In einer exklusiv für die Atlantik-Brücke verfassten Analyse befasst sich der renommierte Politologe Francis Fukuyama mit einem Phänomen, das von globaler Bedeutung ist: dem Populismus. Er zeigt Merkmale populistischer Strömungen auf und rückt insbesondere auch sein eigenes Land, die USA, in den Blick.
In einer exklusiv für die Atlantik-Brücke verfassten Analyse befasst sich der renommierte Politologe Francis Fukuyama mit einem Phänomen, das von globaler Bedeutung ist: dem Populismus. Er zeigt Merkmale populistischer Strömungen auf und rückt insbesondere auch sein eigenes Land, die USA, in den Blick.
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Good news for democracy from Poland? It appears that in the recent general elections, the right-wing populist Law and Justice party (PiS), won most seats but not enough to allow it to form a coalition. Donald Tusk's Civic Coalition has a better chance of forming a coalition, which might put an end to PiS' eight years of rule. This, prima facie, seems like a victory of democracy over populism. While this is certainly true, in this post we wish to flag certain warning signs that this possible democratic rotation is not the end of the struggle for democracy but merely the beginning of this process. This is because even when populists are voted out of office, their legacy - at least partially - persists.
Der Aufstieg des Populismus ist ein globales Phänomen, das sich auch in Asien zeigt. Beispiele für Populisten an der Macht sind der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra (2001-2006), der im Jahr 2016 gewählte philippinische Präsident Rodrigo Duterte sowie der seit 2014 amtierende indische Premierminister Narendra Modi. Populisten sprechen im Namen eines einzig "wahren" Volkes, stellen sich gegen eine vermeintlich korrupte, verkommene Elite und tendieren dazu, vermittelnde Instanzen wie Gerichte, Parlamente und Medien gering zu schätzen. In Südostasien sind bisher zwei prototypische Populisten in höchste Ämter gewählt worden: Thaksin, der noch heute aus dem Exil enormen Einfluss auf die thailändische Politik nimmt, und Duterte. In beiden Ländern sind die Grundfesten der Demokratie erschüttert worden. In Indien unter Modi haben die gesellschaftlichen Spannungen zugenommen. Hindu-nationalistische Stimmen gewinnen an Bedeutung. Der Regierungspartei nahestehende Gruppen betreiben immer offener und teils gewaltsam Kampagnen gegen Muslime und als "antinational" gebrandmarkte Kritiker. Thailands "populistische Diplomatie" stand im Zeichen der Geschäftsinteressen des Milliardärs Thaksin. Duterte hat mit der Annäherung an China und der aggressiven Rhetorik gegenüber den USA außenpolitisch einen Kurswechsel eingeleitet. Demgegenüber verfolgt die Modi-Regierung eine pragmatische Außenpolitik, sieht sich aber stärker noch als ihre Vorgänger in einem latenten Konflikt mit China. Trotz deutlicher Unterschiede in der außenpolitischen Ausrichtung der drei Staaten bestehen auch hier einige Gemeinsamkeiten in den Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen. Angemessene außenpolitische Strategien gegenüber Populisten an der Macht beinhalten die Etablierung direkter Gesprächskanäle auf höchster politischer Ebene, die Förderung unabhängiger Medien, einen proaktiven Umgang mit sozialen Medien und eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber der Politisierung der jeweiligen Diaspora.
