Zusammenfassung Das 2016 unterzeichnete Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-EP hat sowohl in prozeduraler als auch in substantieller Hinsicht neue Maßstäbe für inklusive Friedensprozesse gesetzt. Der Beitrag konzentriert sich auf die kontroverse Einbeziehung einer Vielfalt von genderbezogenen Maßnahmen in den Vertragstext, die das Ergebnis von transnationalen Normentwicklungen und lokalen Kämpfen ist. Im Mittelpunkt des Beitrages steht der Vertragstext selbst. Es wird zunächst aufgezeigt, wie sich die Debatte um eine angeblich vorhandene Gender-Ideologie nach dem Scheitern der Volksabstimmung auf die revidierte Fassung des Abkommens ausgewirkt hat: der Begriff wurde vermieden und ein traditionelles Geschlechterverständnis gestärkt, ohne dabei jedoch die Vielzahl von Einzelmaßnahmen zu reduzieren. Die hier vorgeschlagene qualitative Systematik der genderbezogenen Einzelmaßnahmen zeigt auf, dass es sich überwiegend um Maßnahmen zur Bearbeitung von Konfliktursachen mit einem geringen Konkretisierungsgrad handelt. Dies geht mit einer bisher geringen Implementierung in diesen Feldern einher. Der Beitrag zeigt, wie mit einer prioritätslosen Fülle von genderbezogenen Einzelmaßnahmen leicht ein Umschlagpunkt erreicht wird, an dem sich das eigentliche Anliegen feministischer Bewegungen – die strukturellen Konfliktursachen anzugehen – verliert.
This chapter (1.3) from the book "Zeugnisse der Unterbrechung von Gewalt im Krieg – Grundlegung einer Theologischen Ethik des nicht suspendierten Zweifels" Michael Schober, Hildesheim 2019 (2012) - is entitled "The Meaning of 'The Interruption of Violence'" and is a preamble to the theologian's analysis of the Christmas Truce 1914. His thesis, examining other "interruptions of violence" in the First and Second World War and drawing on primary sources and eye witness accounts, is based on a deep belief in peace ethics and inspired by the American political theorist Michael Walzer. ; Der folgende Text entspricht dem Kapitel 1.3 der Dissertation von Michael Schober: Zeugnisse der Unterbrechung von Gewalt im Krieg – Grundlegung einer Theologischen Ethik des nicht suspendierten Zweifels, Hildesheim: Universitätsverlag 2019 (2012), online zugänglich unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-9902 Das Kapitel trägt im Original die Überschrift "Konstituierung der 'Unterbrechung von Gewalt'". In dem Kapitel wird der Begriff der "Unterbrechung von Gewalt" am Beispiel der Waffenruhen 1914 an der Westfront, des "Weihnachtsfriedens" fundiert. Der für die Analyse leitende Begriff wird dann im Buch auf weitere Beispiele aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg angewendet. Dieser mit historischen Beispielen arbeitende friedensethische Ansatz wurde inspiriert durch Michael Walzers Überlegungen in seinem Werk "Just and Unjust wars".
