Soziale Ungleichheit, soziale Räume und sozialer Wandel: der Einfluß sozialer Schichten, sozialer Räume und sozialen Wandels auf die Lebensführungen von Menschen
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, S. 636-666
Auf der Basis von empirischen Studien aus den letzten Jahrzehnten zum Verlauf der Bildungsabschlüsse, zur Einkommensentwicklung, zum Heiratsverhalten und zu weiteren Merkmalen individueller Lebensführung wird die These entwickelt, daß trotz Fortbestand und Fortwirkung sozialer Schichten für Bildung, Einkommen und Heiratsverhalten ein gleichzeitiger epochaler Wandel der familialen Lebensformen innerhalb aller Schichten und Gruppen eingetreten sei. Als Erklärung wird ausgeführt, daß die Pluralität von Lebenslagen in der Bundesrepublik im wesentlichen auf die unterschiedliche Entwicklung innerhalb einzelner soziokultureller Räume zurückzuführen sei, und daß innerhalb dieser Räume Schichten und andere Aspekte sozialer Ungleichheit sich in unterschiedlicher Form ausprägen, aber bestehen bleiben, während die Individualisierung der Lebensführungen sich auch unabhängig von diesen Lagerungen entwickeln kann. (psz)