Die neuen Sicherheitsstudien zwischen internationalen Beziehungen, Militärsoziologie und Friedens- und Konfliktforschung
In: Politikwissenschaft in Deutschland, p. 413-434
Auch im Bereich der Sicherheitspolitik und der Friedens- und Konfliktforschung manifestiert sich ein entscheidender Wandlungsprozess von einem stark militärisch geprägten zu einem erweiterten Sicherheitsbegriff und damit zu einem deutlich umfassenderen Verständnis von Sicherheit im Sinne von wirtschaftlicher und ökologischer, Energie- und innerer Sicherheit. Dabei verschwimmen nicht nur die Grenzen von zivil und militärisch, sondern auch von äußerer und innerer Sicherheit. Mit der Bezeichnung "Neue Sicherheitsstudien" hat sich ein großflächiger Gegenstandsbereich in den Sozialwissenschaften herausgebildet, der von einem weiten, mehrdimensionalen Sicherheitsbegriff ausgeht. Nach dem Ende des Kalten Krieges fordern zudem Phänomene, die sich unter Stichworten wie Neue Kriege, peacekeeping und peacebuilding zusammenfassen lassen, Politik und Politikwissenschaft heraus. Die Kriegsführung ist daher zu einem rasch expandierenden Teilstück der sich entwickelnden deutschsprachigen Sicherheitsstudien geworden. (ICE2)