International audience ; Auch nach dem Waffenstillstand wird der Erste Weltkrieg in der Berliner Illustrirten Zeitung (BIZ)-einem der ersten illustrierten Massenblätter-weiter thematisiert. Bei der Untersuchung dieses mediatisierten Krieges wird der Frage nachgegangen, was diese Bilderwelt über die fortschrittlichen Erwartungen, Ängste und Hoffnungen in der Weimarer Republik aussagt. Dabei geht hervor, dass die BIZ nach der anfänglichen Bekundung eines gewissen Wohlwollens gegenüber den ehemaligen Feinden zu Beginn des Jahres 1919 bald in einen bitteren Ton umschlägt, als die Friedensbedingungen bekannt gegeben werden. Diese enttäuschten Hoffnungen haben die kulturelle Demobilisierung der BIZ erschwert. Eine Zeit lang werden Themen der Kriegspropaganda weiter behandelt, bevor diese illustrierte Zeitschrift im Laufe der 1920er Jahre zum künstlerischen Ausdrucksort der Trauer um die Opfer des Krieges wird und dabei versucht, die Wunden des Krieges zu heilen. Letztlich zielt die BIZ aber weniger darauf ab, die Erinnerung an den Krieg wach zu halten, als vielmehr als Sprachrohr eines pazifistischen und republikanischen Diskurses zu fungieren. ; After the armistice, World War One remained an important topic in the Berliner Ilustrirte Zeitung-an illustrated magazine devoted to general, political and cultural news. Analyzing its coverage of the war allows us to address what these representations have to say about the expectations, fears and hopes of Weimar progressives at the time. After showing some benevolence towards former enemies at the beginning of 1919, the BIZ grew more acrimonious when the terms of the peace treaty became official. These disappointed hopes certainly made the cultural demobilization of the BIZ more difficult. The magazine continued to relay the war rhetoric for some time, before trying to tend to the wounds and ease the mourning through artistic means. Eventually, the BIZ did not seek to preserve the memory of the war, but rather to promote a pacifist and republican way of thinking.
Aktuelle Studien zu internationaler Mediation haben sich bisher überwiegend mit der Auswirkung von Schlichter auf bewaffnete, innerstaatliche Konflikte beschäftigt und den Schwerpunkt auf erfolgreich abgeschlossene Waffenstillstände und Friedensabkommen gesetzt. Die wichtige Rolle, welche der Schlichter bei der Umsetzung von Friedensabkommen zukommt, wurde weitgehend vernachlässigt. Daher ist die Zielsetzung meiner Dissertation, eine wichtige Forschungslücke zu schließen und die Wirkung von "reiner" und "mächtiger" Schlichtungstypen hinsichtlich erfolgreicher Umsetzung von innerstaatlichen ...
International audience ; Auch nach dem Waffenstillstand wird der Erste Weltkrieg in der Berliner Illustrirten Zeitung (BIZ)-einem der ersten illustrierten Massenblätter-weiter thematisiert. Bei der Untersuchung dieses mediatisierten Krieges wird der Frage nachgegangen, was diese Bilderwelt über die fortschrittlichen Erwartungen, Ängste und Hoffnungen in der Weimarer Republik aussagt. Dabei geht hervor, dass die BIZ nach der anfänglichen Bekundung eines gewissen Wohlwollens gegenüber den ehemaligen Feinden zu Beginn des Jahres 1919 bald in einen bitteren Ton umschlägt, als die Friedensbedingungen bekannt gegeben werden. Diese enttäuschten Hoffnungen haben die kulturelle Demobilisierung der BIZ erschwert. Eine Zeit lang werden Themen der Kriegspropaganda weiter behandelt, bevor diese illustrierte Zeitschrift im Laufe der 1920er Jahre zum künstlerischen Ausdrucksort der Trauer um die Opfer des Krieges wird und dabei versucht, die Wunden des Krieges zu heilen. Letztlich zielt die BIZ aber weniger darauf ab, die Erinnerung an den Krieg wach zu halten, als vielmehr als Sprachrohr eines pazifistischen und republikanischen Diskurses zu fungieren. ; After the armistice, World War One remained an important topic in the Berliner Ilustrirte Zeitung-an illustrated magazine devoted to general, political and cultural news. Analyzing its coverage of the war allows us to address what these representations have to say about the expectations, fears and hopes of Weimar progressives at the time. After showing some benevolence towards former enemies at the beginning of 1919, the BIZ grew more acrimonious when the terms of the peace treaty became official. These disappointed hopes certainly made the cultural demobilization of the BIZ more difficult. The magazine continued to relay the war rhetoric for some time, before trying to tend to the wounds and ease the mourning through artistic means. Eventually, the BIZ did not seek to preserve the memory of the war, but rather to promote a pacifist and republican way of thinking.
