Die Auseinandersetzung mit der Transgenderthematik auf politischer, gesellschaftlicher und kultureller Ebene wird immer wieder auch medial verhandelt. Um Verständnis und Akzeptanz zu fördern und Diskriminierung und Transphobie entgegenzuwirken, gilt es, das Thema auch pädagogisch aufzuarbeiten. Die Thematik wird aus medizinischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Perspektive dargelegt, um anschließend aufzuzeigen, inwiefern sie in der Lebenswelt von Jugendlichen und in der Schule vertreten ist. Dabei wird offensichtlich, dass hinsichtlich pädagogischer Ansätze in der Schule Nachholbedarf besteht. Um Jugendliche für die Identitätsherausforderungen von Transgendern zu sensibilisieren, eignet sich der US-amerikanische Spielfilm "Transamerica", welcher hier insbesondere im Hinblick auf die Identitätsherausforderungen der Hauptcharaktere medienpädagogisch analysiert wird. In der abschließenden medienpädagogischen Einschätzung wird erörtert, inwiefern der Film auch im Unterricht eingesetzt werden kann.
Trans* und Inter* Menschen verunsichern die kulturell gesellschaftliche Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit. Während Medizin und Sexualwissenschaften sich seit langem mit Inter- und Transsexualität beschäftigen, wird die aktivistische Kritik am gesellschaftlichen und akademischen Umgang mit Trans* und Inter* seit den 2000er Jahren lauter. Der Band versammelt Beiträge aus dem deutschsprachigen Raum, die sich aus Perspektiven kultur- und sozialwissenschaftlich orientierter Geschlechterforschung mit Inter- und Transgeschlechtlichkeit auseinandersetzen. Die Texte entwickeln theoretisch-methodische Zugänge für eine nicht pathologisierende Wissensproduktion über Trans* und Inter* und setzen die eigene Forschung in ein solidarisches Verhältnis mit den politischen Bewegungen von Trans*- und Inter*-Aktivist_innen. Damit liefert der Band vielfältige Einblicke in aktuelle Forschungsdebatten und Denkanstöße für künftige Auseinandersetzungen.
Klappentext: "Neste primeiro grupo de ensaios, não irei tanto oferecer respostas quanto levantar hipóteses e questões que se prendem com os estudos feministas e a teoria queer, as relações entre género, sexo e sexualidades e conceitos como o corpo e a construção (e desconstrução) de identidades. O que me interessa é tentar entender como estas novas problematizações relativas à questão das identidades e do corpo são produtivas do ponto de vista literário, particularmente no que se refere ao fenómeno poético. São dois os problemas que aqui enunciarei: até que ponto podemos falar de uma identidade de mulher no texto poético; não será o poético (no sentido lato do termo) o espaço privilegiado para discutir a não-existência de uma identidade estável e, portanto, a metamorfose, sempre? Para desenvolver estas ideias, necessito, porém, de falar um pouco da evolução (e convivência hoje) de feminismos e da teoria queer, que se constituem numa relação crítica com uma série de novas formações e novas molduras sociais e culturais."
Das innere und das äußere Coming-out stellen für LSBT* Jugendliche häufig eine Herausforderung dar. Hierbei kommt dem sozialen Umfeld eine große Bedeutung zu. Diese kann sowohl unterstützend wirken als auch für Diskriminierung und Exklusion verantwortlich sein. Die Autorinnen stellen die Ergebnisse der Studie "Coming-out – und dann …?!" vor, an der sich über 5.000 Jugendliche beteiligt haben. Aus den Ergebnissen werden Handlungsbedarfe für Politik, Wissenschaft, Fachpraxis und Gesellschaft abgeleitet.
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In den letzten zwei Jahrzehnten ist die LGBT-Bewegung (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender) in einer im Vergleich zu anderen Menschenrechtsbewegungen beispiellosen Geschwindigkeit gewachsen.Phillip M. Ayoub zeichnet die jüngere Geschichte dieser transnationalen Bewegung in Europa nach. Er zeigt, wie das »Coming-out« die marginalisierte Gesellschaftsgruppe ins Zentrum der politischen Debatte rückte und ihr zu längst fälligen Rechten verhalf. Neben der Analyse der von der Bewegung vertretenen Normen steht vor allem die Frage im Zentrum, warum die gesellschaftsrechtliche Anerkennung der LGBT-Minderheiten in den jeweiligen Staaten so unterschiedlich verläuft.
