Verlagsinfo: Wie sieht der Dialog zwischen Christen und Muslimen aus, wenn Christen in einer islamischen Umwelt in der Minderheit leben? Das vorliegende Werk greift zwei Gesellschaften heraus, in denen dies der Fall ist. Der Dialogpartner von christlicher Seite ist der Heilige Stuhl, der seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil über den bereits etablierten diplomatischen Kontakt hinaus auch theologischen Austausch mit nicht-christlichen Einrichtungen auf der ganzen Welt unterhält. Im islamischen Kulturkreis sind dies beispielsweise die Al-Azhar Universität in Kairo und die Theologische Fakultät der Universität Ankara. Das Buch gibt Einblicke in das Innenleben vatikanischer Dialogbemühungen mit diesen Einrichtungen, benennt Akteure und deren Vorgehen. Sowohl in Ägypten als auch in der Türkei wird unter "Dialog" etwas anderes verstanden als in der westlichen Welt. Daraus ergeben sich zum Teil große Schwierigkeiten für die Verständigung, die im vorliegenden Werk benannt und analysiert werden. Die politische Großwetterlage in beiden Ländern verschärft die Situation der einheimischen Christen genauso wie die Sichtweise der Mehrheitsgesellschaft auf die christlich geprägte Welt. Wie wird der Vatikan in Zukunft auf die schwierige Lage der Christen in islamisch geprägten Ländern reagieren? Wird es Rückschritte im Dialog geben oder eine Verschärfung im Ton? Während der Abfassung dieser Arbeit fand der Pontifikatswechsel statt; erste Anzeichen einer Akzentverschiebung im Dialog mit dem Islam werden in der vorliegenden Arbeit reflektiert.
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) vertritt Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände sowie andere Akteure der organisierten Zivilgesellschaft der EU. Sein Akteurs- und Funktionsprofil im europäischen Mehrebenen- und Akteurssystem wurde bislang nicht untersucht. Die Monografie schließt diese Lücke, indem sie die vertragsrechtliche Einbettung des EWSA seiner effektiven Mitwirkung im EU-Politikzyklus gegenüberstellt. Die Studie analysiert dabei die Interaktion des EWSA mit anderen politischen Akteuren auf verschiedenen Ebenen innerhalb und außerhalb der EU. Der Autor zeigt, dass der EWSA strategische Netzwerke gebildet hat, um als Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und EU-Organen wahrgenommen und genutzt zu werden.
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Der Band versammelt die Beiträge eines deutsch-italienischen Symposiums, das im Mai 2023 in der Villa Vigoni stattfand. Ausgangspunkt war die Europa-Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und die darin zum Ausdruck kommenden Souveränitätskonflikte. Die Kontroversen um die Rechtsprechung verweisen auf die tieferliegende Frage, welche Bedeutung (nationale) Souveränität in einem Mehrebenen- oder Verbundsystem eigentlich noch haben kann. Sind die Souveränitätskonflikte Ausdruck der Persistenz der Souveränitätsidee und beobachten wir gegenwärtig ihre Renaissance? Oder hat sich Europa im Gegenteil längst von der Idee der Souveränität verabschiedet und sind die Konflikte eher Rückzugsgefechte einzelner nationaler Akteure, die sich (noch) weigern, dies zur Kenntnis zu nehmen? Diese Fragen stehen im Zentrum dieses Sammelbandes, der in interdisziplinärer Perspektive die nationalen, europäischen, rechtlichen, ideengeschichtlichen und politiktheoretischen Gesichter der Souveränität erhellt."Faces of Souvereignty": This volume brings together the contributions to a German-Italian symposium that discussed European sovereignty conflicts on the basis of the European jurisprudence of the Federal Constitutional Court. What is the meaning of sovereignty in a connected system? Are the conflicts a sign of the persistence of the idea of sovereignty or a retreat tactic of individual actors? This edited volume examines the faces of sovereignty from a legal, conceptual and political-theoretical perspective