Why do some parties fail to settle conflict, even after long periods of fighting? This journal article by Valerie Sticher proposes a new bargaining obstacle: costly concessions. A mutually acceptable agreement always contains concessions, yet when concessions are unpopular with key constituents, they are costly for leaders to make. This may result in a situation where leaders would prefer to settle but still decide to continue the war. This article argues that the problem of costly concessions renders the search for a mutually acceptable agreement a delicate balancing act, particularly if constituents are isolated from the costs of war and political competitors mobilize around unpopular concessions. ; Warum scheitern manche Parteien bei der Beilegung von Konflikten, selbst nachdem Kampfhandlungen lange angedauert haben? Dieser Journalartikel von Valerie Sticher zeigt ein neues Hindernis in Friedensverhandlungen auf: kostspielige Zugeständnisse. Eine für beide Seiten annehmbare Vereinbarung enthält immer Zugeständnisse. Sind Zugeständnisse jedoch bei wichtigen Wählergruppen unpopulär, so sind sie für die Entscheidungsträger kostspielig. Dies kann zu einer Situation führen, in der Entscheidungsträger eine Einigung vorziehen würden, sich aber dennoch für die Fortsetzung des Konfliktes entscheiden. Die Autorin argumentiert, dass das Problem der kostspieligen Zugeständnisse die Suche nach einer für beide Seiten akzeptablen Vereinbarung zu einem heiklen Balanceakt macht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Wähler von den Kosten des Konfliktes nicht direkt betroffen sind und politische Konkurrenten sich um unpopuläre Zugeständnisse herum mobilisieren. ; ISSN:2057-3189 ; ISSN:2057-3170
The Korean conflict is one of the oldest security flashpoints with global implications. Among the directly involved parties, we find the world's most prosperous economies and largest militaries. North Korea's possession of nuclear weapons adds a global dimension. This study brings attention to some of the under-researched levels of the Korean conflict that are at the same time essential in view of its future resolution. It highlights the sketchy nature of the security architecture on the Korean Peninsula and reflects on how the architecture could develop in the future. More specifically, the study analyzes the inter-Korean dimension of the conflict with a special focus on military confidence-building. While recent efforts in this area are promising, they take place in a situation of growing tensions in the wider Asian region. In 2018 during a period of rapprochement, the two Koreas concluded a military agreement, in which they consented to a variety of military confidence-building measures. Some of the measures were swiftly implemented and helped stabilize the situation at the inter-Korean border. However, the renewed deterioration of inter-Korean relations, starting in 2019, has negatively affected the advances made under the agreement. Still, not all of the advances have been reversed, and some of the political conditions that were favorable to the recent inter-Korean rapprochement remain in place. The study also makes an inquiry into the possibility of a future peace regime on the Korean Peninsula and the related role of third state parties in it. European countries, most of which have held a minor role in Asia's regional order in the post-World War II era, have started to seek ways of reengaging with the larger region, including with Northeast Asia. The study argues that Switzerland's decades-long presence on the Korean Peninsula (as a member of the Neutral Nations Supervisory Commission, NNSC) and its extensive, global experience as a neutral mediator in peace processes, puts it in a good position to play a constructive role in this world region whose geopolitical relevance is rapidly growing. NNSC states, including Switzerland, have a wealth of knowledge and experience in the field of military confidence-building, which they can share in a future peace process. Through their long-term institutional relations to the Korean Peninsula, they are well-positioned to facilitate such a process. The study also suggests that Switzerland has an interest in actively promoting discussions on the future of the NNSC and its own possible role in a future peace management system on the Korean Peninsula. ; Diese CSS Studie von Linda Maduz argumentiert, dass die Schweiz gut aufgestellt ist, um eine konstruktive Rolle auf der koreanischen Halbinsel zu spielen, deren geopolitische Bedeutung schnell wächst. Staaten der Neutral Nations Supervisory Commission (NNSC), inklusive der Schweiz, verfügen über einen reichen Wissens- und Erfahrungsschatz im Bereich der militärischen Vertrauensbildung, den sie in einen zukünftigen Friedensprozess einbringen können. Die Studie legt auch nahe, dass die Schweiz ein Interesse daran hat, aktiv Diskussionen über die Zukunft des NNSC voranzutreiben und ihre mögliche eigene Rolle in einem zukünftigen Friedensmanagementsystem auf der koreanischen Halbinsel zu fördern.
