Die friedenserhaltende Mission in Südosteuropa ? Zum Einsatz österreichischer Soldaten in Bosnien-Herzegowina VonFranz IvancsicsDie vorliegende Arbeit beginnt mit einer geographischen Darstellung, in der auch Fauna und Flora des jungen Staates kurz vorgestellt werden.In weiterer Folge wird der historischen Entwicklung Rechnung getragen beginnend mit der ersten Besiedlung bis hin zur Eigenstaatlichkeit.Dem selbstständigen Staat Bosnien-Herzegowina wird breiter Raum gewidmet. Das schließt natürlich das politische System, die Nationalhymne und Nationalflagge, die beiden Entitäten, Bevölkerung, Ethnien, Religion, Wirtschaft und Verkehr mit ein.Den Vereinten Nationen gilt ebenfalls ein kurzer Abriss.Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt auf den friedenserhaltenden bzw. friedensschaffenden Operationen der Vereinten Nationen und der Europäischen Union, sowie dem Beitrag Österreichs. Österreich betreffend werden die rechtlichen Grundlagen, die Freiwilligenmeldung, die Besoldung, österreichische Kontingentskommandanten, die Betreuung der eingesetzten Soldaten, sowie Interviews mit eingesetzten Soldaten dargestellt bzw. angeführt.Organisationen und Institutionen, unter österreichischer Beteiligung, welche die zivilen Aspekte des Friedensabkommens umzusetzen versuchen, werden ebenfalls vorgestellt.Gefahren, denen österreichische Friedenssoldaten ausgesetzt sind, werden am Ende der Arbeit ebenfalls beschrieben. ; The peacekeeping Mission in Southeastern Europe ? About the Operation of Austrian forces in Bosnien-HerzegowinaWritten by Franz IvancsicsThe following paper starts with a geographical presentation, including wildlife.After that we are dealing with the historical evolution, beginning with the first settlements till statehood.An important part is about the independent state of Bosnien-Herzegowina, especially the political system, the national anthem and flag, both entities, population, ethnities, religion, economy and traffic.There?s also a small excursion about the United Nations.The main focus is on the peacekeeping Mission from the United Nations and the European Union, including Austria?s contribution. As far as Austria is concerned there will be information about the legal foundations, enlistment, payment, the commandants of the Austrian contingent, soldiers? treatment and interviews regarding to deployed soldiers.Organizations and Institutions under Austria?s contribution which are aiming to fulfill the civilian parts of the peace treaty are also mentioned.The dangers which the Austrian soldiers have to face are listed at the end. ; vorgelegt von Franz Ivancsics ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)232550
Symposiumbeiträge der Projektgruppe Für eine globale Friedensordnung.:Autorenbeiträge: Endre Kiss, Hypothesen über China unter dem Blickwinkel der Globalisierung. Ulrich Knappe, Der Aufbruch Chinas in einen neuartigen Kapitalismus. Wolfgang Effenberger, China – Bedrohung für die Weltmachtpläne der USA oder nur ein Stolperstein? Wolfgang Scheler, Warum der Westen China nicht versteht. Horst-Dieter Strüning, Der Aufstieg Chinas zur Weltmacht unter friedenspolitischer Perspektive. Ernst Woit, Chinas Globalstrategie der friedlichen Koexistenz und die Krise der imperialistischen Globalstrategie des Westens. Horst Sylla, Zur Sicherheits- und Militärpolitik Chinas. Redaktioneller Anhang, Karten zur Volkrepublik China.
