Religion und Religionen: Gedanken zu ihrer Grundlegung
In: Abhandlungen zur Philosophie, Psychologie, Soziologie der Religion und Ökumenik N.F., 35
In: Abhandlungen zur Philosophie, Psychologie, Soziologie der Religion und Ökumenik N.F., 35
In: Jahrbuch der Karl-Heim-Gesellschaft 32. Jahrgang (2019)
In: Politische Theorie: 25 umkämpfte Begriffe zur Einführung, S. 324-338
Die Verfasserin beginnt mit einer ideengeschichtlichen Betrachtung der Säkularisierung und des Prinzips der weltanschaulichen Neutralität des Staates. Sie diskutiert im Folgenden drei Hypothesen, die unterschiedliche empirische Einschätzungen und normative Bewertungen von Religion widerspiegeln: (1) die anthropologische Hypothese, die nach assoziativen oder dissoziativen Effekten von Religion auf das politische Zusammenleben fragt; (2) die Genesis-Hypothese, die die Bedeutung der Herkunft der modernen Welt aus dem Prozess der Ablösung von der Religion thematisiert; (3) die Geltungshypothese, die nach dem Anspruch der Religion auf Geltung innerhalb der Politik fragt. Die Verfasserin betont als Fazit ihrer Überlegungen, dass es plausible Gründe dafür gibt, die Religion im Kernbestand des politiktheoretischen Denkens zu verankern. (ICE2)
In: Interdisciplinary journal for religion and transformation in contemporary society Volume 3, Issue 1 (2017)
In: Pierre Bourdieu – Schriften 13
Unter dem Titel »Das religiöse Feld« wurden der deutschsprachigen Öffentlichkeit in der Reihe Edition Discours vor einigen Jahren zwei bedeutende Untersuchungen Pierre Bourdieus zur Religionssoziologie zugänglich gemacht. Hier nun werden sie im Zusammenhang sämtlicher Schriften Bourdieus zur Soziologie des Religiösen neu aufgelegt.Die Auseinandersetzung mit Max Webers Religionssoziologie und der Entwurf einer eigenen Theorie der Genese und Struktur des religiösen Feldes münden hier in eine erstmals in deutscher Sprache verfügbare, empirisch groß angelegte Studie zur »Heiligen Familie« der französischen Amtskirche und ihrer Stellung im gesellschaftlichen Raum. Sie verdeutlicht vor dem Hintergrund der frühen religionstheoretischen Schriften Bourdieus, die immer wieder um die Frage der »diesseitigen« Bedingungen des Glaubens kreisen, in exemplarischer Weise die Potenziale der Bourdieuschen Feldtheorie und ihrer kritischen Reflexivität auf die soziale Welt.InhaltEine Interpretation der Religion nach Max WeberGenese und Struktur des religiösen FeldesDie »Heilige Familie«. Das französische Episkopat im Feld der MachtSoziologie des Glaubens und der Glaube des SoziologenDas Lachen der BischöfeDie Auflösung des ReligiösenNachweiseEditorische AnmerkungenPierre Bourdieus Religionssoziologie: Eine werkbiografische Skizze von Stephan Egger
In: SWS-Rundschau, Band 45, Heft 4, S. 472-494
'Aufgrund der vielen Angebote an religiösen und weltanschaulichen Gruppen und Ideen ist auch in Österreich die religiöse Landschaft immer unübersichtlicher geworden. Die Grundlage für diesen Artikel bilden die Erfahrungen katholischer Weltanschauungsreferenten. Sie bieten einen Überblick über diesen 'Markt der Religionen'. Dabei zeigt sich, dass die beiden Strömungen Fundamentalismus und Esoterik wesentlich sind und sich in vielen Angeboten finden. Der Artikel kommt zum Ergebnis, dass diese beiden Strömungen ihre Bedeutung behalten werden und dass aufgrund des zunehmenden Individualismus die Zahl der religiösen und weltanschaulichen Gruppen weiter steigen wird.' (Autorenreferat)
In: Forum Fundamentaltheologie Band 9
Mit der Erklärung «Nostra Aetate» des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden die nichtchristlichen Religionen seitens der Katholischen Kirche erstmals positiv in den Blick genommen. Seitdem ist die Theologie der Religionen, die als neue Disziplin in der Folgezeit entstand, um Antwort auf die Frage bemüht, wie die nichtchristlichen Religionen angesichts des christlichen Wahrheitsanspruchs zu bewerten sind. Die Studie umreißt den Diskussionsstand der neuen Disziplin, beleuchtet die religionstheologischen Überlegungen zweier einflussreicher Theologen des 20. bzw. 21. Jahrhunderts, Karl Barth und Joseph Ratzinger, und fragt, inwiefern sich aus diesen Überlegungen Impulse für die Theologie der Religionen gewinnen lassen
In: Journal für Psychologie, Band 6, Heft 4, S. 16-29
Das Verhältnis von Psychotherapie, Religion und "New Age" wird erörtert. Dabei wird zunächst betont, dass alle menschlichen Gesellschaften Regenerationsrituale entwickelt haben, die der Befreiung von blockiertem Leben dienen sollen. In archaischen oder klassenlosen Gesellschaften war der Schamane der Experte, der für die kosmisch-religiöse, die politische, die psychosoziale und auch die physische Regeneration oder Heilung gleichermaßen zuständig war. Da die tendenzielle Identität der genannten Aspekte heute definitiv zugunsten der relativen Selbständigkeit von elaborierten gesellschaftlichen und professionellen Subsystemen aufgelöst ist, müssen Bewegungen oder Personen, die eine alle genannten Aspekte umfassende Regeneration oder Heilung versprechen, als unseriös gelten. Die große Attraktivität und gute Verkäuflichkeit von neoschamanischen und New-Age-Verfahren beruht auf aufgeblähten Gebrauchswertversprechen der konkurrierenden Anbieter und einem Verlust von historischem Bewusstsein. In der Psychotherapie können diese Verfahren Schaden anrichten.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 245-246