Aktuelle Studien zu internationaler Mediation haben sich bisher überwiegend mit der Auswirkung von Schlichter auf bewaffnete, innerstaatliche Konflikte beschäftigt und den Schwerpunkt auf erfolgreich abgeschlossene Waffenstillstände und Friedensabkommen gesetzt. Die wichtige Rolle, welche der Schlichter bei der Umsetzung von Friedensabkommen zukommt, wurde weitgehend vernachlässigt. Daher ist die Zielsetzung meiner Dissertation, eine wichtige Forschungslücke zu schließen und die Wirkung von "reiner" und "mächtiger" Schlichtungstypen hinsichtlich erfolgreicher Umsetzung von innerstaatlichen ...
Until recently, ceasefires were largely overlooked, and only discussed generally in the context of research on peace processes, or in practitioner guidance. This is now changing. Project teams devoted to the systematic study of ceasefire agreements in civil conflicts at the Peace Research Institute Oslo and CSS invited researchers, practitioners, and policymakers to a workshop in Oslo in September 2019 to collectively explore how we can better understand and design ceasefires. This article for the journal International Peacekeeping, edited by CSS' Govinda Clayton, Corinne Bara, and Siri Aas Rustad, offers a selection of work presented and discussed at this workshop. ; Waffenstillstände wurden bis vor kurzem weitgehend übersehen und nur allgemein im Rahmen der Forschung zu Friedensprozessen oder in der Praxisberatung diskutiert. Dies ändert sich jetzt. Projektteams am Friedensforschungsinstitut Oslo und CSS, die sich der systematischen Untersuchung von Waffenstillstandsabkommen in zivilen Konflikten widmeten, luden im September 2019 Forscher, Praktiker und politische Entscheidungsträger zu einem Workshop nach Oslo ein, um gemeinsam zu untersuchen, wie wir Waffenstillstände besser verstehen und gestalten können. Dieser International Peacekeeping Artikel, herausgegeben von CSS Forscher Govinda Clayton, Corinne Bara und Siri Aas Rustad, bietet eine Auswahl von Arbeiten, die in diesem Workshop präsentiert und diskutiert wurden. ; ISSN:1353-3312 ; ISSN:1743-906X
It is widely known that conflict parties engage in ceasefires for a variety of reasons, but how do these reasons relate to the military and political aspirations of conflict party leaders? Building on bargaining theory, CSS' Valerie Sticher and Siniša Vuković argue in this article for the Journal of Peace Research that the strategic goal of conflict party leaders shifts over the course of a conflict, from creating a military advantage, to strengthening the negotiation position, to increasing the chances of conflict settlement. A comparison of violence and ceasefire patterns in six contemporary peace processes and a congruence test conducted on the 2012–16 peace negotiations between the Colombian government and the guerilla organization FARC offer support for the theoretical framework. ; Es ist allgemein bekannt, dass sich Konfliktparteien aus einer Vielzahl von Gründen für Waffenstillstände engagieren. Wie hängen diese Gründe jedoch mit den militärischen und politischen Bestrebungen der Konfliktparteiführer zusammen? Aufbauend auf Verhandlungstheorie argumentieren CSS Forscherin Valerie Sticher und Siniša Vuković in diesem Artikel des Journal of Peace Research, dass sich das strategische Ziel der Konfliktparteiführer im Verlauf eines Konflikts von der Schaffung eines militärischen Vorteils über die Stärkung der Verhandlungsposition bis hin zur Erhöhung der Chancen auf Konfliktlösung verändert. Ein Vergleich von Gewalt- und Waffenstillstandsmustern in sechs zeitgenössischen Friedensprozessen und ein Kongruenztest, der im Rahmen der Friedensverhandlungen 2012–16 zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation FARC durchgeführt wurde, unterstützen den theoretischen Rahmen. ; ISSN:0022-3433 ; ISSN:1460-3578
