Gesellschaftlicher Wandel und soziale Struktur des Lebensverlaufs
In: Lebenswelt und soziale Probleme: Verhandlungen des 20. Deutschen Soziologentages zu Bremen 1980, S. 492-501
432 Ergebnisse
Sortierung:
In: Lebenswelt und soziale Probleme: Verhandlungen des 20. Deutschen Soziologentages zu Bremen 1980, S. 492-501
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 776-778
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 657-662
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 2187-2199
"Trotz einer Vielzahl von Untersuchungen zur Bedeutung der sozialer Herkunft im Bildungssystem ist bislang nur wenig über die (Gesamt-)Entwicklung von Bildungsungleichheiten im Lebensverlauf bekannt. Einerseits scheint der Einfluss der Herkunftsfamilie im Verlauf der Bildungskarriere geringer zu werden, andererseits gilt die soziale Herkunft gerade auch für spätere Bildungsentscheidungen nach dem erstmaligen Verlassen des Bildungssystems als bedeutsam. Dieser vermeintliche Widerspruch liegt, so die Ausgangsthese des Vortrages, nicht zuletzt in der unterschiedlichen Operationalisierung begründet, die jeweils nur einen Teil des Prozesses beschreibt. Zum einen liegt verschiedenen Studien die Vorstellung von Bildungswegen als einer Abfolge institutionalisierter Übergänge zugrunde. Zum anderen werden Entscheidungen an individuell variierenden Bildungsübergängen betrachtet, die nicht notwendig auf einer standardisierten Zeitachse verortet werden können, sondern die selbst über unterschiedliche Pfade erreicht und eine erhebliche zeitliche Streuung aufweisen können. In diesem Beitrag sollen beiden Betrachtungsweisen integriert werden. Die Verfasser arbeiten zunächst theoretisch die verschiedenen Dimensionen einer Längsschnittperspektive sozialer Bildungsungleichheiten heraus und diskutieren dabei den Zusammenhang zwischen einzelnen Bildungsübergängen und Entwicklungen der Bildungsverteilung. Empirisch untersuchen sie Übergänge im allgemeinbildenden Schulsystem und beim Studienzugang. Diese führen sie exemplarisch zu einem Gesamtbild der Entwicklung von Bildungsungleichheiten im Lebensverlauf zusammen. In den empirischen Analysen verwenden sie aktuelle, retrospektive Längsschnittdaten zweier Geburtskohorten, deren Bildungswege sie über mehrere Jahrzehnte beobachten können." (Autorenreferat)
In: Lebensstile, soziale Lagen und Siedlungsstrukturen, S. 2-20
Die Ausgangslage im Themenfeld "Lebensstile, soziale Lagen und Siedlungsstrukturen" wird
in diesem einführenden Beitrag anhand von antagonistischen Begriffspaaren beschrieben,
welche die Vielschichtigkeit und Uneinigkeit des wissenschaftlichen Diskurses aufzeigen.
Im Einzelnen sind dies die Homogenisierung bzw. die Heterogenisierung sozialer
Ungleichheit, die Globalisierung bzw. die Lokalisierung gesellschaftlicher Prozesse, die
Verräumlichung bzw. Enträumlichung sozialer Strukturen und Prozesse sowie Government
bzw. Governance als Steuerungsform.