Im einleitenden Beitrag zur Plenarveranstaltung "Religion und Ressentiment", die gemeinsam von der Sektion "Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie" und der Sektion "Religionssoziologie" vorbereitet und organisiert wurde, wird der Zusammenhang von Religion und Ressentiment sowohl auf einer theoretischen als auch auf einer empirischen Ebene durch einige Begriffsbestimmungen knapp skizziert.Ressentiment beschreibt ein gefühlsbedingtes Bedürfnis von sozial, kulturell und/ oder ökonomisch negativ privilegierten (bzw. sich selbst so einschätzenden) Gruppen nach "Abwertung" der Qualitäten und Leistungen der Anderen, das sich bis hin zum offenen Hass gegen die "Bessergestellten", "Vornehmen" und "Mächtigen" steigern kann. Ziel der "Abwertung" der Anderen ist in der Regel die moralische und ethische "Aufwertung" der eigenen Gruppe. Seit Friedrich Nietzsches These von der Entstehung der christlichen Liebesmoral aus dem Geist des Ressentiments von Max Weber aufgegriffen und generalisiert wurde, scheint festzustehen, dass Ressentiment eine charakteristische Begleiterscheinung einer jeden "Erlösungsreligion" und einer jeden religiösen Ethik der negativ Privilegierten ist. Worauf die Deprivation der jeweiligen Gruppen auch im Einzelnen beruhen mag, auf niederem sozialen Status, auf einer ethnischen Minderheitenposition, auf der Diskriminierung oder Verunglimpfung religiöser Gemeinschaften oder auf politischer Unterdrückung, sie kann dazu führen, dass die ethischen Gebote der jeweiligen Religion in ihr Gegenteil umschlagen und der Hass auf die Konkurrenz über alle "Gebote der Liebe" siegt. (ICA2)
Religionsgemeinschaften arbeiten vielfach mit besonderen Motivation, spezifischer Glaubwürdigkeit und internationalen Netzwerken weltweit an Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität - auch wenn einige andere sich auf Religion berufende Gewalttäter immer wieder außenpolitisch bedeutsame Krisen auslösen. Neue Friedensbemühungen und Herausforderungen in den internationalen Beziehungen erfordern daher vermehrt Religionskompetenz und -sensibilität in der Außen- und Sicherheitspolitik - und die Bereitschaft und Qualifikation, mit Religionsgemeinschaften partnerschaftlich zusammen zu arbeiten. Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen haben das Friedenspotenzial von Religionen außenpolitisch verstärkt in den Blick genommen, die strategische Bedeutung religionsbezogener Friedenspolitik erkannt und entsprechende Kooperationen initiiert. Die in die Friedensverantwortung genommenen Religionen sowie eine religionskompetente Außenpolitik können gemeinsam einen wichtigen Beitrag für das friedliche Zusammenleben der Menschheit leisten. Dies gilt umso mehr als säkularer werdende Gesellschaften in Europa sich oft religiöser werdenden Gemeinwesen außerhalb Europas gegenüber sehen. Wie können religionsbasierte Akteure als Partner in die Außenpolitik eingebunden werden? Über welche Themen, Formate oder Foren?
Religionsgemeinschaften arbeiten vielfach mit besonderen Motivation, spezifischer Glaubwürdigkeit und internationalen Netzwerken weltweit an Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität - auch wenn einige andere sich auf Religion berufende Gewalttäter immer wieder außenpolitisch bedeutsame Krisen auslösen. Neue Friedensbemühungen und Herausforderungen in den internationalen Beziehungen erfordern daher vermehrt Religionskompetenz und -sensibilität in der Außen- und Sicherheitspolitik - und die Bereitschaft und Qualifikation, mit Religionsgemeinschaften partnerschaftlich zusammen zu arbeiten. Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen haben das Friedenspotenzial von Religionen außenpolitisch verstärkt in den Blick genommen, die strategische Bedeutung religionsbezogener Friedenspolitik erkannt und entsprechende Kooperationen initiiert. Die in die Friedensverantwortung genommenen Religionen sowie eine religionskompetente Außenpolitik können gemeinsam einen wichtigen Beitrag für das friedliche Zusammenleben der Menschheit leisten. Dies gilt umso mehr als säkularer werdende Gesellschaften in Europa sich oft religiöser werdenden Gemeinwesen außerhalb Europas gegenüber sehen. Wie können religionsbasierte Akteure als Partner in die Außenpolitik eingebunden werden? Über welche Themen, Formate oder Foren?
In: Schriften zur deutschen Politik 21/22