For a long time, peacebuilding has focused on international actors building social cohesion in mostly non-Western countries following violent conflict, rather than thinking about problems at home. Yet structural inequalities exist throughout the world and conflicts are one result of this. This study by Katrina Abatis turns the spotlight onto the United Kingdom where growing polarization threatens to undermine past social integration strategies and the population increasingly questions established institutions. Societies across the world are becoming more polarized and divisive politics feeds on people's underlying fears. Culture is often invisible to conflict parties who can only view the world with their own lens, thus value clashes can seem insurmountable. ; Lange Zeit konzentrierte sich die Friedensförderung auf internationale Akteure, die nach gewaltsamen Konflikten den sozialen Zusammenhalt in meist nicht-westlichen Ländern aufbauen, anstatt über Probleme zu Hause nachzudenken. Dennoch gibt es weltweit strukturelle Ungleichheiten, und Konflikte sind eine Folge davon. Diese Studie von Katrina Abatis lenkt den Blick auf das Vereinigte Königreich, wo die zunehmende Polarisierung bisherige Strategien der sozialen Integration zu untergraben droht und die Bevölkerung etablierte Institutionen zunehmend in Frage stellt. Gesellschaften auf der ganzen Welt werden immer stärker polarisiert und spaltende Politik nährt sich von den zugrunde liegenden Ängsten der Menschen. Kultur ist für Konfliktparteien, die die Welt nur mit ihrer eigenen Linse betrachten können, oft unsichtbar, daher können Wertekonflikte unüberwindbar erscheinen. ; ISSN:2296-7397
Auch nach dem Waffenstillstand wird der Erste Weltkrieg in der Berliner Illustrirten Zeitung (BIZ)-einem der ersten illustrierten Massenblätter-weiter thematisiert. Bei der Untersuchung dieses mediatisierten Krieges wird der Frage nachgegangen, was diese Bilderwelt über die fortschrittlichen Erwartungen, Ängste und Hoffnungen in der Weimarer Republik aussagt. Dabei geht hervor, dass die BIZ nach der anfänglichen Bekundung eines gewissen Wohlwollens gegenüber den ehemaligen Feinden zu Beginn des Jahres 1919 bald in einen bitteren Ton umschlägt, als die Friedensbedingungen bekannt gegeben werden. Diese enttäuschten Hoffnungen haben die kulturelle Demobilisierung der BIZ erschwert. Eine Zeit lang werden Themen der Kriegspropaganda weiter behandelt, bevor diese illustrierte Zeitschrift im Laufe der 1920er Jahre zum künstlerischen Ausdrucksort der Trauer um die Opfer des Krieges wird und dabei versucht, die Wunden des Krieges zu heilen. Letztlich zielt die BIZ aber weniger darauf ab, die Erinnerung an den Krieg wach zu halten, als vielmehr als Sprachrohr eines pazifistischen und republikanischen Diskurses zu fungieren. ; International audience After the armistice, World War One remained an important topic in the Berliner Ilustrirte Zeitung-an illustrated magazine devoted to general, political and cultural news. Analyzing its coverage of the war allows us to address what these representations have to say about the expectations, fears and hopes of Weimar progressives at the time. After showing some benevolence towards former enemies at the beginning of 1919, the BIZ grew more acrimonious when the terms of the peace treaty became official. These disappointed hopes certainly made the cultural demobilization of the BIZ more difficult. The magazine continued to relay the war rhetoric for some time, before trying to tend to the wounds and ease the mourning through artistic means. Eventually, the BIZ did not seek to preserve the memory of the war, but rather to promote a pacifist and republican way of thinking.