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 279-281
In dem Bericht wird eine empirische Studie zur Erforschung der Determinanten kontrazeptiven Verhaltens vorgestellt, die in ihrem Vorgehen die Entscheidungstheorie, den ökologischen Ansatz und die Life-event-Forschung miteinander verbindet. Zum Thema Sicherheit der Empfängnisverhütung wird von der Vermutung ausgegangen, daß die Unterbrechung kontrazeptiver Routine und die Veränderung von Alltagsgewohnheiten und Lebensumständen durch den Einbruch und die Wirkung äußerer Ereignisse zum erhöhten Risiko für die Entstehung unerwünschter Schwangerschaften wird. Für die repräsentative Bevölkerungsstichprobe wurden heterogene Gebiete im Bereich der BRD ausgesucht, die extrem unterschiedliche Lebensbedingungen aufweisen. Insgesamt wurden 1.490 Frauen mit Hilfe einer Life-event-Liste befragt. Der Bericht über die Ergebnisse beinhaltet auf deskriptiver Ebene die Verteilung der Life-events, ohne die Entstehung unerwünschter Schwangerschaften zu erklären. Die Unterschiede zwischen Frauen in der Großstadt, der Kleinstadt und im Dorf werden herausgearbeitet. (RW)
In: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 436-439
In: Politische Bildung zwischen Politisierung, Partizipation und politischem Lernen: Beiträge für eine soziologische Perspektive, S. 253-275
"Verschiedene außercurriculare Programme in Schulen und unterschiedliche demokratiepädagogische Konzepte zielen darauf, durch die Förderung von Selbstkompetenzen und durch die Erweiterung schulischer und gesellschaftlicher Partizipationsgelegenheiten die demokratische Urteils- und Handlungsfähigkeit von Schülerinnen zu stärken. Die Autoren diskutieren daher in ihrem Beitrag, inwiefern solche Programme entgegen ihrer Intention Tendenzen der Entpolitisierung gerade bei bildungsbenachteiligten SchülerInnen verstärken können. Die Autorinnen argumentieren mit Rückgriff auf Pierre Bourdieu, dass es einer subjektiven politischen Kompetenz bedarf, die an die soziale Position gebunden ist, um zu politischen Fragen Stellung zu nehmen und sich politisch einzubringen. Anhand der Ergebnisse einer eigenen Untersuchung arbeiten sie heraus, dass Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeitserfahrung bei SchülerInnen statusniedrigerer Schulformen geringer ausgeprägt sind als an Gymnasien. Die Autorinnen gehen von einem Zusammenhang zwischen allgemeinen Selbstkompetenzen und subjektiver politischer Kompetenz aus. Vor diesem Hintergrund stellen die Befunde sowohl ungleichheitssoziologisch als auch demokratietheoretisch ein Problem dar, da sie auf sozial ungleich verteilte politische Partizipationschancen verweisen. Die Autorinnen diskutieren diese Thematik ebenfalls vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Kontroverse zwischen demokratiepädagogischen und politikdidaktischen Perspektiven und kritisieren die Gefahr einer Entpolitisierung, wenn gerade bei benachteiligten Schülerinnen die in der Schule erlernten Selbstkompetenzen außerhalb dieser keine angemessene Anerkennung finden. Gefordert wird schließlich ein integrierendes Konzept, das die Förderung von Selbstkompetenzen und die Unterstützung sozialer Lernerfahrungen in erfahrungs- und handlungsorientieren Kontexten anerkennt, aber den Rückbezug auf die explizit politische Dimension, wie strukturelle und politische Rahmenbedingungen, nicht aus den Augen verliert." (Textauszug)
In: Politische Bildung zwischen Politisierung, Partizipation und politischem Lernen. Beiträge für eine soziologische Perspektive., S. 253-275
