This paper explores the use of hydrocarbon revenues in post-conflict Algeria. While the bloody years of the 1990s now seem to be over, recurring terror attacks and the ongoing state of emergency leave room for doubt that a situation of stable peace has been achieved yet. It is therefore necessary to evaluate the effectiveness of post-conflict peace-building efforts in Algeria and identify ways of improving these measures. The resources, which are mainly controlled by the central state, can have positive and negative effects on the political economy: they can enhance growth and possibilities for the distribution of wealth, but the dependency on them makes the whole economy vulnerable to crises. Analysing the economic (and other) causes of the outbreak of the intra-state war in 1992 and the reasons for its escalation and its fading out can be revealing when assessing the extent to which critical conditions have or have not been addressed by recent and current peace-building efforts. The author's analysis reveals that the measures taken by the government - such as implementing a programme of national reconciliation, the stimulation of certain sectors of the economy and the resolute reduction of foreign debt - all aim at stabilization and have all been driven by hydrocarbon income to a large extent. However, the recent rise and sudden drop in the price of oil and gas have both had an effect on the scope of these measures and reveal their limits. Moreover, some of the critical causes of the civil war such as the unfair distribution of revenue, the lack of political participation and destabilizing demographic changes still persist and have largely remained unaddressed. One of the author's concluding assumptions therefore is that it is very likely that the use of resource revenues for conflict prevention and peace-building will only lead to sustainable results when embedded in full-fledged reforms of Algeria's entire economic and political system. ; Dieser Aufsatz untersucht die Verwendung von Erdöl- und Erdgaserlösen in Algerien seit Ende des Bürgerkrieges. Zwar scheinen die blutigen 1990er Jahre der Geschichte anzugehören, doch wiederkehrende terroristische Anschläge und eine weiter bestehende Notstandsgesetzgebung zeigen, dass bisher noch kein dauerhafter Frieden erreicht wurde. Daher lohnt es sich zu untersuchen, wie wirksam die Friedensbemühungen in Algerien sind und was zu ihrer Verbesserung geleistet werden könnte. Die Ressourcen, die vor allem vom Zentralstaat kontrolliert werden, können sich auf die Volkswirtschaft des Landes sowohl positiv als auch negativ auswirken: sie können Wachstum verstärken und den Wohlstand der Gesellschaft fördern, doch die Abhängigkeit von ihnen macht die gesamte Wirtschaft anfällig für Krisen. Eine Analyse der wirtschaftlichen (und anderer) Ursachen für den Ausbruch und die Eskalation des innerstaatlichen Krieges dient der Einschätzung, ob die derzeitigen Friedensbemühungen seine wichtigsten Triebkräfte ausreichend berücksichtigen. Die Autorin zeigt, dass die Maßnahmen, die von der Regierung umgesetzt werden - wie das Programm zur nationalen Versöhnung, die Stimulierung zentraler Wirtschaftssektoren und die Rückzahlung der Auslandsschulden - alle die Stabilisierung des Landes anstreben und weitgehend durch Erdöleinnahmen finanziert werden. Entsprechend haben sich sowohl der neuerliche Anstieg der Preise für Erdöl und -gas als auch ihr plötzlicher Fall auf diese Maßnahmen ausgewirkt und damit deren Grenzen offen gelegt. Außerdem sind einige der entscheidenden Gründe für den Bürgerkrieg, wie die ungerechte Einkommensverteilung, geringe politische Partizipationsmöglichkeiten und destabilisierende demographische Dynamiken, bis heute fast unverändert wirksam. Eine wichtige Schlussfolgerung ist daher, dass der Einsatz der Ressourceneinnahmen für Konfliktprävention und Friedensbildung nur dann zu nachhaltigen Ergebnissen führen kann, wenn dies mit umfassenden Reformen des wirtschaftlichen und des politischen Systems in Algerien einhergeht.
Der Verlust Finnlands 1809 wurde in der schwedischen Hisoriographie unter unterschiedlichen Vorzeichen diskutiert. Während des frühen 20. Jahrhunderts wurde das Aufbrechen des Staates aus einer nationalistischen Perspektive betrachtet. Man argumentierte, dass die Menschen in Schweden, oder die "öffentliche Meinung", die Nachricht vom Friedensschluss in Fredrikshamn 1809 mit Verzweifelung und unter der Prämisse eines "nationalen Traumas" entgegengenommen hätten, so dass dieser als schlimmste Niederlage in der schwedischen Geschichte interpretiert wurde. Zeitgenössische Forscher hinterfragen, ob der Verlust Finnlands im frühen 19. Jahrhundert tatsächlich als nationales Trauma empfunden wurde. Dieser Artikel fasst zunächst den Hintergrund des Krieges und seine wichtigsten Ereignissen zusammen, um im An-schluss das Verständnis von Schweden im Zustand eines nationalen Schocks nach der Abtrennung Finnlands zu problematisieren. ; Since 1809 the loss of Finland has been discussed in different ways in Swedish history research. In the early 20th century the burst of the state was seen in a nationalistic perspective. It was said that the people in Sweden, or the "public opinion", with despair and in a "nationalistic trauma" received the news bulletins from the peace agreement in Fredrikshamn 1809, which was interpreted the worst defeat ever in Swedish history. Nowadays researchers argue whether the loss of Finland really was seen as a nationalistic trauma in the early 19th century. The article first summarises the background of the war and the most important war episodes and then discusses the apprehension of a Sweden in national chock after the burst of the state.
