This article addresses the relationship between war and peace in the frontier of the La Plata region during the period between circa 1775 and 1880. Like other frontier spaces in Spanish-America during this period, the La Plata region constituted a type of open violent space, lacking distinct periods of war during an era of apparently continuous, war-like power relations. Under these circumstances, "post-war order" was an undefined idea. Instead, over decades "war" and "peace" co-existed under various forms of local political orders. These systems were contentious and contested, they were ambiguous, and they competed with other political endeavours, which were conceptualised in hegemonic terms, bringing state-centric ideas of political systems into the local arena. These orders shall be the focus of this analysis.
The text ventures into a media history of energy by conceiving of electrical system as discourse networks (Aufschreibesysteme). While the nineteenth century referred to «power sources» that could be tapped locally, the twentieth century began to speak of «energy flows.» An energetic-economic discourse network refers to the methods, technologies, and media that record energy flows. Tracing the development of electrical systems between 1880 and 1930, the text shows how technologies of regulation and control informed the technical, economic, and political appropriation of electricity. It argues that documenting a flowing reservoir of labor power—the national power economy—by large electrical systems was crucial for this shift in the imagination of the energy economy. ; Ein energiewirtschaftliches Aufschreibesystem bezeichnet die Techniken und Medien, mit denen Energieflüsse in der Gesellschaft aufgezeichnet werden. An der Entwicklung von Elektrizitätssystemen zwischen 1880-1930 zeigt der Text, wie Techniken der Dokumentation und Kontrolle die technische, wirtschaftliche und politische Aneignung der Elektrizität informiert haben. Während das neunzehnte Jahrhundert von 'Kraftquellen' sprach, die lokal angeeignet wurden, geht es im zwanzigsten Jahrhundert um die physikalisch-ökonomische Logik der Verteilung von 'Energieflüssen'. Der Text argumentiert, dass die Aufzeichnung eines fließenden Arbeitskraftreservoirs – der Kraftwirtschaft – durch die großen elektrischen Systeme für die Vorstellung dieser neuen Energiewirtschaft wesentlich war.
Ausgehend von der Hypothese, dass die ostmitteleuropäischen Völker auf dem Weg in die Moderne nicht nur mit den Entwicklungsrückständen der Peripherie und dem Erbe der Fremdherrschaft in Großreichen konfrontiert waren, sondern – mit der bedeutenden Ausnahme der Tschechen – unvollständige Bauern- und Adelsgesellschaften blieben, suchte das Projekt nach den besonderen Wirkungen des Agrarismus während entscheidender Perioden der Modernisierung in Europa. Der Agrarismus, wie er in Ostmitteleuropa vornehmlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert einflussreich war, bot den Agrargesellschaften nahezu ohne Bürgertum eine Ideologie des Dritten Weges zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Ergebnis ist, dass es mit der Dreiheit von bäuerlicher Familienwirtschaft, Genossenschaften und Selbstverwaltung zwar einen kleinsten gemeinsamen Nenner des ostmitteleuropäischen Agrarismus gegeben hat, dass er jedoch vielfältige theoretische und politische Muster ausprägte, abhängig von Machtverhältnissen, Bodenbewirtschaftungssystemen, Traditionen. Drei übergreifende Fragen kristallisierten sich heraus: • In welchem Verhältnis standen Bauernemanzipation und Nationalbewegung? • Wie entwickelte sich die Spannung zwischen Demokratisierung und Autoritarismus? • Wie verhielten sich intellektuelle Führer und Massenbewegung zueinander? Die politische Mobilisierung im Kampf um die Landreform leistete in Verbindung mit der Erringung des allgemeinen Wahlrechts Wesentliches für die Integration der ländlichen Bevölkerung in die Nationalstaaten. Bedeuteten Integration und Partizipation der Bauern über Landreform und allgemeines Wahlrecht zweifellos einen Demokratisierungsschub, so war doch der ostmitteleuropäische Agrarismus keineswegs per se demokratisch. Nationalismus und Antikapitalismus begünstigen Antisemitismus, Nationalitätenkampf und autoritäre Regimes. Der Agrarismus durchdrang das geistige und kulturelle Leben der ostmitteleuropäischen Bauerngesellschaften, er wurde Teil ihrer nationalen Identität. Am Bauernmythos wirkten Künstler und ...
When looking at the discussion surrounding the disease tuberculosis, it is possible to identify a crucial shift in medical reasoning at the end of the nineteenth century, as regards its modes of perception, its subjective content, its social location and also the positioning of the medical gaze. Beginning with the implementation and experience of the model "Volksheilstätten" (sanatoria for the lower classes), for which there was a strong demand, there gradually emerged a critical evaluation of the model's ability to fight tuberculosis. The problems posed in this context center on the workings of a regulating ratio: An individual ratio confronted with the global risk from the disease and a universal strategic ratio which evaluates tactics in fighting the illness. For medicine ,care of the self' and gouvernementalite become topical. Through the process of pedagogisation and the hygienicisation of the body of the population, new techniques of medical politics emerged as a process leading from the understanding of individual lives and life-styles to the constitution of a complex of knowledge relating to the social and to techniques of ,caring'. ; When looking at the discussion surrounding the disease tuberculosis, it is possible to identify a crucial shift in medical reasoning at the end of the nineteenth century, as regards its modes of perception, its subjective content, its social location and also the positioning of the medical gaze. Beginning with the implementation and experience of the model "Volksheilstätten" (sanatoria for the lower classes), for which there was a strong demand, there gradually emerged a critical evaluation of the model's ability to fight tuberculosis. The problems posed in this context center on the workings of a regulating ratio: An individual ratio confronted with the global risk from the disease and a universal strategic ratio which evaluates tactics in fighting the illness. For medicine ,care of the self' and gouvernementalite become topical. Through the process of pedagogisation and the hygienicisation of the body of the population, new techniques of medical politics emerged as a process leading from the understanding of individual lives and life-styles to the constitution of a complex of knowledge relating to the social and to techniques of ,caring'.