"Verschiedene außercurriculare Programme in Schulen und unterschiedliche demokratiepädagogische Konzepte zielen darauf, durch die Förderung von Selbstkompetenzen und durch die Erweiterung schulischer und gesellschaftlicher Partizipationsgelegenheiten die demokratische Urteils- und Handlungsfähigkeit von Schülerinnen zu stärken. Die Autoren diskutieren daher in ihrem Beitrag, inwiefern solche Programme entgegen ihrer Intention Tendenzen der Entpolitisierung gerade bei bildungsbenachteiligten SchülerInnen verstärken können. Die Autorinnen argumentieren mit Rückgriff auf Pierre Bourdieu, dass es einer subjektiven politischen Kompetenz bedarf, die an die soziale Position gebunden ist, um zu politischen Fragen Stellung zu nehmen und sich politisch einzubringen. Anhand der Ergebnisse einer eigenen Untersuchung arbeiten sie heraus, dass Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeitserfahrung bei SchülerInnen statusniedrigerer Schulformen geringer ausgeprägt sind als an Gymnasien. Die Autorinnen gehen von einem Zusammenhang zwischen allgemeinen Selbstkompetenzen und subjektiver politischer Kompetenz aus. Vor diesem Hintergrund stellen die Befunde sowohl ungleichheitssoziologisch als auch demokratietheoretisch ein Problem dar, da sie auf sozial ungleich verteilte politische Partizipationschancen verweisen. Die Autorinnen diskutieren diese Thematik ebenfalls vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Kontroverse zwischen demokratiepädagogischen und politikdidaktischen Perspektiven und kritisieren die Gefahr einer Entpolitisierung, wenn gerade bei benachteiligten Schülerinnen die in der Schule erlernten Selbstkompetenzen außerhalb dieser keine angemessene Anerkennung finden. Gefordert wird schließlich ein integrierendes Konzept, das die Förderung von Selbstkompetenzen und die Unterstützung sozialer Lernerfahrungen in erfahrungs- und handlungsorientieren Kontexten anerkennt, aber den Rückbezug auf die explizit politische Dimension, wie strukturelle und politische Rahmenbedingungen, nicht aus den Augen verliert." (Textauszug).
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 636-638
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 261-266
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 396-398
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4679-4689
"In den 1980er und 1990er Jahren rückt die sozialstrukturelle Forschung Fragen der Stilisierung des Lebens und der Bedeutung des Konsums zur Symbolisierung von Lebensstilen und zur Formung der eigenen Identität in den Mittelpunkt der Betrachtung. Gegenwärtig lenken Massenarbeitslosigkeit, Probleme der sozialen Sicherung und gesellschaftliche Polarisierungstendenzen die Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf objektive Bedingungen, Handlungszwänge und -restriktionen. So sprechen zeitdiagnostische Indizien dafür, dass soziale Distinktionspraktiken - vor allem auch im Zuge der relativen Entwertung höherer Bildungsabschlüsse - wieder verstärkt auf monetäre Ressourcen und Geldvermögen Bezug nehmen. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Beitrags, die Rolle des Geldes für die Strukturierung sozialer Verhältnisse in der Gegenwartsgesellschaft zu beleuchten. Es soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit Geld nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der am Austauschprozess beteiligten Akteure, sondern insbesondere auch deren soziale, kognitive und ästhetische Orientierungen prägt. Weit davon entfernt, nur ein Mittel zur effizienten Gestaltung des Warenaustausches zu sein, kommt Geld, so die These, eine eigenständige soziale Realität zu, die bis in die Kultur hinein ausstrahlt und Konsum, Lebensstil und Identität der Individuen prägt. Im ersten Teil des Beitrags wird anhand der geldtheoretischen Untersuchungen Simmels gezeigt, dass das Geld als Medium 'höherer Ordnung' zu betrachten ist, das auf sozial, sachlich und zeitlich unbestimmte Eigentumsrechte verweist. Im zweiten Teil geht es um die Entwicklung der Einkommen und Vermögen in Deutschland. Der für Deutschland festzustellende Zuwachs besser verdienender, reicher und auch besonders reicher Haushalte wird dargestellt. Auf der Grundlage der Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichproben 1993 und 2003 werden im dritten Teil des Referats empirische Befunde zur Entwicklung des Spar- und Anlageverhaltens und seiner Auswirkungen auf den individuellen Lebensstil präsentiert. Es kann gezeigt werden, dass Geld im Konsum und Lebensstil der Individuen ein Macht- und Ungleichheitsgefälle erzeugt, das über die rein quantitative Dimension, das reine Mehr und Weniger des Geldes schließlich weit hinausreicht." (Autorenreferat)