Fragile Staatlichkeit rangiert zu Recht hoch auf der Problemliste der internationalen Gemeinschaft. Während viele Herausforderungen schwacher Staaten erkannt sind, wird die Bedeutung der Organisierten Kriminalität und ihrer Verflechtungen mit lokalen und internationalen Akteuren noch oft unterschätzt. Gerade für VN-Friedenseinsätze, die zunehmend in fragilen Staaten operieren, wird häufig erst während der Mandatsumsetzung klar, wie sehr sie sich mit diesem Phänomen befassen müssen. Anhand konkreter Einsatzerfahrungen der Vereinten Nationen in Westafrika, Kosovo und Haiti untersucht Wibke Hansen die Schnittstellen zwischen Friedenseinsätzen und Organisierter Kriminalität. Dabei wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Organisierter Kriminalität für Peacebuilding- und Statebuilding-Prozesse erfolgskritisch sein kann. Die Autorin schließt ihre policy-orientierte Arbeit mit Empfehlungen für einen strategischeren Umgang mit Organisierter Kriminalität im Kontext von Friedenseinsätzen.
Zentraler Gegenstand meiner Untersuchung sind die deutschen Ideen und Pläne zur Gründung einer Internationalen Organisation in dem Zeitraum 1815-1871. Eine "Internationale Organisation" ; d.i. eine politische Staatenverbindung zum Zweck der Kriegsverhütung und Friedenssicherung ; zeichnet sich v.a. dadurch aus ; dass man feste und dauerhafte Institutionen einrichtet: etwa einen ständigen Völkerkongress zur Regelung der gemeinsamen Angelegenheiten und/oder einen internationalen Gerichtshof zur Schlichtung zwischenstaatlicher Streitigkeiten. Der Terminus "Internationale Organisation" dient mir zugleich als Oberbegriff für zeitgenössische Bezeichnungen wie "Staaten- oder Völkerbund" ; "allgemeiner Völkerverein" ; "Heilige Allianz der Völker" oder "Vereinigte Staaten von Europa". Mein Interesse gilt darüber hinaus den Trägern und Trägergruppen: Welche individuellen Personen ; welche politischen und sozialen Gruppen standen mit welchen Interessen und Absichten hinter diesen Ideen und Plänen? Wie bedeutend und einflussreich waren diese Personen und Gruppen? Schließlich sollen die Ideen und Pläne im Kontext der politischen Gegebenheiten analysiert werden: Welche Bedeutung hatten die innenpolitischen Verhältnisse? Welche strukturellen und aktuellen internationalen Konflikte bildeten den Hintergrund für deren Entstehung? Die Arbeit verbindet auf diese Weise Ideengeschichte mit sozial- und politikgeschichtlichen Ansätzen und Fragestellungen.
Im Jahr 2008 jährte sich zum 150. Mal der Geburtstag Ludwig Quiddes, der von 1890 bis 1892 das Preußische Historische Institut in Rom leitete und dort das Repertorium Germanicum (RG) initiierte, das noch heute zu den wichtigsten Unternehmen der historischen Grundlagenforschung zählt. Seine Satire "Caligula" war einer der erfolgreichsten Essays der Zeit, doch führten die Anspielungen auf Kaiser Wilhelm II. zum Ende seiner wissenschaftlichen Laufbahn. Auf der Basis eines beträchtlichen Privatvermögens betätigte er sich als Politiker und Publizist, insbesondere in der Friedensbewegung. Der aus einer Tagung hervorgegangene Sammelband würdigt Quidde als Historiker, als Persönlichkeit der Friedensbewegung und als Friedensnobelpreisträger. Ferner geht es um ihn als "Vater" des RG sowie des Tochterunternehmens Repertorium Poenitentiariae Germanicum (RPG). Dabei werden nicht nur die aktuellen Möglichkeiten der Erschließung der kurialen Registerserien und ihre Tragfähigkeit für Themen der europäischen Geschichte diskutiert, sondern auch die europäische Anschlussfähigkeit der unter Ludwig Quidde begonnenen Projekte ausgelotet sowie Perspektiven der modernen elektronischen Erschließung und Bearbeitung der kurialen Überlieferung aufgezeigt.