Zum erstenmal seit dem Ende des Kalten Krieges befindet sich die Bundeswehr in einem Einsatz nicht als unparteiische Friedenssicherungsstreitmacht, sondern als Konfliktpartei in einem Krieg. Dem trägt inzwischen zwar der offizielle Sprachgebrauch Rechnung, noch nicht aber das strategische und operative Denken. Aus den operativen Erfahrungen in einer sich verschlechternden Sicherheitslage entwickelt sich jedoch langsam von unten nach oben eine Neuorientierung. (SWP-Whr)
"Der Artikel analysiert Darstellungen des Kolumbien-Konflikts in den Leitartikeln unabhängiger kolumbianischer und internationaler Medien sowie den Einfluss dieser Darstellungen auf das Konfliktverständnis der Leser. Zwar gibt es in Kolumbien unabhängige Journalisten, nach den Prämissen dieser Forschungsarbeit jedoch müssen sie als Opfer der Polarisierung bezeichnet werden, weil sie unbewusst den Krieg unterstützen. Jedoch könnte es mit der Hilfe internationaler renommierter Medien gelingen, den unabhängigen kolumbianischen Journalismus in Richtung eines Friedensjournalismus zu verändern, denn die Untersuchung hat gezeigt, wie er verändert werden muss, damit er seiner Funktion, die Bürger über den Konflikt zu informieren und aufzuklären, gerecht werden kann. Die Ergebnisse des Experiments waren ermutigend, und wenn sie in die Praxis umgesetzt werden, könnten sie einem Land eine Chance geben, das dringend Frieden braucht." (Autorenreferat)
Religious elites are active for peace in many violent conflicts. Normative explanations often do not suffice to explain their engagement. In this paper we draw on the findings of social-movement research to identify the factors that induce rationally acting religious elites to be active for peace. It is their relationships to the government, other religious elites, and believers that can motivate them to call for peace. However, they will do so only if they anticipate-based on the overall influence of other religious peace (co-)activists, the structure of the religious community, and the frame environment - that they will not be penalized for their engagement. Religious norms are an important motivation behind religious peace activism, but rational decision-making also has to be taken into account if religious engagement for peace is to be explained fully. ; Religiöse Eliten engagieren sich in vielen Gewaltkonflikten für Frieden. Normative Rechtfertigungen für ihr Verhalten können dies oftmals jedoch nur unzureichend erklären. Zur Identifizierung von Faktoren für ein Friedensengagement rationaler religiöser Eliten stützen wir uns auf die Erkenntnisse der Sozialen Bewegungsforschung. Die Beziehung religiöser Eliten zur Regierung, zu anderen religiösen Eliten und den Gläubigen motiviert sie zu Friedensaufrufen, für die sich jedoch nur dann engagieren, wenn sie davon ausgehen können, dass von anderen religiösen Friedensaktivisten, der Struktur ihrer Religionsgemeinschaft und dem Frame-Umfeld keine Gefahren für ihr Engagement zu erwarten sind. Religiöse Normen sind zwar eine bedeutsame Grundlage für religiöses Friedensengagement, zur Erklärung des Zustandekommens von Friedensengagement sollte jedoch die rationale Entscheidungsfindung religiöser Eliten berücksichtigt werden.
