[ Europäische Tarifpolitik]
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 51, Heft 7, S. 459-481
ISSN: 0342-300X
Behandelt werden die tarifpolitischen Entwicklungen in Dänemark, Österreich und Belgien. Für Dänemark werden die politische und soziale Ausgangslage des Arbeitskampfes vom Frühjahr 1998 beschrieben, strategische Anlage und Durchführung der Tarifverhandlungen analysiert sowie Probleme der Gewerkschaften mit der Erwartungshaltung ihrer Mitglieder aufgezeigt. Für Österreich werden aktuelle Entwicklungen im Kollektivvertragssystem dargestellt, die auf eine beginnende Dezentralisierung hinzuweisen scheinen. Allerdings bewertet der Autor Jörg Flecker für die österreichische Industrie den Flächenkollektivvertrag als sehr stabil, anders als in einzelnen Dienstleistungsbranchen und im Handwerk, wo die Anzeichen einer Erosion des Verhandlungssystems zunehmen. Für Belgien ist die bisherige relative Stabilität des Tarifvertragssystem deutlich beeinträchtigt. Besonders die Tarifvertragsbeziehungen auf nationaler Ebene, die lange Zeit ein Markenzeichen des "belgischen Modells" gewesen waren, sind in einer tiefgreifenden Krise. Hier wird untersucht, unter welchen Bedingungen sich die Veränderungen im belgischen Tarifvertragssystem vollzogen haben und welche Konsequenzen sich daraus für die künftige Tarifpolitik in Belgien ergeben. (FUB-Hng)