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 7, Heft 1, S. 39-82
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Vom 20.-22. September findet in Kiel die Tagung "Politics, Populism, Culture – The Politics of Populist Culture" statt. An den zwei Tagen werden unter anderem Themen verhandelt wie Visual Politics of Populism, Mass Media and Populism und Populist Rhetoric and Communication. Zudem wird das im nächsten Jahr erscheindende Buch "The Complexity of Populism" von Paula […]
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 404-406
Der rechtsextreme ehemalige Militär Jair Bolsonaro führt zwei Wochen vor der brasilianischen Präsidentschaftswahl am 7. Oktober die Umfragen an. Ihm fehlen zwar Regierungserfahrung und eine gewichtige Parteienallianz, doch weiß der umstrittene Politiker die Wut der Brasilianer über die Dauerkrise zu kanalisieren. Dabei gelingt es Bolsonaro, sich mit polemischen Beiträgen in den sozialen Medien als Gegenentwurf zur korrupten Politikerkaste zu inszenieren. Brasilien steckt in einer tiefen Krise. Sie ist die Folge einer Rezession mit Minuswachstumsraten um 4 Prozent und einem Korruptionsskandal, der das politische System erschüttert: ein fruchtbarer Boden für Autoritarismus. Mit seinem radikalen Programm mobilisiert Bolsonaro die gebildete Mittelschicht und ultrakonservative Wähler. Der unter Korruptionsverdacht stehende Präsident Michel Temer hat eine unpopuläre Austeritätspolitik verfolgt. Lula da Silva von der Arbeiterpartei (PT) ist bereits wegen Korruption verurteilt. Dennoch erlauben es ihm seine hohen Beliebtheitswerte, den PT-Kandidaten Fernando Haddad aus dem Gefängnis entscheidend zu unterstützen. Eine zentrale Parole Bolsonaros lautet "Waffen zur Selbstverteidigung für alle!": Die Militarisierung der Gesellschaft als Rezept gegen die ausufernde Gewalt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im September wurde Bolsonaro selbst Opfer einer Messerattacke. Der Katholik und vormalige Baptist begründet seine Positionen gegen Abtreibung sowie gleichgeschlechtliche Ehe und für die Todesstrafe auch mit seinem Glauben. Wirtschaftlich wettert Bolsonaro gegen hohe Steuern und den Einfluss Chinas. Nach dem Motto "Brazil First" verspricht er die Schaffung Millionen neuer Arbeitsplätze. Die Kandidatur des Rechtspopulisten bricht den traditionellen Lagerwahlkampf zwischen der linken Arbeiterpartei und den konservativen Sozialdemokraten auf. In der neuen Konstellation ist eine Entscheidung im ersten Wahlgang sehr unwahrscheinlich. Gesucht wird der Gegner Bolsonaros bei der Stichwahl am 28. Oktober. Im zweiten Wahlgang könnte die hohe Ablehnungsquote bei den Brasilianerinnen Bolsonaro den Sieg kosten. Für einen Triumph spricht dagegen, dass sich in Umfragen viele potenzielle Wähler wegen seines radikalen Image nicht zu Bolsonaro bekennen.
Aus der Sicht der Modernisierungstheorie galt der Populismus als Übergangsphänomen. Allerdings prägen Populisten und Populismen die Politik verschiedener lateinamerikanischer Länder auch im 21. Jahrhundert. Der Aufsatz analysiert die neuen Populismen vor dem Hintergrund historischer Traditionen, um schließlich nach ihren Aussichten zu fragen: Im "konsolidierten Populismus" Lateinamerikas lassen sich mindestens drei unterschiedliche Phasen unterscheiden (1). Populistische Bewegungen wurden auch deshalb stark, weil der Sozialismus schwach blieb und Parteien teilweise andere Formen annahmen als in Europa (2). Ein Vergleich zwischen den neuen und den historischen Populisten zeigt eine Reihe von Übereinstimmungen und einzelne Unterschiede, die sich vor allem aus dem veränderten gesellschaftlichen Umfeld ergeben (3). Anfang des 21. Jahrhunderts ist von zwei Linken in Lateinamerika die Rede, einer eher sozialdemokratischen und einer mehr national- oder radikalpopulistischen. Für die These von den zwei Linken sprechen empirische Untersuchungen, vor Ort stößt die Unterscheidung allerdings auch auf Ablehnung (4). Ein Ende der Populismen ist nicht in Sicht: In einer zunehmend multipolaren Welt kann man zumindest in Südamerika von einem Anhalten von populistischen Demokratien ausgehen (5). (ICF2)
Joko Widodo's victory in the 2012 Jakarta Gubernatorial Election could be seen as a populist phenomenon. An outsider to Jakarta politics, Joko Widodo (Jokowi) beat the incumbent, Fauzi Bowo (Foke), who had received strong support from political parties. Using populism as an analytical tool, this paper argues that the following four factors enabled Jokowi to emerge as an alternative leader in Indonesia's capital: (1) social breakdown and declining capability of the government; (2) corrupt, draining political traditions and a negative image of political parties; (3) societal changes; and (4) the emergence of forms of political representation outside of traditional political institutions. Those situations led Jakarta voters to more easily accept Jokowi's offer - "New Jakarta" (Jakarta Baru) - as a new identity against the established regime. Populism can help explain Jokowi's victory in the election, but also the leadership of his administration after he was elected. (JCSA/GIGA)
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Last Sunday, August 13, Argentina held elections to determine the candidates who will run in next October's national presidential elections. In a surprising turn of events, the far-right candidate Javier Milei, an outsider that started in politics around 2019, surged ahead in the preliminary elections, sending shockwaves through Argentina's political landscape which has traditionally favoured left-wing populism. In this blogpost, I argue that disillusionment with political establishment, extremely high inflation and crime are core reasons driving Milei's surprise success at the ballot box.