This paper explores the use of hydrocarbon revenues in post-conflict Algeria. While the bloody years of the 1990s now seem to be over, recurring terror attacks and the ongoing state of emergency leave room for doubt that a situation of stable peace has been achieved yet. It is therefore necessary to evaluate the effectiveness of post-conflict peace-building efforts in Algeria and identify ways of improving these measures. The resources, which are mainly controlled by the central state, can have positive and negative effects on the political economy: they can enhance growth and possibilities for the distribution of wealth, but the dependency on them makes the whole economy vulnerable to crises. Analysing the economic (and other) causes of the outbreak of the intra-state war in 1992 and the reasons for its escalation and its fading out can be revealing when assessing the extent to which critical conditions have or have not been addressed by recent and current peace-building efforts. The author's analysis reveals that the measures taken by the government - such as implementing a programme of national reconciliation, the stimulation of certain sectors of the economy and the resolute reduction of foreign debt - all aim at stabilization and have all been driven by hydrocarbon income to a large extent. However, the recent rise and sudden drop in the price of oil and gas have both had an effect on the scope of these measures and reveal their limits. Moreover, some of the critical causes of the civil war such as the unfair distribution of revenue, the lack of political participation and destabilizing demographic changes still persist and have largely remained unaddressed. One of the author's concluding assumptions therefore is that it is very likely that the use of resource revenues for conflict prevention and peace-building will only lead to sustainable results when embedded in full-fledged reforms of Algeria's entire economic and political system. -- Algeria ; violent conflict ; terrorism ; peace-building ; resource management ; socio-economic development ; natural resources ; oil ; gas ; Dieser Aufsatz untersucht die Verwendung von Erdöl- und Erdgaserlösen in Algerien seit Ende des Bürgerkrieges. Zwar scheinen die blutigen 1990er Jahre der Geschichte anzugehören, doch wiederkehrende terroristische Anschläge und eine weiter bestehende Notstandsgesetzgebung zeigen, dass bisher noch kein dauerhafter Frieden erreicht wurde. Daher lohnt es sich zu untersuchen, wie wirksam die Friedensbemühungen in Algerien sind und was zu ihrer Verbesserung geleistet werden könnte. Die Ressourcen, die vor allem vom Zentralstaat kontrolliert werden, können sich auf die Volkswirtschaft des Landes sowohl positiv als auch negativ auswirken: sie können Wachstum verstärken und den Wohlstand der Gesellschaft fördern, doch die Abhängigkeit von ihnen macht die gesamte Wirtschaft anfällig für Krisen. Eine Analyse der wirtschaftlichen (und anderer) Ursachen für den Ausbruch und die Eskalation des innerstaatlichen Krieges dient der Einschätzung, ob die derzeitigen Friedensbemühungen seine wichtigsten Triebkräfte ausreichend berücksichtigen. Die Autorin zeigt, dass die Maßnahmen, die von der Regierung umgesetzt werden - wie das Programm zur nationalen Versöhnung, die Stimulierung zentraler Wirtschaftssektoren und die Rückzahlung der Auslandsschulden - alle die Stabilisierung des Landes anstreben und weitgehend durch Erdöleinnahmen finanziert werden. Entsprechend haben sich sowohl der neuerliche Anstieg der Preise für Erdöl und -gas als auch ihr plötzlicher Fall auf diese Maßnahmen ausgewirkt und damit deren Grenzen offen gelegt. Außerdem sind einige der entscheidenden Gründe für den Bürgerkrieg, wie die ungerechte Einkommensverteilung, geringe politische Partizipationsmöglichkeiten und destabilisierende demographische Dynamiken, bis heute fast unverändert wirksam. Eine wichtige Schlussfolgerung ist daher, dass der Einsatz der Ressourceneinnahmen für Konfliktprävention und Friedensbildung nur dann zu nachhaltigen Ergebnissen führen kann, wenn dies mit umfassenden Reformen des wirtschaftlichen und des politischen Systems in Algerien einhergeht. ; Miriam Shabafrouz ; Zsfassung in dt. Sprache ; Parallel als Buch-Aug. erschienen
Ekkehart Krippendorff: Vorwort . 1 Petra Dobner und Felicitas Kraus: Pazifismus um jeden Preis? Zum Antiamerikanismusvorwurf an die deutsche Friedensbewegung . 4 Brigitte Young: The Decision to Launch Desert Storm and the "Male-irrationality" Syndrome . 18 Bruce Spear: The Gulf War's Crisis of the Kurds and the Crisis of Political Realism . 26 Christoph Scherrer: The Gulf War and Western Trade Conflicts . 42 James Bohman: The German Left and the Gulf War - An American Perspective . 46 ; Elektronische Version der gedr. Ausg. 1992
Zusammenfassung Die Suez-Krise von 1956 gilt als Geburtsstunde des klassischen Peacekeeping. Bei der Schaffung der UN-Blauhelme spielten Kanada und sein Außenminister Lester B. Pearson, der hierfür den Friedensnobelpreis erhielt, eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zur retrospektiven Betrachtung war zeitgenössisch in Kanada die Regierungspolitik höchst umstritten. Der Aufsatz analysiert, in wieweit die nationale Debatte von 1956 den Keim für die positiv besetzte Erinnerung legte. Die kanadische Regierung wandte sich in der Krise bewusst gegen die britische Position. Dieser Schritt wurde als Verrat am Mutterland und als Angriff auf die nationale Identität begriffen. Leitartikel, Leserbriefe und Briefe an Pearson geben einen Einblick in die Schärfe des Konfliktes. Langfristig setzte sich ein nationales Selbstverständnis durch, das sich von Großbritannien löste. Seit der Suez-Krise eng mit der Suche nach einer postkolonialen Identität verknüpft, avancierte das kanadische Peacekeeping zu einer Institution, die in Innen- und Außenpolitik kanadische Werte repräsentierte. Die Verbindung zwischen kanadischem Selbstverständnis und Peacekeeping führte zu einer konstanten Unterstützung der UN-Blauhelmeinsätze im 20. Jahrhundert.
