"Skimming": eine kriminologische Betrachtung
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 23, Heft 4, S. 153-158
ISSN: 0934-9200
Das sogenannte Skimming ist in den letzten zehn Jahren ebenso wie andere Formen von Kriminalität im modernen Zahlungsverkehr vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Hierbei werden durch gezielte Manipulationen an Geldautomaten Daten von Bankkarten ausgespäht, um mit den so erlangten Informationen Dubletten zur späteren Geldabhebung herzustellen. Bisher ist das Skimming vor allem unter strafrechtsdogmatischen Gesichtspunkten erörtert worden. Kriminologische Aspekte spielten dabei allenfalls am Rande eine Rolle. Nach einer kurzen Darstellung der technischen Vorgehensweise wird eine strafrechtliche Einordnung des Phänomens in den Blick genommen. Im Anschluss daran erfolgt eine Interpretation der statistischen Befunde, bevor schließlich nach Präventionsansätzen gefragt wird. Es wird argumentiert, dass das Phänomen des Skimmings weiterhin relevant bleiben wird, solange Zahlungskarten mit Magnetstreifen im Umlauf sind. Es findet ein Wettlauf zwischen technischen Präventionsmaßnahmen auf der einen sowie deren Umgehung auf der anderen Seite statt. Zudem ist das Potenzial an lukrativen Angriffsobjekten - etwa im ländlichen Bereich - aus Sicht der Täter noch längst nicht ausgeschöpft. (ICF2)