Aktuelle Studien zu internationaler Mediation haben sich bisher überwiegend mit der Auswirkung von Schlichter auf bewaffnete, innerstaatliche Konflikte beschäftigt und den Schwerpunkt auf erfolgreich abgeschlossene Waffenstillstände und Friedensabkommen gesetzt. Die wichtige Rolle, welche der Schlichter bei der Umsetzung von Friedensabkommen zukommt, wurde weitgehend vernachlässigt. Daher ist die Zielsetzung meiner Dissertation, eine wichtige Forschungslücke zu schließen und die Wirkung von "reiner" und "mächtiger" Schlichtungstypen hinsichtlich erfolgreicher Umsetzung von innerstaatlichen Friedensabkommen zu analysieren. Um zu klären, warum Vereinbarungen erfolgreich umgesetzt wurden oder scheiterten, muss man die Leistungskraft der Schlichter betonen, welche sich in meiner Arbeit verschiedenartig äußerte: Hebelkraft, Erleichterung, Kommunikation, Überwachung, Streitbeilegung, Vertrauensbildung, Sicherheit, Spoilerprävention, Planung des Zeitplans und Organisation der finanziellen Unterstützung für den Umsetzungsprozess. Diese Studie zeigt, dass Machtschlichter (Großbritannien und die Republik Irland in Nordirland) und reiner Schlichter (UNO und COPAZ in El Salvador) sich gegenseitig bei der Umsetzung von Friedensabkommen unterstützten. Ihre Zusammenarbeit war weitaus erfolgreicher als einzeln handelnde, reiner Vermittler (Organisation für islamische Zusammenarbeit in Mindanao) oder Einzelmachtschlichter (Syrische Arabische Republik im Libanon). Diese Arbeit weist eine Fallanalyse und ebenfalls eine vergleichende Fallanalyse von vier umfassenden innerstaatlichen Friedensabkommen auf, wobei die zwei höchsten und die zwei niedrigsten Umsetzungsgrade aufgezeigt werden. Sie berücksichtigt auch umfassend die schwierigen Bedingungen, unter denen Regierungen und Aufständische Friedensabkommen umsetzten, die von internationalen Vermittlern unterstützt wurden. Sie stärkt somit die Theorien und Praktiken hinsichtlich internationaler Mediation, Umsetzung von Friedensabkommen und nachhaltigen Friedens. Fehlgeschlagene Umsetzung führt zu humanitären Katastrophen wie in Angola, Ruanda, Liberia und Sierra Leone. ; Recent studies on international mediation have mainly focused on the impact of mediation on armed intra-state conflicts, emphasizing successfully completed ceasefires and peace agreements. Scholars have largely neglected the important part which mediation has played in implementing peace agreements. Accordingly, this dissertation aims at closing the research gap, analysing the impact of "pure" and "power" mediation on the successful implementation of peace agreements. To explain why some agreements have been successfully implemented, whereas others have experienced less progress, one should duly acknowledge the third-party mediators' performance involving various qualities such as leverage power, facilitation, communication, monitoring, dispute resolution, confidence-building, providing security and spoiler prevention, planning timetable and arranging financial support for the implementation process. This study demonstrates that multiple power mediators (the UK and the Republic of Ireland in Ulster) and multiple pure mediators (the UN and COPAZ in El Salvador) are mutually supportive in the successful implementation of peace agreements. They are by far more successful than a singly acting pure mediator (Organization of Islamic Cooperation in Mindanao) or a single power mediator (Syrian Arab Republic in Lebanon). My thesis conducts a case analysis and likewise a comparative case analysis of four comprehensive peace agreements, revealing the two highest and the two lowest degrees of implementation. It takes extensive account of the difficult conditions under which governments and rebels have implemented peace agreements supported by international mediators. It thus reinforces the theories and practice of international mediation, of implementing peace agreements and of sustainable peace. Failed implementation leads to humanitarian disasters such as in Angola, Rwanda, Liberia and Sierra Leone. ; 2021-06-21
Daniela Lai plädiert in ihrem Buch Socioeconomic Justice für eine Ausweitung der Mechanismen der Übergangsjustiz auf Gerechtigkeitsansprüche innerhalb der Gemeinschaft in Nachkriegskontexten, in denen Arbeitsplätze und Lebensunterhalt selten als Priorität angesehen werden. Dieses Buch führt uns durch das Labyrinth der internationalen Intervention, der sozioökonomischen Gewalt während des Krieges und ihrer anhaltenden Auswirkungen in Friedenszeiten sowie der Gerechtigkeitsansprüche nach den Protesten von 2014, indem es einerseits die politische Ökonomie von Krieg und Frieden untersucht und andererseits die Mechanismen der Transitional Justice neu definiert. ; Daniela Lai's book Socioeconomic Justice makes a compelling case for the expansion of Transitional Justice mechanisms to include justice claims made within the community in post-war contexts, where jobs and livelihoods are rarely seen as a priority. This book guides us through a maze of international intervention, war-time socioeconomic violence and its lingering effects in peacetime, along with justice claims after the 2014 protests, by studying political economy of war and peace on one side and redefining transitional justice mechanisms on the other.