In: Militärgeschichtliche Zeitschrift: MGZ, Volume 68, Issue 1, p. 239-289
ISSN: 2196-6850
Zusammenfassung Ich habe nur noch den Wunsch, Scharfrichter oder Henker zu werden. Briefe an Justice Jackson zum Nürnberger Prozeß. Hrsg. von Henry Bernhard (Manfred Messerschmidt) Jerzy Kochanowski, In polnischer Gefangenschaft. Deutsche Kriegsgefangene in Polen 1945-1950 (Rüdiger Overmans) Andreas Kossert, Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 (Konrad Fuchs) Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen im Schatten des Zweiten Weltkriegs. Deutschland und Skandinavien seit 1945. Hrsg. von Robert Bohn, Christoph Cornelißen und Karl Christian Lammers (Susanne Maerz) Alternativen zur Wiederbewaffnung. Friedenskonzeptionen in Westdeutschland 1945-1955. Hrsg. von Detlef Bald und Wolfram Wette (Martin Kutz) Richard Dähler, Die japanischen und die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion 1945-1956 (Gerhard Krebs) Die Macht der Wahrheit. Reinhold Schneiders »Gedenkwort zum 20. Juli« in Reaktionen von Hinterbliebenen des Widerstandes. Hrsg. von Babette Stadie mit einer Einführung von Peter Steinbach (Winfried Heinemann) Hermann Wentker, Außenpolitik in engen Grenzen. Die DDR im internationalen System 1949 - 1989 (Rolf Steininger) Franz Uhle-Wettler, Rührt Euch! Weg, Leistung und Krise der Bundeswehr (Heiner Bröckermann) Tim Geiger, Atlantiker gegen Gaullisten. Außenpolitischer Konflikt und innerparteilicher Machtkampf in der CDU/CSU 1958-1969 (Henning Türk) Documents Diplomatiques Français 1966. T. 1: 1er janvier 31 mai; T. 2: 1er juin 31 décembre. Ed. par Ministère des Affaires étrangères Documents Diplomatiques Français 1967. T. 1: 1er janvier 1er juillet. Ed. par Ministère des Affaires étrangères (Klaus-Jürgen Müller) Mai 68 vu de l´étranger. Les Événements dans les archives diplomatiques françaises. Sous la dir. de Maurice Vaïsse (Klaus-Jürgen Müller) Prager Frühling. Das internationale Krisenjahr 1968. Hrsg. von Stefan Karner [u.a.], Bd 1: Beiträge; Bd 2: Dokumente (Gerhard Wettig) ČSSR-Intervention 68. DDR dabei – NVA marschiert nicht. Zeitzeugenberichte. Hrsg. von Guntram König unter Mitarb. von Günter Heinemann und Wolfgang Wünsche (Rüdiger Wenzke) Dietrich E. Koelle, Peter Sacher und Herbert Grallert, Deutsche Raketenflugzeuge und Raumtransporter-Projekte (Bernd Lemke) Hagen Koch und Peter Joachim Lapp, Die Garde des Erich Mielke. Der militärisch-operative Arm des MfS. Das Berliner Wachregiment »Feliks Dzierzynski« (Jochen Maurer) Nils Abraham, Die politische Auslandsarbeit der DDR in Schweden. Zur Public Diplomacy der DDR gegenüber Schweden nach der diplomatischen Anerkennung (1972-1989) (Michael F. Scholz) Georg Herbstritt, Bundesbürger im Dienst der DDR-Spionage (Clemens Heitmann) Gunther Hauser, Die NATO – Transformation, Aufgaben, Ziele Johannes Varwick, Die NATO. Vom Verteidigungsbündnis zur Weltpolizei? (Carlo Masala) Innere Führung für das 21. Jahrhundert. Die Bundeswehr und das Erbe Baudissins. Hrsg. im Auftr. der Führungsakademie der Bundeswehr Uwe Hartmann, Innere Führung. Erfolge und Defizite der Führungsphilosophie für die Bundeswehr (Winfried Heinemann) Bedingt erinnerungsbereit. Soldatengedenken in der Bundesrepublik. Hrsg. von Manfred Hettling und Jörg Echternkamp (Martin Kutz)
Focussing on Palestine refugee camps in the Near East, this dissertation aims to shed light on the potential relevance of urban planning to refugee camp environments worldwide. In particular, there is a focus on the role architects and urban planners can play in facilitating participatory planning processes as well as providing guidance and expertise in the development of a spatial vision for Camp Cities. Part I - The Urbanisation of Refugee Camps as a Global Challenge The first part of the dissertation provides an overview of global phenomenon of refugee camp urbanisation. Notions of "Camp-City", "Virtual City" and other conceptual models developed by international scholars in relation to camp urbanisation will be introduced and critically discussed in relation to existing tools and policy guidelines developed by the main agents of international refugee protection. The chapter focuses on debates and discussions that have led to the recent revival of "developmental" and "rights-based" approaches to UNHCR policies and programmes. However, the brief analysis of actual situations in three exemplary African camps reveals the many political hurdles and obstacles, which prevent a full implementation of a developmental and rights based approach in practice. Part II - Palestine Camp Cities: Case Studies of Urbanised Refugee Camps in the Near East The second part of the dissertation introduces Palestine refugee camps, the main focus of this dissertation and explains in detail the factors that have led to a spectacular