Das Gewicht und der politische Einfluss der spanischen Faktion am Kaiserhof Ferdinands II. von Habsburg sind von der traditionell ausgerichteten Geschichtsschreibung wiederholt hervorgehoben worden. Deren Präsenz in den Zentren der habsburgischen Macht belegen sowohl die Korrespondenz zwischen den venezianischen und toskanischen Botschaftern als auch die Dokumente, die von den am Kaiserhof akkreditierten Nuntien verfasst wurden. Mit der jüngsten von Rotraud Becker bearbeiteten Edition der "Nuntiaturberichte" verfügen wir über ein einzigartiges Instrument, um die Frage zu prüfen, ob die in Wien ansässigen Spanier von den Nuntien als eine streng organisierte Gruppe oder nicht vielmehr im Sinne eines diffus präsenten Netzwerks verstanden wurde. Zugleich zeigt sich, dass zwischen dem Katholischen König und dem Papst ein Konkurrenzverhältnis bestand. Ferner lassen sich anhand von Beckers Edition die verschiedenen Strategien herausarbeiten, derer sich die beiden Akteure bedienten, um vertrauliche Informationen zu erlangen, politische Unterstützung zu erhalten und einen regelrechten direkten Kommunikationskanal zum Kaiser aufzubauen; deutlich wird dabei allerdings der Gegensatz zwischen dem spanischen Modell, das auf Pensionszahlungen beruhte, und dem päpstlichen Vorgehen, das auf die Anrufung des Gewissens abhob (via di coscienza). Der Reichtum der "Nuntiaturberichte" erlaubt es schließlich, die spanischen Quellen mit Blick auf die Agenten und die Vermittlung zu vergleichen: Angesichts der Tatsache, dass in jenen Jahren der Katholische König in Wien über zahlreiche Vertreter verfügte, stellt sich in der Tat die Frage, wer im Rahmen der pluralen dynastischen und diplomatischen Ordnung als bevollmächtigter Vertreter handelte. Diese Studie soll ein Beitrag über die im Umfeld des Kaiserhofes eingesetzten politischen Strategien zur Zugangsund Informationsgewinnung sein; damit wird die Aufmerksamkeit auf die Einschränkungen gelenkt, denen der Entscheidungsprozess aufgrund äußeren Drucks unterliegt. ; Traditional ...
Nicht nur aus wahltechnischen Gründen bahnt sich eine Annäherung der erbitterten Gegenspieler Türkei und Griechenland an, sondern beide Länder können politisch wie wirtschaftlich (Ölförderung in der Ägäis, EG-Mitgliedschaft der Türkei) davon profitieren. (DÜI-Hlr)
Bibliographie von etwa 1200 Büchern und Zeitschriftenaufsätzen über die Befugnisse, Mitglieder, Verfahren und Geschäftsordnung, Sitzungen und Tätigkeiten, Direktwahlen, Fraktionen, Parteien und Beziehungen des Europäischen Parlaments zu anderen Institutionen. (SWP-Hck)
Das Hauptziel der Stasi war immer die Erlangung von vertieften Kenntnissen über den Feind, wobei der BRD besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Italien, trotz des geringen politischen und militärischen Potenzials, zog seit Beginn des Kalten Krieges das Interesse des MfS und der HV A, auf sich. Die Beweggründe für dieses Interesse passten sich einerseits den strategischen Bedürfnissen der UdSSR und andererseits denen der ostdeutschen Führung an. Mit der Entspannung in Europa und der exponentiellen Zunahme der Ost-West-Kontakte sah sich die sowjetische Führung veranlasst, die Intensität und Art dieser Kontakte zu überwachen. Ausdruck dieses Trends waren die seit 1970 alle vier Jahre stattfindenden multilateralen Konferenzen der Sicherheitsorgane der europäischen Verbündeten Moskaus, was in der Dokumentation über Italien sich widerspiegelt. Was die politische und militärische Spionage anbelangt konnte die These von Gianluca Falanga bestätigt werden, dass es sich meistens um eine indirekte Spionage gehandelt hat. Viele der von der HV A erstellten und an die politische Führung verteilten Informationen erwähnen ausdrücklich Quellen aus parteinahem Umfeld der großen westdeutschen Parteien. Die HVA konnte sich auf die Informationen aus den genannten Parteien stützen, sodass es überflüssig gewesen wäre, auf direkte Spionage in Italien zu investieren. Es können jedoch alternative Informationskanäle nicht ausgeschlossen werden, wie zum Beispiel zwischen Mitgliedern der SED und Elementen der IKP-Linken oder anderen Akteuren. Die Rekonstruktion dieser Art von Kontakten sollte vielleicht über die Querverwendung der Dokumentation von BStU und SAPMO erfolgen. Zum Thema der effektiven politischen Verwertbarkeit