Einleitung Zum Forschungsstand Fragestellung Methode Aufbau Zur Verwendung der Quellen Zur Verwendung der Resolutionen der UN-Generalversammlung Zur Verwendung bestimmter Bezeichnungen Erläuterungen zur Theorie Teil I – Forschung, Theorie und Thesen 1\. Wasser als natürliche Ressource 1.1. Prognosen 1.2. Wassermangel und seine Folgen 2\. Natürliche Wasserressourcen der Region des Jordanbeckens 2.1. Oberflächenwasser 2.2. Grundwasser 2.2.1. Speisung der Aquifere 3\. Wasserpolitik im Kontext des Klimawandels 3.1. Aussichten laut IPCC 3.2. Stern Review 3.3. Relevanz für den Nahen Osten 4\. Spieltheorien 4.1. Hydrologie und Kritik an den rechtlichen Vereinbarungen 4.1.2. Mapping the World's Aquifers 4.2. Gefahr des Race to the Pumps 4.3. Domains 5\. Konflikttheorien 5.1. Wasser als politische Ressource 5.1.1. Wasserreserven und Geopolitik 5.1.2. Kriege um Wasser? 5.1.3. Wasserkonflikt – ein Politikum der Gegenwart? 5.1.4. Wasserkonflikte im Nahen Osten 5.2. Konfliktkategorisierung und Messmethoden 5.2.1. Messmethoden und Indikatoren für Wasserknappheit 5.2.1.1. Korrelation Wasserdargebot – Bevölkerung (demographischer Indikator) 5.2.1.2. Ohlsson-Indikator 5.2.1.3. UNO-Indikator: tatsächliches Wasserdargebot – tatsächlich verbrauchtes Wasser (technischer Indikator) 5.2.2.1. Konfliktkategorien nach Spillmann 5.2.2.2. Konfliktkategorien nach Gleick 5.3. Veränderte Konfliktkategorien 5.3.1. Veränderte Konfliktkategorien und Klimawandel Teil II – Die Wasserfrage im Kontext internationalen Rechts 6\. Menschenrecht Wasser und internationale Kodizés 6.1. Absolute Gebietshoheit vs. absolute territoriale Unversehrtheit 6.1.1. Equitable Utilization und eingeschränkte Gebietshoheit 6.1.2. Etablierung der Equitable Utilization im internationalen Recht 6.1.3. Verhaltenskodizés und Governing Principles 6.2. Definition internationaler Gewässer 7\. Historischer Hintergrund 7.1. Bis zum Sechs-Tage-Krieg 7.2. 1967 bis zu den Friedensverhandlungen 7.2.1. Military Orders 7.3. Zur Zeit der Friedensverhandlungen 7.3.1. Declaration of ...
Das Interesse an der Friedenspädagogik ist in den letzten Jahren weltweit deutlich angestiegen und der Friedenspädagogik wird bei der Prävention und Transformation von Kriegen und gewaltvollen Konflikten zunehmend eine Schlüsselrolle zugeschrieben. Doch offenbaren sich in der gegenwärtigen Friedenspädagogik auch einige theoretische und konzeptionelle Defizite. Diese werden in dem Artikel zusammengetragen und als Ausgangspunkt gewählt, um die Friedenspädagogik aus einer ungewohnten theoretischen Perspektive zu betrachten und zu reflektieren. (DIPF/Orig.) ; Worldwide, the interest in peace education has increased significantly over the past years. Peace education is increasingly attributed as a key factor in prevention and transformation of wars and violent conflicts. However, the current peace education bares some theoretical and conceptual deficits. These shortcomings are collected in this article and serve as a starting point for an innovative perspective and reflection of peace education. (DIPF/Orig.)