and perhaps unparalleled urbanisation process. The discussion centres on the results of three holistic case studies of exemplary Palestine refugee camps in the West Bank. Analytical tools and methodologies from urban research in informal settlement contexts are applied to analyse land use, zoning, degrees of density and congestion, building safety, infrastructure and the camp's physical integration into its urban, suburban or rural context. The spatial-physical situation analysis is complemented by an analysis of urbanisation in social and cultural terms including the camp's institutions, leadership as well as gender roles, internal and external conflicts and resolution models. Part III - Camp Improvement Planning: Piloting Community-driven Urban Rehabilitation for Palestine Camp Cities The third part provides a critical reflection on the pilot project in participatory camp improvement conducted by the UNRWA-Stuttgart planning team between 2007 and 2008. Successes and conflicts of planning process are being analysed, followed by critical comments on key outstanding issues that need to be resolved before camp improvement can be fully launched in all camps. Three speculative scenarios are introduced: A worst case scenario which predicts a catastrophic future for Camp Cities in case the camp improvement initiative or its successors will fail. A second scenario speculates on how successful camp improvement might prevent the gloomy predictions of scenario one as a "best possible compromise" in the context of an enduring refugee crisis. While camp rehabilitation cannot and should not substitute a long-overdue political settlement, in the intermediate term, the traditional notion of "Refugee camps" could be radically redefined in the interest of those suffering under the extreme congestion, poverty and dehumanised environment of the present. The final scenario describes a situation in which "peace breaks out". How might the reality of a negotiated peaceful settlement ending the Palestinian-Israeli conflict impact on the Camp Cities? Part IV - Conclusion In the final part of the dissertation the author draws more general conclusions on the applicability of the CIP methodology to refugee camps beyond the Middle East, arguing that Palestine camps - which are both, the most urbanised, and also the best-funded - should lead the search for innovative approaches to camp urbanisation worldwide. Facing increasing protracted and urbanised camp situations, the UNHCR and other actors of the international refuge regime could benefit from the Palestinian experience. The application of the Palestine model of integrated, community driven urban planning to other camps that have not yet reached the critical levels of congestion could prevent a "disaster in the making". Furthermore, the CIP model provides lessons which can be useful to non-refugee contexts such as informally developed, congested and impoverished urban settings in the Middle Eastern region and beyond, and help to champion notions such as grass-root participation, community empowerment, and strategic planning. ; Absicht des Autors ist es, über die Fokussierung auf urbanisierte palästinensische Camps die Wichtigkeit von urbaner Planung in urbanisierten Flüchtlingslagern weltweit zu verdeutlichen. Im Mittelpunkt steht die Rolle von Architekten und Stadtplanern als Vermittler partizipativer Planungsprozesse, sowie ihre Möglichkeit durch Erfahrungen und Fachwissen zur visionären Neu-Konzeption der Lager beizutragen. Teil I - Die Urbanisierung von Flüchtlingslagern als globale Herausforderung: Die Dissertation beginnt mit einem allgemeinen Überblick über das globale Phänomen der Camp-Urbanisierung. Wissenschaftliche Beschreibungsversuche von Soziologen oder Ethnographen wie "Camp City", oder "Virtuelle Stadt" werden ebenso kritisch diskutiert wie die vorhandenen Werkzeuge und Handlungsansätze der wichtigsten Akteure, wie die Neubelebung des "Entwicklungsgedankens" und einem "Rechte-orientierten" Ansatz innerhalb der UNHCR. Allerdings offenbart allein die Kurzanalyse aktueller Zustände in drei afrikanischen Camps die vielen politischen Hürden und Hindernisse, die einer praktischen Anwendung von Reformgedanken im Wege stehen. Teil II - Fallstudien: Palästinensische Flüchtlingslager in der West Bank: Der zweite Teil der Dissertation beginnt mit einer Einführung in die Situation der palästinensischen Flüchtlingslager, dem Hauptthema dieses Papiers, und veranschaulicht en detail die Gründe, die zu einem beispiellosen Urbanisationsprozess geführt haben. Im Zentrum der Diskussion stehen die Ergebnisse von drei holistischen Fallstudien palästinensischer Flüchtlingslager. Hierbei werden die aus der Recherche über informelle, urbane Siedlungen bekannten Analysemethoden auf die Fallstudien angewandt: