtischer Wohnungsbaupolitik und der Implementierung von Sanierungsprojekten aus. Die Raumproduktion informeller Siedlungen ist durch ein Ineinandergreifen verschiedener und differenzierter Akteursnetzwerke und Interessen geprägt sowie durch eine enge Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Wohn- und Siedlungsraum. Vor dem Hintergrund, ein komplexeres Verständnis dieser wechselseitigen Prozesse zu entwickeln, richtet sich die Arbeit auf die Offenlegung der spezifischen Beziehungen zwischen den Akteuren der Raumproduktion und dem Raum informeller Siedlungen. Am Beispiel des Favelakomplexes Manguinhos in Rio de Janeiro wird untersucht, wie diese Prozesse sich entwickeln und welche Akteursnetzwerke daran beteiligt sind. Mit dem Ansatz der Arbeit wird eine neutrale Perspektive verfolgt, die den Raum informeller Siedlungen im Kontext seiner Interaktivität thematisiert. Aus dem Blickwinkel einer raumgestaltenden Disziplin ist Gegenstand der Arbeit die Entwicklung und Anwendung einer theoretisch-analytischen Methode. Sie verbindet sozialwissenschaftliche und architektonische Ansätze, die Raum in seiner interaktiven Rolle und als soziales Konstrukt verstehen. Die Erarbeitung der Methode basiert auf einer grundlegenden Auseinandersetzung mit Henri Lefebvres Werk 'La production de l'espace' von 1974 und seinem Verständnis des sozialen Raums. Sie richtet sich auf Lefebvres theoretisch-methodischen Ansatz, urbanen Raum als Produkt der Interaktion sozialer Beziehungen zwischen der Gesellschaft und den Individuen sowie im Prozess seiner Produktion zu decodieren. Es wird eine konzeptionelle und räumliche Lesart seiner Dimensionen des sozialen Raums herausgearbeitet. Die Methode richtet sich auf die Charakteristik und Entschlüsselung von räumlicher Interaktivität urbaner Räume und innerhalb der Siedlungs- und Freiraumproduktion informeller Siedlungen. Mit einer analytischen Untersuchung von 14 Comunidades in dem Favelakomplex Manguinhos kommt die Methode exemplarisch zum Einsatz. Anhand des Entwicklungsprozesses der einzelnen Siedlungsräume sowie der alltäglichen Prozesse der Freiraumproduktion wird die Komplexität und Dynamik der jeweiligen Raumproduktion sichtbar gemacht. Dazu zählt die Offenlegung der beteiligten Akteursnetzwerke, ihrer sozialen und räumlichen Praktiken der Interaktion sowie der daraus sich abbildenden differenzierten Raumstrukturen. Die Arbeit schließt mit einer Formulierung möglicher Entwicklungstendenzen anhand der markierten interaktiven Schnittstellen des Ineinandergreifens der Akteure und ihres Siedlungs- und Freiraums. Sie zeigt eine Einschätzung über mögliche Tendenzen der Reproduktion und Vervielfältigung, aber auch als Katalysator zur sozialräumlichen Konsolidierung informeller Siedlungen. Es wird eine Wissensbasis geschaffen, die das theoretisch-methodische Raumkonzept Lefebvres für eine analytische Untersuchung sozialer Problemstellungen anwendbar macht. Damit werden die Akteur-Raum-Beziehungen als Schnittstellen markiert für die Prognose der Wachstumsdynamik informeller Siedlungen, die mit dem Risiko einer Ausbreitung des informellen Bodenmarktes, aber auch als soziales und räumliches Regenerationspotenzial mit einer urbanen Tragweite sichtbar gemacht werden können. Die Arbeit versteht sich als interdisziplinärer theoretisch-analytischer Beitrag für eine Erweiterung des wissenschaftlichen Diskurses zu urbaner Informalität und interaktiver Raumproduktion. ; Urban informality is a clear expression of the transformation of urban spaces under conditions of global urbanization. Particularly in the megacities of the global South, it highlights the struggle for survival of the socially and economically disadvantaged, one that is also closely interwoven with processes of urban development. Informal settlements are marked by poverty, insecurity and vulnerability. Both political guidelines and scientific studies, with the exception of a few integrative studies, approach informal settlements as a problem of social, spatial and ecological vulnerability, as well as forms of land occupation that situate themselves outside the legal norms. They, however, also display a great deal of the self-organization required to ensure survival. This is expressed through community-based regulation of the settlement areas and a self-constructed infrastructure dependent on urban housing policy and the implementation of slum upgrading projects. Space production is marked by the interactions of various different actor networks and interests, as well as a close relationship between dwellers and their particular housing and settlement areas. With the goal of developing a more complex understanding of these reciprocal processes, the present study focuses on identifying the interconnectivity between the actors of space production and the spaces