Die vorliegende Dissertation analysiert die Rolle der Truth and Reconciliation Commission (Wahrheits- und Versöhnungskommission - TRC) (tätig von 2002-2004), die in Sierra Leone nach Ende des mehrjährigen Bürgerkriegs auch speziell auf jugendliche Täter und Opfer fokussierte. Kriegsfolgen reflektieren häufig Kriegsursachen – die Rolle sozialer Disparitäten in Sierra Leone insbesondere die so wahrgenommene sozio-ökonomische Marginalisierung jüngerer Bevölkerungsgruppen in Verbindung mit schwacher Governance, Korruption und Nepotismus sowie neo-patrimonialer Tendenzen, ethnisch-perzipierte Trennlinien und daraus resultierende Spannungen und die Rolle internationaler wirtschaftlicher Rohstoff-Interessen in Sierra Leone erfordern eine spezifisch angepaßte Kompromißlösung, sowie Addressierung der hauptsächlichen Vorkriegs-Konfliktursachen. Die Dissertation identifiziert Ansatzpunkte der TRC in ihrer Beschäftigung mit diesen Gruppen, insbesondere Ex-Kindersoldaten, vor dem Hintergrund mehrdimensionaler gesamtgesellschaftlicher Rahmenbedingungen, und bewertet dabei die Erreichung der TRC-Zielsetzungen (öffentliche Auseinandersetzung mit vergangener Gewalt, Abbau von Trauma-Folgen und innergesellschaftlichen Spannungen, Reformanstoß/ Gewaltprävention) und ihres möglichen Beitrags zu Friedensstabilisierung. Die vorliegende Arbeit stützt ihre Ergebnisse hauptsächlich auf die Auswertung von mehr als 30 semi-strukturierten Gesprächen mit unterschiedlichen Repräsentanten gesellschaftlicher Gruppen, um insbesondere die Perzeptionen der in den Konflikt- und die Aufarbeitung gewaltsamer Vergangenheit Involvierten widerzuspiegeln und daraufhin die Effektivität der TRC in ihrer Arbeit mit Tätern und Opfern von Gewalt hinsichtlich Friedenskonsolidierung zu bemessen. Aus der Interview-basierten Überprüfung der acht Sub-Hypothesen mit Vertretern drei unterschiedlicher gesellschaftlicher Repräsentanten (Täter/Opfer; Strategische und Konfliktfähige Gruppen (SKOG); (ehemalige) Mitarbeiter der TRC und des SC) führt die Analyse zu einer gemischten Bilanz, und die Autorin unterstreicht, daß die TRC eine notwendige, allerdings nicht hinreichende Bedingung ist, um langfristige Friedensstabilisierung mit jugendlichen Tätern und Opfern zu initiieren. Empfehlungen für die Verbesserung bei der Einrichtung zukünftiger TRCs, insbesondere die verstärkte Verbindung mit bildungs-unterstützenden und sozio-ökonomischen Maßnahmen und Integration mit lokalen und kulturell-eigenständigen Aufarbeitungs- und Versöhnungsmechanismen und/ oder die Kooperation mit institutionalisierten DDR-Prozessen wird am Ende angemahnt und weitere Forschungslücken identifiziert. Die TRC in Sierra Leone ist ein neueres Beispiel für die Vielfältigkeit und Flexibilität dieses TRC-Instruments – T(R)Cs haben in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche internationale Aufmerksamkeit als innovative Instrumente zur Aufarbeitung gewaltsamer Vergangenheit (meist innerhalb eines Staatsgefüges) erfahren. Ein komplementärer oder sequentieller Einsatz mit anderen – z.B. strafrechtlichen – Aufarbeitungsinstrumenten wie in Sierra Leone mit dem UN Special Court (SC) - sollte insbesondere dann, wenn strafrechtliche Aufarbeitung aufgrund überproportionaler Täterzahlen, minderjähriger Tätergruppen oder mangelhafter justizieller Kapazitäten oder mangelhaftem politischen Willen der Staatsführung nicht umfassend möglich ist, kontextabhängig und gründlich abgewägt werden, um mögliche Synergie-Effekte in Transitional Justice zu erreichen und nicht zu unterminieren. ; This dissertation analyses the role of the Sierra Leonean Truth and Reconciliation Commission (TRC) (from 2002-2004), that focused on minors - perpetrators and victims - affected by the war in Sierra Leone. Consequences of war often reflect causes of war. The role of social and economic disparities in Sierra Leone combined with weak governance, patrimonial tendencies, corruption and nepotism, as well perpetuated by perceived ethnic differences as well as international interests in mineral resource