Der Verfasser fragt nach der Bedeutung der von Tocqueville im Anschluss an dessen Analyse unterschiedlicher Vergemeinschaftungsmotive von Europäern und Amerikanern gebrauchten Begriffe von "aufgeklärter Selbstliebe" und "wohlverstandenem Eigennutz" in ihrer Bedeutung für die heutige Sozialarbeit. Hierzu gehören die folgenden Aspekte: (1) individualistische Borniertheit und Vergemeinschaftung; (2) Gemeinsinn; (3) Vergemeinschaftung; (4) soziale Vereine und politische Verbände; (5) kritisches Potenzial alternativer Vergesellschaftung; (6) Sozialarbeit als Vergemeinschaftungskunst; (7) antimoralischer Gemeinsinn; (8) gemeinsinnige Sozialarbeit; (9) Zivilgesellschaft und soziale Ungleichheit. (ICE2)
Der Verfasser fragt nach der Bedeutung der von Tocqueville im Anschluss an dessen Analyse unterschiedlicher Vergemeinschaftungsmotive von Europäern und Amerikanern gebrauchten Begriffe von "aufgeklärter Selbstliebe" und "wohlverstandenem Eigennutz" in ihrer Bedeutung für die heutige Sozialarbeit. Hierzu gehören die folgenden Aspekte: (1) individualistische Borniertheit und Vergemeinschaftung; (2) Gemeinsinn; (3) Vergemeinschaftung; (4) soziale Vereine und politische Verbände; (5) kritisches Potenzial alternativer Vergesellschaftung; (6) Sozialarbeit als Vergemeinschaftungskunst; (7) antimoralischer Gemeinsinn; (8) gemeinsinnige Sozialarbeit; (9) Zivilgesellschaft und soziale Ungleichheit. (ICE2)
In einem ersten Schritt nähern sich die Verfasser dem Konzept der Vergemeinschaftung, im speziellen der situativen, um deren Besonderheit - eine hohe emotionale Dichte bis hin zur Efferveszenz - und einen ihrer Auslöser - das Ungerechtigkeitsempfinden - herauszuarbeiten. Sodann wird die soziale und psychische Bedeutung von Emotionen für gesellschaftliche Zusammenhänge - vor allem für die Sozialität im Gegensatz zum Sozialen - wie auch für die Entwicklung Jugendlicher skizziert. Anschließend wird der Jugendprotest in seiner sowohl nach innen wie auch nach außen gerichteten Qualität umschrieben, um abschließend die enge Verbindung von Jugendprotest, Emotionen und situativer Vergemeinschaftung in der Postmoderne aufzuzeigen. (ICE2)
In einem ersten Schritt nähern sich die Verfasser dem Konzept der Vergemeinschaftung, im speziellen der situativen, um deren Besonderheit - eine hohe emotionale Dichte bis hin zur Efferveszenz - und einen ihrer Auslöser - das Ungerechtigkeitsempfinden - herauszuarbeiten. Sodann wird die soziale und psychische Bedeutung von Emotionen für gesellschaftliche Zusammenhänge - vor allem für die Sozialität im Gegensatz zum Sozialen - wie auch für die Entwicklung Jugendlicher skizziert. Anschließend wird der Jugendprotest in seiner sowohl nach innen wie auch nach außen gerichteten Qualität umschrieben, um abschließend die enge Verbindung von Jugendprotest, Emotionen und situativer Vergemeinschaftung in der Postmoderne aufzuzeigen. (ICE2).
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5937-5943
"Die Emanzipation des Einzelnen aus Abhängigkeit und Unmündigkeit als jenem zentralen 'Projekt der Moderne', welches ein Zusammenleben von freien und gleichen Menschen ermöglichen sollte, zeitigt zwischenzeitlich immer mehr Konsequenzen, auf die viele Menschen nicht mehr mit weiterem Freisetzungsbedarf, sondern mit einiger Sehnsucht reagieren nach eben dem, dessen Negation diese Entwicklung ursprünglich ermöglicht hat: nach der Sicherheit gemeinschaftlichen Zusammenlebens, welche aus dem 'Vertrauen ins Unhinterfragte' erwächst. Lotet man angesichts dieser Sehnsucht Chancen zur unter Individualisierungsbedingungen gelingenden Vergemeinschaftung aus, dann entdeckt man diese Chancen durchaus. Allerdings entdeckt man sie in Gemeinschaften eines neuen Typs: Das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal dieses neuen Typs von Gemeinschaften gegenüber überkommenen und eingelebten Formen ist augenscheinlich das der Regelung des Eintritts und des Austritts: In die Traditionsgemeinschaft muss man typischerweise entweder hineingeboren sein, oder man muss zumindest mit einem existentiell entscheidenden Schritt in sie hinein konvertieren. In die neuartige, mithin sogenannte posttraditionale Gemeinschaft hingegen tritt man typischerweise freiwillig ein, absichtlich und ohne viel Aufhebens - und ebenso einfach, problem- und folgenlos tritt man auch wieder aus ihr aus. Posttraditionale Gemeinschaften können Mitgliedschaft folglich nicht erzwingen. Sie können zur Mitgliedschaft lediglich verführen. Gleichwohl zeichnet sich unter Individualisierungsbedingungen kein Weg ab, der zurück führt zu Traditionsgemeinschaften. Im Gegenteil: Auch die Restbestände überkommener Milieus wie Nachbarschaft, Kirchengemeinde und sogar Verwandtschaft und Familie müssen zwischenzeitlich eher reflexiv gewählt und 'gemanaged' werden. Posttraditionale Vergemeinschaftung zeichnet sich also dadurch aus, dass sie nicht aus existentiellen Selbstverständlichkeiten oder Notwendigkeiten heraus geschieht, sondern durch eine ästhetische und prinzipiell vorläufige Entscheidung des Einzelnen dafür, jetzt dazuzugehören. All dies legt es analytisch nahe, dieses strukturell unverbindliche Vergemeinschaftungskonzept als Entsprechung des symptomatischen Gesellungsbedarfs individualisierter Einzelner mit grundsätzlich hedonistischer Geisteshaltung zu qualifizieren." (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 22, Heft 2, S. 43-50
Der Beitrag diskutiert die Frage, ob der Begriff der Globalisierung als zeitdiagnostischer Grundbegriff überhaupt tauglich ist oder ob dazu nicht andere Kategorien besser geeignet sind. Als geeigneter Kandidat für eine solche grundbegriffliche Alternative wird im ersten Teil das regulationstheoretische Konzept des "Postfordismus" aufgegriffen. Aus der Sicht der Regulationstheorie stellt sich die sprunghafte Zunahme grenzüberschreitender Verflechtungen als eine von verschiedenen Strategien zur Überwindung der Krise des Fordismus dar. Globalisierung bedeutet dabei vor allem die Ausweitung des Konkurrenzdrucks auf den Kapital-, Waren- und Arbeitsmärkten. Gemeinsam mit den Veränderungen in Produktionstechnik und -organisation, in Finanzierung, Zulieferung und Vermarktung verursacht dies einen tiefgreifenden Wandel in der Sozialstruktur, der dazu berechtigt, von der Rückkehr der Klassengesellschaft zu sprechen. (pre)