of informal settlements. The Manguinhos favela complex in Rio de Janeiro is taken as an example through which to discover how these processes develop and which actor networks are involved. This study's approach takes a neutral perspective that observes the spaces of informal settlements in the context of their interactivity. From the viewpoint of a space-designing discipline, the object of the study is the development and application of a theoretical-analytic method. The method connects social scientific and architectural approaches that understand space in its interactive role and as a social construct. Development of the method is based on a foundational engagement with Henri Lefebvre's 1974 work 'La production de l'espace' and his understanding of social space. It adopts Lefebvre's theoretical-methodological approach to decoding urban space both in the process of its production and as a product of the interactions between society and individuals. This study conducts a conceptual and spatial reading of the dimensions of social space. The method looks at the characterization and decoding of spatial interactivity of urban spaces and within the settlement and the open space production of informal settlements. It is applied to the example of the Manguinhos complex in Rio de Janeiro, with an analytical examination of 14 'comunidades'. Given the historical development processes of the individual settlement spaces, as well as the everyday processes of open space production, the complexity and dynamics of this space production is made visible. This includes the identification of the actor networks involved and their social and spatial practices of interaction, as well as the differentiated spatial structures. . This study concludes with a formulation of possible development tendencies visible in the observed interactive interfaces between the actors and their settlements and open spaces. This allows for an estimation of the possible tendencies of reproduction and multiplication, but also for the socio-spatial consolidation of informal settlements. It creates a knowledge basis that makes Lefebvre's theoretical-methodological spatial concept applicable to the analysis of social problems. The actor-space-relationships are identified as interfaces for the prognosis of growth dynamics of informal settlements, which can be made visible with respect to their risk of expanding of an informal land market, but also as the potential for social and spatial regeneration in an urban context. The work can be seen as an interdisciplinary theoretical-analytical contribution towards the enrichment of the scientific discourse on urban informality and interactive production of space.
Der politische Wandel in den Staaten mit Systemen sowjetischen Typs stellte diese Länder plötzlich vor eine Vielzahl neuer Probleme, wie zum Beispiel das Aufleben von Nationalismus, welches oftmals zu gewaltsamen innerstaatlichen Auseinandersetzungen führte. Während dieser Konflikt in einigen Ländern beigelegt werden konnte, gibt es in anderen bis heute kein Ende der Feindseligkeiten. Lediglich Waffenstillstandsabkommen und eine Einschränkung der eskalierten Gewalt zählen zu den moderaten Erfolgen in der Konfliktresolution. Die betroffenen Länder werden durch dieses ungelöste Konfliktpotential stark in ihrer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung beeinflusst. Vor diesem Hintergrund untersucht der Beitrag folgende Forschungsfrage: Warum erreichten die Akteure in einigen Konflikten Osteuropas eine friedliche Beilegung ihres gewaltsamen innerstaatlichen Konfliktes, während es in anderen Ländern bis heute keine Lösung gibt? Im ersten Kapitel werden strategische Überlegungen von Konfliktparteien analysiert. Aufbauend auf diesen Überlegungen werden dann die methodische Vorgehensweise sowie die Operationalisierung der Variablen erläutert. Anschließend erfolgt eine Untersuchung von vier gewaltsam ausgetragenen innerstaatlichen Konflikten in Osteuropa: Kroatien, Mazedonien, Republik Moldau und Aserbaidschan. Im letzten Kapitel werden die Beobachtungen aus den Fallstudien in Hinblick auf die Hypothese ausgewertet. (ICG2)
Der südsudanesische Bürgerkrieg nimmt zunehmend Charakterzüge einer ethnopolitischen Auseinandersetzung an. Dennoch wäre es verfehlt, darin die Ursachen des Konfliktes erkennen zu wollen. Vielmehr ist der Alleinvertretungsanspruch der ehemaligen Befreiungsbewegung und jetzigen Regierungspartei SPLM/A ein wesentliches Hindernis für einen friedlichen Verlauf der Aushandlungsprozesse im südsudanesischen "Political Settlement". Die internationale Gemeinschaft hat keine Antworten auf diese Problematik gefunden und durch ihr Engagement diesen Alleinvertretungsanspruch faktisch unterstützt, was zu einer Verschärfung der gegenwärtigen Spannungen beigetragen hat.