der an die SED gelieferten Informationen lässt sich festhalten, dass die Rolle der HV A tiefgreifend dazu beigetragen hat, die Wahrnehmung der ostdeutschen politischen Führung gegenüber Italien zu prägen, die engen politischen Handlungsspielräume für die SED zu identifizieren und sie darüber zu informieren. Unter dem Gesichtspunkt der technisch-wissenschaftlichen Spionage und des illegalen Technologietransfers verweisen die Akten kaum auf relevante Fälle. Die technologische Spionage des MfS in Italien ist vor allem als ein pragmatischer Versuch zu sehen, die Produktion und Verbreitung bestimmten technischen Wissens zu beschleunigen, ohne eine längere Phase der Forschung und Entwicklung zu durchlaufen. Diese wird ebenfalls als überwiegend an den kontingenten Bedürfnissen der für die Konsumgüterproduktion zuständigen Industriekombinate orientiert angesehen, was einmal mehr die Versuche des MfS unterstreicht, die von der politischen Führung geförderten Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Bei der Militärspionage auf der Halbinsel erzielte das MfS die beständigsten Ergebnisse. Die Analysten des HV A verfügten über detaillierte Informationen über die Strukturen der NATO in Italien, über die Stationierung italienischer und amerikanischer Kontingenten auf der Halbinsel und über einige der wichtigsten strategischen Infrastrukturen des Atlantischen Bündnisses auf und unter dem Territorium (siehe den Fall des NIPS), Kenntnisse die zum großen Teil mithilfe der Warschauer-Pakt-Verbundeten erlangt wurden. Die Bruderorgane erscheinen als Quelle in fast allen betrachteten Spionagebereichen. In den 1970er und 1980er Jahren kam es zu einer exponentiellen Vermehrung von Geheimdienstinformationen aus verbündeten Sicherheitsorganen, ein Zeichen dafür, dass die auf den oben erwähnten multilateralen Konferenzen formulierten Anreize des KGB für eine stärkere Zusammenarbeit nicht unbeachtet bleiben mussten. Es lässt sich nicht leugnen, dass zumindest für Italien die wachsende Zusammenarbeit zwischen kommunistischen Sicherheitsdiensten aus der ostdeutschen Dokumentation stark hervorgeht. Offen bleibt die Frage, ob Moskau tatsächlich vom Funktionieren des Systems profitiert hat, d.h. ob und in welchem Maße die alliierten Geheimdienste dazu beigetragen haben, die Entscheidungsprozesse des Kremls in Bezug auf die Halbinsel zu beeinflussen.:Inhaltsverzeichnis. Kapitel 1. Die DDR. Machtstrukturen und internationale Relevanz. 1.1. Der SED-Staat 1.1.1. Diktaturdurchsetzung. Die SED als Instrument der Arbeiterklasse zur Diktatur des Proletariats 1.1.2. Das Rechtssystem der DDR 1.1.3. SED und Gesellschaft 1.2. Die DDR im internationalen Kontext. UdSSR und BRD als bestimmende Faktoren der ostdeutschen Außenpolitik. 1.2.1. DDR und UdSSR 1.2.2. DDR und BRD 1.3. Die Stabilität gewährleisten. MfS, Partei und Gesellschaft 1.3.1. Erhaltung und Forschung. BStU, SED und MfS 1.3.2. MfS und ostdeutsche Gesellschaft 1.3.3. Das Gesicht dem Westen zu. Die Stasi im Ausland Kapitel II. Italien und DDR. 2.1. Politische Beziehungen 2.2. Wirtschaftsbeziehungen 2.3. Das "Centro Thomas Mann und die Kulturbeziehungen 2.4. SED und IKP Kapitel III. Italien in den Akten des MfS (1969-1970) 3.1. Politische Spionage und Quellen. 3.2. Die HV A und der Westen. Eine Bestandaufnahme. 3.2.1. HV A und politische Spionage. 3.2.2. Politische Spionage in Italien. 3.3. NATO und MfS 3.3.1. Militärspionage in Italien 3.3.2. Die Agenten 3.4. Die wissenschaftlich-technische Aufklärung über Italien 3.4.1. Italien in SIRA TDB 11 3.4.2. Die Hauptabteilung XVIII und der Bereich Kommerzielle Koordinierung (KoKo) 3.4.3. Fazit. 3.5. Italien in den Akten der Gegenspionage der DDR. 3.6. Das MfS und die politische Gewalt im Lichte der Dokumentation über die Roten Brigaden. 3.7. Die Datenbank SOUD und die Unterstützung der Bruderorgane bei der Informationssammlung über Italien. Schlussbemerkungen Literatutverzeichnis
Vol. 2: L'Italia, a cura di Franco A. Grassini e Carlo Scognamiglio, 385 S., Tab., 1979; Vol. 3: La Germania, a cura die Franco A. Grassini, Manfred Neumann, e Carlo Scognamiglio, 191 S., Tab., 1980