In: tagaus - tagein : neue Beiträge zur Soziologie Alltäglicher Lebensführung, S. 113-122
Der Beitrag untersucht Möglichkeiten, im Rahmen eines Forschungsverbundes mehrerer Arbeitsgruppen eine erfolgreiche Weiterarbeit in der Lebenslagenforschung zu initiieren, die sowohl Theorieentwicklung als auch empirische Forschung einschließen würde. Es geht darum, im Lebensführungskonzept eine handlungstheoretische Fundierungsmöglichkeit des eher deskriptiven Lebenslagenkonzepts zu entdecken. In einem ersten Schritt werden die zentralen Linien des sozialpolitikwissenschaftlichen Lebenslageansatzes sowie seine Potentiale und Grenzen skizziert und Anknüpfungspunkte zum Lebensführungskonzept benannt. Die Kategorisierung sozialer Ungleichheit durch das Lebenslagenkonzept kann beispielsweise durch die dynamische Perspektive des Lebensführungskonzepts überwunden werden. Im Gegenzug kann jedoch auch die alltägliche Lebensführung von der sozialpolitikwissenschaftlichen Lebenslagenforschung profitieren. Dass dort, ganz im Gegenteil zur Lebensführungsforschung, die Feststellung sozialer Ungleichheit in sozialpolitischen Veränderungsvorschlägen ihren Niederschlag findet, ist kein Nachteil. (ICH)
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 109-116
"Der gesellschaftliche Modernisierungsprozeß, so wird besonders von Individualisierungstheoretikern argumentiert, hat in den letzten dreißig Jahren zur Herausbildung und Verbreitung zahlreicher nichttraditionaler Lebensformen neben der bürgerlichen Kleinfamilie geführt. Implizit wird dabei unterstellt, daß es sich bei diesen Lebensformen (v.a. Alleinlebende, Alleinerziehende, Stieffamilien, nichteheliche Lebensgemeinschaften) um moderne, d.h. um neuartige und individuell infolge einer relativ unabhängig getroffenen Wahlentscheidung entstandene, Lebensformen handelt. Eine solche Betrachtung ist in verschiedener Hinsicht unscharf, zum Teil auch unzutreffend. Ein Grund liegt in der dieser Interpretation zugrundeliegenden Geschichtsblindheit, ein anderer in der Abschottung gegen die Ergebnisse empirischer Sozialforschung. Sozialhistorische Studien zeigen, daß es sich bei vielen dieser Lebensformen strukturell keineswegs um neuartige Formen handelt und daß auch die heutige Pluralität der Lebensformen aus historischer Perspektive nicht neu ist, sondern eher als Rückkehr zur 'Normalität der Vielfalt'erscheint. Das Neue an diesen Lebensformen sind die Motive und Umstände, die zu ihrer Entstehung führen. Empirische Analysen verdeutlichen, daß ein erheblicher Teil dieser 'nichttraditionalen' Lebensformen nicht infolge relativ freier Wahl, sondern im Kontext der individuellen Lebensumstände und der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse ein Stück weit zwangsläufig und unfreiwillig entsteht - und somit eher unmodern erscheint. Hinzu kommt, daß die übliche Klassifikation von Lebensformen anhand ihrer äußeren Strukturmerkmale mit einer gewissen Zwangsläufigkeit zu unrichtigen Schlußfolgerungen führt, da die soziologisch wie alltagspraktisch relevanten Differenzierungen hinsichtlich Binnenstruktur, Entstehungszusammenhängen und subjektiven Sinnzuschreibungen unberücksichtigt bleiben. Es stellt sich also die Frage: Wie modern sind die sogenannten nichtkonventionellen Lebensformen und wie sind sie im Kontext gesellschaftlicher Modernisierung zu betrachten? In meinem Beitrag möchte ich einige Probleme und Kriterien erörtern, die m.E. in der weiteren Diskussion über Situation und Wandel von Familie und privater Lebensführung stärkere Beachtung finden sollten und möglicherweise zu einer grundsätzlichen Neubewertung der verbreiteten Interpretationsmuster 'Pluralisierung von Lebensformen', 'Individualisierung der privaten Lebensführung' und 'Modernitätsrückstand der Familie in Ostdeutschland' führen könnten." (Autorenreferat)