Die Publikation befasst sich hauptsächlich mit der Siedlungsstruktur und Siedlungsentwicklung der Stadt Aššur, Hauptstadt Assyriens, von ihren Anfängen im 3. Jahrtausend v. Chr. bis zu ihrer Eroberung durch die Meder im Jahr 614 v. Chr. Ziel sind die Erforschung der Entwicklungen und Veränderungen in der Siedlungsstruktur und die Untersuchung der Wohnhäuser der Siedlung anhand der Architektur, topologischer Merkmale, Texte und Funde, um Einblicke in das soziale, wirtschaftliche, politische und religiöse Leben zu gewinnen. Beachtung finden insbesondere die Siedlungsstruktur sowie Wachstumsperioden der Siedlung und die Untersuchung sozialräumlicher Differenzierung innerhalb der Siedlung und der Häuser. Zusätzlich wird die Bedeutung von Aššur als Stadtstaat, als Hauptstadt eines Imperiums und als Stadt in einem Imperium untersucht, um insbesondere die Gründe für die Aufgabe Aššurs als Hauptstadt zu erschließen. ; The publication analyses the structure and development of the city of Assur, capital of Assyria, from its beginnings in the 3rd millenium BC until its conquest by the Medes in 614 BC. It aims at explaining the developments and changes in the structure of the settlement and in residential architecture by analyzing the architecture, topological attributes, textual sources and objects in order to gain insights into the social, economic, political and religious life within the city. Especially the settlement structure, periods of urban growth and socio-spatial differentiation within the city and among the houses are considered. Additionally the importance of Assur as city state, capital of an empire and city within an empire are discussed with special emphasis on the question, why it was given up as capital of the Neo-Assyrian empire.
'In den letzten Jahren hat sich die Politik westlicher Demokratien gegenüber Nordkorea stark gewandelt. Noch im Jahre 2000 wollten die USA, Südkorea und Japan ihre Beziehungen zu Nordkorea auf der Grundlage des Genfer Rahmenabkommens von 1994 normalisieren. Mit dem Amtsantritt von Präsident Bush jr. änderte sich das Verhältnis jedoch grundlegend. Bush und die ihn unterstützenden Neokonservativen setzten nicht auf eine Normalisierung der Beziehungen - stattdessen forderten sie von Nordkorea den nachweislichen Verzicht auf alle Programme zur Herstellung nuklearer Waffen sowie deren Abrüstung. Begleitet wurden die Forderungen von einer Reihe Maßnahmen wie eine offensive Präemptionsdoktrin oder eine neue Nonproliferationsstrategie. Dahinter stand die Überzeugung, dass Abrüstung nur durch einen Regimewechsel in Nordkorea zu realisieren sei, der mit einer Politik der Isolation herbei geführt werden sollte. Nordkorea reagierte auf diese Politik mit dem Austritt aus dem Nichtverbreitungsvertrag und der Herstellung von Atomsprengsätzen. Wie es zu dieser Eskalation kommen konnte, zeichnet der Autor nach und analysiert, welche Faktoren dazu geführt haben, dass Nordkorea inzwischen von den drei untersuchten Demokratien teilweise sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Zudem zeigt er vier politische Optionen für einen Verhandlungskompromiss auf und gibt Empfehlungen ab, wie Abrüstungsbemühungen und auch der Nichtverbreitungsvertrag diese Krise überstehen können.' (Autorenreferat)