exploitation in Sierra Leone required a contextualised solution, addressing root causes that fueled the war. The dissertation identifies entry points of the TRC in dealing with those groups, in particular ex-child combatants and other war-affected children considering a multi-dimensional framework and assesses the achievements of the original aims of the TRC (revealing of truth and public documentation and acknowledgment of the past violence, reduction of trauma and its consequences such as social tensions, initiation of reforms and prevention of violence) and the TRC's potential contribution to peacebuilding. The dissertation derives its information from the analysis of more than 30 semi-structured interviews with representatives of different social groups in Sierra Leone to reflect the perceptions of those that had been involved in transitional justice and thus to assess the effectiveness of the TRC in its work with perpetrators and victims aiming at a contribution to peacebuilding. The interviewees comprise representatives of war affected children including ex-child-combatants, Government, civil society, former staff of the TRC and Special Court. The author's conclusion highlights that the TRC is an important but not sufficient factor to initiate longterm peacebuilding through and with its work with youth perpetrators and victims. The final section of the document includes recommendations for future TRCs, to also focus on improved access to youth (vocational) skills' training and education, linking with DDR-processes as well as enhanced integration of local-traditional mechanisms of reconciliation and identifies further research gaps. The TRC and its complementary work with the Special Court in Sierra Leone prove to be crucial mechanisms in transitional justice, while the TRC can play a particular role dealing with special groups - i.e. youth victims and perpetrators, and provide support where an outgoing political regime is not capable or willing to implement comprehensive judicial follow up. Therefore, further analysis on how the TRC and Special Court mechanisms can be optimized in specific contexts to achieve syngergy effects instead of undermining each others impact, will remain a key topic within the theme of transitional justice.
Symposiumbeiträge der Projektgruppe Globale Friedensordnung, 2009.:Autorenbeiträge: Dieter Klein, Eine mehrdimensionale Krise und ihre sicherheitspolitischen Folgen. Horst-Dieter Strüning, Die globalen politischen Veränderungen infolge der gegenwärtigen Finanz- und Weltwirtschaftskrise und ihre friedensgefährdenden Aspekte. Siegfried Schönherr, Weltwirtschaftskrise, Rüstung und Rüstungsfinanzierung. Wolfgang Scheler, Über die Wesensmerkmale des Friedens aus dem Blickwinkel der Weltwirtschaftskrise. Ernst Woit, Globale Friedensordnung oder Ressourcenkrieg. Endre Kiss, Die Philosophie der Krise. In memoriam Wolfgang Scheler, Generalleutnant a. D. Prof. Dr. Hans Süß zum Gedenken.
Seit mehr als zehn Jahren findet eine intensive internationale Debatte darüber statt, in welchem Umfang das – in jeder Religion vorkommende – moralische Solidaritätsgebot in Beziehungen zwischen Staaten, Völkern oder Menschen, die zu unterschiedlichen ethnischen, nationalen oder religiösen Gruppen gehören, Anwendung finden sollte.Die Idee der Solidarität ist fester Bestandteil des internationalen Systems. Zu dieser gehören: Handlungen zum Schutz der Bevölkerung vor Angriffen (bewaffnete Inver- ventionen und Friedensoperationen) sowie zur Überlebenshilfe (humanitäre Hilfe). Rechtliche Gestalt hat sie gewonnen mit den Maßnahmen im Falle der Be- drohung von Frieden oder Sicherheit, von denen in Kap. VI und VII der UN- Charta die Rede ist: Friedensoperationen (auf der Grundlage von Art. 40 der UN-Charta über vorläufige Maßnahmen) sowie humanitäre Interventionen (geregelt in Kap. VII der UN-Charta). In den neunziger Jahren des 20. Jh. galten humanitäre Interventionen als wichtigste Form der Solidarität. Friedenseinsät- ze – welche damals in einer verknöcherten Form durchgeführt