Landnutzung, Zoneneinteilungen, Baudichte und Bevölkerungsdichte, Gebäudezustand, Infrastrukturen – gefolgt von einer Analyse der Integration der Flüchtlingslager in ihren jeweiligen städtischen, vorstädtischen oder ländlichen Kontext. Die räumlich-physische Analyse wird vervollständigt durch eine Analyse der Urbanisierung aus sozialer und kultureller Perspektive. Unter anderem werden die Strukturen und vielfältigen Aufgabenbereiche lokaler Institutionen beschrieben, die Rolle der Führungselite der Lagerpopulation, Geschlechtsrollen, sowie interne wie externe Konfliktmuster und vorhandene Mechanismen zur Konfliktlösung. Teil III - Partizipative Planung für palästinensische Camp Cities: Der dritte Teil der Dissertation reflektiert kritisch über ein Pilotprojekt einer partizipativen Camp Improvement Planung (CIP). Erfolge und Konflikte im Planungsprozess werden analysiert, gefolgt von kritischen Kommentaren zu bislang unbeachtet gebliebenen Schlüsselaspekten, die nach Auffassung des Autors in Angriff genommen werden müssen, um die volle Umsetzung der CIP-Methode in allen Flüchtlingslagern zu gewährleisten. Drei spekulative Entwicklungsszenarien werden diskutiert: Ein "worst-case"-Szenario, das eine katastrophale Zukunft für die Camp Cities für den Fall in Aussicht stellt, dass die CIP-Methode oder vergleichbare Verbesserungs-Initiativen scheitern. Ein zweites Szenario geht von einer erfolgreichen Implementierung der CIP-Methode als "bestmöglichster Kompromiss" bei andauernder Flüchtlingskrise aus. Auch wenn die Verbesserung der Flüchtlingslager die ausstehende politische Lösung weder ersetzen kann noch sollte, muss, mittelfristig gesehen, die traditionelle Vorstellung von "Flüchtlingslagern" radikal umdefiniert werden, und zwar im Interesse all jener, die gegenwärtig unter der extremen Enge, der Armut und der entwürdigenden Umgebung zu leiden haben. Das letzte Szenario spekuliert über die möglichen Auswirkungen eines umfassenden Friedensvertrages auf die Realität der Camp Cities. Teil IV - Schlussfolgerung : Der Autor zieht allgemeine Schlüsse in Bezug auf die Anwendbarkeit der CIP-Methodik auf Flüchtlingslager außerhalb des Mittleren Ostens. Palästinensische Camps zählen auch zu den am höchsten subventionierten Flüchtlingslagern weltweit und sollten eine Führungsrolle in der Suche nach innovativen Ansätzen im Umgang mit Camp-Urbanisierung übernehmen. Angesichts der globalen Zunahme an semipermanenten, verstädterten Lagern, könnten die UNHCR und andere Akteure der internationalen Flüchtlingsprotektion von den Erfahrungen der Palästinenser profitieren. Die Anwendung des integrativen, partizipativen Planungsmodells auf Camps, die noch kein kritisches Level der Überfüllung erreicht haben, ließe sich ein "im Entstehen begriffene Desaster" eventuell abwenden. Aber auch für die illegalen, übervölkerten und verarmten städtischen Gebiete des Mittleren Ostens könnte das CIP-Modell beispielhaft sein und zur Durchsetzung von partizipativen Planungsmethoden, und der nachhaltigen Einbeziehung von lokalen Gemeinden in strategische Planungsprozesse beitragen.
Crime, violence, and insecurity are perceived as society's biggest problems in contemporary Costa Rica. This degree of priority is especially remarkable because the country has always been considered the peaceful exception in the violent Central American region. In this paper I analyze four cornerstones of the nonviolent national self-perception in the 1940s and 1980s as the fundamental basis for the current talk of crime: the civil war, the abolition of the military, the proclamation of neutrality, and the peace plan for Central America and the subsequent granting of the Nobel Peace Prize. The result of the analysis is the determination that these historical cornerstones were not publicly discussed as expressions of the nonviolent identity for which they are today cited as evidence. ; Gewalt und Kriminalität werden in der costaricanischen Öffentlichkeit heute als die größte gesellschaftliche Bedrohung wahrgenommen. Diese Prioritätensetzung ist nicht zuletzt deshalb bemerkenswert, weil Costa Rica seit langem als die friedvolle Ausnahme in der gewalttätigen zentralamerikanischen Region gilt. Dieser Beitrag untersucht vier Säulen der gewaltlosen Selbstwahrnehmung in den 1940er und 1980er Jahren: den Bürgerkrieg, die Abschaffung des Militärs, die Neutralitätserklärung und den Friedensplan für Zentralamerika, für den Oscar Arias mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Der Beitrag zeigt, dass diese historischen Momente in den 1940er und 1980er Jahren öffentlich nicht unter dem Gesichtspunkt von Gewaltlosigkeit debattiert und wahrgenommen wurden und dass sich die damaligen Debatten nicht mit ihrer heutigen Interpretation als Belege einer gewaltlosen nationalen Identität decken.
