Verdeckte Fronten: Hintergründe des Konflikts in Ostzaire
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 42, Heft 1, S. 74-82
ISSN: 0006-4416
Es werden zunächst die historischen Hintergründe seit 1962 und der Ablauf des kriegerischen Konflikts in Ruanda und Burundi dargestellt. Dann werden folgende Perspektiven der Konfliktlösung behandelt: Vor einer Strategie der ethnischen Trennung wie im ehemaligen Jugoslawien wird gewarnt. Hutu, Tutsi und Batwa haben die gleiche Kultur, die gleiche Religion, die gleiche Sprache und eine Jahrhunderte alte gemeinsame Vergangenheit. Die Konflikte zwischen denn Gruppen beruhen auf ökonomischen Zwängen und besonders auf der Gier nach Macht und Reichtum kleiner Minderheiten. Wenn die Staaten des Nordens an einer Konfliktlösung interessiert wären, müßten sie sofort ein Waffenembargo verhängen und durchsetzen. Es müßte mit dem Prinzip der Straffreiheit gebrochen werden, und die Verantwortlichen für den Völkermord müßten vom Internationalen Tribunal für Ruanda zur Rechenschaft gezogen werden, ein Justizsystem für Ruanda müßte in Gang gebracht werden.ICG