In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2961-2967
Das Thema der DGS-Sektionssitzung der Stadt- und Regionalsoziologie "Naturalisierung des Städtischen" zielt auf eine Auseinandersetzung mit aktuellen Deutungen städtischer Visionen, Konflikte, Krisen und Katastrophen, insofern diese bestimmte Naturalisierungsstrategien implizieren. Die Thematik wird dabei unter drei Perspektiven erschlossen: (1) die Verländlichung der Stadt durch Reagrarisierung, (2) die soziale Konstruktion von Naturereignissen als Katastrophe und (3) die Körperbasierung des Städtischen. (ICI2)
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 643-655
Es wird der Frage nachgegangen, ob es heute noch Sinn macht von Stadtkultur zu sprechen, wenn man an die gesellschaftlich innovativen oder revolutionären Traditionen dieses Begriffs anknüpfen will. Insbesondere wird danach gefragt, ob sich aus einer solchen Vergegenwärtigung ein kritischer Diskurs entwickeln kann, der die Sphäre architektonischer Inszenierung bzw. des kulturellen Show-Business überschreitet. Gegenstand im ersten Teil des Beitrages ist die scheinbare Paradoxie von soziologischer Verfallstheorie in bezug auf die Stadtkultur (spätestens seit Simmel) und tatsächlicher politischer Lebendigkeit von Stadtkultur heute. Im zweiten Teil wird untersucht, ob die gesellschaftliche Entwicklung Stadtkultur als emanzipatorische Kultur ein für alle mal ad acta gelegt hat. Es werden Argumente dafür genannt, daß städtische Kultur wieder eine Rolle als Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Emanzipation spielen kann. (GF)
This study submits to our attention some qualitative and quantitative aspects related to urban and semi urban habitat from the former Arad County in the eighteenth century. If in 1715 there were 6 market towns, at the end of the century were already 15. Based on the conscriptions, urbariums and census, I have tried to detect the evolution of market towns during the entire eighteenth century. Reform policy of the Habsburg absolutism has determined even an economic and demographic increase in the market towns of Arad County. Between those 15 market towns of the county existing in 1787 only Arad had obvious urban characteristics. Here was concentrated 6.15% of the county population. By comparison with other counties from Transylvania and Hungary, I have pursued to dignify and quantify different aspects of the urbanization degree in the Arad County registered in the eighteenth century. The development of market towns in Arad County has had the same evolution with those of Central and Eastern Europe, because the agrarian character of these localities was predominant. The evolution towards urbanization was evident along the eighteenth century both in terms of population growth and a great social mobility and also in light of the economic and municipal development. The transformations in the direction of modernization registered during the eighteenth century were the basement of the future process of urbanization of Arad County in the century that has followed.
Urbanen Grün- und Freiräumen (Stadtgrün) wird bereits seit Langem ein hoher Stellenwert und ein großes Potenzial im Hinblick auf den Schutz und die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden zugesprochen. Deshalb wird häufig pauschal gefordert, diese Strukturen im Rahmen einer integrierten, zukunftsfähigen Stadtentwicklungsplanung zu erhalten, zu fördern und gegebenenfalls wiederherzustellen. Doch welche konkreten Wirkkomplexe bestehen zwischen Grün- und Freiräumen und der Gesundheit? Welche Forderungen ergeben sich für eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklungsplanung? Aufbauend auf der aktuellen Evidenz zu gesundheitlichen Wirkungen werden Anforderungen an und Perspektiven für die Entwicklung von Stadtgrün im Rahmen einer integrierten, gesundheitsförderlichen Stadtplanung formuliert.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 595-598
"Stadtforschung ist unentrinnbar in den common sense verstrickt" lautet die Ausgangsthese des vorliegenden Beitrags. Dies wird problematisch, wenn dieser common sense den praktischen Alltagserfahrungen hinterherhinkt oder einseitig nur von gouvernementalen Erwartungen bestimmt wird. Im deutschsprachigen Raum ist dies besonders dann der Fall, wenn es sich um Quartiere handelt, die von globalgesellschaftlicher Vielfalt geprägt sind. Besonders in solchen Fällen leitet einen der common sense schnell in eine falsche Richtung und verfehlt die Alltagspraxis. Der Autor zeigt damit im Sinne des sozialen Konstruktivismus, dass Phänomene erst im Kontext komplexer Deutungsströme bzw. entsprechender Diskurse Bedeutung gewinnen. Sie betten ein Phänomen ein und "erwecken es zum Leben". Was in einer Stadt "der Fall ist", wird erst in einem hochdifferenzierten "Spiel" zwischen einem Beobachter und den jeweils für relevant gehaltenen Kontexten klar. Mit anderen Worten, die Stadt besteht aus einem komplexen und vielstimmigen Diskurs, der je nach der Situation in ihren jeweils für relevant gehaltenen oder hegemonial durchgesetzten Kontexten heraufgeführt und realisiert wird. Der Autor resümiert: "Man braucht kein Konstruktivist zu sein, um angesichts der sich in der konkreten Situation bietenden Kontingenz konstruktivistischen Überlegungen zu verfallen." (ICA2)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 473-475