This paper analyzes the declining importance of political parties in the Central African Republic (CAR). It argues that the problematic attitude of elites who are fluctuating between violent and peaceful behavior in order to further their own careers is jeopardizing both peace and democracy. The author hypothesizes that both political parties and rebel movements are failing to adequately represent (ethnoregional) interests, but that parties are suffering more in the course of the enduring war and the peace process. Patterns of elite behavior are presented as the main explanation for the resulting crisis of representation, with international actors' preference for inclusionary power-sharing deals seen as the main aggravating factor. ; Umgestaltung des politischen Raums? Die Auswirkungen der bewaffneten Rebellion auf politische Parteien und Repräsentation in der Zentralafrikanischen Republik. Dieses Diskussionspaper analysiert die schwindende Bedeutung politischer Parteien in der Zentralafrikanischen Republik. Argumentiert wird, dass das problematische Verhalten der Eliten, die zwischen gewaltsamen und friedlichen Handlungsweisen hin und her wechseln, um ihre eigene Karriere zu befördern, letztlich Frieden und Demokratie gefährdet. Der Autor stellt die Hypothese auf, dass sowohl politische Parteien als auch Rebellenbewegungen darin versagen, (ethnoregionale) Interessen adäquat zu repräsentieren. Allerdings leiden Parteien deutlich stärker im Verlauf des Kriegs- und Friedensprozesses. Verhaltensmuster der Elite werden als wesentliche Erklärung für die daraus resultierende Krise der Repräsentation dargestellt, während die Präferenz internationaler Akteure für inklusive Machtteilungsarrangements als hauptsächlicher verschärfender Faktor angesehen wird.
When do states turn to the United Nations Security Council? Today the term threat to peace is interpreted more widely than ever before ranging from inter-state conflict over internal wars to humanitarian crisis. Alarming the Security Council to international crisis is an exceptional foreign policy choice. By far more conflicts are not brought to the attention of the Security Council than are put before that body. The paper explores when states actually turn to the Security Council and term a crisis a threat to international peace. One the one hand, the Security the Council has assumed a much more visible and active role in international dispute settlement since the end of the Cold War. On the other hand, the unilateral decision of the United States to invade Iraq raised serious doubts about the legitimacy and effectiveness of the UN's collective security system. A much repeated truism reminds UN scholars that any system of collective security can be only as good as its members want it to be. But so far we do not have a clear understanding of what its members do want it to be. While the option to involve the UN Security Council in any situation endangering peace is equally open to all states, only some states address the UN in some conflict situations. From this starting point, this paper contributes to the understanding of the role of the UN in fostering conflict resolution as well as shedding light on foreign policy choices by states. In what situations do states turn to the Security Council? Which states take the decision to alert the Council? And what do states want from the Council once they did? Addressing these questions, the paper presents instances in which states decided to turn to the Security Council. The systematic assessment builds on a set of case studies that includes different types of conflict situations in the 1990s as well as different states. States bring crisis situations before the Council which they either perceive as an immediate threat to themselves or as a threat to norms shared by the international community. The paper concludes with some generalizations about reasons for states to turn to the UN Security Council. ; Wann wenden sich Staaten an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen? Heutzutage wird der Begriff Friedensbedrohung umfassender als je zuvor interpretiert. Die Spannbreite reicht von zwischenstaatlichen Konflikten über interne Kriege bis hin zu humanitären Krisen. Dennoch ist es für Staaten eine außergewöhnliche außenpolitische Entscheidung den UN-Sicherheitsrat anzurufen. Nur in sehr wenigen Situationen lenken Staaten die Aufmerksamkeit des Sicherheitsrats auf internationale Krisen. Das Papier untersucht, wann Staaten sich entscheiden, eine Krise dem Sicherheitsrat vorzulegen und diese als Bedrohung für den Weltfrieden zu bezeichnen. Einerseits übernimmt der UN-Sicherheitsrat eine sichtbare und aktive Rolle in der Konfliktbeilegung seit dem Ende des Ost-West-Konflikts, andererseits warf spätestens der Irak-Krieg Zweifel über die Legitimität und Effektivität des Sicherheitsrats auf. Eine Binsenweisheit der UN-Forschung betont, dass eine kollektives Sicherheitssystem nur so gut sein kann wie seine Mitglieder es zulassen. Es ist allerdings noch unklar, welche Vorstellungen die Staaten über das Sicherheitssystem der Uno haben. Obwohl allen Staaten offen steht, jede Krisensituationen dem Sicherheitsrat vorzulegen, nutzen nur einige Staaten in wenigen Situationen diese Möglichkeit. In dieser Ausgangslage trägt das Papier zu einem besseren Verständnis über die Rolle der Uno bei der Konfliktbearbeitung wie auch über außenpolitische Entscheidungen von Staaten. In welchen Situationen wenden sich Staaten an den Sicherheitsrat? Welche Staaten entscheiden sich für die Anrufung des Rats? Und was wollen Staaten dann vom Rat? Das Papier stellt Umstände und Krisen vor, in denen Staaten den Sicherheitsrat angerufen haben. Die systematische Erhebung basiert auf Fallstudien und umfasst verschiedene Typen von Konfliktsituationen in den 1990er Jahren und verschiedene Staaten. Staaten wenden sich an den Sicherheitsrat, wenn sie entweder sich unmittelbar selbst bedroht fühlen oder bei einer Gefährdung von Normen der internationalen Staatengemeinschaft. Die Untersuchung unternimmt zum Ende einen Generalisierungsversuch über die Gründe von Staaten, den Sicherheitsrat anzurufen.