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Es heisst, Lesben sind unsichtbar und eine aussterbende Identität. Angesichts der historisch einmaligen Situation, dass mehrere Generationen in einer toleranteren Gesellschaft sich offen zeigen können, hätte es über die Jahre eine steigende lesbische Präsenz geben müssen. Stattdessen dominieren schwule Männer Bild und Themen. Wenn von Homosexuellen gesprochen wird, dann werden Lesben "mitgemeint". Wenn es um LSBTTI -Themen geht, werden selten lesbische Expertinnen befragt. Angeblich gäbe es sie nicht, heisst die Entschuldigung. Auch scheint es, "Queer" wird lieber zu einer alternativen Identität erhoben, als sich "Lesbe" zu nennen. Was ist da los? Sicher ist: Kein Mensch ist unsichtbar! Man wird unsichtbar gemacht oder entscheidet sich für Unsichtbarkeit, um Konflikte zu vermeiden. Mehr als 20 Autor innen beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema und gehen der Frage nach: Wo sind sie denn, die lesbischen Frauen und Transgender? Welche Vorteile und welche Nachteile bringt eine erhöhte Sichtbarkeit? Was führt zur Unsichtbarkeit? Wie kann mehr Sichtbarkeit in allen Bereichen der Gesellschaft hergestellt werden?
Eine kürzlich durchgeführte Befragung von 88 Personen in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek, die sich der queeren bzw. LGBT (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender) Gemeinschaft zugehörig fühlen, kam zu dem Ergebnis, dass 84% von ihnen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität physische Gewalt erfahren hatten. Noch erschreckender: Die Zahl der Angriffe gegen LGBT-Personen nimmt nach Einschätzung lokaler Aktivisten seit 2014 kontinuierlich zu. Dafür ist auch ein wachsender Ethnonationalismus in Kirgistan verantwortlich, der Abweichungen von vermeintlich traditionellen Lebensentwürfen und Verhaltensweisen als Bedrohung kirgisischer Identität darstellt. Zudem hielt das Thema durch einen 2014 eingebrachten Gesetzesentwurf gegen die "Popularisierung homosexueller Beziehungen" und das Verfassungsreferendum vom Dezember 2016 verstärkt Einzug ins öffentliche Bewusstsein. Aktuelle Entwicklungen geben dennoch Anlass zu leiser Hoffnung. Das neue kirgisische Parlament legte im Mai 2016 die Gesetzesinitiative vorerst auf Eis. In der Gesellschaft setzen sich eine Reihe lokaler Nichtregierungsorganisationen mit großen Engagement für die Rechte und die Sicherheit von LGBT-Personen ein.
Gerüchte gedeihen besonders gut in einer Atmosphäre der Angst und Panik. Sie können für politische Zwecke instrumentalisiert werden, wenn sie nicht sogar eigens dafür erfunden werden. Homosexualität ist in diesem Kontext schon lange ein beliebtes Thema. Karin Bruns untersucht anhand von Beispielen aus Nordeuropa und Nordamerika Strategien des Snitching, Whistleblowing und emanzipierende Sichtbarmachungen. Dabei spielt die zunehmende Offenheit über sexuelle Identitäten von Personen des öffentlichen Interesses in den ‹alten› Medien wie Presse und Fernsehen sowie in den digitalen, sozialen Medien eine Rolle. In der Popkultur kann ein Outing sich positiv auf die Authentizität oder den Glamour-Faktor eines Stars auswirken, während in Bereichen wie Sport, Religion oder beispielsweise im Rahmen der Anti-Obama-Kampagnen Homophobie durch die Verbreitung altbekannter heteronormativer Narrative verstärkt wird. Der Text skizziert Logiken der Bildzirkulation im Netz, z. B. in Bezug auf die Gleichzeitigkeit der Verurteilung Chelsea Mannings und die positive Rezeption des Transgendermodels Carmen Carrera, und zeigt: Gerüchte können immer unkontrollierbare Auswirkungen haben. ; Rumors flourish within atmospheres of fear or panic. Rumors can be instrumentalized, if not conjured up, for political purposes, and homosexuality has been one of their favorite topics. Karin Bruns investigates strategies of snitching, whistleblowing, and emancipatory visualizations through examples from Northern Europe and North America, taking into account the increased openness about the sexual identities of public persons as well as the media effects of ‹old›, printed or broadcasted, and of digital, Social Media. Within popular culture, an outing within the so-called Word of Mouth Marketing may have effects of authenticity, glamor and/or openness, while the domains of sports, religion, or anti-Obama campaigns reinforce homophobia by spreading well-known heteronormative narratives. Sketching the web-based logics of circulating images in the simultaneity of condemning Chelsea Manning and celebrating the transgender model Carmen Carrera, the article shows that rumors may always cause uncontrollable effects.
