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Der Beitrag behandelt in Überblicksform die Rolle der UN bei dem Versuch zur Beendigung von Krieg und Konflikt sowie zur Herstellung und Bewahrung von Frieden in Rwanda in den Jahren 1993 bis 1996. Bei der UNAMIR (United Nations Assistence Mission for Rwanda) lassen sich demnach drei Phasen unterscheiden: der vergebliche Versuch zur Verhinderung der Gewalteruption (Oktober 1993 bis April 1994), die Erzwingung von Frieden (Mai 1994 bis Juni 1995), die Konsolidierung des Friedens (Juni 1995 bis März 1996; nicht Ende der UNAMIR, sondern des Betrachtungszeitraums). (DÜI-Kör)

Obwohl Vermittler sich einer ganzen Reihe von Arten des Konfliktmanagements bedienen, haben Wissenschaftler nur einige davon bisher zu bewerten versucht. Eine weitere vollständig empirische Analyse von Funktionen und Verfahrensweisen Dritter im interrnationalen Krisenmanagement kommt zum Ergebnis, daß vor allem zwei Ansätze als besonders effizient zu bezeichnen sind: die unmittelbare Vermittlerrolleund der Versuch, bestehende Kommuniationslinien zwischen den Konfliktparteien zu erhalten und neue zu eröffnen. Dabei ist es nötig, Konflikte als dynamischen evolutionären Prozeß zu begreifen, der aus verschiedenen Phasen besteht, die in ihrer Abfolge wiederum eine spezifische Ausgestaltung von Konfliktmanagementmethoden Dritter bewirken. Diese Methoden haben sich im Kalten Krieg bewährt. Sie werden im neuen post-bipolaren Umfeld möglicherweise zu ähnlichen Erfolgen führen. (SWP-zss)

Nach dem Ende des Kalten Krieges stieg die Zahl und Form von Interventionen zur Konfliktlösung im Rahmen der UNO dramatisch an. Dieses erweiterte neue Aufgabenfeld führte nicht immer zum Erfolg. Dabei wurden die unmittelbaren Fehlschläge deutlich, während die langfristigen Möglichkeiten dieser Art von internationalem Krisenmanagement noch nicht zu Tage treten konnten. UN-Interventionen scheinen sich als ineffizient erwiesen zu haben, um die Gefahr zukünftiger Konflikte zu verringern oder gar zu bannen und dies unabhängig von den Bestimmungsfaktoren des Konfliktes in seiner Vorphase und anderen Determinanten in der Konfliktkonstellation. Ebenso wenig erfolgreich waren UN-Initiativen, um vor potentielllen zukünftigen Konflikten abzuschrecken. Diese wenig überzeugenden Ergebnisse fordern einen Wechsel und ein Umdenken der UNO in ihrer Langzeitstrategie. (SWP-zss)