Galizien galt im 19. Jahrhundert traditionsgemäß als eine wichtige Region für die Produktion von gesalzenen Sardinen. Obwohl Francisco Zuloaga bereits 1836 die erste Konservenfabrik in Oza gründete, gehen die offiziellen Anfänge der Konservenfabrikation auf das Jahr 1880 in die Nordatlantische Provinz Coruña zurück. Dies lässt sich folgendermaßen erklären: Die galizischen Konservenfabrikateure besaßen nicht nur das beste Olivenöl, das direkt von den andalusischen Olivenanbau-Betrieben angeliefert wurde, sondern es wurde außerdem in den Konservenfabriken relativ günstiges Weißblech verarbeitet – teils importiert, teils in Spanien produziert –, und letztlich profitierten die galizischen Konservenfabrikanten von der Fischereikrise der Bretagne im Jahr 1880. Der Mangel an Sardinen in Frankreichs Küstengewässern zwang die französischen Unternehmer dazu, den Rohstoff aus Portugal und Galizien zu beschaffen. Einige französische Fabrikanten errichteten Fabriken an der galizischen Küste; andere fusionierten mit galizischen Unternehmen, die sich auf gesalzenen Fisch spezialisiert hatten, und so entstanden Mischunternehmen mit qualifizierten Arbeitskräften, der entsprechenden Technologie, Kapital und einem Markt für die Produkte aus der Konservenfabrikation. Das Wachstum in diesem Sektor lässt sich an der Anzahl der Fabriken und Exporte festmachen. Die Zahl der Fabriken stieg von sechs im Jahre 1880 auf mehr als einhundert im Jahr 1907 an. Ähnlich erfolgreich entwickelten sich die Exportzahlen. In der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts nahmen die galizischen Konservenexporte einen bemerkenswerten Stellenwert im internationalen Markt ein, der sogar den Frankreichs überstieg. Die galizische Konservenproduktion wurde nach Europa exportiert, im Besonderen nach Frankreich und Südamerika. Zur gleichen Zeit trieb die Konservenindustrie den technischen Fortschritt in der Sardinenfischerei an, der Fischspezies, die von allen am häufigsten in Dosen konserviert wurde. Außerdem führte die Konservenindustrie neue technische und maschinelle Verfahren für die Dosenfabrikation ein, um die Kosten reduzieren und die Produktionserzeugnisse steigern zu können. In jenen Tagen wurde Galizien die wichtigste Region für die Konservenfabrikation, und Vigo wurde mit einer größeren Anzahl an Fabriken als Setúbal in Portugal, Douarnenez in Frankreich oder sogar Stavanger in Norwegen eine der bedeutendsten europäischen Städte der Konservenfabrikation. Die Konservenindustrie trieb nicht nur das Wachstum der Fischerei, die Eisproduktion oder die Entwicklung mechanischer Anlagen an, sondern sie unterstützte auch den Dienstleistungssektor, Versicherungen etc., die unter dem Druck der Konservenindustrie entstanden waren. Es ist gerade die Nachfrage nach lithographisch bedruckten Dosen, die eine neue und unbekannte Industrie in Galizien hervorbrachte: die des Gravierens von Metall.
Obwohl der Personalbestand der britischen Eisenbahn bis Ende des 19. Jahrhunderts erheblich zunahm, sorgte eine geschickte Personalpolitik dafür, daß darunter nur wenige gewerkschaftlich organisiert waren. Schuld daran waren auch die Belegschaften selber, für die oft Dienstgruppe und Aufstiegschancen wichtiger waren als die Bildung von Gewerkschaftsgruppen. Erst die 1890 ins Leben gerufene General Railway Workers Union ließ den Einfluß des New Unionism erkennen. Deren Gerwerkschaftsarbeit zielte weniger auf Unterstützungsleistungen ab, als vielmehr auf Machtgewinnung gegenüber den Arbeitgebern sowie auf staatliche Interventionen zur Arbeitszeitbegrenzung. Durch das Taff-Vale-Urteil aus dem Jahre 1901 erlitt die Gewerkschaftsbewegung einen erheblichen Rückschlag, da eine Eisenbahngewerkschaft zu Schadenersatz für einen Streik verurteilt wurde. Als Folge daraus strebte man eine stärkere politische Vertretung im Parlament an. Erst nach dem großen Streik von 1911 gelang es schließlich, alle Eisenbahngewerkschaften zu einem großen Verband zusammenzuschließen. (HOE)