The role played by the media in conflicts has always been a challenge worldwide. It has always drawn the attention of international organizations, NGOs, experts in peace, conflicts, and promoters of peace media reporting, peace journalism, etc. The impact of media has increased considerably, and researchers have largely confined themselves to exposing the degree and extent of media involvement and influence in conflicts and conflicts resolution. Numerous criticisms have been addressed all over the world on the role played by media in conflicts. The literature on conflicts resolution discloses a dreadful focus on the role of media in the peace process. Most of the existing theories portrays the role of the media as being essential in reporting and generating discourses on conflict. Scholars of the post-election incident quickly conclude that the crisis was greatly rooted in political and ethnic crises. The role of the media in the conflict, as well as its capacity to maintain order, is not satisfactorily tackled. Ivorian media like in Rwanda have been scrutinized at the level of international law as a perpetrator of political violence. However, if media can be a fearful weapon of brutality when it propagates messages of intolerance or misinformation that manipulates behavior, it can also be an instrument of conflicts resolution, when the information it publishes is faithful, unfailing, respects human rights, and represents varying opinions. The main purpose of the study was to analyze the role of media in conflict resolution in Ivory Coast. It has evaluated the role of media in the political subversions of 2002 and 2011 and by these case studies it briefly examined the role of current media practices in West African societies after the turn of the Millennium. The two Ivorian subversions formed an ideal comparative case to identifying recent changes in the role of media for conflict resolution. The study has established the responsibility of the media through the various type of its coverage within the subversions Ivory Coast crises of 2002 and 2011. And it has mostly focused on the specific positive effects of Ivorian media approach in conflicts resolution and has explored both the influence of traditional and social media. This study applies the social responsibility theory of media reporting to explain and develop the conceptual framework. The 2002 and 2011 crises serve as a typical case study of the process from crises to conflict resolution. Therefore, they provide additional elements in order to understand the biggest challenges of media freedom inside of shattered democracies, in which politics, poverty, and ethnic differences can sway the media agenda. Following a participatory research approach, the interviews, observations, and literature review provided a comprehensive range of opinions to interpret such data and the overall social discussion. And according to the findings of the study, there is a broad feeling from interviewees that Ivorian media has failed to condemn violence, xenophobic rhetoric during the 2011 post-election conflict and 2002 civil war. They published a lot of unverified sources of information. Still, the findings did not reveal only negative connotations from media. Positive impacts were also highlighted, stated during the period of conflicts. The findings of the study showed that there were positive aspects from Ivorian media such as fair coverage of political campaigns, preaching tolerance, giving voice to the voiceless, etc. They were blameless and remained neutral. The quality of their articles reflected the reality on the field. The effects of media on these specific political subversions were viewed both in terms of negative repercussions and positive impacts that a reliable, on contributing to conflict resolution by counteracting misperceptions and broadening understanding of grievances and causes of conflict. ; Die Rolle der Medien in Konflikten war schon immer eine Herausforderung für die ganze Welt