Die vorliegende Arbeit zum Thema "Gottschee – Spielball der Politik" zeichnet die Behandlung der deutschen Minderheit durch unterschiedliche politische Mächte. Es wird ein knapper Einblick in die historischen sowie politischen Hintergründe gegeben, die für die Region Gottsche/Kočevje und die dort lebenden Gottscheedeutschen maßgebend waren, um aufzuzeigen, wie eine kleine "nationale" Minderheit mit ihrer Kultur und insbesondere ihrer Sprache zur "Spielfigur" der jeweils herrschenden Politik wurde. Die voranschreitende "Nazifizierung" seit 1939 und die damit verbundene Affinität der Gottscheer Deutschen zum Nationalsozialismus hatten im sozialistischen Jugoslawien unter Josip Broz Tito weitreichende Konsequenzen für die deutsche Minderheit. Ein wesentlicher Einschnitt ins Leben der Gottscheer Deutschen stellte zudem die Zwangsumsiedlung in das Deutsche Reich im Jahr 1941 dar, als Gottschee an Italien fiel. Letzten Endes verhinderten die antideutsche Stimmung nach dem Zweiten Weltkrieg im sozialistischen Jugoslawien und das damit verbundene Vorgehen gegen die deutsche Minderheit die Entwicklung dieser Minderheit in Jugoslawien. ; The paper examines the treatment of German minorities by different political powers, depending on the corresponding political situation. It provides an overview of the historical and political background of the Kočevje region and the Gottscheer Germans living there, showing how a small 'national' minority with its own culture and above all its own language, could become a prominant political football of the powers that be. The progressive "Nazification" which had been in train since 1939 and the associated affinity of the Gottscheer Germans for National Socialism had far-reaching consequences for the German minority in socialist Yugoslavia under Josip Broz Tito. Furthermore, a major turning point in the lives of the Gottscheer Germans was their forced relocation to the German Reich in 1941 when the Gottschee fell under Italian control. Eventually, anti-German sentiment in communist Yugoslavia after World War II and the associated reprisals against the German minority held back this minority in Yugoslavia. ; V pričujočem prispevku o Kočevski in kočevskih Nemcih je prikazano, kako je v preteklosti na to nemško manjšino vplivala politika. Kratek pregled razmer razkrije zgodovinske in politične okoliščine, ki so bile za kočevsko regijo in tamkaj živeče kočevske Nemce odločilne, da je majhna "nacionalna" manjšina s svojo kulturo in še posebej s svojim jezikom postala "igračka" vsakokratne politike. Nacifikacija od leta 1939 naprej in s tem povezana naklonjenost kočevskih Nemcev do nacionalsocializma sta imeli za nemško manjšino v socialistični Jugoslaviji pod Josipom Brozom Titom daljnosežne posledice. Potem ko je Kočevska leta 1941 prišla pod Italijo, je življenje kočevskih Nemcev usodno zaznamovala prisilna preselitev v nemški rajh. Po 2. svetovni vojni pa sta razvoj nemške manjšine v socialistični Jugoslaviji ovirala protinemška nastrojenost in s tem povezan odklonilen odnos do nemške manjšine.