wurden, die sich im Kalten Krieg herausgebildet hatte und schlecht zu den neuen Umständen passte – wurden weniger geschätzt. Erst das Fiasko der humanitären Inter- ventionen in Somalia und Ruanda sowie die Umformulierung des Mandats von Friedensoperationen (den Soldaten wurde ein weiterer Aufgabenbereich zugewiesen und sie erhielten die Erlaubnis zur Gewaltanwendung, nicht nur mit dem Ziel Selbstverteidigung, sondern auch zur Verwirklichung der jeweiligen Aufgaben) ermöglichte es, die Effektivität dieser beiden Formen internationalen Handelns neu zu bewerten. Die Fälle von Missbrauch des Rechts auf humanitäre Intervention in den Jahren 2001 (Afghanistan) und 2003 (Irak) führten zur Abnahme der internationalen Zustimmung zu Inter- ventionen und zur Bevorzugung von Friedensoperationen. Dazu trug auch eine effektiv durchgeführte Reform der UN-Friedensoperationen sowie die Inten- sivierung von Friedenseinsätzen bei, die von regionalen oder subregionalen Organisationen durchgeführt wurden; zur ersten Gruppe gehören etwa die Nordatlantikvertrag-Organisation (NATO), die Europäische Union (EU), die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die Orga- nisation Amerikanischer Staaten (OAS), und die Afrikanische Union (AU), zur zweiten die Wirtschaftsgemeinschaft Nordafrikanischer Staaten (ECOWAS), die Wirtschaftsgemeinschaft Zentralafrikanischer Staaten (ECCAS) und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). In den letzten Jahren haben sich Friedensoperationen zum Hauptmittel der internationalen Gemeinschaft entwickelt, um auf bewaffnete Konflikte zu reagieren, und stellen heute die fundamentale Ausdrucksform der internationalen Solidarität dar. In diesem Zusammenhang – und überhaupt im Hinblick auf die Umset- zung der Solidaritätsidee – muss der Stellenwert hervorgehoben werden, den im Rahmen von Friedensmissionen diejenigen Aktivitäten einnehmen, welche die Achtung der persönlichen Rechte und Freiheiten der betroffenen Menschen gewährleisten sollen, denn sie stellen die Quintessenz der Solidarität dar. Die Analysen der vorliegenden Arbeit stützen sich auf die Entwicklung der Friedensoperationen der UN, NATO und EU, wobei die Ergebnisse durch die Untersuchung des polnischen Anteils an diesen Einsätzen abgesichert werden. ; Instytut Zachodni ; Joanna Dobrowolska-Polak
Die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) veranstaltete gemeinsam mit der Abteilung Internationale Beziehungen/Friedens- und Konfliktforschung des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Tübingen im November 2007 die Tagung "Berufsfelder für zivile Friedensfachkräfte - Voraussetzungen und Einstiegsmöglichkeiten". Die Veranstaltung war ein Teil des Rahmenprogramms, welches den Gastaufenthalt der vom Forum Ziviler Friedensdienst e.V. konzi-pierten Wanderausstellung "Frieden braucht Fachleute" in Tübingen begleitete. Die Tagung war in erster Linie eine Berufsinformationsveranstaltung für Studierende der Friedens- und Konfliktforschung, die sich für das Arbeitsfeld des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) interessieren. Darüber hinaus war es den Organisatoren ein Anliegen, den TeilnehmerInnen Beschäftigungsmöglichkeiten und Wege zum Berufseinstieg im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung aufzuzeigen. ; The German Foundation for Peace Research (DSF) organized jointly with the Department of International Politics/Peace- and Conflict Research at the Institute of Political Science at the University of Tuebingen in November 2007 the conference "professional fields for civilian peacekeeping staff - conditions and opportunities." The event was part of the support program of the traveling exhibition "Peace needs professionals" in Tuebingen. The meeting was primarily a professional briefing for students of peace and conflict research, which are interested for the work of the Civil Peace Service (ZFD). In addition, it was a concern for the organizers, to show the participants employment opportunities and career paths in the field of civilian conflict transformation.