und hat die Aufmerksamkeit internationaler Organisationen, NROs, Friedens- und Konfliktexperten sowie der Befürworter von Friedensberichterstattung, Friedensjournalismus usw. auf sich gezogen. Der Einfluss der Medien hat beträchtlich zugenommen, und die Forscher haben sich weitgehend darauf beschränkt, den Grad und das Ausmaß der Beteiligung und des Einflusses der Medien an Konflikten und Konfliktlösungen aufzuzeigen. Die Rolle der Medien in Konflikten wurde weltweit vielfach kritisiert. In der Literatur zur Konfliktlösung wird die Rolle der Medien im Friedensprozess erschreckend wenig beachtet. Die meisten der vorhandenen Theorien stellen die Rolle der Medien als wesentlich für die Berichterstattung und die Erzeugung von Diskursen über Konflikte dar. Wissenschaftler, die sich mit den Ereignissen nach den Wahlen befassen, kommen schnell zu dem Schluss, dass die Krise in hohem Maße auf politische und ethnische Krisen zurückzuführen ist. Die Rolle der Medien in dem Konflikt und ihre Fähigkeit, die Ordnung aufrechtzuerhalten, werden nicht zufriedenstellend untersucht. Wie in Ruanda wurden die ivorischen Medien auf der Ebene des internationalen Rechts als Verursacher politischer Gewalt untersucht. Die Medien können eine mächtige Waffe sein, wenn es darum geht, Nachrichten über Intoleranz oder Desinformation zu verbreiten, aber sie können auch ein Instrument zur Konfliktlösung sein, wenn die von ihnen veröffentlichten Informationen zuverlässig sind und unterschiedliche Meinungen wiedergeben. Das Hauptziel der Studie war es, die Rolle der Medien bei der Konfliktlösung in der Elfenbeinküste zu analysieren. Bewertet wurde die Rolle der Medien bei den politischen Umstürzen von 2002. Die beiden ivorischen Umstürze bildeten einen idealen Vergleichsfall, um die jüngsten Veränderungen zu ermitteln. In der Studie wurde die Verantwortung der Medien anhand der verschiedenen Arten ihrer Berichterstattung über die Umstürze in der Elfenbeinküste in den Jahren 2002 und 2011 untersucht. Sie konzentrierte sich vor allem auf die spezifischen positiven Auswirkungen des ivorischen Medienansatzes bei der Konfliktlösung und untersuchte sowohl den Einfluss der traditionellen als auch der sozialen Medien. Diese Studie wendet die Theorie der sozialen Verantwortung der Medienberichterstattung an, um den konzeptionellen Rahmen zu erklären und zu entwickeln. Die Krisen von 2002 und 2011 dienen als typische Fallstudien für den Prozess von der Krise zur Konfliktlösung. Daher liefern sie zusätzliche Elemente, um die größten Herausforderungen der Medienfreiheit in zerrütteten Demokratien zu verstehen, in denen Politik, Armut und ethnische Unterschiede die Medienagenda beeinflussen können. Im Rahmen eines partizipativen Forschungsansatzes lieferten die Interviews, Beobachtungen und die Literaturauswertung ein umfassendes Meinungsspektrum zur Interpretation dieser Daten und der gesamtgesellschaftlichen Diskussion. Den Ergebnissen der Studie zufolge sind die Befragten weitgehend der Meinung, dass die ivorischen Medien es versäumt haben, Gewalt und fremdenfeindliche Rhetorik während des Konflikts nach den Wahlen 2011 und des Bürgerkriegs 2002 zu verurteilen. Sie veröffentlichten viele ungeprüfte Informationsquellen. Die Ergebnisse zeigten jedoch nicht nur die negativen Auswirkungen der Medien auf. Es wurden auch positive Auswirkungen hervorgehoben, die während der Zeit der Konflikte festgestellt wurden. Zum Beispiel eine faire Berichterstattung über politische Kampagnen, das Predigen von Toleranz, das Verleihen einer Stimme an die Stimmlosen usw. Sie waren tadellos und blieben neutral. Die Qualität ihrer Artikel spiegelte die Realität vor Ort wider. Die Auswirkungen der Medien auf diese spezifischen politischen Umstürze wurden sowohl im Hinblick auf die negativen Folgen als auch auf die positiven Auswirkungen gesehen, die zuverlässig zur Konfliktlösung beitragen, indem sie falschen Vorstellungen entgegenwirken und das Verständnis für Missstände und Konfliktursachen erweitern.