Governance im transnationalen Bildungsraum: von der nationalstaatlichen Steuerung zur transnationalen Governance
In: Welten der Bildung?: vergleichende Analysen von Bildungspolitik und Bildungssystemen, S. 267-286
Im Artikel werden ausgewählte Befunde aus einem international- vergleichenden Forschungsprojekt präsentiert, das zwischen 2004 und 2009 am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung/Weiterbildung der Universität Tübingen durchgeführt und von der Hans-Böckler-Stiftung teil-finanziert worden ist. Das Projekt zielt darauf ab, das Konzept des Lebenslangen Lernens in bildungspolitischer und empirischer Hinsicht zu rekonstruieren, indem es seine Rezeption in der Bildungspolitik auf nationaler Ebene aufzeigt und seine Implementierung in nationale und internationale Modelle des Bildungsmonitoring und der Bildungsberichterstattung erforscht. In dem Forschungsprojekt sind Fragen nach der Steuerungskapazität, den Steuerungsinstrumenten sowie den Steuerungswirkungen supra- und internationaler Organisationen, nämlich der EU und der OECD, bei der Implementierung ihrer (bildungs- ) politischen Ansätze auf nationaler Ebene untersucht. Den bildungspolitischen Hintergrund der Untersuchung bildeten drei Phänomene: Die globale Diffusion der bildungspolitischen Leitidee des Lebenslangen Lernens, die Emergenz eines transnationalen Bildungsraums jenseits des Nationalstaats und das Aufkommen neuer Steuerungsmechanismen und -praxen im Bildungsbereich, die sich treffender unter dem Begriff "Governance" subsumieren lassen. (ICB2)