Diese Studie zeigt, dass die EU eine Rolle im arabisch-israelischen Konflikt bzw. Friedensprozess durch den Einsatz ihrer Policy Tools erlangen, erweitern und ausbauen konnte. Während einige Policy Tools seit ihrem Einsatz durchaus positive Resultate erzielen konnten, wird gezeigt, dass die Reichweite dieser Tools nicht vollends ausgeschöpft wurde. Ferner wird deutlich, dass sie nur bedingt zur Erfüllung außenpolitischer Ziele der EU gegenüber dem arabisch-israelischen Konfliktes beitragen konnten. Vor allem die Situation vor Ort (u.a. die anhaltende Gewalt in der Region, die israelische Politik in den palästinensischen Gebieten, die Präsenz von Gegnern des Friedensprozesses, Palästinensische Machtkämpfe und schwache Regierungsinstitutionen) schränkte häufig die zielgerechte Anwendung von Policy Tools ein. So konnten die erhofften Resultate europäischer Politik nicht erreicht werden. Dass einige Tools nicht vollkommen ausgeschöpft werden, lässt sich einerseits auf die Tatsache zurückführen, dass die uneingeschränkte Anwendung politisch nicht realisierbar ist, wenn die EU weiterhin eine Rolle in der Suche nach einer friedlichen Lösung des Konfliktes einnehmen möchte. Hierbei sind auf die israelische Haltung gegenüber einer EU-Rolle und die amerikanische Position zu verweisen. Neben diesen externen Faktoren beeinträchtigen die internen Probleme der Formulierung und Implementierung europäischer Außenpolitik, wie z.B. Mehrdimensionalität, Kohärenz, das Entscheidungsverfahren, und mitgliedschaftliche Divergenzen, die effektive Umsetzung europäischer Policy Tools zusätzlich. Die Darstellung der Policy Tools und die Erkenntnisse bezüglich ihrer Anwendung und Grenzen sind vor allem deswegen interessant, weil die Stärken und Schwächen dieser Tools deutlich aufgezeigt werden. Die Ergebnisse der Studie können weiterhin als Ansatzpunkt für das Überdenken bzw. die Revidierung der EU-Strategie hinsichtlich der Anwendung ihrer Policy Tools im Rahmen dieses Politikfeldes dienen.
Diese Studie zeigt, dass die EU eine Rolle im arabisch-israelischen Konflikt bzw. Friedensprozess durch den Einsatz ihrer Policy Tools erlangen, erweitern und ausbauen konnte. Während einige Policy Tools seit ihrem Einsatz durchaus positive Resultate erzielen konnten, wird gezeigt, dass die Reichweite dieser Tools nicht vollends ausgeschöpft wurde. Ferner wird deutlich, dass sie nur bedingt zur Erfüllung außenpolitischer Ziele der EU gegenüber dem arabisch-israelischen Konfliktes beitragen konnten. Vor allem die Situation vor Ort (u.a. die anhaltende Gewalt in der Region, die israelische Politik in den palästinensischen Gebieten, die Präsenz von Gegnern des Friedensprozesses, Palästinensische Machtkämpfe und schwache Regierungsinstitutionen) schränkte häufig die zielgerechte Anwendung von Policy Tools ein. So konnten die erhofften Resultate europäischer Politik nicht erreicht werden. Dass einige Tools nicht vollkommen ausgeschöpft werden, lässt sich einerseits auf die Tatsache zurückführen, dass die uneingeschränkte Anwendung politisch nicht realisierbar ist, wenn die EU weiterhin eine Rolle in der Suche nach einer friedlichen Lösung des Konfliktes einnehmen möchte. Hierbei sind auf die israelische Haltung gegenüber einer EU-Rolle und die amerikanische Position zu verweisen. Neben diesen externen Faktoren beeinträchtigen die internen Probleme der Formulierung und Implementierung europäischer Außenpolitik, wie z.B. Mehrdimensionalität, Kohärenz, das Entscheidungsverfahren, und mitgliedschaftliche Divergenzen, die effektive Umsetzung europäischer Policy Tools zusätzlich. Die Darstellung der Policy Tools und die Erkenntnisse bezüglich ihrer Anwendung und Grenzen sind vor allem deswegen interessant, weil die Stärken und Schwächen dieser Tools deutlich aufgezeigt werden. Die Ergebnisse der Studie können weiterhin als Ansatzpunkt für das Überdenken bzw. die Revidierung der EU-Strategie hinsichtlich der Anwendung ihrer Policy Tools im Rahmen dieses Politikfeldes dienen.