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Kriegssprache
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 9, Heft 1/2, S. 7-22
Der Autor beschreibt an Beispielen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch die Durchsetzung der Alltagssprache mit Kriegswörtern und verdeutlicht, daß die Kriegswörter ihrer 'Bedeutung verlustig (gehen), welche die einst von ihr bezeichneten Gegenstände und Verhältnisse beinhalten'. Davon ausgehend, daß 'Sprache selber wird, was sie bezeichnet', nennt der Autor die Kriegssprache einen Skandal. Neben dieser moralisch geleiteten Klage geht er auch auf die Funktion der Kriegssprache im gesellschaftlichen Lebenszusammenhang ein. Die Kriegssprache verdinglicht, ist ideologisch und ist eine Militarisierung des Alltags. Diese Funktionen und ihre Verflechtungen untereinander stellt der Autor dar. Abschließend diskutiert er kurz den Unterschied zwischen Metaphern gebrauchender Alltagssprache und dem Sprachgebrauch der theoretischen Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse durch den Marxismus und fordert die Sprechenden auf, nicht eine pazifierte Sprache zu sprechen und damit unkriegerisch zu sprechen, wo Unfriede und Krieg bestimmend ist, sondern 'die zivilen Denk- und damit Sprachsysteme zu entmilitarisieren'. (RE)
War against war
Demokratie durch Krieg
In: WZB-Vorlesungen, Band 14
In den drei Definitivartikeln seiner Friedensschrift formuliert Immanuel Kant 1795 drei entscheidende Voraussetzungen zum "ewigen Frieden": Die Einzelstaaten sollen im Inneren auf republikanische Verfassungen, das Völkerrecht soll auf einem föderativen Zusammenschluss freier Staaten gründen und durch die Ergänzung um ein öffentliches Menschenrecht zu einem Weltbürgerrecht fortgeschrieben werden. Erst wenn man sich "in einer kontinuierlichen Annäherung an die Verwirklichung aller drei Staatsmaximen befindet", dürfe man "sich schmeicheln", den Weg zum öffentlichen Frieden zu beschreiten. Kants Thesen wurden in der politikwissenschaftlichen Disziplin der Internationalen Beziehungen zum Ausgangspunkt genommen, um über Kant hinaus vor allem folgende Fragen über den Zusammenhang von Krieg und Demokratie empirisch zu prüfen: (1) Führen Demokratien weniger Kriege als Autokratien? (2) Ziehen Demokratien gegen Demokratien in den Krieg? (3) Sind Kriege Geburtshelfer von Demokratien? (4) Verringern sich mit ansteigender Quantität und Qualität der Demokratien auch die Anzahl der Kriege und die regime-externe wie interne Gewalt? Der vorliegende Beitrag geht auf diese Fragestellungen ein. (ICD2)
Die "War on Terror"-Rhetorik auf dem Prüfstand
In: Austrian journal of political science: OZP, Band 35, Heft 1, S. 93-107
ISSN: 2313-5433
'Die Vereinigten Staaten führen einen Krieg der Worte. Ihre Rhetorik dient als Grundlage für die Strategien im Kampf gegen den Terrorismus. Aus den Beschreibungen des Phänomens leiten sich die tatsächlichen politischen Aktionen ab. Laut den Ergebnissen aus der neuen Kriegs- und Terrorismusforschung sind dabei drei Möglichkeiten der Beschreibung oder Deutung denkbar: a) Der internationale Terrorismus wird in fremden Nationen verortet, b) er kann as primär transnationales Netzwerk beschrieben werden oder c) als Phänomen, das hauptsächlich in den jeweils angegriffenen Staaten selbst verortet wird. Entsprechend der Deutungen und Wahrnehmungen bezüglich des internationalen Terrorismus ergeben sich logisch verschiedene Strategien zu seiner Bekämpfung. Die Strategie der Vereinigten Staaten leitet sich aus der Verortung des Terrorismus in fremden Nationen, den so genannten 'haven states', ab. Aus diesem Verständnis ist sie zumindest logisch nachvollziehbar. Die Kriegs- und Terrorismusforschung kommt jedoch zu abweichenden Beschreibungen und damit auch Empfehlungen zu der Bekämpfung von Terrorismus. Dies lässt die Einschätzung zu, dass die Strategien der Vereinigten Staaten nicht auf eine rasche Verminderung des internationalen Terrorismus angelegt sind, sondern auf einen langfristigen Konflikt speziell mit Staaten des Mittleren und Nahen Ostens.' (Autorenreferat)
Mexikos "War on Drugs" und die Mérida Initiative
In: GIGA Focus Lateinamerika, Band 4
"Für Mexiko hat die Metapher vom 'War on Drugs' ihre martialische Symbolik längst zugunsten höchst realer Gewaltszenarien eingebüßt. In den Jahren 2006 und 2007 sind dort mehr als 5.000 Menschen im Zusammenhang mit dem illegalen Drogengeschäft und den staatlichen Maßnahmen zu dessen Bekämpfung getötet bzw. ermordet worden. US-Präsident Bush will die drogenpolitische Offensive im Nachbarland mit einem US-Dollar 1,4 Mrd. teuren Hilfspaket unterstützen, das derzeit im Kongress beraten wird. Begünstigt durch die geographische Nähe fungiert Mexiko seit nahezu zwei Jahrzehnten als wichtigster Versorger des US-amerikanischen Drogenmarkts. Über die Nordgrenze werden nicht nur die in Mexiko selbst erzeugten Rauschmittel Marihuana, Heroin und Methamphetamin geschmuggelt, das Land dient auch dem Transit von rund 90% des in den USA konsumierten Kokain. Die durch die Position an der strategischen Schnittstelle des Kokainhandels bedingten riesigen Einnahmen haben zur Entstehung mächtiger kriminellerOrganisationen - sogenannter Kartelle - geführt, die ihre Geschäftsinteressen mit einer Rücksichtslosigkeit verfolgen, die kolumbianische Vorbilder in den Schatten stellt. Wichtigster interner Erklärungsfaktor der sinistren 'Erfolgsstory' der Drogenkartelle ist die endemische Korruption. Ohne Kollaborateure und Protektoren in Politik, Justiz und Polizei hätten die Drogensyndikate ihre heutige Bedeutung und Schlagkraft nicht erreichen können. Korruption hat die Kartelle stark gemacht, und diese Stärke erschwert jetzt wiederum eine wirkungsvolle Bekämpfung der Korruption. Präsident Calderón setzt beim Vorgehen gegen die Drogenkartelle primär auf das Militär. Das mag zur Deeskalation der Gewalt in zahlreichen Brennpunkten des Drogenhandels führen, ist jedoch im Hinblick auf die wesentlichen Triebkräfte des Drogengeschäfts nicht zielführend. Langfristige Erfolge gegen das organisierte Verbrechen können nur über den Weg der institutionellen Stärkung von Justiz und Polizei erreicht werden. Entsprechende Ankündigungen Calderóns werden bislang nicht durch konkrete innovative Schritte gestützt. Das Hilfspaket der USA (Mérida Initiative) entspricht der Logik der Calderón'schen Antidrogenstrategie und ist von daher kaum geeignet, mehr als kurzfristige und oberflächliche Effekte zu erzielen." (Autorenreferat)
Wann war das?
In: Arbeiten + lernen: a + l ; Unterricht im Lernfeld Arbeitslehre. Wirtschaft, Band 7, Heft 26, S. 50-51
ISSN: 0941-5351