"Deutschland ist schon lange ein Einwanderungsland. Das Thema Integration ist nicht zeitgleich ein politisches Handlungsfeld geworden. Es ist vergleichsweise neu. Die Politik hat Versäumnisse erkannt: Zuwanderinnen und Zuwanderer sind nicht in gleichem Maße an Bildung, Arbeitsmarkt und gesellschaftlicher Teilhabe beteiligt wie Einheimische, sie werden zum Teil auch noch diskriminiert. Insgesamt sind Strategien für eine vielfältige, internationale Gesellschaft erforderlich. Für einen großen Teil der Zuwanderinnen und Zuwanderer ist die Integration über den Arbeitsmarkt gelungen. Es gibt aber in fast allen Städten und Gemeinden sozial segregierte Quartiere, in denen viele von Armut und Arbeitslosigkeit betroffene Menschen leben, darunter überproportional viele mit Migrationshintergrund. In diesem Lebensumfeld müssen Unterstützungsleistungen ansetzen. Städte und Gemeinden entwickeln integrierte Konzepte für die umfassende Verbesserung der Lebensbedingungen und -chancen. Das Städtebauförderungsprogramm 'Soziale Stadt' gibt wichtige Impulse für abgestimmtes Handeln, um dieses komplexe Ziel zu erreichen." (Autorenreferat)
Most people associated the collapse of the Soviet Union and the subsequent phase of transformation with the hopes of an improvement in the ecological situation in the post-Soviet states. This article will take the example of walnut-fruit forests of South Kyrgyzstan that are unique in the world to demonstrate that current transformation processes can also constitute a danger for certain natural habitats. It will apply a scenario borrowed from political economy to analyse the change in players, interests and patterns of resource management and forest utilisation. The following factors crystallise as a threat to forests: the appearance of new players, the insecure economic situation of the local population and the erosion of the management institutions. The hallmark of the walnut-fruit forests is a major diversity of timbers and a variety of high-grade usable products. The centralised Soviet policy on forests devised detailed plans and forestry work for utilising the various forest products and protecting forests in their long-term existence. The governmental forestry operations ( leshoze ) implemented the forestry on the local level while forming the social centre of these settlements because they were the main employer. Since the Soviet Union collapsed, the political and socio-economic constraints have changed considerably, which has not only involved a change in forestry management, but also in the access rights and interests in the forest resources. At the present time, the region is suffering from high unemployment. That means that forests are increasingly important these days to the local population's strategy for survival since they supply food, animal feed and firewood. In addition, political and economic liberalisation along with enhanced communication and trade relations has opened forests up to representatives of international groups who are interested in the highly valued forest products. Today, rough timber and burls from walnut trees, walnuts, wild apples and morels are exported into a series of countries in the world. Scientists and members of international organisations stress the great ecological significance of these forests and the fact that they should be protected. Nevertheless, there are fears that the present processes of transformation and globalisation will stimulate a compounded and increasingly uncontrolled utilisation and exploitation of the forests, thus boosting their degradation.
Agrarian politics changed when the National Socialists started to govern on their own in the summer of 1933. Agriculture, hitherto economically defined, was gradually replaced by population and social policies based on racial grounds. The fact that racial criteria outweighed economics became problematic, especially when agriculture came to be seen as a tool in population policy. Legal means failed to realize the population political intentions. Politicians charged with agrarian affairs abandoned the attempt to direct matters via the Reichserbhofgesetz and the Gesetz zur Neubildung deutschen Bauerntums and adopted modern scientific sociological methods, which they intended to realize by means of area planning. The realization of these aims was not directed from the centre, but from power bases in the periphery of the German Reich; there, particular intentions were pursued that in themselves aimed at regional infrastructural improvements through area planning. The latter would have included considerable resettlements of the 'planning concerned' German population; these resettlements, however, turned out to be relatively minor during the war, in contrast, of course, to the displacement and forced resettlement of millions of European peasants in the occupied areas. ; Agrarian politics changed when the National Socialists started to govern on their own in the summer of 1933. Agriculture, hitherto economically defined, was gradually replaced by population and social policies based on racial grounds. The fact that racial criteria outweighed economics became problematic, especially when agriculture came to be seen as a tool in population policy. Legal means failed to realize the population political intentions. Politicians charged with agrarian affairs abandoned the attempt to direct matters via the Reichserbhofgesetz and the Gesetz zur Neubildung deutschen Bauerntums and adopted modern scientific sociological methods, which they intended to realize by means of area planning. The realization of these aims was not directed from the centre, but from power bases in the periphery of the German Reich; there, particular intentions were pursued that in themselves aimed at regional infrastructural improvements through area planning. The latter would have included considerable resettlements of the 'planning concerned' German population; these resettlements, however, turned out to be relatively minor during the war, in contrast, of course, to the displacement and forced resettlement of millions of European peasants in the occupied areas.