This paper presents the results of a study carried on with 2,159 male and female high school students from three cities in the countryside of São Paulo State, Brazil. The data obtained by a Likert scale were analyzed by a multivariate statistical technique. Regarding the factor analysis, the method used for extracting the factors was the major component and oblique rotation method, in which the six factors obtained aid to interpreting the possible correlations among the homophobic views presented in items. The study revealed that moderate tolerance for gay, lesbian and transgender people in this young sample is a reality that needs attention of public policies in education targeting strategies for the deconstruction of gender stereotypes and eradication of homophobia, lesbophobia and transphobia among adolescents. ; Cet article présente les résultats d'une étude menée avec 2,159 lycéens et lycéennes provenants de trois villes à la campagne de l'État de São Paulo, au Brésil. Les données obtenues par une échelle de Likert ont été analysées par une technique statistique multivariée. En ce qui concerne l'analyse factorielle, la méthode utilisée pour extraire les facteurs était le principal composant et la méthode de rotation oblique, dans lequel les six facteurs obtenus ont aidé à l'interprétation des corrélations possibles entre les points de vue présentés dans les articles homophobes. L'étude a révélé que la tolérance modérée pour les homosexuels, les lesbiennes et les personnes transgenres dans ce jeune échantillon est une réalité qui a besoin d'attention des politiques publiques en matière d'éducation ciblant les stratégies pour la déconstruction des stéréotypes de genre et l'éradication de l'homophobie, lesbophobie et la transphobie parmi les adolescents. ; Este trabajo presenta los resultados de un estudio realizado con 2,159 estudiantes de secundaria de ambos los sexos a partir de tres ciudades en el interior del Estado de São Paulo, Brasil. Los datos obtenidos mediante la escala Likert fueron analizados por la técnica estadística multivariante. Sobre el análisis de los factores, el método utilizado para la extracción de los factores fue el componente principal y el método de rotación oblicua, en el que los seis factores obtenidos ayudan a la interpretación de las posibles correlaciones entre las opiniones homofóbicas presentados en artículos. El estudio reveló que la tolerancia moderada para gays, lesbianas y transexuales en los jóvenes de la amuestra es una realidad que necesita la atención de las políticas públicas en materia de educación dirigidas a las estrategias para la deconstrucción de los estereotipos de género y la erradicación de la homofobia, lesbofobia y transfobia entre los adolescentes. ; Este trabalho apresenta os resultados de um estudo realizado com 2.159 alunos e alunas do ensino médio de três cidades do interior paulista. Os dados, obtidos pelo uso de uma escala Likert, foram analisados por uma técnica estatística multivariada. Análise fatorial foi realizada, e seis fatores (extraídos pelo método das componentes principais e o método de rotação oblíqua) favoreceram a interpretação das possíveis correlações entre as concepções homofóbicas apresentadas nos itens. O estudo mostrou que a tolerância moderada em relação à homossexualidade dos jovens da amostra é uma realidade que necessita de atenção das políticas públicas em educação, visando estratégias para a desconstrução de estereótipos de gênero e erradicação da homofobia, lesbofobia e transfobia entre adolescentes.