Die Dissertation untersucht die Wahrnehmung des Westfälischen Friedenskongresses durch die Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation anhand der zeitgenössischen Medien. Da der Westfälische Frieden das Ende des Dreißigjährigen Krieges bedeutete, unter dem das gesamte Volk zu leiden hatte, wird in der Arbeit der Frage nachgegangen, inwieweit welche Schichten die Verhandlungen in Westfalen verfolgten. Hierzu werden die vier aktuellen Printmedien auf Inhalt, Aktualität und Darstellungsweise analysiert. Es handelt sich um Flugschriften, Flugblätter, Zeitungen und Messrelationen. Neben einem Blick auf die gebotenen Informationen und verwendete Stilmittel stehen auch Fragen nach Verbreitung und Rezeption im Zentrum der Untersuchung. Der inhaltliche Schwerpunkt der Arbeit liegt zwar auf den eigentlichen Verhandlungen, jedoch ermöglicht die Betrachtung weiterer Themen wie Propaganda, Kriegsleid, Friedenssehnsucht, Stimmungslage und aufwendige Zeremonielle, das Gesamtbild des Kongresses abzurunden, welches sich die Bevölkerung machen konnte. Die Analyse zeigt, dass jedem einzelnen Medium eine eigene Öffentlichkeit zuzuordnen ist. So erscheint der Zeitungsleser als gut informiert, bedarf aber umfassender Bildung und ausreichender finanzieller Mittel, um die Meldungen adäquat rezipieren zu können. Wohingegen der Analphabet, der seine Informationen vorrangig aus mündlichen oder Bildquellen bezog, nur wenig über den Kongress erfahren konnte. Noch nicht einmal die prunkvollen Repräsentationen der europäischen Mächte oder die aufwendigen Rituale und die zahlreichen Rangstreitigkeiten finden in nennenswertem Maß Einzug in die Bildpublizistik. Der Westfälische Friedenskongress wurde nur von einer sehr kleinen, zeitgenössischen Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt, allerdings auf eine bemerkenswert gut informierte Weise. Das Gros der Bevölkerung nahm den Kongress jedoch kaum wahr. Für den größten Teil des Volkes war der lang ersehnte Frieden wichtiger als der Inhalt der Verhandlungen oder der Friedensverträge.
"Im Sommer 2006 haben die ersten 18 Absolvent/innen des Universitätslehrgangs "Human Rights and Peace Education in Europe" ihre Zertifikate erhalten. Damit ist der zweijährige Pilotjahrgang der Universität Klagenfurt, der Lehrkräfte aus ganz Europa zu Friedenspädagog/innen ausgebildet hat, erfolgreich abgeschlossen worden. . Ziel des EURED-Universitätslehrgangs war es, einen sichtbaren Beitrag zu einer gesamteuropäischen Kultur der Erziehung für den Frieden und Menschenrechte zu leisten. Die Teilnehmenden, Lehrkräfte verschiedener Fächer und Schultypen sowie Schulinspektor/innen erhielten eine gründliche Einführung in Theorie und Methodik der Menschenrechts- und Friedenserziehung. In besonderem Maße wurde die europäische Dimension berücksichtigt. Europa war nicht nur ein Thema, sondern auch die 'Methode' - das Kennenlernen der unterschiedlichen Realitäten in unserem Kontinent war ein integraler Bestandteil der Ausbildung." Der Beitrag berichtet über Planung und Ablauf des Pilotlehrgangs sowie über den geplanten Master-Studiengang "European Master in Peace Education", der voraussichtlich im Jahr 2008 an der Universität Klagenfurt angeboten werden soll. (DIPF/Orig.)
In diesem Beitrag wird über Erfahrungen und erste qualitative und quantitative Ergebnisse innerhalb eines von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) geförderten und am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprojektes "Friedensbauende Bildungsmaßnahmen bei bewaffneten Konflikten" berichtet. (DIPF/Orig.) ; This article informs about experiences and first qualitative and quantitative empirical results gained at the University of Heidelberg within the project "peace-building educational activities and armed conflicts", a research and development project, funded by the German Foundation for Peace Research (DSF). (DIPF/Orig.)